nun, alles wird sich sicher nicht realisieren lassen. Aber das ist nun einmal die Gegenposition zu „vier völkerrechtswidrig annektierten Provinzen und nun ist Frieden, bitte.“
Mag ja sein, aber das doch völlig uninteressant. Die Frage ist, wie sich der Krieg einigermaßen solide einfrieren lässt, und dafür taugt deine Gegenposition nicht. Für einen denkenden und mitfühlenden Menschen geht es
primär darum, das Töten und Zerstören endlich zu beenden. Und, eigentlich noch wichtiger, darum, die Eskalationsdynamik zu kappen, um ein Vielfaches dessen, was bereits angerichtet wurde, zu verhindern. So schreiend ungerecht dieser Krieg auch ist und eine Verhandlungslösung ganz sicher sein würde.
Was mich wieder auf den kalten Krieg 1949 - 1989 zurückbringt. Der Status Quo war ebenfalls ungerecht, weil beispielsweise die stockkatholischen Polen nun die allerletzten waren, die sich von sozialistischer Ideologie beglücken lassen wollten. Der Frieden war aber wichtiger, und das halte ich auch heute noch für richtig.
In diesem Zusammenhang wundert es mich sehr, dass fast alle Medien behaupten, unsere Werte würden in der Ukraine verteidigt; gerade so, als wären wir am Arrsch, wenn die Ukraine nicht gewinnt. Das stimmt nicht. Der neue eiserne Vorhang steht. (Abgesehen davon, dass ich den Eindruck habe, dass die allermeisten Ukrainer gar nicht wissen, was eine freie und offene Gesellschaft eigentlich ist - aber das ist ein anderes Thema).