Einen Prof. Dr. XXX anschreiben - wie???

Es gibt keine akademischen Titel. Es gibt akademische Grade.
Und Professor ist kein akademischer Grad, sondern wie schon oben gesagt, eine Berufsbezeichnung. Früher waren auch die Gymnasiallehrer Professoren.

Die Habilitation ist keineswegs an einen Prof. gebunden. Auch ein promovierter Mensch kann an seinen Dr. ein habil. anhängen, sofern er eben zusätzlich noch habilitiert hat.
 
wenn er keine hc. mult. titel hat, welche man dann trotzdem ausschreibt, schreibt man nur den höchsten titel.

in diesem also herr prof. xxx.

dr. lässte weg.

mfg
 
man schreibt
sehr geehrter herr professor xxx
oder sehr geehrter herr prof. dr. xxx

den doktor kann man unter akademikern weglassen - als student ist man aber noch kein akademiker.

mit geschleime hat das alles nichts zu tun - wir leben zwar in einer relativ egalitären gesellschaft, aber "so viel zeit muß sein"

wen man jemanden dann kennt, kann man das gedöns mit der zeit ggf. wegl
 
W
Ich persönlich verwende meinen Dr. nur bei Vermietern, Banken und Versicherungen, bei jedem anderen ist es mir eher lästig.
Das "Professor" ist eine Berufsbezeichnung, kein Titel. Wer darauf stolz ist, hat ohnehin einen an der Klatsche. Ich schreibe ja auch nicht "Sehr geehrter Herr Metzger XY" oder "Liebe Frau Bäckerin XX". Trotzdem bekomme ich natürlich ständig Briefe mit "Herr Prof. Dr. XY" (obwohl ich rechtlich keiner bin, aber ok, das können die anderen nicht unbedingt wissen) - da weiß ich immer daß sich jemand mies einschleimen will - das mag ich gar nicht… ;)

Wow! Und was haben wir nun aus diesem Beitrag gelernt?
Oje... Da sind offenbar alle, sogar mit unter Umständen sehr harter Arbeit erworbe Titel ratlos. War das summa cum laude oder nur cum laude? ;)

Und ja, alle Dozenten mit dem Dr.-Titel, die ich kenne, sind stink sauer, wenn sie mit Hallo Frau/Herr angesprochen werden, weil dies mit einer Respektlosigkeit gegenüber ihrer harten Arbeit, pardon: gegenüber ihrem mit unter Umständen sehr harter Arbeit erworben Titel assoziiert wird. So würde mich gar nicht überraschen, wenn sich das auch auf die Noten überträge.

Die in dem akademischen Umfeld herrschende Eitelkeit ist übrigens unbeschreiblich. „Echte“ Wissenschaftler, die eine Dr.-Arbeit nicht für den Titel geschrieben haben, sind fast kaum noch zu finden.
Das ist nicht nur traurig; es ist dramatisch.
 
"Sehr geehrter Herr Prof. Dr. XYZ"

und

"Mit Freundlichen Grüßen"
 
...
egalitären gesellschaft, aber "so viel zeit muß sein"
...

Mediziner? ;-) :-D

Ich schreibe im Übrigen immer "Sehr geehrter Herr Prof. XYZ" , auch bei Bestehen eines guten Verhältnisses. Man weiß ja nie.
Als einfacher Dipl.-Irgendwas würde ich den "Dr." auch unter Akademikern nicht weglassen!

Edit:

Achso, mein Brief-Ende ist in der Regel "MfG" ;-)
 
„Echte“ Wissenschaftler, die eine Dr.-Arbeit nicht für den Titel geschrieben haben, sind fast kaum noch zu finden.
Das ist nicht nur traurig; es ist dramatisch.

Warum? Dazu zitiere ich einen Freund: "Es werden in Deutschland vielleicht im Jahr drei oder vier Promotionen geschrieben, die die Wissenschaft wirklich weiterbringen. Und meine gehörte auch nicht dazu"

Es ist einfach sehr schwer, heute noch wirklich bedeutungsvolle Themen zu finden.

Alex
 
Ist doch ganz einfach. Du bist Student, er ist Dein Professor. Auch E-Mails sind in diesem Fall "dienstliche" Schreiben, die im Zweifel auch weitergeleitet werden. Und Du willst was. Also einfach "Sehr geehrter Prof. Hoppsasa".

Danach wird es erst schwierig ;-)
 
Schreib Sehr geehrter Herr Prof. Dr. XYZ und basta. Damit kann man nichts verkehrt machen in Deutschland.
 
Wow! Und was haben wir nun aus diesem Beitrag gelernt?
Ich habe nur geschrieben wie ich es "von der anderen Seite aus" sehe. Ob du von meinem Beitrag etwas lernst, kann ich nicht beurteilen.

Oje... Da sind offenbar alle, sogar mit unter Umständen sehr harter Arbeit erworbe Titel ratlos. War das summa cum laude oder nur cum laude? ;)

wenn du direkt fragst, es war summa. Aber ich fühle mich als Wissenschaftler und habe die Doktorarbeit halt gemacht weil das in dieser Branche nicht anders geht, und die Note war mir immer egal. Da ich damals wie heute mein wissenschaftliches Tun immer mehr mit Spaß und persönlicher Erfüllung in Verbindung gebracht habe als mit Maloche, habe ich die oft 14 bis 16 Stunden im Labor nicht als harte Arbeit angesehen. Daß ich heute noch jedes Wochenende im Labor bin um meine verfressenen Stammzellen zu füttern, macht mir auch nichts aus. Aber andere die ich kenne, für die war schon die Doktorarbeit eine schlimmer Kampf. Und diese Leute, so meine Beobachtung, legen später gesteigerten Wert darauf, daß ihr Titel auch ja nicht vergessen wird. Drauf bezog sich mein "unter Umständen" - will sagen "bei mir und manchen Kollegen nicht, wohl aber bei anderen die ich kenne".

Und ja, alle Dozenten mit dem Dr.-Titel, die ich kenne, sind stink sauer, wenn sie mit Hallo Frau/Herr angesprochen werden, weil dies mit einer Respektlosigkeit gegenüber ihrer harten Arbeit, pardon: gegenüber ihrem mit unter Umständen sehr harter Arbeit erworben Titel assoziiert wird. So würde mich gar nicht überraschen, wenn sich das auch auf die Noten überträge.
Ich weiß nicht mit welchen Dozenten zu tun hast. Ich kenne solche in meinem Umfeld in der Naturwissenschaft nicht. Aber Naturwissenschaftler sind in der Regel auch uneitler als andere studierte "Branchen" - Mediziner allen voran. Respektlosigkeit zeigt sich für mich auch anders als in der Anrede "Sehr geehrter Herr XY". Meine Studenten reden mich übrigens seit jeher mit Vornamen, Spitznamen oder "Cheffe" an ;) Und daß sich das negativ aus die Noten auswirkt, kann ich nicht behaupten - sonst wären aus meinem "Stall" nicht auch schon zwei "summas" gekommen.

Die in dem akademischen Umfeld herrschende Eitelkeit ist übrigens unbeschreiblich. „Echte“ Wissenschaftler, die eine Dr.-Arbeit nicht für den Titel geschrieben haben, sind fast kaum noch zu finden.
Das ist nicht nur traurig; es ist dramatisch.

es ist vor allem eines: falsch. "Echte Wissenschaftler" im akademischen Umfeld sind in der Regel uneitel. Die Eitelkeit wird erst sichtbar, wenn man die Leute mit Titel ausserhalb des akademischen Umfeld anschaut. Du hast sicher recht, daß es immer mehr Leute gibt, die studieren und ein Doktorarbeit machen, weil sie den Doktortitel für ihre (unakademische!) Karriere haben wollen bzw. brauchen. "Echte Wissenschaftler" gibt es immer noch genauso viel wie früher, nur sind heute die ganzen Leute dazugekommen, die ihren Titel für Karrierezwecke machen und gar nicht vorhaben, ein Leben lang wissenschaftlich tätig zu sein (was, wenn ich meine Studienkollegen von damals betrachte, vielleicht nicht die schlechteste Wahl ist, immerhin verdienen die heute locker das fünffache von mir). Dramatisch ist das aber in keinem Fall, weil man in der Wissenschaft sowieso nicht so viele Leute braucht wie es Studienanfänger gibt. In meinem Erstsemester waren 150 Leute, davon sind heute wenn es hoch kommt 5 in Wissenschaftler-Positionen und haben dort "Karriere" gemacht. Und das reicht. Oder um genauer zu sein: schon das sind zu viele, weil es an Unis und Instituten gar nicht so viele Stellen gibt wie es gute Nachwuchswissenschaftler gibt. Das ist dramatisch, genauso wie die logische Folge daß die Besten ins Ausland abwandern sobald sie eine Möglichkeit dazu bekommen.
 
@ Herrn Dr. Walfrieda, ;)
danke für Deine nette und ehrliche Antwort. Mein vorheriger Ton war, wie ich es jetzt sehe, ein wenig unangebracht. Aus welchem Grund auch immer habe ich Dich als einen arroganten, gelangweilten Bankmitarbeiter mit einem auf seiner Arbeitsuniform aufgeklebten, ins Auge springenden Dr.-Titel-Schildchen gesehen. Ach, diese Phantasie! ;-)

Was ich mit „dramatisch“ und „unechten“ Wissenschaftlern meinte, ist das Folgende: Ich bestehe weiterhin drauf, dass es ungeheuer schwierig ist, einen Wissenschaftler zu finden, der sich durch „die unersättliche menschliche Neugierde, das Bedürfnis nach Wissen über die Welt, in der man lebt, nach Erklärungen und damit nach Verständnis des unendlichen Flusses von Erscheinungen, dem wir gegenüberstehen“ auszeichnen würde.

Es war sicherlich falsch, in diesem Zusammenhang „kaum noch“ zu schreiben, als wäre es zuvor anders gewesen. Anders war es bestimmt nicht; heute haben wir allerdings mit einem Titel-Boom zu tun. Auch wenn die Situation der Wissenschaftler (in DE) nicht gerade einfach ist, bleiben doch viele Promovierte im akademischen Bereich, tummeln sich an den Konferenzen, schreiben Aufsätze etc. – und der Überblick bzw. die Fähigkeit, die Perlen herauszupicken, hat sich – jetzt kommt’s – dramatisch ;-) – verschlechtert.

Es ist allerdings schwer darüber zu schreiben, ohne das persönlichen Umfeld zu berühren, daher nur soviel zum Thema und viele Grüße.
 
... Meine Studenten reden mich übrigens seit jeher mit Vornamen, Spitznamen oder "Cheffe" an ;) Und daß sich das negativ aus die Noten auswirkt, kann ich nicht behaupten - sonst wären aus meinem "Stall" nicht auch schon zwei "summas" gekommen.

Und wie sprechen Dich, oh 'Walfrieda Summa Cum', Deine Studentinnen an, wenn Sie zur Klausureinsicht kommen, um 'n paar Punkte rauszukratzen? :D

Sorry, ich bin nur neidisch, wäre selber gern Prof. geworden ...
 
Und wie sprechen Dich, oh 'Walfrieda Summa Cum', Deine Studentinnen an, wenn Sie zur Klausureinsicht kommen, um 'n paar Punkte rauszukratzen? :D

Bei mir in der Gruppe herrscht Gleichberechtigung was Rechte und Pflichten angeht - dazu gehört natürlich auch die Anrede :) Mit Klausuren von Studenten und -innen habe ich nichts zu tun, ich bin an einem Institut wo wir erst Leute ab der Diplomarbeit haben. Die "Niederungen" des Lehrbetriebs bleiben mir daher heute erspart (das war nicht immer so), obwohl ich es immer gern gemacht habe. Punkte "rauskratzen" ist sowieso nicht - Leistung wird ehrlich bewertet und wer meint rumstänkern oder sich einschleimen zu müssen hat sowieso ganz schlechte Karten. Da hilft auch keine bestimmte Anrede und kein tiefer Ausschnitt ;)

Sorry, ich bin nur neidisch, wäre selber gern Prof. geworden ...

das ist wirklich nur was für Idealisten, die im Notfall damit leben können für ihre Leidenschaft mit 40 wegen dummen gesetzlichen Regelungen aus dem Land gedrängt zu werden, irgendwo anders neu anfangen müssen und bereit sind für einen (verglichen mit anderen Jobs) Hungerlohn zu arbeiten. Ich klage nicht, ich bin mit meiner Situation sehr zufrieden, aber klar ist daß nur ein verschwindend geringer Teil der Bevölkerung bereit wäre solche Spielchen mitzumachen.
 
@ Herrn Dr. Walfrieda, ;)
danke für Deine nette und ehrliche Antwort. Mein vorheriger Ton war, wie ich es jetzt sehe, ein wenig unangebracht. Aus welchem Grund auch immer habe ich Dich als einen arroganten, gelangweilten Bankmitarbeiter mit einem auf seiner Arbeitsuniform aufgeklebten, ins Auge springenden Dr.-Titel-Schildchen gesehen. Ach, diese Phantasie! ;-)

In Wirklichkeit handelt es sich um einen dicklichen, meist gut aufgelegten Biologen in kurzen Hosen, kariertem Hemd das über die Hose hängt, und Birkenstock, der seinen Doktortitel das letzte Mal vor 4 oder 5 Jahren verwendet hat, und das auch nur weil eine verf*ckte Versicherung meinte ihn rollen zu müssen und einen Schaden nicht bezahlen wollte.
Vielleicht ist dir da dein Fantasie-Wesen sogar lieber :)

Was ich mit „dramatisch“ und „unechten“ Wissenschaftlern meinte, ist das Folgende: Ich bestehe weiterhin drauf, dass es ungeheuer schwierig ist, einen Wissenschaftler zu finden, der sich durch „die unersättliche menschliche Neugierde, das Bedürfnis nach Wissen über die Welt, in der man lebt, nach Erklärungen und damit nach Verständnis des unendlichen Flusses von Erscheinungen, dem wir gegenüberstehen“ auszeichnen würde.

stimmt schon. Selbst unter den Doktoranden an unserem Institut sind die "echten" Wissenschaftlern in der Minderheit. Aber was will man auch? Ich meine, ein Professor schleust in seiner Karriere vielleicht 50 Doktoranden durch sein Labor, braucht aber später auch nur einen Nachfolger. Nur weil mehr Leute heute eine Doktorarbeit machen, werden ja die Stellen in der Akademie nicht mehr. Im Gegenteil, in den letzten Jahren wurde die Forschung in Deutschland ja systematisch kaputtgespart, und viele Professorenstellen gar nicht mehr neu besetzt, oder waren jahrelang vakant damit die verbleibenden Fakultätsmitglieder die Gelder unter sich verteilen konnten.
 
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