Ein VW Phaeton zb kostet ausgestattet 100k. Der wird in Dresden in Handarbeit gefertigt. Also alles Schrauben, Nähen etc. Was denkst du was das alleine an Lohn kostet. Oder Rolls Royce. Da wird jedes Steinchen per Hand aufgeklebt. Die Materialien sind auch völlig Andere als in einem Standard-Passat. Von daher völliger Schwachsinn.
Genau das Gleiche mit den Entwicklungskosten. Ist doch ein Unterschied ob ich einen Motor, Getriebe etc. für 100 oder 10 Mio. Autos entwickle.
Würde ich im Prinzip so unterschreiben, aber man muss natürlich immer zwei Dinge im Auge behalten:
1. Hersteller wie Lamborghini oder Rolls-Royce leben und existieren heutzutage eigentlich nur noch deshalb, weil sie sich aus dem Baukasten eines riesigen Mutterkonzerns bedienen können. In einem Rolls Royce steckt zum Beispiel jede Menge 7er BMW, auch wenn man in München einen Teufel tun wird, das allzu sehr an die große Glocke zu hängen.
Und Lamborghini kann auch nur deshalb Autos auf dem neusten komplexen Stand der Technik produzieren, weil sie auf die Milliardenentwicklungen des VW-Konzerns zurückgreifen können. Alleine auf sich gestellt ginge das wahrscheinlich überhaupt nicht - siehe den Zustand von Lamborghini zum Zeitpunkt der Übernahme durch Audi, als das Unternehmen und das Werk in irgendwelchen privaten Händen war und mehr schlecht als recht den Kopf über Wasser hielt.
2. Die Kunst für die o.g. Kleinserienhersteller besteht somit darin, auf BMW-und VW-Technik zurückzugreifen, ohne den eigenen Markenkern zu verwässern. Da sind die Produktplaner und Designer gefragt, die dafür sorgen müssen, dass ein Rolls Royce immer noch wie ein Rolls Royce wirkt und ein Lamborghini wie ein Lamborghini,
Das kriegen die beiden Exoten aktuell auch wunderbar hin. Ein Lambo ist immer noch auf Anhieb als Lambo zu erkennen, ein Rolli als Rolli. Dass unterm Blech teils Großserientechnik steckt, weiß man zwar rational als Käufer, aber der irrationale Markenkern ist intakt.
Zudem muss ich beim Thema "Premium" immer an eine offene Aussage von Helmut Werner denken, der vor 15, 20 Jahren mal Mercedes-Boss war. Der sagte mal in einem Interview, dass Mercedes im Schnitt 500 DM an Mehrwert in seinen Autos verbaut, aber dass diese Mehrinvestitionen das Produkt im Vergleich so viel hochwertiger erscheinen lassen, dass sie auf dem Markt 5000 (!) DM mehr verlangen können und es auch kriegen.
Von daher ist "Premium" zwar immer aufwendiger als Nicht-Premium. Aber über den Tisch gezogen werden die Kunden idR natürlich doch.
Genau mit diesem Prinzip macht auch Apple seine Milliardengewinne, wenn man ehrlich ist.
Just my .02......