Film Deutsche Übersetzungen englischsprachiger Filmtitel

Na ja - und wenn dann Übersetzungen in Hände von Diplom-Designern, Werbegestaltern, Medien-Designern etc. gelegt werden, kann man sich schon ausmalen, was dabei rauskommt.
Lustig wird´s auf jeden Fall.

Da passieren dann so Sachen, daß Berlitz während der WM 2006 mit dem Slogan "Kick it like Berlitz" für seine Sprachschulen wirbt.

Dank dieser Werbung kann man Berlitz ruhigen Gewissens nicht weiterempfehlen.
 
Deswegen gibt es auch den Mitshubishi Pajero nicht unter diesen Namen in Spanien. Pajero ist in Spanien der Ausdruck für einen Mann, dem von seiner Frau "Hörner" aufgesetzt wurden.
.

Ich dachte immer, Pajero wäre der Mann, der gar keine Frau hat und deshalb selber Hand anlegt :kopfkratz:
 
Leute, die Titel sind für Menschen gedacht die nicht eure intellektuelle Höhe erreichen. Schaut euch doch die Filme im Original an, dann haben sie auch den Originaltitel. :rolleyes:

Es ist ausserdem vollkommen wurscht wie genau oder ungenau die "Übersetzung" ist. Es ist ja auch nicht so daß die englischen Originaltitel immer so toll und passend sind. Da ist genauso viel Stuß dabei wie bei deutschen "Übersetzungen".

mei jetzt sei doch nicht so n Spielverderber, ich schau viele Filme im Original aber ...

Das Thema ist angenehm, man kann schmunzeln und auch was dazu lernen, ausserdem ist es besser als ständig Umfragen ala Willhelm vom Hügel und Politdiskussionen die zu nichts führen.

:)
 
Zwei meiner Lieblingsbeispiele für eine hundsmiserable dt. Titelwahl:

"Der Texaner" (von und mit Clint Eastwood) - "The Outlaw Josey Wales" - so der Originaltitel - kommt nur leider aus Missouri... :faint:

Stimmt zwar, klingt aber runder. Außerdem geht's im Film ja tatsächlich nach Texas. Im zugrunde liegenden Buch übrigens auch, das heißt im Original nämlich "Gone to Texas". :D


Zombies - Geschändete Frauen" (dt. Kinotitel) aka "Foltermühle der geschändeten Frauen" (dt. Video-Titel) - Originatitel: "Les Raisins de la mort".

Stimmt auch. Reine Marketingfrage. Unabhängig davon, dass man seinerzeit ohnehin wenig zimperlich mit Reißertiteln war (Titelgebung spiegelt auch immer ein wenig die Entstehungszeit wieder), klingt das Original im Deutschen auch nicht soooo nach Kassenschlager. "Die Trauben des Todes" - och nöö, heute wäre mir eher nach "Die Erdbeeren der Apokalypse" oder so ... :D

Was ich auch nicht ab kann, ist wenn Filme in D andere englische Titel bekommen.
Wie z.B.:

Taken (engl.) -> 96 Hours (dt.)
The Prophecy (engl.) -> God's Army (dt.)

Beim ersten Film gebe ich dir recht, obwohl die 96 Stunden gar nicht so blöd sind.

"God's Army" jedoch hieß die europäische Schnittversion des Films aus rechtlichen Gründen schon immer. Auch die ersten englischen und französischen Ausgaben trugen den Titel, in den UK hat man erst nach dem Sequel auf den O-Titel umgestellt. Insofern also kein typisch deutsches Beispiel.

Titel haben immer auch mit Marketing zu tun, und das orientiert sich an einer breiten Bevölkerungsgruppe. Es ist ja bezeichnend, dass man sich nur an der Änderung eines Titels stösst, den man auch im Original kennt und zuordnen kann. Beispielsweise habe ich noch nie Hongkong-Filmfans gesehen, die sich beschwert haben, dass man John Woos "Lat sau san taam" plötzlich "Hard Boiled" nannte und gar nicht auf die Idee kam, den Titel wortwörtlich zu übersetzen. "Hot-Handed God of Cops" wäre halt vielleicht weniger kommerziell gewesen, wer weiß ... :D
 
Nur mal ganz kurz BTT.
Ich rege mich immer auf wenn Waterboy mal wieder gezeigt wird. Der Zusatztitel "Der Typ mit dem Wasserschaden" ist mal sowas von daneben und von der Synchro möchte ich gar nicht erst anfangen (Richie - Matze Knoop). Also da ist mal verdammt viel schief gelaufen :mad:
 
"Taken" wollte ich mir auch noch im Kino anschauen (nachdem ich die orig. Version in itunes geliehen hatte) und hab den Film fast verpasst, da ich nun wirklich nicht an 96 hours gedacht habe.

Bin mal gespannt, was sie aus Woody Allens "Whatever works" machen. Übrigens ein toller Film...
 
Außerdem geht's im Film ja tatsächlich nach Texas. Im zugrunde liegenden Buch übrigens auch, das heißt im Original nämlich "Gone to Texas". :D

Schon klar - einen Titel wie "Flucht nach Texas" hätte ich da trotzdem deutlich besser gefunden (auch oder vielleicht gerade weil für uns Europäer oft die Südstaaten scheinbar nur aus Texas bestehen ;) ).


Reine Marketingfrage. Unabhängig davon, dass man seinerzeit ohnehin wenig zimperlich mit Reißertiteln war

Ja, speziell Rolin-Filme haben ja noch ein paar besonders schöne "abbekommen". Nur den Fall find ich halt eine besondere Leistung, da im Titel gleich mehrere Dinge genannt werden, die alle nicht im Film vorkommen :D

"God's Army" jedoch hieß die europäische Schnittversion des Films aus rechtlichen Gründen schon immer. Auch die ersten englischen und französischen Ausgaben trugen den Titel, in den UK hat man erst nach dem Sequel auf den O-Titel umgestellt. Insofern also kein typisch deutsches Beispiel.

Ok, das wußte ich nicht. Da ist die Betitelung der Fortsetzungen (God's Army XY) hierzulande m.E. sogar geschickter als die von den Briten gewählte spätere "Umtitelung" des ersten Films.
 
Oh Gott, mein Reizthema schlechthin. :koch:

Dafür reicht der Platz im Internetz gar nicht aus, um alle deutschen Deppen-Titel aufzulisten.

Stellvertretend für alle Verbrechen an der filmischen Welt steht für mich nach wie vor:

The Good, the Bad and the Ugly = Zwei glorreiche Halunken :hamma::hamma::hamma:

Ein Film über drei Typen wird per Handstreich in einen Film über zwei Typen umgewandelt.

Was mich noch viel mehr aufregt als schlechte 1:1 Übersetzungen (das ist eben oftmals aufgrund der sprachlichen Unterschiede gar nicht möglich) sind die deutschen Zusatztitel und Anhängsel - damit der allerletzte Schwachmat mit IQ unterhalb Zimmertemperatur noch die Chance hat mitzubekommen, um was es geht:

"Wall-E" wird zu "Wall-E - Der letzte räumt die Erde auf"
"Scarface" wird zu "Scarface - Toni, das Narbengesicht"
"GoodFellas" wird zu "GoodFellas - Drei Jahrzehnte in der Mafia"
"Big Fish" wird zu "Big Fish - Der Zauber, der ein Leben zur Legende macht"

:heul::shame::faint:
 
Stellvertretend für alle Verbrechen an der filmischen Welt steht für mich nach wie vor:

The Good, the Bad and the Ugly = Zwei glorreiche Halunken :hamma::hamma::hamma:
Naja, bei Italowestern ist "kreative Titeländerung" ja schon der Normalfall, schließlich wurde nichtmal "Once upon in the West" verschont....

Wobei der gute Sergio Leone bei "The Good, the Bad and the Ugly" auch nicht konsequent war, schließlich passt der Titel nicht wirklich in die Dollar-Trilogie.
 
Es gibt aber auch positive Beispiele. Da ist die Übersetzung zwar nicht 1:1, sondern etwas anders, aber charmant und trotzdem passend:
"The Fall Guy" - "Ein Colt für alle Fälle"
"Dukes of Hazzard" - "Ein Duke kommt selten allein"

Noch "Ok" weil den Film beschreibend, aber hart an der Grenze:
"Cruel Intentions" - "Eiskalte Engel" (alles "brave kleine Engel" diese Kids...)
"Legally Blonde" - "Natürlich Blond" (wobei das Wortspiel mit dem Jurastudium wegfiel)
"SW EP1 The Phantom Menace" - "Die dunkle Bedrohung" (eine drohende Gefahr ist ja auch eine dunkle Bedrohung...;))

Und das geht gar nicht:
"Pirates of the Carribean" - "Fluch der Karibik" (wieso muss man das ändern??)
"007 - For your eyes only" - "In tödlicher Mission" (Hä??)

Sehr gut hingegen:
"Ferris Bueller's day off" - "Ferris macht Blau" (find ich besser als Ferris' freier Tag")
"007 - A view to a kill" - "Im Angesicht des Todes"
"Die Hard 3 - with a vengeance" - "Stirb Langsam - Jetzt erst recht" ("Stirb langsam - mit aller Macht" wäre schlechter gewesen)
"There’s something about Mary" - "Verrückt nach Mary" ("Mary hat was" wäre zu salopp gewesen...und alles andere zu lang)

Und extrem schwer einzudeutschen:
"007 - The living daylights" - "Der Hauch des Todes" (Sprachwendung ohne 1:1 Übersetzung)
"007 - A quantum of solace" - "Ein Quantum Trost" ("Ein bißchen Trost" hätte mehr nach Rosamunde Pilcher geklungen)

Inzw. finde ich aber gut, dass viele Titel gar nicht mehr eingedeutscht werden, u.a. Shaun of the Dead. Wobei leider die "Massenpublikum"-Filme immer noch dieses Schicksal erleiden - wenn zB aus "UP" "Oben" wird finde ich das unnötig, könnte aber dem Kinderpublikum geschuldet sein...
 
Im folgenden Artikel wurden vor kurzer Zeit einige erwähnt:
http://www.20min.ch/unterhaltung/kino/story/20211382

Gruss

:D Da sind ja einige Hämmer dabei. Am dämlichsten finde ich immer noch wenn der englische Titel in einen weiteren englischen bzw. "denglischen" Titel umgezaubert wird wie bei ...

Without A Paddle = Trouble ohne Paddel


@JP.x
sehr schön, positive Beispiele sind immer gerne willkommen. :)
sehe das änlich wie du, vor allem bei "Ferris macht Blau".

Den Schmarn bei "Pirates of the Carribean" hab ich auch nie verstanden, hinzu kommt das der deutsche Haupttitel bei den folgenden 2 Teilen nicht mehr wirklich gepasst hat.
 
Eimer

Das Beste kommt zu Schluss - The Bucket List

Wie kommt jemand auf diese Übersetzung? :hamma:

Klar sind manche Übersetzungen haarsträubend! Aber gerade "The Bucket List" ist doch ein Beispiel dafür, dass man manchmal improvisieren muss.

"Kick the Bucket" steht im Englischen für krepieren, sterben, oder auch
(um es sprichwörtlich nachzumachen) "Den Löffel abgeben".

Da wir nicht sagen "Er hat den Eimer getreten" wäre also die wörtliche Übersetzung "Die Eimer- Liste" nonsense!

"Die Löffel-Liste" wäre dann schon näher dran.

Und sicher gäbe es nach einigem Nachdenken was bessers als "Das Beste..."

Wobei es ja jetzt auch nicht total schlecht ist.

Das Beispiel zeigt auf jeden Fall, dass es manchmal eben auch nicht so leicht ist.
 
Ich dachte immer, Pajero wäre der Mann, der gar keine Frau hat und deshalb selber Hand anlegt :kopfkratz:

Natürlich hast du recht. Hab da was durcheinander gebracht. Das kommt davon wenn man multikulti ist und obendrein noch Geburtstag feiert.

Und für alle anderen: Pajero heißt auf deutsch *******.
 
Oh Gott, ein deutscher Grammar Nazi Thread..... :faint:

Daß 90 % der englischen Filmtitel nicht eins-zu-eins eingedeutscht werden, ist doch logisch. Sie würden dann nämlich keinen Sinn ergeben oder völlig dämlich klingen. (Nein, "Ein Quantum Trost" ist KEIN gelungenes Beispiel für eine gute Übersetzung. Der Titel klingt im deutschen einfach nur grottig, vor allem für nen Bond-Film. Gut, im englischen geht´s auch nur grade so.)

Die deutschen Verleihe müssen also entweder etwas finden, was auf deutsch der Bedeutung des Titels halbwegs nahe kommt oder halt zu deutsch umschreibenden Zusätzen greifen, um ein Gefühl für die Stimmung des Films zu vermitteln ("Nightmare - Mörderische Träume".... und nicht "Alptraum in der Elm-Strasse - Nummer 17, dritte Klingel von oben").

Außerdem muss der Titel möglichst wenig sperrig sein und phonetisch gut über die Lippen kommen. Darum wahrscheinlich auch "Fluch der Karibik" und nicht "Piraten der Karibik".

Außerdem hasse ich Leute, die sich mit ihren Englischkenntnissen aufspielen wollen. Sage ich als Zweisprachler Deutsch/Englisch.

So. Habe fertig. :)
 
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