lars_munich
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Hallo,
dieser Artikel regt zum Nachdenken an.
Offenbar hat das eingeführte Elterngeld seine Wirkung verfehlt:
- Von den ersten 750.000 Babys, die bis Mitte 2008 Ansprüche auf das Geld vom Staat einbringen, stammen nicht einmal fünf Prozent von hochqualifizierten Frauen in guten Jobs.
- Gerade mal 4,4 Prozent der Frauen, die Babys bekommen, erhalten ein Elterngeld von 1500 bis zum Höchstbetrag von 1800 Euro – stammen also aus jener Schicht, auf die das Programm eigentlich zielt. Weitere 9,3 Prozent bekommen 1000 bis 1500 Euro.
- Für viele Unterschichtenfamilien wirkt der familienpolitische Geldsegen als Anreiz, mit der Kinderzahl ihr Haushaltseinkommen zu erhöhen: „Die haben in den meisten Fällen ja nicht gut versorgte Kinder, die dann plötzlich in die Armut rutschen, sondern können sich die relative Armut als lebenslange Versorgung nur erhalten, wenn sie durch immer neue Kinder unter dem Durchschnittseinkommen bleiben“, sagt der Bremer Sozialwissenschaftler Gunnar Heinsohn. Das Staatsgeld schaffe hier schon fast so etwas wie einen „sanften Beamtenstatus“.
Geburtenschwund: Wo kommen die Kinder her? - Wirtschaftspolitik - Wirtschaft - FAZ.NET
Als das Elterngeld beschlossen wurde, fand ich das auch sehr gut. Eben genau deshalb, weil es auf die richtige Zielgruppe abzielte: gebildete, qualifizierte Frauen.
Nur die erreicht man damit wohl auch nicht, dafür aber die Schicht, die mit dem Elterngeld ihren Lebensstandard verbessert. Leider ist es ja auch so, dass oftmals diese Kinder später dieselbe Hartz IV Karriere ihrer Eltern einschlagen, allein das ist für eine Gesellschaft nicht gut.
Was meint ihr ist die Ursache, warum kommt das Elterngeld nicht bei denen an, für die es gedacht war? Was würdet ihr tun, wenn ihr die Gesetze beschliessen könntet?
Ich würde das Elterngeld auf 3 Jahre erhöhen und den Höchstbetrag heraufsetzen. Wer bislang die letzten Jahre 4000 EUR netto verdient hatte, bekommt halt z.B. noch 3000 EUR, 3 Jahre lang. Wer keinen Verdienst hatte, halt den Hartz IV Regelsatz für ein Kind, also die 300 EUR kürzen.
Zusätzlich würde ich eine sehr gute Kinderbetreung ganztags ab dem 3. Lebensjahr für alle anbieten, flächendeckend. Vielleicht auch in Großkonzerne integriert mit staatlicher Förderung.
dieser Artikel regt zum Nachdenken an.
Offenbar hat das eingeführte Elterngeld seine Wirkung verfehlt:
- Von den ersten 750.000 Babys, die bis Mitte 2008 Ansprüche auf das Geld vom Staat einbringen, stammen nicht einmal fünf Prozent von hochqualifizierten Frauen in guten Jobs.
- Gerade mal 4,4 Prozent der Frauen, die Babys bekommen, erhalten ein Elterngeld von 1500 bis zum Höchstbetrag von 1800 Euro – stammen also aus jener Schicht, auf die das Programm eigentlich zielt. Weitere 9,3 Prozent bekommen 1000 bis 1500 Euro.
- Für viele Unterschichtenfamilien wirkt der familienpolitische Geldsegen als Anreiz, mit der Kinderzahl ihr Haushaltseinkommen zu erhöhen: „Die haben in den meisten Fällen ja nicht gut versorgte Kinder, die dann plötzlich in die Armut rutschen, sondern können sich die relative Armut als lebenslange Versorgung nur erhalten, wenn sie durch immer neue Kinder unter dem Durchschnittseinkommen bleiben“, sagt der Bremer Sozialwissenschaftler Gunnar Heinsohn. Das Staatsgeld schaffe hier schon fast so etwas wie einen „sanften Beamtenstatus“.
Geburtenschwund: Wo kommen die Kinder her? - Wirtschaftspolitik - Wirtschaft - FAZ.NET
Als das Elterngeld beschlossen wurde, fand ich das auch sehr gut. Eben genau deshalb, weil es auf die richtige Zielgruppe abzielte: gebildete, qualifizierte Frauen.
Nur die erreicht man damit wohl auch nicht, dafür aber die Schicht, die mit dem Elterngeld ihren Lebensstandard verbessert. Leider ist es ja auch so, dass oftmals diese Kinder später dieselbe Hartz IV Karriere ihrer Eltern einschlagen, allein das ist für eine Gesellschaft nicht gut.
Was meint ihr ist die Ursache, warum kommt das Elterngeld nicht bei denen an, für die es gedacht war? Was würdet ihr tun, wenn ihr die Gesetze beschliessen könntet?
Ich würde das Elterngeld auf 3 Jahre erhöhen und den Höchstbetrag heraufsetzen. Wer bislang die letzten Jahre 4000 EUR netto verdient hatte, bekommt halt z.B. noch 3000 EUR, 3 Jahre lang. Wer keinen Verdienst hatte, halt den Hartz IV Regelsatz für ein Kind, also die 300 EUR kürzen.
Zusätzlich würde ich eine sehr gute Kinderbetreung ganztags ab dem 3. Lebensjahr für alle anbieten, flächendeckend. Vielleicht auch in Großkonzerne integriert mit staatlicher Förderung.