Elektro-Auto

Auf absehbare Zeit bleibt vielen nichts anderes übrig, als entweder teuer öffentlich zu laden, oder eben überteuerte Kraftstoffe zu tanken.
Die Lademöglichkeiten müssen liberalisiert werden, damit nicht wieder ein Monopol abseits von Tesla, Ionity entsteht.
 
Der alte ersetzt ja irgendein anderes, das verschrottet wird.
Es würde der gesamten Welt einfach schon gut tun, wenn die durchschnittliche Zeit, die ein Auto vom Erstkäufer gefahren wird, nur ein wenig verlängert würde. Es ist ja in westlichen Gesellschaften eine absurde Situation entstanden, dass einerseits das gesamte erlebte Umfeld voller Autos ist, es ist kaum möglich, aus dem Fenster zu schauen oder sich durch seine Umwelt zu bewegen, ohne zu jedem Zeitpunkt Autos zu sehen. Ich wohne in einer wunderschönen Straße - schaue ich diese hinab, sehe ich aber nicht zuerst schöne Häuserfronten, sondern eine endlose Reihe von herumstehenden Autos und dahinter irgendwo Häuser.
Andererseits klagen gerade viele, dass sie ja Monate bis Jahre auf die Lieferung des neuen Autos warten müssen.
Wie geht das zusammen? Absoluter Überfluss, Autos wohin der Blick schweift und dennoch augenscheinliche "Verknappung"?
Die Autoindustrie ist mittlerweile seit 100 Jahren dem Prinzip der Gewinnmaximierung und des Wachstums unterworfen - und wenn man bei 100% Sättigung ist, geht das eben nur noch über den Tausch alt gegen neu. Und auch das muss ja in den Folgejahren noch steigerbar sein, also schnellerer Tausch alt gegen neu.
Im Grunde hat jeder zu jeder Zeit Zugang zu einem Auto, trotzdem wird in einem immer größeren Tempo weiter produziert und nachgekauft... die Zyklen werden dabei immer kürzer - weil das System das erfordert. Wachstum im Kapitalismus steuert ja nicht einem Ziel zu, dass es zu erreichen gilt, um dann zu stagnieren.
Habe nichts gefunden, aber ich bin sicher, dass die durchschnittliche Besitzdauer eines Autos 1980 deutlich länger war als 2020.
Sicherlich ist das nichts, was sich schnell verändern lässt, aber das Bewusstsein, dass diese Situation nicht mehr ewig währt, kommt ja langsam in allen Schichten und in allen Gesellschaften an.
 
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Ein 6 Jahre altes Auto braucht auch keine Garantie mehr. (…)
das kommt darauf an. 😉
meiner ist zehneinhalb und ich verlängere sie jahr um jahr, da mögliche reparaturkosten mein budget übersteigen würden.

ich fahre allerdings auch nur ein drittel deiner jahresleistung, und das wiederum nur als pendler.
 
Die Autoindustrie ist mittlerweile seit 100 Jahren dem Prinzip der Gewinnmaximierung und des Wachstums unterworfen - und wenn man bei 100% Sättigung ist, geht das eben nur noch über den Tausch alt gegen neu. Und auch das muss ja in den Folgejahren noch steigerbar sein, also schnellerer Tausch alt gegen neu.
Genau so sieht sie aus, die kapitalistische Mühle: Es muss ständig produziert und konsumiert werden, sonst kommt es zur Krise. Betrifft also nicht nur Autos, sondern eigentlich alles. Beworben werden neue Modelle in der Regel mit technischen Verbesserungen, und tatsächlich wurde vorher auch ordentlich in Entwicklung investiert. Ob es am Ende wirklich glücklich macht, was Neues zu kaufen, obwohl es das alte Gerät eigentlich noch tut, sei mal dahingestellt... doch interessant finde ich die Äußerung eines Konzernchefs, die ich vor vielen Jahren gelesen und nie vergessen habe. Sinngemäß: "Wenn wir unseren Job richtig verstehen, sind wir Verkäufer von Unglück. Die Menschen müssen nach kuzer Zeit unglücklich sein mit dem Produkt, das sie gerade nutzen". Seit einigen Jahren ist das vor allen Dingen bei Smartphones so. Hier hat die Industrie noch ganz andere Mittel an der Hand, um ein Gerät vorschnell altern zu lassen - ganz einfach, indem es keine Updates mehr gibt. Und dann wird natürlich wieder auf den technischen Fortschritt hingewiesen, und natürlich wird das wieder geglaubt...
 
Die politische Alterung trifft aber nur bei den Kraftfahrzeugen zu.
Das neueste Ex und hopp Modell: Abo.
 
Der alte ersetzt ja irgendein anderes, das verschrottet wird.
Du unterstellst aber, er ersetzt eins, welche nicht hätte ersetzt werden sollen/müssen.
Nimmst du das aus der gleichung raus, ändert sich die Menge der Fahrzeuge nicht, aber der Scahdstoffausstoss sinkt.
 
aber der Scahdstoffausstoss sinkt.
Was meinst du denn, wie lange ein jetzt fünfjähriger benziner schadstoffe ausstoßen müsste, um den gleichen ökologischen schaden anzurichten wie die produktion eines neuen elektroautos?
 
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Du vergleichst die falschem Autos.
Du musst das neue E-Auto mit dem Auto vergleichen, was der Käufer des Alten ansonsten kaufen würde.
Das e-auto muss nicht sparen gegenüber seinem Vorgängerauto, sondern gegenüber dem potentiellen anderen Auto des Käufers des altem Wagens.
 
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Die augenscheinlich grün-ökologische Elektro-Mobilität passt nicht auf jedes Lebensmodell.

Was diejenigen, auf deren Beispiel es nicht passt, gern ausgiebigst überall betonen.

Dabei ist genau das doch völlig klar und es ist dennoch so einfach:
Schon 25% der Menschen, die irgendeine Alternative zum Verbrenner-Individualverkehr finden (ÖPNV, Spaziergang, Fahrrad, Elektro-Individual, Carsharing, etc.) bedeuten morgens im Stau 25% weniger Emissionen.

Die anderen 75% gibt es ja auch noch - und sicher ist dabei immer auch die freiberufliche Altenpflegerin "Maxine Muster*in", die in Brandenburg lebt, 120 km morgens pendeln muss und ihre drei Schwiegerväter viermal die Woche abends pflegt, die allerdings alle in drei verschiedenen Himmelsrichtungen 50km weit weg wohnen. All das auf dem Land, wo es keinen Bus oder Zugverkehr gibt, aber in einer Mietwohnung wohnt mit einem Vermieter, der auf seinem Dodge RAM einen "Mia kommt koan Stromer ins Haus"-Sticker spazieren fährt.

Für die ist der eigene Verbrenner-PKW eben alternativlos. Das muss sie aber nicht jedem erzählen und schon gar nicht daraus ableiten, dass
  1. die Verkehrswende gesamtgesellschaftlich nicht dringend nötig ist, vor allem in den Großstädten, in denen nun mal 70% der Menschen leben
    und
  2. Elektromobilität per se sch**e ist.
So läuft aber leider der öffentliche Diskurs. Vertreter-Udo, Muscle-Car-Fan Rönny und Internet-Troll "FckGret4" (eigentlich KFZ-Schlosser Justin) führen eine Diskussion über Themen, vor denen sie Angst haben. Existenzielle Angst, Status-Ängste, wasauchimmer. Früher wäre das am Stammtisch passiert, heute ist es leider Teil der in sozialen Medien stattfindenden öffentlichen Meinungsbildung.
 
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Nein. Hier lief es falsch:

Lass gut sein.
Wenn der Käufer aber dafür seinem 20jahre alten Diesestinker beerdigt hat und so zu einem schadstofdärmeren Auto gekommen ist, dann sinkt die Summe der ausgestossenen Schadstoffe.

Der individuelle Ausstoß ist doch nur die eine Seite der Medaille. Es geht am Ende doch um die Summe.
 
Wenn der Käufer aber dafür seinem 20jahre alten Diesestinker beerdigt hat und so zu einem schadstofdärmeren Auto gekommen ist, dann sinkt die Summe der ausgestossenen Schadstoffe.
Jetzt machst du das nächste fass auf. Den 20 jahre alten dieselstinker beerdigt er nicht. Der fährt in osteuropa oder westafrika weiter. Das erste, was dort ausgebaut wird, ist der katalysator.

https://www.dw.com/de/dreckige-diesel-für-osteuropa-alte-autos-nach-afrika/a-44805459

Edit: geographie korrigiert.
 
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Jetzt machst du das nächste fass auf. Den 20 jahre alten dieselstinker beerdigt er nicht. Der fährt in osteuropa oder westafrika weiter. Das erste, was dort ausgebaut wird, ist der katalysator.
Nach deiner Theorie wird also niemalsein auto verschrottet, sondern die fahren auf ewig in Osteuropa oder Westafrika herum?
 
Nach deiner Theorie wird also niemalsein auto verschrottet, sondern die fahren auf ewig in Osteuropa oder Westafrika herum?
Wenn ich deine fragende hyperbel richtig deute, möchtest du, dass ich dir EU-verschrottungsmaßstäbe mit westafrikanischen vergleiche. Vielleicht ein andermal.
 
Also brauchts eine neue Verschrottungsprämie mit Verschrottungszertifikat. :nervi:
 
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