Depression-Sammelthread

Die wirklich betroffenen in diesem Fall, sind nicht die Depressiven - um die wird sich meist gekümmert - sondern deren Umfeld, die Angehörigen - die im Regen stehen gelassen werden ...
 
Die wirklich betroffenen in diesem Fall, sind nicht die Depressiven - um die wird sich meist gekümmert - sondern deren Umfeld, die Angehörigen - die im Regen stehen gelassen werden ...

Diese Aussage war wie ein Stich in mein Herz. Aber vermutlich nicht nur für mich.

Die Angehörigen sind meiner Erfahrung meistens sowieso nicht daran interessiert. Und falls ja, sind sie noch in der Lage nach Hilfe zu fragen. Im Gegensatz zu den Betroffenen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Heißt Co-Depression und so wie von Depression betroffene ihren Zustand nicht erkennen, tun es auch Co-Depressive oft nicht und sehen also keinen Handlungsbedarf. Das Problem „hat ja der andere“ - was unter Umständen auch den Betroffenen nicht unterstützt, sondern seine Situation festigt.
 
Die Angehörigen sind meiner Erfahrung meistens sowieso nicht daran interessiert.

Ein typisches Empfinden von Depressiven.
Wie schon vorhin gesagt... die wichtigste Frage ist: Empfinde ich so, weil es angebracht ist, oder ist es die Depression?
 
Da es angebracht ist. Das ist meiner Erfahrung die Regel. Und ich merke selbst wie mich doofe Aussagen runterziehen, kann aber nichts dagegen machen.

Aber es gibt auch Ausnahmen. Ich merke also schon, wenn mir jemand zuhört und die Krankheit versucht zu akzeptieren. Nur ist das die große Ausnahme und wie schon oben erwähnt, leider nicht die Regel.

Und meistens sind es die gleichen Personen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da es angebracht ist.


Nein, es ist nicht angebracht.

Akzeptieren und lernen damit umzugehen, dass es immer wieder Leute gibt, die mit der Krankheit nichts anfangen können und dementsprechend unsensibel werden, gehört dazu.

Die Kognition ist während depressiven Episoden komplett verschoben. Das erste Urteil, dass du bildest ist fast immer falsch.

Die schwarze Brille absetzen und wieder neutral und objektiv hören, sehen und empfinden muss das oberste Ziel sein. Die daraus resultierende Affektion reguliert sich dann von allein.
 
Nein, es ist nicht angebracht.

Akzeptieren und lernen damit umzugehen, dass es immer wieder Leute gibt, die mit der Krankheit nichts anfangen können und dementsprechend unsensibel werden, gehört dazu.

Die Kognition ist während depressiven Episoden komplett verschoben. Das erste Urteil, dass du bildest ist fast immer falsch.

Die schwarze Brille absetzen und wieder neutral und objektiv hören, sehen und empfinden muss das oberste Ziel sein. Die daraus resultierende Affektion reguliert sich dann von allein.

Dann sag das zu meiner Therapeutin.

Fakt ist, entweder interessiert sie die Krankheit nicht oder sie wird sogar verleugnet.

Zum Glück sind nicht alle so.
 
und die Krankheit versucht zu akzeptieren
Ich muß iPad in dieser Hinsicht recht geben. Meine Erfahrung ist auch die, das sich das Umfeld recht schwer damit tut.
Eher kommen sie mit einen Beinbruch klar als mit dem akzeptieren einer (krankhaften) Depression.
Aber mpinky hat mit seinen Hinweis auch nicht ganz unrecht, denn Depressive können sehr belastend sein und die betroffenen Eltern/Partner oder Freude müssen sehen, wie sie damit klar kommen.
 
Das ist meine Story und meine Meinung zu der Sache, will keine Analyse oder dass das Quatsch ist oder nicht auf jeden passt und es keine Pauschale gibt lesen, es ist mein Denken und meine Art wie ich das da raus geschafft habe:

Ich hatte von Juni 2009 - November 2010 auch Probleme. Manchmal steckt der Teufel im Detail. Man muss den Punkt der einen immer wieder, meistens unterbewusst, finden der einen immer wieder runterzieht und sich dem stellen. Vielleicht sind es die "besten" Freunde, falsche Kollegen, dämliche und hinterhältige Chefs, vielleicht auch was in der Familie.
Es kann auch am Lebensstil liegen, Essen, Trinken, wenig Schlaf etc. Ich kann jedem nur empfehlen sich eine Auszeit zu nehmen und einfach mal ein Leck mich am Hintern Gefühl zu entwickeln und nach dem Punkt, Punkten, zu forschen die einen runter ziehen.

ABER es ist für viele nicht so einfach sich zum Beispiel von der Arbeit zu lösen weil sie alleine sind, Alleinverdiener etc., auch wenn die Arbeit nicht das Übel sein sollte ist die komplette Auszeit, meiner Meinung nach, wichtig.
Es ist wie im Sport, wenn ich merke dass ich überspielt bin mache ich mal ne Woche Pause. Wenn man sich selber mal als Akku betrachtet, ist auch nicht so abwegig, dann sollte man hier schauen dass dieser nicht dauerhaft in der Red Zone rumschwirrt, mal ist ja kein Ding aber eben nicht dauerhaft, man muss einen Ausgleich schaffen der einen vom normalen Alltag ruhen lässt. Laufen ist hier eine gute Alternative, zum Beispiel. Das geht immer, im trockenen, im Regen, im Schnee, zu jedweden Uhrzeiten, Klamotten an, Schuhe zu und raus.
Man glaubt nicht wie sehr einem der Sport die Rübe frei kloppen kann, nicht unbedingt nach dem ersten Mal aber wenn man es mal ne Woche macht wird man merken dass es wirklich was bringt und man bekommt einen ganz neuen Schwung, neue Energie und man wird lässiger, entspannter und viele Situationen die man davor als enorme Belastung empfand werden plötzlich ganz anders wahr genommen.

Mein Denken, aus meinem erlebten heraus, ist dass man irgendwann im Leben an den Punkt kommt wo man sich darüber im klaren wird dass das Leben endlich ist, das man nur eins hat und vielleicht bis dato nicht viel erreicht hat, bei mir war diese Zeit damit gepaart das unser Hund verstorben ist und mein damaliger Chef ein linkes Schwein, entschuldigung, war. Das hat mich dann alles komplett runter gezogen. Ich bin froh dass es alles so kam denn daraus kam nach und nach alles raus, ich hatte Zeit zum reflektieren und die Dinge zu ordnen wozu ich im Alltag gar nicht in Gänze, teilweise nicht mal im Ansatz, kam.
Es ist ziemlich schwer in einer solchen Konstellation einfach den Mut zu haben alles einfach mal laufen zu lassen weil man eben recht "schwach" bzw. "weich" ist. Aber es ist mein Leben und das nimmt mir keiner aus der Hand, ich bestimme was ich mache und alles beruht darauf dass ich alles freiwillig mache.
Ich habe heute ein ganz anderes Bewusstsein weil ich mich der Sache gestellt habe und auch stellen musste. Weglaufen bringt nichts, Schönreden auch nicht, wenn man an so einem Punkt ist dass man wirklich auch nichts mehr Lust hat muss man einen Cut machen und die Neuordnung beginnen.

Ich war vorher ne harte Socke und jetzt bin ich noch härter, so eine Neuordnung tut gut und ist gut. Es soll keine Pauschalaussage sein, es sind meine Erfahrungen die ich gemacht habe und mein Weg wie ich da raus gekommen bin.
Jeder ist da anders und jeder hat natürlich ein anderes Leben aber jeder hat nur eins - SEIN LEBEN ! Also nehmt es in die Hand und rockt es !
 
Fakt ist, entweder interessiert sie die Krankheit nicht oder sie wird sogar verleugnet.

Fakt ist, viele Leute können aus Überforderung und Unkenntnis nicht mit der Krankheit umgehen und verleugnen sie deswegen eventuell.
Das ist aber nichts, aus dem du irgendwelche negativen Affekte schöpfen solltest. Es ist ein neutrales Faktum, dass du niemandem zum Vorwurf machen darfst, auch dir selbst nicht.

Das ist in depressiven Phasen natürlich unsagbar schwer. Aber genau darauf sollte eine Therapie abzielen. Keine Ahnung, was für eine Therapie du machst. Aber deine Therapeutin sollte darauf abzielen, deine Kognitionen zu neutralisieren. In der Theorie reguliert sich der Rest dann von allein.
Wenn sie dafür kein Verständnis hat (scheint so, bei deinem Kommentar), dann solltest du dir jemand anderen suchen. Jemanden, der auf kognitive Verhaltenstherapien spezialisiert ist. Denn auch bei Seelenärzten gibt es eklatante Spezifikationen.
 
@LeBibi Meine Therapeutin hat schon Verständnis, nur nicht mein Umfeld.

@Granny Schmitz Danke für deine Geschichte, genau so habe ich mir diesen Thread vorgestellt.

@Yllia Danke für deinen Link.
 
Meine Therapeutin hat schon Verständnis, nur nicht mein Umfeld.

Es klang aber so, als stünde etwas von mir Geschriebenes in Widerspruch zu der Einstellung deiner Therapeutin. ("Dann sag das meiner Therapeutin") Als würde deine Therapeutin deine Gedankengänge bezüglich deines Umfeldes und daraus resultierende Affekte bestätigen. Und das wäre sehr unförderlich für deine Situation, wahrscheinlich sogar schädlich.

War aber vielleicht auch nur ein Missverständnis :)

(Trotzdem; suche dir gegebenenfalls einen angemessenen Therapeuten. Ist natürlich immer so eine Sache, den Therapeuten zu wechseln, wegen des Vertrauens und co.. Aber der Therapeut und die Therapieform muss auf das psychologische Problem abgestimmt sein, ansonsten bringt es nicht besonders viel.)
 
Ich würde mir eine Selbsthilfegruppe suchen wenn das eigene enge Umfeld nicht helfen kann oder will. Umkehrschluss kann auch sein das gerade dieses Umfeld der oder ein Einlöser dieser ganzen Sache ist.
 
@Granny Schmitz Danke für deine Geschichte, genau so habe ich mir diesen Thread vorgestellt.

ich wuerde nicht dazu raten, hier - ueber allgemeine Tips und Ratschlaege hinaus - persoenliche Lebensgeschichten zu veroeffentlichen, wenn du kein Ausgesprochen dickes Fell hast.
 
ich wuerde nicht dazu raten, hier - ueber allgemeine Tips und Ratschlaege hinaus - persoenliche Lebensgeschichten zu veroeffentlichen, wenn du kein Ausgesprochen dickes Fell hast.

Ich will anderen Leuten helfen und das geht nur darüber wenn ich meine Erfahrungen preis gebe. Was andere von mir denken oder über mich oder what ever ist mir nach meiner Erfahrung so ziemlich egal, ich kann mir nichts davon kaufen das andere gut von mir denken oder mich toll und nett und "normal" finden. Das habe ich immer so gemacht und es hat mich zum großen Teil dahin gebracht wo ich war und da gehe nicht nicht mehr hin.

Aber dennoch danke für Deinen Rat, ist ja gut gemeint.
 
Ich möchte grundsätzlich davon abraten, dieses Thema in diesem Forum zu erörtern und den Moderator bitten, den Thread zu schließen.
Schon zum Schutz der Betroffenen sollten hier grundsätzlich keine persönlichen Erfahrungen etc. ausgetauscht werden.
Am besten ist die Kontaktaufnahme zu einer Selbsthilfegruppe (für NRW z. B. http://www.koskon.de/) oder über die Selbsthilfekontaktstellen (häufig bei den Freien Trägern oder bei den Gesundheitsämter zu erfragen).
Parallel dazu sollte man zunächst mal ein offenes Gespräch mit dem Hausarzt führen. Von dort kann man dann eine Eingangsdiagnostik beim Nervenarzt und eine Weiterbehandlung beim Psychotherapeuten / Psychiater planen (einer muß das Ganze ja auch bezahlen).
Ein "Selbsttherapie" über das Internet ist wenig hilfreich und möglicherweise auch gefährlich, wenn falsche Ratschläge befolgt werden!
Immer daran denken (!), dass bei psychischen Störungen das Denken selbst beeinträchtigt ist und damit die Steuerungs- , Erlebens- und Kritikfähigkeit per definitionem beeinträchtigt ist.
 
Damit liegst du schon nicht falsch. Dennoch gibt es für viele halt nicht die Möglichkeit sich derart zu öffnen und der erste Schritt ist das Netz. Man kann in jedwede Richtungen keine Pauschalen treffen.
 
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