Die Musikindustrie kann mich mal!!!

Luzz

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Ich bin zur Zeit dabei, meine insgesamt ca. 1.800 CDs, die ich in meinem 20-jaehrigen Job als Gastronom legal gekauft habe, mit iTunes zu importieren und diese auf einer externen Firewire-Festplatte abzuspeichern.

Dabei treten staendig folgende zwei Schwierigkeiten auf:

1. Bei den aelteren CDs (Label-abhaengig) treten bei ueber 30 % Fehler beim importieren auf, weil sich die reflektierende Schicht der CD teilweise punktartig aufgeloest hat oder weil die gesamte Beschichtung insgesamt sehr lichtdurchlaessig geworden ist.

2. Bei den neueren CDs wird durch den Kopierschutz ein importieren unmoeglich gemacht, iTunes schmiert ab und erst nach einem kompletten Neustart des Systems kann iTunes wieder irgendwelche CDs erkennen.

Beide Probleme sehe ich inzwischen als eine Verletzung meiner Rechte als Verbraucher an. Aus folgenden Gruenden:

Bei der Einfuehrung der CD hiess es ueberall: Endlich ein Medium, dass den Besitzer ueberlebt und nicht an Qualitaet einbuesst. PUSTEKUCHEN!!! Das sehe ich ja jetzt an einer Menge CD's, die aelter als 12 bis 15 Jahre alt sind. Also ein Verfallsdatum, auf das ich nie hingewiesen wurde.

CDs muessen den industriell festgelegten Redbook-Standart entsprechen. Die kopiergeschuetzten CDs sind demnach ueberhaupt keine CDs, werden aber als solche verkauft. Streng juristisch gesehen ist damit der Kaufvertarg, den ich mit dem Musiklabel beim Kauf eingegangen bin, hinfaellig. Ich kann vom Kauf zuruecktreten. Der Beweis ist, dass ich kopiergeschuetzte CDs anstandslos reklamieren kann und das Geld zurueckerstattet bekomme, wenn sie nicht auf einem Geraet laufen sollten. Genau das mache ich auch seit 2 Jahren, wenn die von mir gekaufte CD nicht in meinem Mac laeuft, weil ich sie ja wegen meines Jobs importieren muss. Vor dieser Zeit jedoch habe ich eine ganze Reihe CDs gekauft, auf denen kein Vermerk bezueglich des Kopierschutzes zu finden ist. Und genau diese CDs kann ich nun nicht mehr in meiner Bar nutzen. Betrug!

Jetzt summieren sich aber in Zukunft beide beschriebenen Probleme: Ich kann eine neue CD mit Kopierschutz nicht importieren und muss hilflos mit ansehen, wie sie nach ca. 12 bis 15 Jahren nicht mehr abspielbar ist, weil sich die Beschichtung aufloest???

Das akzeptiere ich NICHT. Dieses Risiko gehe ich nicht ein. Wenn man mal einen Anschaffungspreis von ca. 20.000 Euro fuer meine ca. 1400 LP-CDs und ca. 400 Maxi-CDs annimmt, soll ich mich damit abfinden, dass ein Grossteil im Laufe meines Lebens voellig wertlos wird, weil sie sich aufloesen? Und zusaetzlich nimmt man mir durch Kopierschutzmassnahmen illegalerweise das Recht, eine Sicherungskopie anzulegen, um diesem Verfall vorzubeugen?

N E I N !!!

Jetzt ist Schluss! Die Musikindustrie hat nun eindeutig fuer mich den Bogen ueberspannt. Auf das doppelte GEMA-zahlen eines Bar-Betreibers will ich mal garnicht eingehen. Dazu habe ich mich schonmal in einem anderen Thread geaeussert. Ich werde ab sofort mein mir eigenes Recht der Werterhaltung meiner Investitionen umfassend realisieren. Mit allen verfuegbaren Mitteln, ob nun legal, oder illegal, mir scheissegal.

So, dass musste ich mal loswerden, nachdem ich heute, wie auch in den letzten Tagen und Wochen jeden Tag einige Male den iMac neu starten musste, um ueberhaupt weiter arbeiten zu koennen. Das kann es nicht sein. Wie schoen, dass man nun im iTunes MusicStore ueber einem Umweg einkaufen kann... :D . Da werden meine Rechte wenigstens respektiert.

Luzz
 
wie wahr.clap
 
Recht hast du!!!!!clap clap clap clap clap clap clap clap

Die Musikindustrie hat's total verpeilt.
Und jetzt wundern die sich, dass man sich die Musik illigal runterlädt. Außerdem sind die tollen CD's viel zu teuer. Das was du da angesprochen hast, von wegen Beschichtung, dass merkt man echt wenn man alte CD's hat.

Immer schön weiter gegen an.
 
tja, da hast du wohl zu spät deine privatkopien angefertigt. das cd's ewig halten hat nie jemand versprochen. aber man kann die cd's ja auch analog rippen, über den soundeingang. der verlust ist relativ gering, auf jeden fall weniger als der bei der mp3 oder aac komprimierung. dafür gibt es auch tools die die stücke automatisch am jeweiligen ende absäbeln. wer einen alten mac hat kann auch mit dem dort vorhandenen scsi-laufwerk erfolgreich cd's einlesen die sonst nicht wollen, da es sich eher wie ein normaler cd player verhält...

rc
 
Sorry...und vorneweg: ich bin weder:

...in der Musikbranche tätig, noch

...Künstler, oder

...moalinsaurer Spießer.....aber ein Frage:

...sonst noch alles klar? Music-Tapes (Cassetten) konnte man oft schon nach drei
Jahren nicht mehr anhören, LPs kriegen Kratzer und Bücher vergilben, Sahne-
torten schimmeln und Freundinnen bekommen Orangenhaut ...ABER:
die CD MUSSS auch nach zwanzig Jahren noch tiptop sein! Klasse: überlege Dir mal
mit welchen Werbe- und Technikversprechungen Du sonst geködert wirst...und die Du
NICHT für bare Münze nimmst!

Das die Industrie heillos peinlich in verschiedenste Copy-safes 'investiert' ist natürlich doof ... aber es ist ihr RECHT ...... was sollen die denn machen ... alles verschenken?

...Karsten
 
140 CD-LPs, teilweise über 10 Jahre alt - bis jetzt keine Probleme!

Übrigens auch nicht mit dem Rippen auf meinem iBook. Vielleicht liegt's daran, dass die Bands, die ich mag, auf den Kopierschutz verzichten, wer weiß.

Jedenfalls habe ich keine CD mit Hinweis.

Ich für meinen Teil bin jedenfalls nach einer Phase des Nur-Runterladens wieder zum Kauf von CDs übergegangen.

Warum?

Weil ich ehrlich gesagt keinen Brand auf gebrannte CDs im Regal habe, das sieht kacke aus und hat keinen Stil ;-)

Allerdings lasse ich mich auch nicht von der Musikindustrie verarschen: Ich kaufe grundsätzlich keine Maxis und bei Alben, bei denen ich noch nicht weiß, ob ich die unbedingt haben muss, lade ich vorher runter, höre mir die Platte drei, viermal an und wenn ich sie dann immernoch mag, wird die CD gekauft.

Platten, die Mist sind, werden wieder von der Platte gekickt und alle Spuren beseitigt. Ich halte das für legitim, weil der Plattenindustrie auf diese Weise nur das Geld für Sachen durch die Lappen geht, die wirklich schlecht sind, die ich aber in einem Anflug von Gier sonst versehentlich gekauft hätte. Im übrigen hätte ich viele der "Probegehörten" Sachen ohnehin nie gekauft, dafür habe ich andere gekauft, die ich normalerweise nie gehört hatte, dem Download sei dank!

Ich nenne das "positiv beeinflusste Evolution", denn die Plattenindustrie soll doch bitte nicht mehr die Märkte mit so einem dämlichen Superstars-Mist überfluten.

So gesehen kommt die Plattenindustrie bei mir mit oder ohne Downloaden auf Null raus.

Ich glaube allerdings auch, dass es weniger Leute wie wir sind als vielmehr die Kids, die wie doof rumtauschen ohne überhaupt jemals was zu kaufen.

Was haltet Ihr davon? Klar, ganz legal ist's nicht... ;-)

Aber mal unter uns: Die Plattenindustrie würde auch jammern, wenn es kein Internet gäbe. Dann würden Sie's auf die Brenner schieben oder auf die Cassettenrecorder oder die MD-Player...

Die sind einfach fett gefressen von den guten Jahren anfang der 90er, weil alle Leute ihre Schallplatten als CDs nachkauften. Und haben dann Ende der 90er nur noch Mist produziert. Da kamen Internet und CD-Brenner als Sündenböcke ganz recht, um neue Urhebergesetze durchzusetzen. Obwohl diese Entwicklung wohl auch stattgefunden hätte, wenn es keine Kopiermöglichkeiten gäbe.

Gruß,
Christian
 
Zuletzt bearbeitet:
mhhh, also bisher ist keine meiner über 600cds an alterschwäche gestorben. dabei sind da schätzchen aus den frühen tagen der cd bei. z.b. eine al jarreau von 1984 (meine erste cd, meinen ersten player hatte ich erst 2 jahre später gekauft :)

wichtig ist natürlich eine einigermassen sichere lagerung. aufgrund der beanspruchung im kneipen betrieb (gebrauch, luftqualität und lagerung) kann es natürlich sein das gerade die oberseite stark leidet. hier ist meist nur ein dünner lack über der reflektionsschicht der nicht sonderlich gut gegen umwelteinflüsse schützt.

zum thema copierschutz kann ich nur folgendes sagen: wers kauft ist selbst schuld und solte sich nicht beklagen! wenns nicht auf der cd draufsteht zurück mit dem dreck und ansonsten direkt im laden lassen. auch wenns schade um die möglicherweise gute musik ist. in grossbritannien und den usa haben die verbrauchen genau so reagiert und somit copierschutz fast vom markt verdrängt... nur die dummen deutschen kaufen jeden mist!

gruss
lemonstre
 
Vollkommen Recht hast Du

Also, ich habe die Gema schon angeschrieben, kein Erfolg.
Ich würde gerne Titel die auf keiner CD mehr zu bekommen
sind anderen Leuten gegen Abgabe an die Gema weitergeben.
Bisher keine Antwort, die sind sich zu fein zu melden und
kassieren aber, genauso ist es auch bei den Abgaben auf
Rohlinge unterschiedlicher Art sowie die permanente
jaunerei um die Filesharing Programme.

Ich habe ca. 1000 CD's die werden gut aufgehoben, ich
habe auch das Gleiche vor. Nur will ich die in AIFF auf
Platte bringen. Gehe von ca. 500 - 600 GB Daten aus,
darüber hatte ich aber schon im Forum was erzählt.

Ich mache Dir Luzz folgenden Vorschlag: Wenn Du einen
Titel nicht mehr lesen kannst und ich den habe, lasse
ich Dir den zukommen. Soll sich doch mal jemand melden
seitens der Musikindustrie oder Gema. Ich habe *alle*
CD's gekauft, alle sind bis auf drei Ausnahmen aus dem
Fachhandel (andere EBay, weil in Deutschland nicht
käuflich).

PS: Suche Titel "Red River Rock" aber von Silicon Teens,
ist aus "Ein Ticket für Zwei" mit John Candy, auf CD
"Music for Parties" bzw. "Plains, Trains and Automobiles"
hat Jemand eine der CD's ?

mfg.
 
Alles der Reihe nach...

@RocketChef

Da hast Du Recht, dass ich mir das selber vorwerfen muss, die CDs nicht schon vorher gerippt zu haben. Aber lies auch folgendes:

@Karsten

Wie alt wars Du Anfang der 80er Jahre als die ersten CDs rauskamen? Versteh mich nicht falsch, aber hast Du da mit 18 Jahren Deine erste CD gekauft, so wie ich? Es wurde naemlich sehr wohl in der Presse und auch im Handel die "ewige Langlebigkeit" des neuen Mediums CD gepriesen. Und die ersten CDs waren auch noch deutlich dicker und robuster als die duennen Scheibchen heutzutage. Ich habe noch die allerersten CDs, die ueberhaupt auf dem Markt waren, die sind alle in Ordnung, erst in der Folgezeit wurde gespart und mindere Qualitaet produziert. Und das bei steigenden Preisen. Und: Verschenken sollen die nichts, ich habe ja ALLE 1800 CDs gekauft und kaufe auch weiterhin, aber nur noch im iTunes MusicStore, weil ich da Kopien anfertigen kann. Meine Rechte werden dort respektiert.

@CRen

Die Musikindustrie ist fettgefressen von den Nachkaeufen der CDs, da gebe ich Dir Recht!

@lemonstre

Das ein Barbetrieb nicht unbedingt foerderlich fuer die CD's ist, leuchtet mir auch ein. Und warum sind dann nicht alle CDs gleich gut oder schlecht? Komm mir jetzt nicht mit unterschiedlicher Benutzung. Nein, einfach unterschiedliche Qualitaet bei der Produktion. Auf meine Kosten. Und das Problem des Kopierschutzes taucht bei mir nunmal erst jetzt auf, weil ich JETZT rippe und vorher nicht. Habe eben vorher nicht auf Kopierschutz geachtet, weil es uninteressant war. Heute achte ich drauf.

@SchaubHome

Danke fuer das Angebot. Sehr nett. Wenn ich mal eine wirklich wichtige CD habe, die ich gerne auf dem Mac haben moechte und es geht nicht, werde ich es Dir mitteilen. Es ist auch oft so, dass es nicht wichtig ist, wenn ein Song nicht gerippt werden kann, weil er sowieso nicht besonders ist. Aber in einer Bar muss man eben alles fuer jeden Geschmack haben, da ist kein Platz fuer private Auswahl. Der ein oder andere gerippte Song faellt da nicht ins Gewicht. Bisher habe ich alle CDs, die ich nicht auf Anhoeb rippen konnte, in eine Kiste gelegt. Um diese CDs kuemmere ich mich, wenn alle anderen gerippt sind. Leider habe ich von Deinen Wunsch-Songs keinen, tut mir leid.
 
Jetzt mal im Ernst: was kann die Musikindustrie oder sogar die Label (ich habe selber ein kleines, um mich gleich im Vorfeld mal zu outen) dafür, wenn die CDs materialbedingt nach ein paar Jahren nicht mehr ganz so frisch sind wie früher? Ich habe als Label weder Ahnung noch Einfluß darauf, welche CD-Rohlinge das Kopierwerk verwendet. Übrigens sammle ich seit Jahren Kassetten (dürften mittlerweile irgendwas zwischen 2.000 und 3.000 MCs sein) und die Qualität DIESER Aufnahmen leidet mit jedem Abspielen und über die Jahre hinweg wirklich, aber dessen war ich mir auch stets bewußt...

Die Sache mit dem Kopierschutz ist dagegen ein zweischneidiges Schwert. Irgendwie muß man seine Rechte als Urheber, Künstler und Label ja schützen, andererseits ärgere ich mich als Konsument schon, wenn ich die CD nicht überall abspielen kann. Ein Kompromiß sind für mich Enhanced-CDs bzw. Musik-CDs mit Daten-Tracks, die zusätzliches Material bieten (z.B. "A New Morning" von Suede). Die lassen sich wie kopiergeschützte CDs nicht mehr so einfach rippen, haben zwar das Abspielproblem, bieten dafür aber wenigstens einen Bonus.

Und was den iTunes Music Store Europe angeht: dafür. Aber ich glaube nicht, daß die deutsche Musikindustrie so schnell in der Lage ist, ihre alten Vertriebsstrukturen umzustellen, denn u.U. müßten sämtliche Künstlerverträge wegen des neuen Vertriebsweges "Internet" neu ausgehandelt und erweitert werden (das beinhaltet zum Beispiel, daß man als Label über diesen neuen Vertriebsweg keine Originale mehr verkauft, sondern nur noch lizensierte Kopien vom Original usw.). Hinzu kommt die GEMA-Abgabe, die natürlich auch bei diesem Vertriebsweg abgeführt werden muß...
 
also meine erste CD ist Sign of the Hammer. Die habe ich vor 15 Jahren gekauft und die läuft immer noch bestens in jedem Player. hat auch keinen Auflösungserscheinungen ;)
 
Die CD wird im Unterschied zur LP allein durch Rumliegen beschädigt. Nach wenigen Jahrzehnten verschwinden immer mehr Daten von den CDs. Im Gegensatz wird die Schallplatte nur durch Benutzung schlechter. Es gibts Platten, die mehr als 100 Jahre alt sind und noch sehr gut klingen. Das ist zwar nicht mit einer CD zu vergleichen, aber die damalige Aufnahmequalität hat sich erhalten. Das ist einer der Gründe, warum ich lieber Vinyl kaufe.

Auch ich habe schon CDs, die teilweise nicht mehr lesbar sind und die ich mir, wie auch digitale Versionen meiner LPs, dann per Filesharing besorge.

Die CD ist seit ihrer Einführung überteuert (heute auch: Single 6 €), sie war von Anfang an billiger Herzustellen als eine LP, aber von Anfang an teurer. Noch heute findet man z.B. bei Reggae Alben, die auf Platte billiger sind als CD!
Das teuerste an einer CD ist übrigens bei weitem das bunte Booklet.

Bei Spiele CDs ist es ja oft so, dass wenn sie nicht mehr funktionieren sie beim Hersteller in eine neue gegen Einsendung der kaputten getauscht werden. Das wäre eine gut Lösung auch für Audio CDs.
 
Moment mal:

@elmquist

Was die Labels dafuer koennen? Das sage ich Dir: Gewinnmaximierung durch billigste Produktion. Wenn Du hingehst und fuer einen Deiner Kuenstler CDs herstellen laesst, werden Dir von verschiedenen Herstellern auch verschiedene Preise angeboten. Billige und Teurere. Und da unterscheiden sich die Qualitaeten nunmal. Normal.

@ Mauki

Ja, 70 % meiner CD's sind ja auch noch voellig in Ordnung, ABER 30 % eben auch nicht. Ich rede nur von den 30 %! Und wer garantiert mir, dass in einigen Jahren die 70 % sich auch noch auf 50 % reduzieren? Durch Selbstaufloesung, unfassbar bei den Preisen.

@alle

Das sich Kassetten und Vinyls abnutzen und dabei die Qualitaet leidet liegt in der Natur der Technik. Mechanische Abtastung! Die CD wird nicht beruehrt beim auslesen. Sie loest sich durch mangelnde Qualitaet auf. Meine ersten 50 CDs (inzwischen ueber 20 Jahre alt) loesen sich komischerweise nicht auf. Logischerweise liegt es also an der Qualitaet der CDs. Und gegen diese mangelhafte Qualitaet, die jetzt obendrein auch noch illegalerweise kopiergeschuetzt wird, wehre ich mich.
 
hallo zusammen,

ehrlich gesagt, versteh ich den ärger bei euch über die schlechte qualität der heutigen cd´s und auch über den kopierschutz.

Im Grunde ist es aber doch so, dass mittlerweile fast alle Lebensbereiche von der nachlassenden Qualität von (teilweise fürs Leben, zumindest aber für lange Zeit) gekauften Produkten betroffen ist.
Ob das Möbel, Waschmaschinen, Stereoanlagen oder was auch immer sind.

m. E. hat das sehr stark damit zu tun, dass wir uns immer mehr in Richtung Realkapitalismus bewegen.
Die soziale Marktwirtschaft, für die uns viele in der Welt beneidet haben wird jedoch doch von unseren Politikern (Coloer egal) systematisch abebaut.
Globalisierung der Märkte, Abbau von Investitionen in die Bildung usw. sind nur wenige Schlagworte, die uns zeigen, woher der Wind weht.
Das Dilemma ist nur: da kommt man nimmer raus.
Wenn Ihr mich fragt, wird das ein langer, kalter Winter. :(

was den kopierschutz angeht:
zu meiner zeit (und solang ist das nicht her) hat man noch mit dem Radiorekorder die Hitparade am Freitag aben mitgeschnitten, und da waren nicht die Medien voll mit dem Gegeifere der fettgefressenen Musikindustrie.
 
Original geschrieben von jokkel
Das teuerste an einer CD ist übrigens bei weitem das bunte Booklet.
Mitnichten. Das teuerste an einer CD sind die Margen für den Einzelhandel, Großhandel und die Vertriebsgesellschaft. Dann kommt noch die Mehrwertsteuer und GEMA-Abgabe dazu, fertig ist der Verkaufspreis. Ach nee, halt, der Künstler und das Label wollen ja auch noch von irgendwas leben und die Kosten decken (z.B. von Herstellung, Equipment, Werbung usw.). Also nochmal 15-20 Prozent zum Nettoverkaufspreis dazu. Ist natürlich alles sehr vereinfacht dargestellt, es gibt unzählige Faktoren und Begriffe, mit denen man sich auseinandersetzen muß wie Nettodetailpreise, "technische Abzüge", Händlerabgabepreise usw. usf.

Zum Schluß noch eine kleine, in der Musikbranche immer wieder gerne zitierte Anekdote:
Wenn ein Zigeunerkind auf die Welt kommt, wird es auf den Boden gelegt - eine Geige auf der rechten Seite, ein Sack voller Geld links. Die Tradition sagt: wenn das Baby zur Geige greift, wird es Musiker; greift es zum Geld, wird es Dieb. Wenn das Baby zu beiden gleichzeitig greift, wird es Chef der Abrechnungsabteilung einer Plattenfirma.

vergl. auch Donald Passman, "All You Need To Know About The Music Business" (zum Einstieg in die Materie ganz brauchbar)
 
Re: Moment mal:

Original geschrieben von Luzz
@elmquist

Was die Labels dafuer koennen? Das sage ich Dir: Gewinnmaximierung durch billigste Produktion. Wenn Du hingehst und fuer einen Deiner Kuenstler CDs herstellen laesst, werden Dir von verschiedenen Herstellern auch verschiedene Preise angeboten. Billige und Teurere. Und da unterscheiden sich die Qualitaeten nunmal. Normal.

Kann ich so nicht bestätigen. Ich habe Angebote von einem Dutzend Kopierwerken eingeholt. Letztendlich liegen die preislich alle sehr nahe beieinander. Ein Kopierwerk ist vielleicht etwas billiger, bietet dafür aber nur eine begrenzte Anzahl von Labelfarben an. Will man mehr Farben, muß man die recht teuer dazukaufen und bezahlt im Endeffekt genauso viel wie beim teureren Kopierwerk, also habe ich gleich das etwas teurere genommen.

Und trotzdem: auf die verwendeten Rohlinge hat man KEINEN Einfluß. Man kann nicht sagen: "Nein, das ist mir zu teuer, können Sie nicht auch billigere CD-Rohlinge verwenden?". Sowas ist mir bis jetzt noch nicht untergekommen. Allerdings sind alle CDs bei mir "Made in Germany" und vielleicht deshalb etwas teurer, aber dafür (im Idealfall) qualitativ auch etwas besser? - keine Ahnung (wie gesagt, ich habe keinen Einfluß darauf, welche Marke CD-Rohlinge verwendet wird). Für Großauflagen lohnt sich dann ja vielleicht die Fabrikation in China. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Original geschrieben von jokkel
Das teuerste an einer CD ist übrigens bei weitem das bunte Booklet.
Mitnichten. Das teuerste an einer CD sind die Margen für den Einzelhandel, Großhandel und die Vertriebsgesellschaft.
Das ist schon klar. Ich meinte die reinen Materialkosten. Und die sind bei der CD viel niedriger als beim Vinyl.
 
@elmquist

Es kann ja durchaus sein, dass Deine deutschen Pressungen qualitativ gut sind und die chinesischen, taiwanesischen oder wo auch immer produzierten CDs genau die schlechten sind, die ich bemaengele. Das aendert aber nichts am System der Billigproduktion grosser Label. Die verkaufen mir trotzdem billige Qualitaet, die sich selbst aufloest. Der Preis bleibt trotzdem hoch.
 
Also Vinyl nutzt sich sicher durch tausendfaches Spielen ab. Wenn man´s pflegt, kommen auch keine größeren Kratzer drauf.
Das hat man so akzeptiert.
Die CD ist ein nicht mehr ganz so neues Medium. Da machen wir (unsere und die anderen Generationen) noch Erfahrungen.

Meine ältesten Schallplatten sind etwa 30 Jahre alt. Da knackt es schon eifrig, trotz intensiver Pflege (der Staub ist immer & überall).

Was ich sagen will, na ich stelle mich auch um, versuch dies und das und ... hören gute Musik. Ob FIP oder Paris Jazz oder DRadio.
Es geht.
Und tausche.

Es geht.

Gruss
Spock
 
CDs zerstören sich mit der Zeit von selbst. Sauerstoff diffundiert durch das Plastik ein und oxidiert die reflektierende Metallschicht. Ist diese erstmal oxidiert, wird der Laser nicht mehr reflektiert und so verliert die CD Daten.
Dieser Prozess ist zwangsläufig. Verlangsamt wird er durch Kühle Lagerung und Fernhalten von Lichteinfall (und Luft).

Man kann sich ein Tonband wie einen Haufen winziger, ausgerichteter Magnete vorstellen. Kassetten und andere Tonbänder leiden unter folgenden Effekten:
  • Die Magnetisierung verkommt durch Einfluss äussere Magnetfelder. In Abspielgeräten treten einigermassen starke Felder auf.
  • Die Magnetschichten bei einem aufgewickelten Band beeinflussen sich gegenseitig. Diesen Effekt kann man bei alten Kassetten auch manchmal hören: An einer leeren Stelle hört man schon leise das nächste Stück des Bandes.
  • Temparatur und Strahlung tun ihr Übriges.

Und nochmal was zu den CDs: Die Preise für CD sind seit ihrer Einführung unglaublich gestiegen. Selbst ich erinnere mich noch an Zeiten, als die meisten CDs noch um die 20 DM gekostet haben. Heute zahlt man für ein Album schon mal fast 20 €. Obwohl sich da auch inzwischen etwas getan hat und manches etwas billiger wird.
 
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