Depression-Sammelthread

Ich finde die Idee dieses Threads auch sehr gut, kann aber auch die Bedenken einiger gut verstehen. Ich hätte ein,al eine Frage als "Dritter". Ein Freund von mir hat schon seit längerer Zeit sehr depressive Züge entwickelt und damit beinahe seinen Uni-Abschluss verpasst. Wir konnten im engen Kreis der Freunde, die rben jetzt auch seine Kollegen sind, ihm zumindest dahingehend helfen, dass er den Abschluss noch packt. Er arbeitet jetzt seit anderthalb Monaten bei uns und hat aber immer wieder diese Einbrüche und Phasen, die er auch schon während der Diplomarbeit hatte. Er geht dann manchmal tagelang nicht aus seiner Wohnung raus und sagt dazu, dass er einfach nichts sieht, wofür es sich lohnt aufzustehen. Wir machen uns da natürlich sehr viele Sorgen und er hat auch schon mehrere Besuche bei Psychologen gemacht, sagt aber selbst, dass er immer wenn er sich etwas besser fühlt sofort den Anspruch hat, dass er das selbst schaffen kann und daraufhin die Termine einfach sausen lässt. Für uns ist das Problem einfach, dass wir nicht so recht wissen, wie wir ihm gegenüber auftreten sollen, denn wir wollen auf der einen Seite signalisieren, dass er sich auf uns verlassen und stützen kann, andererseits wollen wir ihm auch nicht zu viel Druck machen. Da bei depressiven Patienten sicherlich die Wahrnehmung und Antizipation von Aussagen anders funktioniert, wollen wir da auch einfach nichts falsch machen. Wir sind da aber eben einfach ratlos...hat da vielleicht jemand eine Idee?
Wir wollen da auch mit der Schwester von einem von uns sprechen, die ist selbst Psychotherapeutin, aber das hat zeitlich noch nicht hingehauen.
 
In meinem Heimatforum funktioniert der Thread recht gut, ist aber schon etabliert. Er darf natürlich keinesfalls ein Ersatz zur Therapie verstanden werden, aber bei Problemen ist das Internet mittlerweile eine Möglichkeit sich dem Thema zu nähern, sich gegenseitig Mut zu machen, sich über zB Nebenwirkungen von Medikamenten auszutauschen. Der Thread funktioniert gut, aber das ist ein recht geschützter Raum und es wird darauf geachtet, sich nicht in therapeutische Belange einzumischen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ist wenn die Hacker Ärzte in Angriff nehmen ?
 
Mich interessiert der Fred. Wer meint, dass er ihn schaden könnte, soll doch einfach ein Bierchen trinken gehen und gut ist.

Ein paar Gedanken von mir, als nicht direkt Betroffener:

1. Wie finden die Kranken den richtigen Therapeuten (Psychologe oder Psychiater)?
Mich fasziniert immer wieder dieses 'blinde' Vertrauen der Patienten zu ihren Therapeuten ..."Mein Psychotherapeut hat gesagt ... meine Therapeuten meinte ..."
In meinem Beruf, einem sehr spezifischen IT-Gebiet, hagelt's von angeblichen Experten, die in Wirklichkeit Schaden anrichtende Luschen sind, von 10 taugen 3 was. Das, auf einem Gebiet, wo man Ergebnisse einfach messen und die Schwätzer und Hochstapler mittels Ars*htritt rasch los werden kann.
Auf einem derart 'unscharfen' Gebiet wie die 'Depression', auf einem Gebiet, wo wir uns noch sozusagen im Mittelalter befinden, woher nehmt Ihr die Gewissheit, dass Ihr richtig therapiert werdet?

2. Erst vor ein paar Tagen erfuhr ich von einem sehr guten Freund, von dem ich NIE geglaubt habe, dass er betroffen ist, dass er seit 3 Monaten Medikamente nimmt. Es gehe ihm besser, sagt er. Seine Libido hat sich unauffindbar versteckt und er fühlt sich ... wie in Watte gepackt.

3. Was ist mit den Genossen/innen, die betroffen sind, es aber nicht wahrhaben wollen und damit ihr Umfeld belasten?

4. Ein anderer Freund von mir - dem die Schwermut im Gesicht geschrieben steht - kam morgens nicht aus dem Bett. Ich vermute, ein schwerer Fall.
Er hat Therapien gemacht + Medikamente genommen. Er hat sie irgendwann abgesetzt und meint, dass das Zeug keine Lösung sei. Ich vermute, dass er zwar ein beschwerliches Leben führt, aber einigermaßen klarkommt.
 
1. Wie finden die Kranken den richtigen Therapeuten (Psychologe oder Psychiater)?
Das ist eine berechtigte Frage! Ich bin selbst eine zeitweilig Betroffene und habe noch dazu beruflich fast ausschließlich mit Psychiatern zu tun. Ich habe mich nie behandeln lassen - wahrscheinlich weil es nicht ein permanente Problem ist, aber auch deswegen, weil ich extrem viele Psychiater kenne (und sie mich auf beruflicher Ebene). Beruflich sehe ich zumindest, wer sich regelmäßig fortbildet. Also wüßte ich auch, wo ich eine state-of-the-art Behandlung bekäme. Und dennoch ... wirklich ein schwieriges Thema. Psychologen sind für mich wiederum überhaupt kein Thema, weil ich selbst Psychologie (fast aber eben nicht ganz) fertig studiert habe und von daher schon überhaupt kein Vertrauen habe.
 
Ich habe da auch meine Erfahrungen gemacht und war lange Zeit eher zurückhaltend was das Thema betrifft. Mein bester Kollege tat das Thema mit den Worten "Das sind halt mal so Phasen im Leben die kommen und gehen, das wird schon wieder"...........sehr pragmatische Menschen gehen mit verschiedenen Erfahrungen halt anders und leichter um.

Therapeuten zu finden ist für Leute, die mehr oder weniger alleine sind, verdammt schwer. Ich war auch bei einer Tante, die hat mich so kurz gefragt was dazu geführt hat und was ich so gemacht habe und dann hatte ich ein Rezept in der Hand und konnte gehen. Habe die Tabletten nie genommen, die Erna vom MDK meinte ja und ich kann das verstehen, wenn sie keine Kur durchlaufen möchten dann fangen sie übermorgen mit der Eingliederung an..........Stempel drauf und auf Wiedersehen. Das waren aber auch Auslöser für deutlich mehr Kraft weil da was in mir geweckt wurde. Dieser Umgang mit mir hat meinen völlig verloren gegangene Ehrgeiz wieder geweckt weil ich so nicht mit mir umgehen lassen wollte......
 
Hm ... ich bin bestens versichert und könnte mir die beste und wohl auch teuerste Behandlung gönnen, aber ich wüßte nicht, wohin ich gehen sollte, wenn es wieder mal so weit wäre.

Meine bisweilige Erfahrung ist aber auch, dass wenn ich an einem Punkt angelangt bin, an dem ich bereit bin die Geschicke selbst in die Hand zu nehmen, der Depression einen Strich durch die Rechnung zu machen und mir selbst eine Perspektive gebe, dann bin ich recht rasch auch wieder draußen aus der Phase. Das erspart mir viel Zeit bei einem allfälligen Psychiater und meiner Krankenkasse Geld (wobei mir letztere eh egal ist).
 
Da bin ich auch angekommen.
 
1. Meine erste Anlaufstelle war die an der Hochschule - jede hat eine psychologische Beratungsstelle. DIe hat mich dann auch weitervermittelt an einen Therapeuten, wo ich auch gleich geblieben bin. Man ist jedoch auch berechtigt nach bis zu 5 oder 6 Probestunden den THerapeuten ieder zu verlassen. Die Chemie muss stimmen, man muss sich aufgehoben fühlen. Da war ne große Portion Glück dabei (dass er ahrtnäckig und humorvoll war zB und dass ich keine Medis nehmen musste) und ausreichend Wille zur Selbstentwicklung - wenn man sich vor seinem Therapeuten verstecken will und derjenige nicht so gut ist, dann kann man sich auch vor dem verstecken.
Ich hab es immer so empfunden, dass da jemand mit neutraler Haltung mir gegenüber (nicht emotional verwickelt wie Freunde oer Familie) sitzt, der mir hilft, auf mein Denken zu gucken und eine andere Perspektive zu geben, Müll abladen und heulen dürfen ohne Konsequenzen.
Die Frage nach Vertrauen ist komisch - wenn Du einer Person vertraust, woran machst Du das fest?
Ich glaube, man darf auch keine „Heilung“ erwarten wie beim Arzt. Der Therapeut war für mich nur erste Hilfe, damit ich einigermaßen klar denken, mit anderen Menschen umgehen und mir genau die Hilfe holen kann, die ich wirklich brauche.

2. Deswegen wollte ich keine Medis, aber ich weiß um die Rolle, die sie manchmal einnehmen müssen.

3. Denen gehts nicht dreckig genug. Da unsere Gesellschaft in der Regel nicht aufmerksam genug mit dem Thema ist, verbieten sich viele Menschen Scheitern einzugestehn und so holen sie oft erst Hilfe, wen der Leidensdruck zu hoch ist.

4. Mir ist ein „Klarkommen“ nicht ausreichend gewesen - ich will mehr vom Leben.
Man suhlt sich so lange in der Scheiße, bis man keinen Bock mehr drauf hat.
 
Vielen Dank an Olivinopal für die Erstellung der Gruppe :)
Ich trete gerne bei und erzähle meine Geschichte. Aber nicht, solange da jeder mitlesen kann und sich jeder einfach per Klick anmelden kann.
Wie geht es Euch damit und wie findet ihr den Vorschlag mit dem Einsteiger-Post?

Was muss ich anklicken, damit es wirklich eine geschlossene Gruppe ist?
 
Mein Psychotherapeut hat gesagt ... meine Therapeuten meinte ..."
Wenn jemand sowas sagt, liegt es nicht am "falschen" Psychotherapeuten sondern der Patient hat den Sinn einer Psychotherapie nicht verstanden.
 
Olive... da gibts irgendwo Einstellungen... Müsste sowas sein wie „nur Mitglieder dürfen lesen“. Du kannst auch andere Mitglieder zu Mods machen. Aber so aus dem Kopf ist das zu lange her :)
 
Ich möchte auch gerne dabei sein
 
Deswegen wollte ich keine Medis, aber ich weiß um die Rolle, die sie manchmal einnehmen müssen.
Zumindest nachdenken sollte man über Medikamente schon. Neuroleptika seien mal dahingestellt aber moderne Serotoninwiederaufnahmehemmer wirken heutzutage echt Wunder. Nebenwirkungen gibt's auch kaum noch bis auf eine - bei Männern das Libido-Problem und bei Frauen die fast vollständig verschwindende Orgasmusfähigkeit. Wenn man damit leben kann (zumindest für einen Zeitraum x) spricht nach einem OK vom Neurologen nix dagegen das mal zu versuchen. Gerade zu Beginn einer Therapie beschleunigt das die Genesung doch sichtlich
 
Ach ja zu Thema Medis und Depressionen: Frauen sollten überlegen, die Pille abzusetzen. Das hat sich für mich als ein wahrer Segen erwiesen.
edit: und das ist nicht nur ein Hinweis, ich möchte es am liebsten in die Welt brüllen.
 
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Ich habe Interessierte freigeschaltet, aber irgendwie tut sich nichts. :(

Clonie, gründe Du eine Gruppe und ich lösche meine!
 
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