Gesellschaft Entfremdung durch Medienkonsum?

Kaum ein Blick für nen Schatten, ein Lüftchen, ein Insekt oder gar nen Mitmenschen der sich die Treppe hochschlägt. Der Mensch entzieht sich mehr dem direkten Umfeld. Ich nehme dies als riesiges Manko wahr, bin da aber wohl eher in der Minderheit
Sehe ich genau so. Ist für mich schon eine Form von Autismus.
 
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Sehe ich genau so. Ist für mich schon eine Form von Autismus.

Sorry aber geht´s nicht ne Nummer kleiner? Muss es gleich ne neurologische Störung sein, wenn sich jemand anders verhält als du?
 
Ist für mich schon eine Form von Autismus.

Ich bin Autist, offiziell schwerbehindert deswegen (obwohl ich das nicht als Behinderung wahrnehme). Und als ein solcher kann ich dazu sagen: Das "Getippe" ist für mich die direkteste Art der Kommunikation mit Freunden und mit Fremden die einzig sinnvoll mögliche.
 
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Der Mensch entzieht sich mehr dem direkten Umfeld.
Auch sehr extrem hier in Hongkong zu sehen. 99% der Menschen starren auf ihr Smartphone und das restliche eine Prozent ist mit dem Smartphone in der Hand eingeschlafen (also in Bus oder Metro). Auch auf der Straße schauen sehr viele Menschen beim gehen zu Fuß ständig auf ihr Telefon. Gespräche scheinen überwiegend via Chat stattzufinden.

Die Werbung suggeriert, dass wir durch die Nutzung moderner Kommunikationsmittel enger mit den Liebsten, Freunden und Bekannten verbunden sind - tatsächlich sehe ich fast den gegenteiligen Effekt. Es scheint regelrecht ein Tabu zu entwickeln unangemeldet einfach anzurufen, geschweige denn spontan jemanden zu besuchen und sei es nur virtuell mit einem Videotelefonat.
 
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Der Titel „Medienkonsum“ trifft es meiner Meinung nach nicht ganz. Man muss da schon differenzieren zwischen mobilen Endgeräten / Smartphones im allgemeinen und ihren Funktionen wie Kommunikation per Schrift und Ton, Interaktion über Social Media und dem reinen one-way Konsum von Serien, Filmen, Podcasts und mehr. Ersteres ist ja durchaus eine sehr positive Entwicklung. Man kann zu seinen Liebsten Kontakt halten und mit ihnen kommunizieren, wo auch immer man ist. Das ganze wird aber ja dann ab absurdum geführt, wenn man mit besagten Liebsten am Esstisch sitzt, gleichzeitig aber noch auf WhatsApp, Instagram und TikTok parallel abhängt… DAS ist auch eine Entwicklung, die ich als „native digital“, so würde man mich womöglich bezeichnen, sehr kritisch finde. Man verlernt durch die ganze Reizüberflutung komplett, einfach nur den Moment zu genießen und den Kopf abzuschalten.

In puncto „Konsum“ sehe ich noch das geringste Problem. Früher hat man mit der ganzen Familie vor dem Weltempfänger gehockt, heute eben vor dem Flatscreen. Kritisch wird es eben, wenn der digitale Konsum, den „analogen“ ersetzt, weil die reale Welt nicht mehr genug dopamin Ausschüttung auslöst… Und dazu gehört eben auch, dass schon 3 Jährigen ein iPad statt Bauklötze vorgesetzt wird. Wenn ich sowas sehe, stellen sich mir jedes Mal die Nackenhaare auf.
 
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Meine Beobachtung ist, dass auch Menschen konsumiert werden, als Unterhaltungsmaschine, als Sorgendeponie, u.a. Wenn die Funktion erfüllt ist, scroll to the next.
 
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Ich würde mich wundern wenn mich einer von denen altmodisch anruft..
Ja, direkter Sozialkontakt kann schon irritieren oder gar schockieren, wenn man ihn nicht gewohnt ist! 🤣
 
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DAS ist auch eine Entwicklung, die ich als „native digital“, so würde man mich womöglich bezeichnen, sehr kritisch finde. Man verlernt durch die ganze Reizüberflutung komplett, einfach nur den Moment zu genießen und den Kopf abzuschalten.

Und dazu gehört eben auch, dass schon 3 Jährigen ein iPad statt Bauklötze vorgesetzt wird. Wenn ich sowas sehe, stellen sich mir jedes Mal die Nackenhaare auf.
Jetzt bin ich wirklich überrascht! 👍
 
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Auch sehr extrem hier in Hongkong zu sehen. 99% der Menschen starren auf ihr Smartphone und das restliche eine Prozent ist mit dem Smartphone in der Hand eingeschlafen (also in Bus oder Metro). Auch auf der Straße schauen sehr viele Menschen beim gehen zu Fuß ständig auf ihr Telefon. Gespräche scheinen überwiegend via Chat stattzufinden.

Die Werbung suggeriert, dass wir durch die Nutzung moderner Kommunikationsmittel enger mit den Liebsten, Freunden und Bekannten verbunden sind - tatsächlich sehe ich fast den gegenteiligen Effekt. Es scheint regelrecht ein Tabu zu entwickeln unangemeldet einfach anzurufen, geschweige denn spontan jemanden zu besuchen und sei es nur virtuell mit einem Videotelefonat.
#thogra,

es ist nicht zielführend, ein asiatisches Land als Verhaltensmuster für Kontaktscheu heranzuziehen - in diesen Ländern war es noch nie üblich, spontan aufeinander zuzugehen.

In Italien ist es andererseits vollkommen normal, miteinander zu rden, und eben nicht einander zuzutexten oder sich via Sprachnachricht zuzulabern -
da sind die Leute daran interessiert, Gespräche zu führen, Rektionen zu erlebne, Antworten zu bekommen, und eben keine Monologe zu halten.

Gruss, Ciccio
 
es ist nicht zielführend, ein asiatisches Land als Verhaltensmuster für Kontaktscheu heranzuziehen
Als ich das letztemal nach Deutschland zurückkehrte, dachte ich, ich bin in Hongkong. Die Prozentuale Verteilung war nicht ganz so extrem; geschätzt zwischen 90-95% (geschlafen hat niemand), aber es war schon hervorstechend.
Das es in Italien anders ist, freut mich zu hören.
LG
 
Medien und Kommunikationsmittel wie Smartphones; werden Menschen dadurch isoliert statt verbunden?
Ich denke es ist unabhängig von Smartphones oder es ist nur ein Teil wie Karl Marx sagte Zitat The alienation of man thus appeared as the fundamental evil of capitalist society Zitat Ende🙋🏻‍♀️
 
The alienation of man thus appeared as the fundamental evil of capitalist society
Vielleicht ist da sogar was dran, in Shenzhen (China) und in den Vororten benutzen auch viele Menschen Smartphones, aber ich hatte den Eindruck, das im Straßenbild (abgesehen von der Metro) weniger Menschen Smartphones nutzen. Im Bus sah ich viele sich miteinander unterhalten. In Restaurants schauen Menschen zwar auf ihr Telefon, aber beteiligen sich dennoch am Gespräch (anstatt von Stille am Tisch). Andererseits misstraue ich meiner Wahrnehmung insofern, als dass ich mir bewusst bin, dass es nur Eindrücke sind, keine empirische Untersuchung.
 
Ich muss zugeben mein iPhone scheint mit Hānden und Po verwachsen zu sein. Wenn es defekt ist vermutlich muss es operativ entfernt werden🤔Trotzdem ich fūhle mich nicht isoliert☺️
 
Ich muss zugeben mein iPhone scheint mit Hānden und Po verwachsen zu sein. Wenn es defekt ist vermutlich muss es operativ entfernt werden🤔Trotzdem ich fūhle mich nicht isoliert☺️
Habe immer noch kein Smartphone – trotzdem fūhle ich mich nicht isoliert. ☺️

:noplan:
 
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Vielleicht müßte man dazu die Peergroup befragen, ob sie dich als isoliert wahrnehmen, oder nicht. Möglicherweise ist das eigene Gefühl dafür kein zuverlässiger Indikator (blinder Fleck).
Kann sein – allerdings gehe ich eher nach dem Stand in dieser Thematik: ich bin da allein, aber nicht einsam.

Die bisherige „Dagegen-Entscheidung“ für mich war soweit tatsächlich, dass ich damals, bei dem ersten Versuch
einer Smartphone-Tätigkeit, sehr schnell davon genervt war, dass fast jeder einem irgendwelchen unnötigen Mumpitz ständig schickte u.ä.
Lustigkeit kennt da anscheinend keine Grenzen. Weder zeitlich, noch „nach Ansage“ – einzig die Konsequenz der Nichtnutzung wirkte.
 
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Vielleicht müßte man dazu die Peergroup befragen, ob sie dich als isoliert wahrnehmen, oder nicht. Möglicherweise ist das eigene Gefühl dafür kein zuverlässiger Indikator (blinder Fleck).
Vermutlich, ich meinte ich habe es oft mit mir. Ich denke es ist abhāngig von dem Umgang mit dem Smartphone wie du dich fūhlst oder wie du von außen wahrgenommen wirst🤔Von Zeit zu Zeit es gibt Bewegungen von Personen in meinem Alter sie geben ihr Smartphone auf und benutzen Klapphandys weil sie sich isoliert fühlen. Das war verstärkt nach den Lockdowns denke ich🙂
 
Von Zeit zu Zeit es gibt Bewegungen von Personen in meinem Alter sie geben ihr Smartphone auf und benutzen Klapphandys weil sie sich isoliert fühlen.
Sehr interessant! Hast du da mal nachgefragt, ob und wie sich das (soziale) Leben verändert hat?
 
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