Eine gute Nachricht? - Nein! Vor einigen Jahren lag der EE-Anteil beim Stromverbrauch knapp unter der 50%-Marke, jetzt liegt er etwas darüber. Egal, jedenfalls geht's voran, könnte man meinen, aber auch das relativiert sich sofort, wenn man den Gesamtenergieverbrauch betrachtet: EE liegen noch immer im einstelligen Prozentbereich. Seit vielen Jahren schon, da ändert sich nichts.
Warum muss man den Gesamtenergieverbrauch im Auge haben? - Weil Klimaschutz nur dann möglich ist, wenn nix mehr verbrannt, sondern Energie so gut wie ausschließlich aus Wind & Sonne gewonnen wird. Man muss also alles, wirklich alles, hörst du, auf Strom umstellen, der dann aus erneuerbaren Quellen kommt. Wir müssen also noch über 90% auf EE umstellen, und da kann ich vor allen Dingen im Hinblick auf die Industrie nur sagen: Viel Spaß dabei! Allein die Stahlindustrie würde 12.000 weitere Windräder benötigen, und die chemische Industrie - eine Schlüsselindustrie! - würde mehr Strom benötigen, als derzeit in Deutschland verbraucht wird, wollte sie auf Öl, Kohle und Gas verzichten. Wie viele Windräder willst du aufstellen und wie viele Speicherwerke, um die Fluktuationen rauszunehmen (absolut unerlässlich, um eine Industrie am Laufen zu halten)? Akkus überbrücken nur kurzzeitig, grüner Wasserstoff hat den Marktdurchlauf noch gar nicht absolviert - ist also neu, aufwändig und teuer bis der Arzt kommt. Davon müsste aber gigantisch viel installiert werden!
Es hat schon seinen Grund, warum der Klimaschutz nicht endlich in die Gänge kommt. Die erneuerbare Energie ist schlicht nicht da, um so weitermachen zu können wie bisher. Da wir aber keinen Bock darauf haben, die Industrie zu schrumpfen, Flüge zu verbieten, Autos stillzulegen, Einkommen zu halbieren, Öko-Landwirtschaft zu betreiben und diejenigen Güter, die noch produziert werden können, gerecht zu verteilen - also zu rationieren - machen wir einfach weiter und heizen den Planeten weiter auf. Gut, dass ich keine Kinder habe.