Der Filevault 2 GAU

ixylon

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Und so verplant man mit Hilfe von Filevault 2 seine Daten und ca. 100 Stunden Arbeit:

Schon eine Woche nach Kauf meines MacBook Pro 2011 (OSX 10.7) habe ich mich aufgrund diverser Paranoia (könnte ja geklaut oder konfisziert werden...) entschlossen, meine Boot-Festplatte mit FILEVAULT 2 zu verschlüsseln - ohne dabei zu wissen, dass Filevault nicht gerade für Sicherheit und Stabilität bekannt ist.
Ungefähr 3 arbeitsreiche Monate ging alles gut. Dann stürzte die 3D-Software MAYA 2012 (sogar Originalversion) plötzlich ab und zeigte das Fenster "Fehlerbericht an Autodesk senden" an, welches sich aber nicht schließen ließ. Nachdem alle Versuche fehlgeschlagen waren, das lästige Fenster zu schließen, entschloss ich mich, einfach neu zu starten. Der Schreibtisch verschwand und es erschien eine langweilig graue Oberfläche - und in der Mitte natürlich immer noch die Frage, ob ich einen Fehlerbericht an Autodesk schicken will... leicht genervt killte ich meinen Mac, indem ich die AN/AUS Taste für 5 Sekunden gedrückt hielt. Genau das war der Fehler: Anscheinend wurden in diesem Moment gerade Daten auf die Festplatte geschrieben, und dazu auch noch in einem für Filevault kritischem Bereich, denn beim nächsten Starten wurde der Start-Apfel bald zum Parkverbotszeichen (Apple: Verbotszeichen) und ich kam mir recht veräppelt vor.;)
Ein CMD-V Start brachte verwirrende Fehlermeldungen zu Tage, "chksum mismatch", Bootstrapping gescheitert... ein gutes Beispiel für "Festplatte zerschossen".
Als nächstes versuchte ich, im Recovery-Modus zu starten und meine HD mit hdiutil zu reparieren. Auch dies schlug mit ähnlichen Fehlermeldungen fehl, wie der Start, "chksum mismatch" und außerdem ließ sich daraus entnehmen, dass hdiutil beim Mounten der HD nach bestimmten Einsetzpunkten sucht, diese aber auf meiner HD alle verloren waren. Da mir die Daten auf meiner Festplatte sehr wichtig sind und ich kein Backup habe (ich weiß.... ziemlich leichtsinnig), habe ich ungefähr 20 Stunden damit verbracht, angestrengt nach einem Weg zu suchen, meine Daten zu retten. Ich installierte OSX auf eine externe Festplatte und habe dann versucht, meine Daten mittels diverser Recovery-Tools (Disk Warrior, Data Rescue 3, Stellar Phoenix) zu retten, aber keine konnte die 128-Bit-AES Verschlüsselung von Filevault knacken, ja geschweige denn den Schaden am Dateisystem zu reparieren. Schließlich habe ich mein Passwort und den Wiederherstellungskey fürs Filevault ja noch!
Inzwischen habe ich meine Festplatte neu formatiert und OSX neu installiert, da ich den Mac zum Arbeiten benötige. Meine wertvollen Daten habe ich vorher in ein sparsebundle kopiert, das nun auf einer externen Festplatte nach wie vor darauf wartet, repariert, entschlüsselt und gerettet zu werden. Das Festplattendienstprogramm will das Image nicht mounten und die oben genannten Datenrettungsprogramme beißen sich allesamt die Zähne daran aus :o
Hat noch jemand eine Idee, was ich noch versuchen könnte? Ich schneide ehrenamtlich einen Film (mit Premiere CS5.5) für ein gemeintätiges Projekt und es wäre wirklich traurig, wenn über 100 Stunden Arbeit daran flöten gehen :confused:

Meine Warnung an alle, die Filevault 2 benutzen oder mit dem Gedanken spielen, es zu tun:
1. Nutzt Filevault nur, wenn es unbedingt nötig ist (z.B. Vorschrift durch Arbeitgeber) und nicht nur "zum Spaß". Falls ihr keine Atomraketenstartcodes auf eurem Mac lagert, ist Filevault überflüssig. Und selbst in diesem Fall, speichert die Codes doch in einem verschlüsseltem DMG ;)
2. Falls ihr dennoch Filevault benutzt, macht BACKUPS! Am besten auch von den unverschlüsselten Daten.
3. Filevault wird demnächst auch in der preiswerteren FileFault Variante verkauft, abkacken garantiert ;)


cheers
ixylon
 
Also hattest Du kein richtiges Backup?

Hm, ich hätte versucht ein 1:1 Image zu erstellen - Alle Recovery daran durchführen, und die Originalplatte beiseite zu legen. 100 Stunden Arbeit wären mir das wert gewesen.
Im Festplattendienstprogramm (wenn du mit cmd-R ins recovery bootest) kannst du FV2-verschlüsselte Partitionen freigeben, mounten (sollte auch für Images gehen) und auslesen.
 
beim flöten gehen entscheiden ob blöckflöte oder querflöte…

keine lösung parat, nur die frage wer dir file vault empfohlen hat.
 
Es ist erst der 21., du kannst dir auf Weihnachten ja noch etwas Hirn wünschen. Dann klappt's vielleicht auch mit dem Backup :)
 
....uhh, 100 Stunden Arbeit und kein Backup? :eck:

...naja, manche Menschen wollen es eben auf die harte tour lernen.
 
Hm - sorry aber irgendwie werd ich aus Dir nicht ganz schlau. Du hast SW auf dem Rechner für mehrere T€, sprichst von der Gefahr das Dein Rechner konfisziert wird und nicht gemachten Backups.

Filevault macht doch genau das was es soll. Es verhindert, das jeder unbefugte an die Daten kommt.
Nimms wie ein Mann, wenn Du mit so wichtigen Daten und so teurer SW arbeitest, dann solltest Du wissen das Backups unabdinglich sind.
Ansonsten einfach noch mal nach Los ohne 4000€ einzustecken.

Ich hoffe ich irre mich, aber der Geschmack von nicht vorhandener Lizenzen liegt irgendwie in der Luft. ;)
 
Da mir die Daten auf meiner Festplatte sehr wichtig sind und ich kein Backup habe

:upten:

Und dann noch verschlüsselt, so dass man im Falle eines Crashs aber auch garantiert nicht wieder dran kommt... ich werde das wohl nie verstehen... :suspect:
 
Schwachsinn

Ist fast schon alles gesagt. Und dann meldest du dich in einem Forum an nur um solch einen Schwachsinn zu erzählen.
Top Leistung
 
Hm, ich hätte versucht ein 1:1 Image zu erstellen

Ich habe noch ein sparsebundle Image von meiner Festplatte. Habe ich mit dem Festplattendienstprogramm erstellt.

Im Festplattendienstprogramm (wenn du mit cmd-R ins recovery bootest) kannst du FV2-verschlüsselte Partitionen freigeben, mounten (sollte auch für Images gehen) und auslesen.

Danke. Wie funktioniert das genau? Meinste, dass geht auch mit einem Image, wo das Dateisystem kaputt ist?

keine lösung parat, nur die frage wer dir file vault empfohlen hat.

Niemand... Filevault zu nutzen, war genau so leichtsinnig, wie keine Backups zu machen (damit erspar ich mir jetzt mal die Kommentare auf die ganzen überflüssigen Antworten bezüglich meiner Backup-Strategie...) :rolleyes:
Inzwischen ist meine Festplatte unverschlüsselt und ich benutze Time Machine. :)

Ich hoffe ich irre mich, aber der Geschmack von nicht vorhandener Lizenzen liegt irgendwie in der Luft.
Nein. Autodesk verschenkt Maya 2012 2-Jahres Lizenzen an Studenten, so wie ich einer bin. Offiziell ist es leider noch nicht Lion-kompatibel, daher stürzt es wohl öfter mal ab.
 
Ist fast schon alles gesagt. Und dann meldest du dich in einem Forum an nur um solch einen Schwachsinn zu erzählen.

Vielleicht schützt es ja jemanden davor, in das gleiche Fettnäpfchen zu treten. In diesem Fall sei es mir die Mühe wert.
 
Vielleicht schützt es ja jemanden davor, in das gleiche Fettnäpfchen zu treten. In diesem Fall sei es mir die Mühe wert.

Kein Backup zu haben?
Schön und gut, aber warum dann der ganze Roman und die Geschichte mit Filevault?
 
Nein. Autodesk verschenkt Maya 2012 2-Jahres Lizenzen an Studenten, so wie ich einer bin. Offiziell ist es leider noch nicht Lion-kompatibel, daher stürzt es wohl öfter mal ab.

Na ich hab doch geschrieben, das ich nicht darauf bestehe Recht zu haben. :)
Ansonsten, wenn Du Besserung gelobst und Deinen Rechner jetzt einfach nur seine Arbeit tun lässt, dann wirst Du bestimmt noch viel Spass haben.
Und so neben bei, Maya 2012 läuft hier super auf Lion. Aber erst nach dem Hot-Fix 1 den Du von der Autodesk Homepage bekommen kannst.

Gruß
Holger
 
Ich habe noch ein sparsebundle Image von meiner Festplatte. Habe ich mit dem Festplattendienstprogramm erstellt.
Danke. Wie funktioniert das genau? Meinste, dass geht auch mit einem Image, wo das Dateisystem kaputt ist?

Wie genau ein Sparsebundle aufgebaut ist weiss ich nicht, deshalb kann ich Dir auf diesen Teil der Frage keine Antwort geben. Möglicherweise ist es einen Versuch wert.
Das Vorgehen sieht nach meiner Erinnerung so aus, dass Du das Image / die Partition in die Seitenleiste des Festplattendienstprogramms ziehst - wenn es das Startvolume wäre, müsstest du in den Recovery Modus booten -, dort einen Rechtsklick darauf machst und dann die Option "Freigeben" (oder so ähnlich) wählst. Jetzt gibst Du das Passwort (Ich glaube ein Admin-PW dieser Installation) ein und weiter geht's.
 
Hätte ich meine Daten nicht mit FileVault verschlüsselt, wäre die Wiederherstellung wahrscheinlich kein Problem gewesen.
Den langen Text schrieb ich in der Hoffnung, dass jemand dieses Problem kennt und mir hilft.
Schließlich ist es sehr frustrierend seine wichtigen Daten hinter einer Filevault-Verschlüsselung zu sehen, deren Passwort man kennt - und man kann trotzdem nicht darauf zugreifen, nur weil irgendwo ein paar Bytes verrutscht sind.
 
Also für einen Datencrash, der ja bekanntlich vorkommen kann, FileFault 2 gleich zu verteufeln finde ich falsch. Ich finde es auch falsch alle davon überzeugen zu wollen FileFault 2 nicht mehr zu verwenden bzw. erst gar nicht zu nutzen.
FileFault 2 arbeitet bei mir zum Beispiel auf drei Macs und einer externen HDD seit Juli diesen Jahres ohne Probleme, allerdings inkl. TM Sicherung :D
 
Wie genau ein Sparsebundle aufgebaut ist weiss ich nicht, deshalb kann ich Dir auf diesen Teil der Frage keine Antwort geben. Möglicherweise ist es einen Versuch wert.
Das Vorgehen sieht nach meiner Erinnerung so aus, dass Du das Image / die Partition in die Seitenleiste des Festplattendienstprogramms ziehst - wenn es das Startvolume wäre, müsstest du in den Recovery Modus booten -, dort einen Rechtsklick darauf machst und dann die Option "Freigeben" (oder so ähnlich) wählst. Jetzt gibst Du das Passwort (Ich glaube ein Admin-PW dieser Installation) ein und weiter geht's.

Hat leider nicht funktioniert. Das Festplattendienstprogramm mountet das Image, kann es aber nicht Öffnen. Fehlermeldung: "Keine aktivierbaren Dateisysteme". Anscheinend ist die Partitionstabelle beschädigt, denn die HFS+ Partition wird ja nicht mehr erkannt.
Die Option "Überprüfen" scheitert ebenfalls mit der Meldung: "Die Ressource ist zeitweilig nicht verfügbar" (aha...). Wenn das Image nicht gemountet ist, scheitert das Überprüfen mit "Dieses Image hat keine Prüfsummeninformationen".
Du meintest sicher die Option "Verschlüsselung deaktivieren..." unter Ablage? Ist leider gesperrt/grau. Genau dasselbe hatte ich auch schon vor dem Formatieren der Festplatte im Recovery-Mode versucht (also mit den Originaldaten anstatt mit dem Image), war leider auch gesperrt. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ja nicht einmal die HFS+ Partition erkannt wird und daher auch nicht die Filevault-Verschlüsselung.

Ich habe mal von dem Tool vfdecrypt gehört: Damit konnte man die Filevault (1) Images entschlüsseln, auch wenn sie kaputt sind. Bei Filevault 2 scheint es nicht mehr zu funktionieren. Vielleicht gibt es ja auch so ein Tool, um das Filevault 2 zu entschlüsseln und anschließend mit Datenrettungssoftware ála Disk Warrior zu arbeiten? Oder eine Möglichkeit, die kaputte Partitionstabelle zu reparieren bzw. den Image-Header, falls es daran liegen sollte...?
 
Also für einen Datencrash, der ja bekanntlich vorkommen kann, FileFault 2 gleich zu verteufeln finde ich falsch. Ich finde es auch falsch alle davon überzeugen zu wollen FileFault 2 nicht mehr zu verwenden bzw. erst gar nicht zu nutzen.

Ganz so ist das ja auch nicht gemeint, ich warne lediglich davor, Filevault ohne triftigen Grund zu benutzen. Sicher kann es lange gut gehen, aber wenn man dann doch mal "Pech" hat und kein Backup zur Verfügung steht, ist der Schaden groß. Ich finde es nur sehr schwer verständlich, dass sich ein auf diese Weise beschädigtes Filevault nicht (einfach) reparieren lässt. Immerhin sind sowohl meine Daten (verschlüsselt aber intakt), als auch mein Passwort noch da - nur die Partitionstabelle (das ist allerdings eine Vermutung) scheint es zerschossen zu haben.
 
So ist es.

Auch ohne FileFault kann so ein Fehler auftreten und auch dann sind die genannten Tools kein Allheilmittel, was so viel bedeutet wie auch dann sind die Daten nicht immer alle wiederherstellbar.
Somit einfache aber wichtige Regel: Produktivsystem immer inkl. Sicherung betreiben.
 
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