Der ultimative Menschenverachtungs-Thread

Willeswind schrieb:
Geht´s dir hier um das Recht vom Herrn Kurnaz, oder willst du nur deinem Frust gegenüber Rot-Grün Luft machen?

Für den ersten Fall hast du leider die falsche Vorgehensweise, für den zweiten Fall den falschen Aufhänger gewählt.
:muede:


Deine Phantasie in allen Ehren, aber woher nimmst du deine Behauptungen, ich hätte einen "Frust gegenüber Rot-Grün"? Behaupte ich etwa, du seiest roter/grüner Parteigänger?
Wenn du ein Fan von Claudia Roth sein solltest, kannst du sie ja mal bei Gelegenheit fragen, warum sie sich für die Rechte von Menschen einsetzt, die möglich weit weg sind und nicht aus Deutschland stammen ... :rolleyes:

Um deine intellektuellen Kapazitäten nicht zu überfordern:
Warum habe ich das erwähnt?
-> Um einmal deutlich zu zeigen, dass auch deine Ökos im Falle des Falles abtauchen. So wie es alle Regierungsparteien vor ihnen im Falle von Geschäftemachen mit Diktaturen vor ihnen getan haben. Freiheitsrechte haben in den 80er Jahren auch für die FDP nur als Lippenbekenntnisse gedient.

Im Falle Kurnaz wird dies sogar noch prekärer: Da handelt es sich um einen Menschen, der in Bremen geboren und aufgewachsen ist - also genau genommen um einen Deutschen, erst recht wenn man der Programmatik der Ökos folgt, die Integration von Ausländern der x. Generation etc. predigen. Ausser Ströbele kommt doch keiner von den Grünen im Fall Kurnaz aus der Deckung.
Oder irre ich mich da?

Die ersten Antis hier kommen ja langsam mal hervor, und ich bin gar nicht überrascht darüber, dass sie wieder die üblichen Nebelbomben werfen:
  • Kurnaz ist ein Terrorverdächtiger
  • Kurnaz ist ausgerechnet nach dem 9.11.2001 nach Pakistan gereist
  • Kurnaz war in einem Terrorlager
  • Kurnaz war in einer berüchtigten Koranschule
  • Kurnaz wurde von den Amerikanern verhaftet, also muss was dran sein.

Hallo?
Sind mir da wichtige Informationen entgangen?
Bisher hatte ich nur gelesen, er wollte (tatsächlich nach dem 9.11., unfassbar! Wo doch seither niemand mehr irgendwohin gereist und brav zuhause im Keller geblieben ist! ;) ) mit einem Freund nach Pakistan fahren, um sich dort herumzureisen und eine Koranschule zu besuchen. Sein Kumpel ist schlauerweise zuhause geblieben, also ist er allein geflogen.
Das ist etwa so, als ob du eine Reise machen und dabei nebenher ein Kloster auf Sizilien was weiß ich wo besuchen willst.
Genauso gut könntest du fragen, was denn die Familie Wallert damals auf den Phillipinen in einem Krisengebiet zu tun hatte, oder die bekloppten Motorradfahrer in der Westsahara oder die Rucksacklehrer im Jemen. Alles Terroristen?
In welchem Terrorlager soll er denn gewesen sein? Was sind denn nun die Verdachtsmomente? Und wieso ist er immer noch ein Verdächtiger, wenn selbst der CIA ihn laufen läßt?

drmc_coy schrieb:
gegen kurnaz als mensch habe ich nichts - aber gegen ihn als vertreter derer die die deutsche verfassung durch einen gottesstaat ersetzen möchten kann ich es gut verstehen, dass man den typen nicht mehr zurückhaben wollte

Wieso ist er ein Vertreter von Verfassungsfeinden und Gottesstaatlern? Hat er das gesagt? Ist das von irgendwem (vom BND vielleicht?) bewiesen worden? Hier wird schon wieder mit Behauptungen operiert, um das Opfer zu diskreditieren, damit ihm keiner mehr zuhört (Erinnert mich an den NSA-Mann in "Der Staatsfeind Nr. 1").

Ich höre schon Joseph McCarthy grinsend fragen: „Waren Sie jemals Mitglied der kommunistischen Partei? Nein? Und wie erklären Sie, dass Sie vor zwei Jahren im gleichen Bus nach Georgetown saßen, mit dem auch ein Kommunist fuhr?“
Auch wenn ich die Recherchefähigkeiten von deutschen Journalisten etwas anzweifle: wenn es irgendwelche handfesten Informationen über Kurnaz’ Handlungen oder Äußerungen in diese Richtung gegeben hätte, wüssten nicht nur wir, sondern der CIA es als Erste.

drmc_coy schrieb:
das ist leider äpfel mit birnen verglichen - wenn du in einer wehrsportgruppe dich zum nazi machen läßt wirst du verhaftet - hast du auf dem weg in den knast einen unfall wirst du trotzdem behandelt - du sprichst unterschiedliche güter an

Mir ist jetzt nicht klar, was dieser Vergleich soll. Dient er jetzt dazu, diesen Kurnaz als Nazi oder als kriminellen Agitator hinzustellen? Wenn ja, hat das nicht so recht geklappt, denn: ihm ist ja nicht geholfen worden.

drmc_coy schrieb:
die rechte eines deutschen bürgers einzufordern aber auf die pflichten zu verzichten ist letztendlich genau das was kurnaz macht (in deutschland leben und von freier bildung, freier krankenkasse und massiven sozialleistungen profitieren aber nicht die staatsangehörigkeit annehmen wollen und wehr oder zivildienst leisten, an wahlen teilnehmen usw)

Auch da weißt du offenbar mehr als andere. Hat er mal gesagt, dass er die deutsche Staatsbürgerschaft ablehnt? Ein Freund von mir ist türkischer Abstammung und hat mir erzählt, was für massive Probleme er hat: die Türkei bürgert ihn solange nicht aus, bis er seinen Wehrdienst geleistet hat (für den er seinen Job dann in DE aufgeben müßte). Die deutschen Behörden wiederum verleihen ihm keine Staatsbürgerschaft, solange er türkischer Staatsbürger - und erst recht nicht, wenn er arbeitslos ist ….

Ich lese hier nur heraus, dass einem Menschen nicht geholfen werden soll, wenn er nicht Deutscher ist. Kann man so oder anders sehen.
Das erklärt aber immer noch nicht, warum unsere Regierung seine Freilassung aktiv verhindert und ihm noch was anzuhängen versucht hat. Man hätte ihn doch wohl problemlos anschließend aus DE ausweisen können, sobald er eine rote Ampel überfahren hätte. Tricks genug scheint es doch zu geben.
 
Die Frage die man sich in diesem Zusammenhang allerdings mal stellen sollte ist die nach der Rechtmäßigkeit des Verfahrens. Ich studiere zwar Politik aber letztendlich bin ich rein rechtlich nicht über jedes Detail der Sachlage aufgeklärt.

Letztendlich ist Herrn Kurnaz kein dt. Staatsbürger und von daher kann ich die momentane Situation eh nicht nachvollziehen. Klar kann ich mich damit abfinden dass sein Herkunftsland nichts, aber auch wirklich nichts, für ihn unternommen hat, weil bei der Lage der Menschenrechte in seinem Heimatland ist ein solches Vorgehen schon beinahe obligatorisch. Warum die dt. Justiz sich mit der Sachlage in dieser härte auseinadersetzt bleibt mir allerdigns vollkommen schleierhaft.

Wenn man die ganze Sachalage als Kriegsverbrechen deklarieren würde oder etwas in dieser Richtung daraus macht, dann ist die dt. Justiz bzw. der gesamte Fall der da in den Medien gepushed wird eher etwas für eine übergeordnete Instanz. Es gibt internationale Institutionen die für solche Ereignisse verantwortlich sind bzw. dazu geschaffen wurden über Recht oder Unrecht zu entscheiden... Wenn man diese Instrumente der Rechtsprechung natürlich nicht nutzt darf man sich auch nicht wundern wenn sie nicht funktionieren wie sie sollten.

Worum geht es hier ? Menschenrechte oder das Versagen des politischen Systems der Bundesrepublik ? Entweder oder denke ich mir da. Ich kann auf der einen Seite nicht Politiker an den Pranger stellen weil sie sich definitiv nicht richtig verhalten haben und auf der anderen Seite damit leben dass die Regierung seines Heimatlandes nichts unternommen hat.

Irgendwie ist das eine ganz merkwürdige Denkweise, jedoch typisch deutsch (immer erst die schuld bei sich suchen weil es politisch korrekt ist und dann in handlungsunfähigkeit sterben).

DonLoewi schrieb:
Auch da weißt du offenbar mehr als andere. Hat er mal gesagt, dass er die deutsche Staatsbürgerschaft ablehnt? Ein Freund von mir ist türkischer Abstammung und hat mir erzählt, was für massive Probleme er hat: die Türkei bürgert ihn solange nicht aus, bis er seinen Wehrdienst geleistet hat (für den er seinen Job dann in DE aufgeben müßte). Die deutschen Behörden wiederum verleihen ihm keine Staatsbürgerschaft, solange er türkischer Staatsbürger - und erst recht nicht, wenn er arbeitslos ist ….

Da hat dein Freund die Lösung aber doch bei der Hand. Was ist das bitte für eine Einstellung... Wie diskriminierend gegenüber jedem dt. Jugendlichen oder auch Erwachsenen ist ein solches Argument, wenn ich es mal als solches durchgehen lasse. Die wenigsten in diesem Land können sich aussuchen ob sie ihren Wehrdienst oder Zivildienst machen wollen, warum soll ich einer Person die nichtmal die mit der dt. Staatsbürgerschaft ausgestattet ist mehr Rechte zugestehen als einem dt. Staatsbürger der auch die Pflichten dieser Staatsbürgerschaft trägt ? In diesem Fall bin ich beinahe mal stolz auf das konsequente Vorgehen der türk. Regierung. Fakt ist, er bittet um etwas und muss von daher auch nach den definierten Regeln spielen, egal ob diese für ihn fair oder auch unfair sind. Dann muss man eben mal in den sauren Apfel beißen wenn es einem wichtig ist. Ist doch einfach nur inkonsequenter Müll, ungeachtet der Tatsache dass eine Verweigerung der Staatsangehörigkeit von dt. Seite wegen seiner Arbeitslosigkeit auch mehr als nur Menschenverachtend ist (und ich bin definitiv kein Menschenfreund).
 
Zuletzt bearbeitet:
… also, der Hr. Kurnaz.

Nun ja, er ist wie sagt man so schön, Polarisierend, die einen mögen seine Geschichte für Ihre Zwecke ausschlachten ebenso die andere Seite für Ihre.

Da alle, die ihn nicht persönlich kennen, seine Geschichte nur vom hören sagen kennen, nämlich aus den Medien, ist es schon erstaunlich mit welchen Schlussfolgerungen und Argumenten auf die jeweils andere Seite „gefeuert“ wird.

Hier wird zum „Virtuellen Halali“ auf die andere Seite des Lagers geblasen, mit dem Ergebnis, dass es ein Ergebnis nicht geben kann, weil es keine endgültige Wahrheit gibt.

Es kommt eben immer auf den Standpunkt des Betrachters an …

mfg.
 
Warum sich die dt. Politik mit dem Fall beschäftigt ist doch klar (wenngleich es scheinbar nicht alle hier erkennen)

- Zum einen hatte Kurnaz wohl einen unbegrenzten Aufenthaltstitel was hiesse, sein Lebensmittelpunkt war de facto und anerkanntermassen de jure in Deutschland. Als solcher hatte er die Pflichten eines Einwohners in Deutschland (Steuern zahlen, Gesetze beachten, ...) und damit auch die korrespondierenden Rechte. Ob er das Recht die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen wahr nimmt, ist doch seine Sache und hat mit dem Rest der Geschichte nicht viel zu tun. Eine gewisse Verpflichtung kann sich alleine aus dem Recht des unbegrenzten Aufenthalts ergeben (dem ja wiederum Pflichten korrespondieren)

- Zum anderen geht es um die Verantwortlichkeit der deutschen Soldaten. Ob Kurnaz deutscher ist oder nicht- Aus- wie Inländer dürfen nicht gefoltert odr misshandelt werden und auch keine Hilfestellung dazu geleistet werden, Basta.

- Fürderhin ist es erbärmlich, wenn man sich über Guantanamo aufregt und offiziell für Menschenrechtspolitik steht (damals wurde ja auch noch der Sitz im Sicherheitsrat nachdrücklich verfolgt) und mögliche Angebote zur Auslösung eines Häftlings ausschlägt (soll ja im Moment wieder umstritten sein, ob das tatsächlich so war).


Fazit: Wenn Verantwortlichkeit sowohl rechtlich als auch politisch-moralisch gegeben ist, muss sich mindestens die Vertretung des Volkes damit beschäftigen. Auch gegenüber nicht-Inländern kann der deutsche Staat eine Verpflichtung haben, die sich nicht einfach wegleugnen lässt. Wo kämen wir hin, wenn alle Staaten so handelten?- "Die Menschenrechte müssen wir nur für unsere Bürger einfordern?"
Sollten die Vorwürfe tatsächlich zutreffen, sein, sind die betreffenden nicht mehr im Amt zu halten.
 
P-HD schrieb:
Warum sich die dt. Politik mit dem Fall beschäftigt ist doch klar (wenngleich es scheinbar nicht alle hier erkennen)

- Zum einen hatte Kurnaz wohl einen unbegrenzten Aufenthaltstitel was hiesse, sein Lebensmittelpunkt war de facto und anerkanntermassen de jure in Deutschland. Als solcher hatte er die Pflichten eines Einwohners in Deutschland (Steuern zahlen, Gesetze beachten, ...) und damit auch die korrespondierenden Rechte. Ob er das Recht die deutsche Staatsbürgerschaft anzunehmen wahr nimmt, ist doch seine Sache und hat mit dem Rest der Geschichte nicht viel zu tun. Eine gewisse Verpflichtung kann sich alleine aus dem Recht des unbegrenzten Aufenthalts ergeben (dem ja wiederum Pflichten korrespondieren)

- Zum anderen geht es um die Verantwortlichkeit der deutschen Soldaten. Ob Kurnaz deutscher ist oder nicht- Aus- wie Inländer dürfen nicht gefoltert odr misshandelt werden und auch keine Hilfestellung dazu geleistet werden, Basta.

- Fürderhin ist es erbärmlich, wenn man sich über Guantanamo aufregt und offiziell für Menschenrechtspolitik steht (damals wurde ja auch noch der Sitz im Sicherheitsrat nachdrücklich verfolgt) und mögliche Angebote zur Auslösung eines Häftlings ausschlägt (soll ja im Moment wieder umstritten sein, ob das tatsächlich so war).


Fazit: Wenn Verantwortlichkeit sowohl rechtlich als auch politisch-moralisch gegeben ist, muss sich mindestens die Vertretung des Volkes damit beschäftigen. Auch gegenüber nicht-Inländern kann der deutsche Staat eine Verpflichtung haben, die sich nicht einfach wegleugnen lässt. Wo kämen wir hin, wenn alle Staaten so handelten?- "Die Menschenrechte müssen wir nur für unsere Bürger einfordern?"
Sollten die Vorwürfe tatsächlich zutreffen, sein, sind die betreffenden nicht mehr im Amt zu halten.

Hier stellt sich aber doch nun auch die Frage warum niemand aus seinem Mutterland bzw. dem Land seiner Staatsangehörigkeit einen Finger für ihn krumm gemacht hat. Ich finde es ja ok dass man sich an die eigene Nase fasst aber deswegen kann ich die Schuld doch in diesem Fall nicht nur bei mir suchen. Ich kann doch nicht sagen dass durch den Fakt seines Aufenthalts bzw. seiner Aufenthaltsgenehmigung in bzw. für Deutschland auch alle Pflichten gegenüber diesem Menschen auf mich übergehen. Ich sehe hier auch eindeutig die moralische Schuld bei der Regierung seines heimatlandes ohne jedoch die vorwürfe gegenüber der dt. Regierung mindern zu wollen.

Wenn es hier um grobe Verletzungen der Menschenrechte geht, dann könnte man höchstens den beschuldigten soldaten einen vorwurf machen. Dass was die regierung hier abgezogen hat ist wohl vielmehr als beihilfe bzw. unterlassene hilfeleistung zu betrachten. Sollte man dies so sehen, dann darf man allerdings auch nicht die Bindung zu den USA vernachlässigen, wodurch das Vorgehen der dt. Regierung natürlich nicht legitim ist, jedoch bedingt verständlich erscheint. Letztendlich kritisieren alle die USA wegen Guantanamo, sehen aber aus politischen Gründen davon ab ihre Stimme etwas drastischer zu erheben.

Was die USA im Moment da auf Kuba anstellen bzw. in den letzten Jahren angestellt haben darf man meiner Meinung nach nicht nur auf die USA abwälzen. Letztendlich hat die gesamte westliche Welt dazu beigetragen dass die USA ihre Macht in dieser Form entfalten können (nicht dürfen) weil nie ein vernünftiger Gegenpol geschaffen wurde. Internationale Institutionen wie die Uno sehen hier auch nicht das erste mal über ein solches Verhalten hinweg (nicht zuletzt wegen ihrer vollkommen handlungsunfähigkeit mangels miltärischer Eigenständigkeit) und sollten sich zudem auch mal selbst die Frage stellen was bei ihnen in der letzten Jahren schief gelaufen ist (siehe Somalia).

Ich finde es von daher nicht verwunderlich wenn sich auch dt. Politiker zu Taten wie den beschriebenen treiben lassen, da hier wohl mehr machtpolitische interessen wichtig sind und weniger moralische zweifel (auch wenn es dadurch nicht weniger unmenschlich wird).
 
DonLoewi schrieb:
Haben sie dich bei Heise rausgeschmissen, oder warum lässt du hier deinen geistigen Dünnschiss ab? Was auch immer deinen kindlichen Frust ausgelöst hat, komm nicht auf die Idee, mir gegenüber weiterhin persönlich zu werden.

Dazu fehlt dir die nötige Größe.
 
dachief schrieb:
Hier stellt sich aber doch nun auch die Frage warum niemand aus seinem Mutterland bzw. dem Land seiner Staatsangehörigkeit einen Finger für ihn krumm gemacht hat. (...) Ich kann doch nicht sagen dass durch den Fakt seines Aufenthalts bzw. seiner Aufenthaltsgenehmigung in bzw. für Deutschland auch alle Pflichten gegenüber diesem Menschen auf mich übergehen. (...) Moralische Schuld bei der Regierung seines heimatlandes (...)

Die Frage, was die türkische Regierung hätte tun müssen, ist erörternswert, ändert aber an der deutschen Verantwortung nichts. Zumal die deutsche Regierung, wenn sie kann, in die Bresche springen muss, um Menschenrechte durchzusetzen. Auf Dich geht die Veranwtortung nur über, wenn Du beteiligt bist. Auf die Regierung / den Staatsapparat geht aber in der Tat die Verantwortung über, wenn er einen Rechtstitel ausspricht, der auf Dauer angelegt ist und damit ein Rechtsverhältnis begründet.


dachief schrieb:
Wenn es hier um grobe Verletzungen der Menschenrechte geht, dann könnte man höchstens den beschuldigten soldaten einen vorwurf machen. Dass was die regierung hier abgezogen hat ist wohl vielmehr als beihilfe bzw. unterlassene hilfeleistung zu betrachten.

Sehe ich nicht so. Immerhin haben sie in Ausübung ihres Dienstes gehandelt und damit haftet ihr Vorgesetzter bzw. ist die Bundesrepublik Verantwortlich für Menschenrechtsverletzungen. Das war ja kein Privatdetektiv, sondern ein Bundesbeschäftigter in Ausübung seiner Amtstätigkeit.

Klar sind die USA für ihr Tun verantwortlich- ich weiss jedoch, was Du meinst. Ob man bei den gegebenen militärischen Verhältnissen einen Gegenpol (im eigenen Lager) aufbauen kann oder möchte, sehe ich auf einem anderen Blatt. Immerhin wäre es Zeit, den Bürgern zu sagen, was wir in Afghanistan machen und warum, was wir im Irak getan haben und warum, und endlich eine offene Diskussion darüber zu haben, was Staatsräson in Deutschland ist und welche Grenze sie haben soll. Das reine Moralisieren hinterher ist Augenwischerei und hilft genauso wenig, wie das Abschieben der Verantwortung auf die "Umstände", die ja ach so zwingend sind...
 
dachief schrieb:
Hier stellt sich aber doch nun auch die Frage warum niemand aus seinem Mutterland bzw. dem Land seiner Staatsangehörigkeit einen Finger für ihn krumm gemacht hat. Ich finde es ja ok dass man sich an die eigene Nase fasst aber deswegen kann ich die Schuld doch in diesem Fall nicht nur bei mir suchen. Ich kann doch nicht sagen dass durch den Fakt seines Aufenthalts bzw. seiner Aufenthaltsgenehmigung in bzw. für Deutschland auch alle Pflichten gegenüber diesem Menschen auf mich übergehen. Ich sehe hier auch eindeutig die moralische Schuld bei der Regierung seines heimatlandes ohne jedoch die vorwürfe gegenüber der dt. Regierung mindern zu wollen.

Genau da liegt in meinen Augen das Problem der Diskussion. Ich bin zwar auch nur Politikstudent, aber die Frage ist doch, was mehr (juristisches) Gewicht hat.

Natürlich kann man argumentieren, dass Kurnaz ja "Türke" sei und daher unter ebendiese Hoheit falle. Aber es ist doch aber wohl so, dass der Mann niemals in der Türkei gelebt hat und einfach "Pech" hatte, das Kind türkischer Eltern zu sein. Er konnte zwar in Deutschland aufwachsen, leben und arbeiten, aber kein dt. Staatsbürger werden, da die doppelte Staatsbürgerschaft in D nicht erlaubt ist.

Wie ich schon in einem vorangegangenen Post geschrieben habe: de facto ist Kurnaz Deutscher (wie seine persönliche Einschätzung dazu aussieht, weiss ich nicht - ihm deswegen aber (Bild & Co.) gleich Verfassungsfeindlichkeit zu unterstellen ist total Banane - oder liegt es am Bart? Von wegen Muselmann usw.?), de jure (Art. 116-1 GG) wohl nicht.

Außerdem erklärt das keineswegs das kolportierte Verhalten der entsprechenden Beamten beim BND und im Kanzleramt, Steinmeier inkl.!

Gruß
Felix

PS: Somalia nur der UNO anzuhängen ist unfair. Bush sen. und Clinton haben auch ihr Scherflein beigetragen - aber das gehört in eine andere Diskussion...
 
Willeswind schrieb:
Haben sie dich bei Heise rausgeschmissen, oder warum lässt du hier deinen geistigen Dünnschiss ab? Was auch immer deinen kindlichen Frust ausgelöst hat, komm nicht auf die Idee, mir gegenüber weiterhin persönlich zu werden.

Dazu fehlt dir die nötige Größe.

Nimmst du Drogen?
 
DonLoewi schrieb:
Nimmst du Drogen?
Einsamer Bewohner meiner Ignorier-Liste, ich hoffe für dich, dass du dich wenigstens in der realen Welt wie ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft artikulieren kannst - im Forum hast du es außer zu Beleidigungen nicht weit gebracht. :rolleyes:
 
Willeswind schrieb:
Einsamer Bewohner meiner Ignorier-Liste, ich hoffe für dich, dass du dich wenigstens in der realen Welt wie ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft artikulieren kannst - im Forum hast du es außer zu Beleidigungen nicht weit gebracht. :rolleyes:

Ich denke, es wird Zeit mal dein Mißverständnis aufzuklären:
Nein, ich arbeite nicht in einer Klinik, die bestimmte zu kurz geratene Körperteile verlängert und vertreibe auch keine Medikamente, die das bewirken können sollen. Da musst du mal deine eMails durchforsten; da wirst du garantiert was von Dr. Wu oder so finden.

Es geht bei dem Thread um das Folteropfer Kurnaz und nicht um dein einsames Kleinmann-Syndrom.
 
spoege schrieb:
Diesen Thread hat Kurnaz nicht verdient....

Oder, vielleicht gerade doch ...?
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mfg.
 
Jungs, kriegt Euch ein, sonst schließe ich diesen Unsinn hier

und für die Potenzprotze: ;)
 
Rechtsstaat:
-Sie haben das Recht den Mund zu halten.
-Sie haben das Recht wegzuschauen.
-Sie haben die Pflicht für alles mehrfach zu bezahlen.
-Der Zweck heiligt die Mittel, wobei ein Zweck nicht erforderlich ist.
-Fehler eingestehen oder korrigieren ist verboten.
...
 
heute auf n-tv:

Im Fall Kurnaz hatten deutsche und amerikanische Sicherheitsbehörden nach Medienberichten mehr Zweifel an den Motiven für die Pakistan-Reise des Deutsch-Türken als bisher bekannt. Die "Bild"-Zeitung berichtete am Mittwoch, nach Überzeugung des Bremer Landeskriminalamtes und Verfassungsschutzes sei der in der Hansestadt aufgewachsene Kurnaz 2001 in terroristischer Absicht nach Pakistan gereist. Es bestehe Grund zur Annahme, dass Kurnaz mit den radikalen Taliban in Afghanistan gegen die USA kämpfen wollte, zitierte die Zeitung einen Vermerk des Landeskriminalamts. Von den Bremer Behörden gab es zunächst keine Stellungnahme zu dem Bericht.
 
Was ist an dieser Nachricht neu?
Und was soll heissen: "Mehr Zweifel als bisher bekannt"? Alles, was wir über die Behördenvorgänge wissen, haben Journalisten bzw. Kurnaz' Anwalt zusammengetragen.
Die Behörden versuchen unentwegt zu vertuschen, dass sie Kurnaz Rückkehr nach Bremen jahrelang mit immer neuen Verfahrenstricks verhindert haben. Man kann davon ausgehen, dass das Kanzleramt, der BND und die Bremer Innenbehörde derzeit nichts anderes tun, als irgendwie weitere "Zweifel" an Kurnaz hervorzukramen oder zu konstruieren, um ihr Vorgehen rechtfertigen zu können.
 
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