Empfohlene WLAN Hardware im Einfamilienhaus

Nur mein kleiner Beitrag zu den Überlegungen wie folgt.

Wir haben vor (zu) langer Zeit gebaut und haben einen Denkfehler gemacht, bzw. nicht nachgedacht. Wir haben im Haus einen ISDN-S0 Bus komplett über alle Räume fest in der Wand verlegt, weil wir der irrigen Überzeugung waren, man bräuchte immer und für ewig Festnetztelefonie. Die Satelliten-Verkabelung hat der Elektriker dann allerdings in Leerrohre in alle wichtigen Räume verlegt, weil er glücklicherweise meinte man müsse bestimmt in der Zukunft an diese Antennenkabel heran zum Erneuern.
Fast forward - mit der Umstellung auf Glasfaser FTTH standen wir vor dem Problem 1 Gigabit, also 1000/1000 symmetrisch, im Haus verteilen zu müssen.

Erkenntnis Nummer 1: wir haben bei der Umstellung die Telekom aus dem Haus geworfen, weil die bei uns weder konkurrenzfähige Preise hatte, noch überhaupt diese Leistung anbieten konnte.
Erkenntnis Nummer 2: wir haben die Festnetz-Telefonie komplett abgeschaft, weil niemand mehr irgendwo in einem Haus anruft, sondern mit Mobilfunk immer eine Person direkt angerufen wird.
Erkenntnis Nummer 3: die in der Wand fest verlegten S0 Datenleitungen braucht heute kein Mensch mehr für irgendwas.
Erkenntnis Nummer 4: das Satellitenfernsehen brauchen wir auch nicht mehr, weil hier inzwischen alles gestreamt wird.
Erkenntnis Nummer 5: die Power einer 1 Gigabit Aussenleitung bekommt man never-ever nicht gescheit im Haus per WLAN verteilt.
Erkenntnis Nummer 6: man kann unsere Stadtwerke im Moment leider (noch) nicht davon überzeugen einen Glasfaser-Übergang herzustellen, die liefern auf Kupfer an.
Erkenntnis Nummer 7: irgendwann werden die hoffentlich aufwachen und dann wollen wir auch im Haus per Glasfaser und nicht mehr per Kupfer verteilen.
Erkenntnis Nummer 8: die beste Lösung für uns war die Satellitenanlage abzubauen und die Leerrohre für kabelgebundenes LAN zu verwenden.

Mein Fazit und Empfehlung: Niemand kann vorhersagen was in X Jahren an Technologie zur Verfügung stehen wird, welche Nutzungsprofile wir haben werden und wir alle werden mit diesbezüglichen Prognosen wahrscheinlich alle und mächtig daneben liegen. Der Rat kann daher nur sein, alles was Versorgungsleitung ist in Leerrohre ausreichenden Durchmessers zu legen, damit man im Zweifelsfall die alten Verbindungen gegen neue Übertragungswege tauschen kann. Ob das dann Kupfer, Lichtwellenleiter oder was auch immer sein wird, kann dann nachgerüstet werden. Ich gehe vor dem Hintergrund der ziemlich sicher wieder aufflammenden Elektro-Smog-Diskussion auch davon aus, dass man wahrscheinlich bald auch (wieder) leitende Tapeten verwenden wird, um Räume elektrisch abzuschirmen, also der Tod des raumübergreifenden WLAN mindestens droht. An den Übergabepunkten in den Räumen kann man dann entsprechend lokale WLAN aufspannen, aber die Grundverteilung würde ich jetzt immer über physikalische Leitungen vorsehen.
 
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Das sind gute Punkte und vieles an Infos hilfreich! Danke euch dafür.
Bei uns sieht es so aus, dass wir bis auf Weiteres - nicht absehbar - bei 16MBit DSL festhängen werden. Kabel gibt es nicht in der Straße. Wird auch nicht kommen. Daher haben wir eben für TV die sat-Anlage eingeplant und können sonst mehr als gut mit den Bandbreiten von WLAN leben.
Dann kommt hinzu, dass das Mauerwerk diese massiven Versorgungsleitungsquerschnitte nicht mehr hergibt. Ich kann nur diesen einen Schacht ausführen. Ich werde also meine insgesamt acht SatKabel ziehen, mit Leerrohren versteht sich, und selbiges mit den ca. acht Netzwerkleitungen. Dazu dann die drei Hauptstromleitungen zu den UV und dann ist sprichwörtlich Schicht im Schacht.
 
Man kann auch Sat "ins Netzwerk einspeisen" - nutze ich seit Jahren erfolgreich. Entweder man nimmt einen SatIP-Server oder gleich ein SatIP-LNB (weiss nicht ob es die noch gibt, ich habe ein solches) und installiert auf einem Raspi o.ä. TVheadend wo die zentrale Konfiguration (Sender, Logos, Aufnahmen etc.) gemacht wird. Am TV wird dann Kodi mit dem TVheadend-Plugin genutzt.
Kodi selbst (bzw. darauf basierende Apps) gibts für AppleTV, FireTV, RaspberryPi etc.
Somit spart man sich die ganze Sat-Verkabelung.
Es geht auch nur via SatIP ohne TVheadened - aber da ist die Auswahl an Apps oder Endgeräten nicht so überzeugend.
 
Ich habe all das nicht und sehe da auch keinen Mehrwert für mich drin. Weder besitze ich ein Apple TV oder einen Raspberry, geschweiftesten dass ich auch nur den Hauch von Programmieren verstehe. Bei mir muss alles „turnkey ready“ sein und einfach funktionieren.
Ich habe auch absolut gar kein Interesse an irgendwas „Smart Home“ Ähnlichem. Ich möchte einfach meine Lichtschalter haben. Das maximale der Gefühle sind elektrische Rollläden mit ganz klassischen Taster daneben und ein elektrisches Garagentor...daher verzeiht meine Skepsis ein wenig.
Wie gesagt, wir haben jeder unseren Laptop, einen Drucker mit AirPrint, eine kleine Synology DS, ich habe drei AP Express für Musik
, ein iPad Air2 und eine PS4 sowie ein Pioneer Internetradio. Letzteres braucht ein Kabel, der Rest läuft wunderbar im WLAN. Das war es an Fuhrpark und mehr habe ich eigentlich auch nicht vor.
 
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Ich habe all das nicht und sehe da auch keinen Mehrwert für mich drin. Weder besitze ich ein Apple TV oder einen Raspberry, geschweiftesten dass ich auch nur den Hauch von Programmieren verstehe.
Der Mehrwert besteht in der Einsparung der Sat-Verkabelung, und über (gutes) WLAN ist man sogar komplett frei in der Platzierung vom TV.
Viele nutzen eh irgendwelche Streamingboxen, da entfällt sogar noch das Umschalten auf "normales" TV und Nutzung der TV-Fernbedienung.
Wenn für dich das nicht zutrifft, dann ist das ja ok.
Ein wenig basteln muss man bei TVheadened, aber SatIP selbst wurde als "Fertiglösung" geschaffen, hat es auch in einige SetTop-Boxen oder gar TVs geschafft - aber einen wirklicher Durchbruch war es nicht. www.satip.info

War ja auch nur eine Info was alles möglich ist und gerade bei einem Neubau ist es gut viele Möglichkeiten vorher zu kennen - ob man diese dann auch nutzen will ist ja ein anderes Thema.
 
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