Gesellschaft Erdogan – im Spiegel des gesunden Menschenverstandes

Ein Gedanke am Rande: Der Flüchtlingsstrom ist ein Spiegel unseres eigenen Fehlverhaltens.
Wenn wir die Korrektur unserer eigenen Fehler an andere (Erdogan) delegieren, wird das
Problem nicht gelöst und es liegt in der Natur der Dinge, dass die einen dann bis zu einem gewissen Punkt in der Hand haben (und es ausnutzen).

Hier wäre Eigeninitiative wie es @Chaostheorie anspricht, richtig (gewesen).

@Mann im Mond: Schon richtig. Ich traue dem Mann aber zu, dass er Streit* anfängt.Gerade WEIL man ihm nicht zuhört. Fühlt er sich ignoriert, treibt er das Spiel immer weiter. Das kann, muss nicht, eine ungute Eigendynamik entwickeln.

*(Militärisch. Auch gegen den Westen. Griechenland und Inseln, die er ja wieder haben will. Mit Hilfe von Putin? Vielleicht…)
 
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Der Treadtitel lautet aber: "...im Spiegel des gesunden Menschenverstandes"

Habe mal gelesen, dass der "gesunde Menschenverstand™" nur die Summe der Vorurteile sei, die sich bis zum 18. Lebensjahr angesammelt haben...
 
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Super, Deutschland schafft sich ab!
http://www.taz.de/!5114887/
Diese Zeitung sollte doch genehm sein .....
Du hast den Artikel gelesen und den ironischen Ton bemerkt? "Super, Deutschland schafft sich ab! Schade ist das aber nicht. Denn mit den Deutschen gehen nur Dinge verloren, die keiner vermissen wird."

Und der Schlußsatz: "Egal. Etwas Besseres als Deutschland findet sich allemal."
Ist ja auch das Motto aller Auswanderungswilligen.
:crack:

Und brandaktuell. Keine 7 Jahre alt, diese Satire.
Wurde aber grade wieder im Heise-Forum bei den Türkei-Kommentaren verlinkt…
 
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Wofür gabs das Dublin abkommen? Wofür gabs klare Regeln? Das ist doch Augenwischerrei auf höchster Ebene was hier betrieben wird, vor allem von den ganzen Sozis und Menschenrechtlern...
Das Dublin-Abkommen, wonach ein Asylverfahren in dem EU-Staat abgewickelt werden muss, in dem Migranten zuerst registriert wurden, soll demnächst wieder angewendet werden. Geflüchtete, die in Griechenland ankommen und sich von dort auf den Weg in andere EU-Staaten machen, werden dann wieder zurückgebracht.

Dazu hat der griechische Aussenminister Kotzias grade Stellung genommen: Griechenland habe nicht die Kapazitäten und die finanziellen Mittel, Flüchtlinge aufzunehmen, die aus den nördlichen EU-Ländern zurückgeschickt werden.
"Es gibt einige EU-Staaten, die denken, dass sie Süditalien und Griechenland als geschlossene Boxen gebrauchen können, wo man Flüchtlinge lagern kann." Diese Haltung entspreche nicht europäischem Denken, so der griechische Außenminister.
Sich einerseits über die "faulen" Griechen und "unfähigen" Türken aufzuregen, sie andererseits aber als Bollwerk gegen Flüchtende zu benutzen, und dann noch diejenigen, die damit nicht einverstanden sind, als Sozis und Gutmenschen zu schmähen, das ist typisch deutsch.
 
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Mich erinnert derzeit irgendwie kaum etwas an die Weimarer Republik.
Bezogen auf die schwache Politik die es den Nationalsozialisten u.a. ermöglichte stark zu werden.

Die Türkei ist aus Sicht der Westlichen Welt doch nur eine große Lügengeschichte.
Ein ehrliches Interesse die Türkei in die EU aufzunehmen gab es doch nie, was ich auch begrüße, aber man hätte ihnen nicht immer wieder Hoffnung machen dürfen!
Fand ich nicht in Ordnung

Einzig die USA und militärische Kräfte sind an einer Anbindung interessiert.
(Dieser ganze geostategische Scheiß)

Traumhaft wäre Erdogan macht seine Drohung war und verlässt die Nato!
(Und wir am besten gleich mit)
 
Sich einerseits über die "faulen" Griechen und "unfähigen" Türken aufzuregen, sie andererseits aber als Bollwerk gegen Flüchtende zu benutzen, und dann noch diejenigen, die damit nicht einverstanden sind, als Sozis und Gutmenschen zu schmähen, das ist typisch deutsch.

Deutsche als typisch deutsch zu bezeichnen ist typisch deutsch. ;) :)
 
Deutsche als typisch deutsch zu bezeichnen ist typisch deutsch. ;) :)
Falls du meinen Satz meinst: Ich habe nicht Menschen als typisch deutsch bezeichnet, sondern eine bestimmte politische Haltung.

Nämlich die, auf Türken, Griechen und Italiener herabzublicken, von ihnen aber zu erwarten, das sie uns Flüchtenden vom Hals halten, die eigentlich nach Deutschland wollen. ;) :)
 
hätte Mutti damals nicht gesagt "kommt alle her" bräuchte es den Deal in dieser Form überhaupt nicht!
Aus meiner Sicht ist die daraufhin folgende Verschärfung der Flüchtlingssituation in Europa auch wieder auf Merkels Aussitzen-Mentalität zurückzuführen, die sie schon sehr lange praktiziert. Das Abwarten und die "ruhige Hand" mag oft von Vorteil sein, gerade was längerfristige Entwicklungen von bekannten Strukturen angeht (Wirtschaftspolitik usw.), in Krisenfällen aber macht man es damit nur schlimmer.

Berlin und Brüssel hat alle Warnungen und Warnzeichen der Vorjahre ignoriert. Vorbereitung gleich Null, die wurden kalt erwischt. Merkel hat es ausgesessen und dann im Spätsommer 2015, erst als die Flüchtlingslage bereits eskaliert war, kurzfristig gehandelt.

Hier mal ein Zitat:

"Zu Tausenden kommen in diesem Frühjahr Menschen in Süditalien an,
nach der Überfahrt vor allem von Libyen aus, Menschen jedoch, die oft
genug gar nicht nach Italien wollen, sondern weiter, nach Schweden oder
Norwegen, Holland oder Deutschland. Sie stammen aus Nigeria oder aus
Palästina, aus dem Sudan oder aus Somalia – und zu einem beträchtlichen
Teil aus Eritrea und Syrien."

Zu beträchtlichen Teilen aus Syrien, wollen im Endeffekt nach Schweden oder Deutschland. Kommt bekannt vor? Ist aber nicht aus dem Flüchtlingskrisenjahr 2015. Ist schon von 2014:
http://www.taz.de/!5041560/

Bei den 14.000 Flüchtlingen, die aus dem Mittelmeer gerettet wurden, handelte es sich überwiegend um syrische Flüchtlinge:
http://www.deutschlandfunk.de/boots...-zu-kommen.694.de.html?dram:article_id=282478
Der Artikel ist von April 2014.


Noch ein Zitat:

"Im Streit um die zunehmende Zahl nordafrikanischer Flüchtlinge ist kein
Kompromiss in Sicht. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU)
kritisierte bei einem Treffen der EU-Innenminister die Ankündigung Italiens,
Visa an Flüchtlinge aus Tunesien zu vergeben und ihnen damit im Prinzip
freien Zugang zu den anderen Staaten des Schengen-Raums zu ermöglichen."

Italien erteilte vielen arabischen Flüchtlingen Reisegenehmigungen. Diese Meldungen sind nicht von 2014, sondern von 2013 und 2011:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-04/italien-fluechtlinge-eu
http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-05/fluechtlinge-asyl-italien-notlage

Meldung von Ende 2014:
"Hunderttausend Schiffbrüchige hat Italiens Marine aus dem Mittelmeer gerettet"
http://www.spiegel.de/politik/ausla...oppt-rettung-fuer-fluechtlinge-a-1000821.html


Ich erwähne das alles nur, um zu unterstreichen, dass der Vorlauf lange genug gewesen sein sollte, um Alternativen zu erarbeiten und sich nicht Jahre später so von der Türkei abhängig machen zu müssen. Wobei man Merkel natürlich nicht alleine die Schuld geben kann - auch in Brüssel wurde anscheinend viel auf die lange Bank geschoben. Oder es ist im Sande verlaufen, weil es nur sehr schwer ist, sich mit allen Mitgliedsstaaten auf eine gemeinsame Vorgehensweise zu einigen.

Die jetzigen Probleme mit und Abhängigkeiten von der Türkei sind ein Resultat des damaligen Nichthandelns. Ich stimme aber mit einigen hier überein, dass Berlin und Brüssel den Ton gegenüber der Türkei verschärfen bzw. ein paar klare Ansagen machen sollte, zumal Ankara Deutschland vor noch nicht mal einem Monat um Wirtschaftshilfe geben hat.
 
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Falls du meinen Satz meinst: Ich habe nicht Menschen als typisch deutsch bezeichnet, sondern eine bestimmte politische Haltung. Nämlich die, auf Türken, Griechen und Italiener herabzublicken, von ihnen aber zu erwarten, das sie uns Flüchtenden vom Hals halten, die eigentlich nach Deutschland wollen. ;) :)

Danke für die Klarstellung. Es ist richtig, dass die Flüchtenden nach Deutschland wollen, und sich gegen Überstellungen nach Griechenland und Italien auch juristisch mit anwaltlichem Beistand wehren und hier verbleiben wollen. In Deutschland. Das mehrmals zum beliebtesten Land der Welt gewählt wurde. Gerade Flüchtlinge und Migranten schätzen nicht selten das typisch deutsche, oder das, was diese dafür halten, erfahren hier viel Unterstützung und Hilfe von den Menschen, haben hier Freiheiten und anwaltlichen Beistand, auch kostenlose Beratung. Interessant ist es, wenn man sich auf diese Menschen einlässt, und man erfährt viel über die Menschen, die kommen, auch über deren Weltbilder und Meinungen, Möglichkeiten und Beschränkungen. Wenn man sich nicht selbst ideologisch beschränkt.

Man lernt, dass es sehr wohl eine Frage der Herkunft sein kann, wenn es um das juristische und um Weltbilder geht, da Erziehung und Gesellschaft und dortige Zustände eine große Rolle, asylrechtlich eine entscheidende, spielen. Nur ist eben Herkunft ein wichtiger Anhaltspunkt und keine Determination. Bei einer Flüchtlingsfrau aus Afrika spielt die Herkunft gerade was die Genitalverstümmelung angeht, eine wichtige Rolle. Nehmen wir Somalia. Man kann es keiner Frau zumuten, nach Somalia abgeschoben zu werden, da ihr dort die Beschneidung droht. Dort kann man bereits von einer allumfassenden geschlechtlichen Verfolgung sprechen, und es hilft auch nicht, sich vorurteilsfrei zu geben, wenn man die Situation hat, dass die Mutter die junge Tochter mit in dieses Land nehmen möchte. Selbst Frauen, denen hier geholfen wurde, droht dort wieder diese Praxis. Einzelheiten erspare ich hier den Lesern.

Ist das nun typisch somalisch? Was die Häufigkeit angeht, ja. Und wenn es um Weltbilder, Gebräuche geht. Ist Nationalismus typisch türkisch? Was ist typisch griechisch? Was typisch deutsch ist oder dafür gehalten wird, merkt man nicht selten im Kontakt mit Menschen, die einen Blick von Außen auf hiesige Gebräuche und Eigenarten haben. Das ist nie determiniert. Aber es gibt sie, die Mentalitäten, die Bräuche, die Kulturen und Weltbilder, Religionen und Einstellungen, gebunden an Erziehung und Prägung, Gesellschaft und der jeweiligen Vermittlung und den Umgang mit vielen Themen. Ist Meckern typisch deutsch? Wenn ich mir viele hier lebende (Deutsch)Türken ansehe, muss ich manchmal schmunzeln, wie "deutsch" ich diese empfinde. Dann jedoch gibt es wieder jene, die sehr fremd erscheinen. So wie mir auch manche Deutsche sehr fremd erscheinen in ihren Weltbildern. Und doch gibt es auch mit jenen Gemeinsamkeiten, da wir in einer Gesellschaft oder zumindest mit ähnlicher Sozialisation, mag diese auch mitunter entscheidend abweichen, zusammen aufgewachsen sind: diese würden als Autochthone ihre Tochter kaum im Garten verbuddeln, weil diese die Familienehre verletzt hat, auch würden andere dieses von der Familie nicht einfordern. Aber vielleicht zünden einige ein Gebäude an, in die Flüchtlinge einziehen sollen. Oder verbrüdern sich mit polnischen Nazis.

Und dann steht wieder Kontakt mit dem Frauenhaus an, und die Beteuerung, eine Frau nie schlagen zu wollen, wird bereits als "typisch deutsch" erfreut zur Kenntnis genommen; von Frauen, die es als typisch betrachten, Subjekte zweiter Klasse und Gegenstand männlicher Gewalt zu sein. Dies unabhängig davon, dass Gewalt gegen Frauen hier nicht unbekannt, aber gesellschaftlich geächtet ist. Ebenso erfährt man im Familienrecht auch von Männern, die nach außen den Herrscher geben und doch nur schwach und hilflos erscheinen. Von Frauen, die ihre gesellschaftliche Diskriminierung kompensieren. Die hinter dem Mann hergehen, ihn aber antreiben.

Was ist typisch? Vielleicht sollten wir lernen, nicht das Fremde abzulehnen, sondern Weltbilder. Und dann ist klar, dass wir auch die Weltbilder von Fremden ablehnen wie von Einheimischen, je nachdem, welche Weltbilder diese aufweisen und wie fremd diese uns sind - oder auch sehr nah. Und die wir dennoch nicht teilen.

Wir müssen nur den Mut haben, hinzuschauen. Wegsehen hilft nie. Probleme haben leider nicht die Eigenart, zu verschwinden, wenn man sie ignoriert. Die ersten Opfer eines Wegsehens sind nicht jene, die nicht mehr betrachten. Sondern jene, die nicht mehr betrachtet werden.

Wenn wir keine Grenzen ziehen, können wir keine Grenzen überwinden.
 
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Vielleicht sollten wir lernen, nicht das Fremde abzulehnen, sondern Weltbilder. Und dann ist klar, dass wir auch die Weltbilder von Fremden ablehnen wie von Einheimischen, je nachdem, welche Weltbilder diese aufweisen und wie fremd diese uns sind - oder auch sehr nah. Und die wir dennoch nicht teilen.
Besser wäre es mE noch, Weltbilder nicht abzulehnen, sondern sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Ablehnen kann man konkrete Handlungen, wie dein Beispiel Genitalverstümmelungen und viele andere. Eigentlich haben wir auch einen Maßstab entwickelt (und entwickeln ihn noch), der uns bei der Beurteilung helfen kann: Die Menschenrechte.

Exklusion von Menschen ist immer die schlechtere Möglichkeit.
 
Exklusion von Menschen ist immer die schlechtere Möglichkeit.

Das haben sich garantiert auch die südamerikanischen Ureinwohner bei der Begegnung mit den spanischen Konquistadores und die Native Americans beim Willkommensgruß der europäischen Siedler gedacht. :suspect:

Eine intrusion fremdländischer Menschen in das Heimatgebiet anderer indigener Menschen ist und bleibt eine Invasion. :(
 
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Du meinst "Invasion", nicht "Intrusion", oder?

Wenn ja, hast du zweifellos recht. Wir reden hier aber über Migration, nicht über Eroberungsfeldzüge und Völkermord. Oder betrachtest du Geflüchtete und Schutzsuchende ernsthaft als Invasionstruppen? Und die Deutschen als indigenes und bedrohtes Volk?
 
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Wir reden hier aber über Migration, nicht über Eroberungsfeldzüge und Völkermord. Oder betrachtest du Geflüchtete und Schutzsuchende ernsthaft als Invasionstruppen? Und die Deutschen als indigenes und bedrohtes Volk?

Ja, das tue ich.

Deutsche als bedrohtes Volk. :( Gurgel mal nach No-Go-Zonen.

Beispielhaft für eingewanderte, fremdländische, verbrecherische Parallelgesellschaften in Deutschland:

http://www.focus.de/politik/deutsch...sich-selbst-die-polizei-nicht_id_4895620.html
 
Na wenigstens etwas:
EU bestellt Botschafter wegen Erdogans Äusserungen über Sicherheit ein
https://www.nzz.ch/international/eu...s-aeusserungen-ueber-sicherheit-ein-ld.153079

Ja, wenigstens etwas. Auch wenn diese Reaktion deutlich zu verhalten war. Um bei Discoverys Gleichnis zu bleiben:
Darum auch der Vergleich mit dem Rotzlöffel in der Klasse bei dem man nicht
versteht, warum er etwas erst dann begreift, wenn es weh tut.

Die nötige Tracht Prügel hat sich dieser Schulhofrüpel redlich verdient. Von daher würde ich vorschlagen dass man am besten sämtliche Wirtschaftsbeziehungen konsequent abbricht. Keine Gelder aus dem EU-Topf mehr, den EU-Beitritt für die nächsten 1000 Jahre canceln, keine Urlaubsreisen mehr, und für Waren aus der Türkei exorbitante Strafzölle kassieren.

Wenn Erdogan meint das westliche Europa so abgundtief hassen zu müssen dann soll er doch sehen wie er seine Wirtschaft ohne Europa am Laufen hält.
 
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