Die zweite Woche mit meinem neuem 16" M1 Pro nähert sich dem Ende.
Soweit gibt es meinerseits fast nichts zu meckern, im Gegenteil, bin super zufrieden. Das Display kommt mir schnell genug vor, wenn ich mich gaaaanz genau darauf konzentriere ist leichtes Pixel-Ghosting beim Scrollen von Text (weiß auf schwarz) erkennbar, aber defintiv nicht störend. Generell ist die GUI sehr responsiv, die 120Hz merke ich nicht ganz zu deutlich wie damals noch beim iPad Pro 10.5 aber man sieht den Unterschied, wenn man z.B. den Stromsparmodus einschaltet. Bei mir ist der Unterboden absolut stabil, knarzt nicht und gibt auch nicht nach. Mein Gerät (zumindest der Akku) wurden aber auch erst 01/2022 produziert, vielleicht wurden bis dahin noch einige Fertigungstoleranzen verbessert - u.a. einer der Gründe warum ich bei neuen Releases niemals direkt nach der Keynote bestelle (zumal ich generell immer Reviews abwarte). WLAN ist ausreichend schnell und stabil für mich, limitierend sind da sowieso die maximal 200Mbits am Router und mehr würde ich nie brauchen. Gestern kam noch mein Anker 65W Netzteil, ein wirklich knuffiger GaN-Klotz der das Gerät problemlos auflädt und auch bei Last versorgen kann, dabei deutlich kleiner und leichter ist als die Apple 96W und 140W Brocken. Daraus folgend meine
kleinen Meckerpunkte...
- Netzteile insb. für die M1 Pro Modelle überdimensioniert. Eine 80-96W Variante als günstigere Option zum entry 16" wäre begrüßenswert. Quick Charge bringt keine alltagsrelevanten Vorteile bei einem Laptop, der ohnehin sehr ausdauernd ist, und schwächt auf Dauer nur zusätzlich den Akku. Mein Tipp an jeden: Als Reisenetzteil reicht ein 60W eines (guten) Drittherstellers völlig aus. Maximal gemesse Gesamtsystemlast in Blender: <50W Peak
- Kanten im Bereich der seitlichen Lüftungsschlitze zu scharfkantig beim hochheben. So selten wie der M1 Pro im 16" überhaupt hochdreht, hätte man diese auch kleiner dimensionieren können
- Das große Trackpad (seit 2016) ist zwar nett, aber fast schon etwas overkill. Jeweils 5mm kleiner in der Breite und Höhe würde besser aussehen und auch Fehleingaben reduzieren, die nur sehr selten vorkommen, aber nerven können. Zum Beispiel wenn man Abends im Bett lümmelt und noch ein Shirt/Tanktop anhat, welches am unteren Rande darüber streichen kann
- Retina-Scaling wurde von 226 auf 254ppi hochgesetzt, was für all jene die bisher immer auf "mehr Fläche" gearbeitet haben es nun bei "nativ/best" belassen können (perfektes 2x scaling) natürlich praktisch ist. Es sorgt zugleich aber dafür dass viele Elemente und Schriften nun etwas zu klein sind. Selbst für mich als 30-Jährigen. Ich fand die 3072x1920px des Intels, also quasi 3K, eigentlich ideal. Webseiten habe ich auf 120% Zoom eingestellt.
- Eine kleine Status-LED á la MBP bis 2012 oder Mac Mini / Studio wäre praktisch gewesen (erkennen ob Display aus / Ruhezustand / ganz aus)
- Die Tasten "Nicht stören" und "Diktat starten" sind ziemlich unnötig, so selten man diese verwendet und auch über das Control Center abrufen könnte. Und natürlich ist es nicht möglich, diese auf sinnvollere Funktionen zu mappen, z.B. Tastaturhelligkeit, Taschenrechner, Launchpad... dazu bedarf es wieder extra Software, wie Karabiner
- MacOS: Über die letzten Jahre immer eingekapselter. Selbst unkritische Dinge, wie z.B das Finder-Icon zu ändern, unnütze Apps wie Schach zu löschen oder wenigstens auszublendern, Schriften wie die unsäglich große Noto Sans Sammlung deaktivieren, etc. sind de-facto nicht möglich, selbst mit deaktivieren csrutil. Von OpenGL, Vulkan & Co. rede ich erst gar nicht. Ich finde, Apple sollte zumindest eine aktuelle Alternative zu Metal anbieten, für all jene Entwickler, die insb. seitens Windows noch ihre Programm portieren würden, aber den Aufwand scheuen.
- MacOS: Seit Big Sur sehen die meisten Icons wieder ansehnlich aus (der übertriebene Flat-Minimalismus ging mir tierisch auf den Sack), aber Finder Fenster sind immer noch unergonomisch im Vgl. zu Mojave/Catalina sodass ich mir z.B. über Bedienungshilfen extra noch Schaltflächenkonturen aktiviert habe, umDinge wie Ordneransicht oder die Lupe besser zu "treffen". Die Symbole der Seitenleiste sind auch schwerer zu erkennen. Eigentlich Anfänger-Fehler eines guten Designers, das geht besser.
Das ist aber Meckern auf höheren Niveau. Insgesamt flutscht soweit alles reibungslos. Selbst das Ärgerniss mit dem bescheuerten "Duplizieren" statt "Speichern unter..." konnte ich gestern quasi nebenbei beheben (
Tutorial hier, mir war gar nicht bewusst dass es überhaupt geht). Auch funktioniert meine Roland DJ-808 einwandfrei unter Serato DJ, diese
kleinen Adapter von Anker arbeiten hierfür einwandfrei und passen sogar farblich zum space grey.