De Papst kütt

stand nicht überall "wir sind Papst/deutschland ist Papst"?? und dann wird man im eigenen land auch noch so behandelt - aus Sicht des Papstes.

Bild. :hum:

ich finde man sollte die Politiker, welche solch einer Veranstaltung fern bleiben, mal einpaar tage wegschließen. sie wissen nicht welche rede gehalten wird, aber wollen nicht teilnehmen, super.
geht's noch?!? wurden "die" nicht dazu gewählt, um genau diesen job zu tun? sollte nicht mehr Feingefühl in solch diplomatischen Angelegenheiten vorhanden sein?

Hätte die Rede des Papstes politische Relevanz, dann hättest du vollkommen recht. Hat sie aber nicht. Von daher ist es vollkommen in Ordnung, was die Abgeordneten da machen. Dich hält auch niemand am Ärmel fest, wenn der Priester/Pfarrer von der Kanzel kräht.
 
der Staat ist "neutral". Also kann er (die Politiker) sich doch die Rede vom Papst anhören - auch wenn diese keine Relevanz für die Politik hat. Neutralität heißt doch nicht, alles was mit Nicht-Politik zutun hat, zu meiden.

Neutral = unparteiisch. Wenn sie wegbleiben, sind sie doch partaiisch, halt nur Contra statt Pro.
 
ich bin kein Politiker und werde auch nicht dafür bezahlt.
sollte ich in die Politik gehen und dafür bezahlt werden, so höre ich mir sehr gerne "im Namen des Volkes" alle möglichen vorträge an.
irgend eine Weisheit könnte ja hängen bleiben..


oder soll man jetzt allen vortragen fern bleiben, nur weil man nicht hinter diesen steht? dann kann die hälfte der Politiker auch gleich zuhause bleiben, denn ein volles haus wird's dann nie geben, weil immer jemand gegen irgendetwas hat.
 
Bzgl. "Unannehmlichkeiten" in den Städten, wo der Papst zu Besuch kommt: Ein Freund hat mir erzählt, dass am 24. und 25.09. der Papst nach Freiburg kommt und im ganzen Stadtgebiet darf dann kein Auto mehr - außer mit Sondergenehmigung - bewegt werden. Große Teile der Stadt sind auch nur zu Fuß zugänglich, so dass man noch nicht mal Fahrrad fahren darf. Alle Gullis werden verschweißt und sogar eine extra Straße wurde für den Papst gebaut. Mein Freund meinte noch, dass für die Bundeskanzlerin weniger Sicherheitsaufwand getrieben wurde.
 
Naja, für mich ist die Frage, warum man diesem Kurienkardinal so einen dummdreisten Schwachsinn durchgehen lässt. Seinen Unmut über die Boykottaktion kann er ja gerne kundtun, aber mit dieser Begründung - geht gar nicht.

Der Typ glaubt an Geister, wer dem irgendwas abnimmt, kannst Du doch eh vergessen.
 
Bzgl. "Unannehmlichkeiten" in den Städten, wo der Papst zu Besuch kommt: Ein Freund hat mir erzählt, dass am 24. und 25.09. der Papst nach Freiburg kommt und im ganzen Stadtgebiet darf dann kein Auto mehr - außer mit Sondergenehmigung - bewegt werden. Große Teile der Stadt sind auch nur zu Fuß zugänglich, so dass man noch nicht mal Fahrrad fahren darf. Alle Gullis werden verschweißt und sogar eine extra Straße wurde für den Papst gebaut. Mein Freund meinte noch, dass für die Bundeskanzlerin weniger Sicherheitsaufwand getrieben wurde.
der Papst ist aber auch ein attraktiveres Ziel für Terroristen als die Merkel.
 
Dann soll der Papst halt wo anders nächtigen und nicht mitten in der Stadt! Ich halte diese Maßnahmen für rechtlich nicht haltbar. In meinen 4 Wänden kann ich tun und lassen was ich will und mir kann keiner Verbieten meine Fenster zu benutzen oder am Fenster zu stehen. Sollten sie mich doch mitnehmen, aber das wird ein juristisches Nachspiel haben!
 
Naja, für mich ist die Frage, warum man diesem Kurienkardinal so einen dummdreisten Schwachsinn durchgehen lässt. Seinen Unmut über die Boykottaktion kann er ja gerne kundtun, aber mit dieser Begründung - geht gar nicht.

Ja, diese Begründung ist in meinen Augen völlig daneben. Andererseits versucht anscheinend die Kurie jetzt auf dem Trend aufzuspringen (oder tat dies bereits), dass Religionskritik im Neusprech nicht mehr aufklärerisch und links, sondern aufklärungsfundamentalistisch und rechtspopulistisch ist. Mit gewissem Recht könnte man in der Umkehrung der mittlerweile getätigten Argumentation einiger dann behaupten, die Parlamentarier, die fehlen wollen, wären katholophob und rechtspopulistisch, ja katholikenfeindlich und schlimmer als Sarrazin. ;)

Manchmal macht eine Umkehrung gewisser Argumentationsstrukturen eben Spaß. Ich persönlich halte ja nichts davon, an beliebigen Haltungen das Wort "phob" anzuhängen, je nach politischer Nützlichkeit. Erinnert mich auch an die Zeit, als Lafontaine als übler Linkspopulist gescholten wurde. Erspart natürlich die Suche nach Argumenten.

Der Papst ist auch Staatsmann. Aber ein Parlamentarier soll seinem Gewissen und seiner Meinung folgen, diese muss nicht kollektiviert und standardisiert werden, genug Versuche dazu gibt es ja.
 
Warum soll dann ein Vertreter
der größten Kirche nicht mal reden dürfen?

Warum soll denn nicht mal der Präsident des ADAC im Deutschen Bundestag reden dürfen? Immerhin hat der Club mehr Mitglieder als die katholische Kirche.

Und sage mir keiner, es ginge hier um einen Staatsbesuch. Politisch ist der Vatikan völlig irrelevant. Es kommt der Chef einer streng hierarchisch organisierten, zutiefst antidemokratischen und weltfremden Organisation, die - zumindest auf der Ebene ihrer Priester - systematisch sexuell Verhaltensgestörte hervorbringt und den Kampf gegen AIDS untergräbt.

Man kann den Papst trotzdem toll finden und seine Kirche auch, von mir aus. Wer's braucht. Im Bundestag hat er aber nichts zu suchen. Und dass ein "hässlicher Deutscher" sein soll (gemeint ist wohl das Bild des arroganten, heimlichen WKII-Gewinners, das es tatsächlich mal gegeben haben soll - ein völlig anderer Film), wer der Papst-Rede fernbleibt, schlägt dem Fass den Boden aus. Dummdreist, frech, bescheuert.
 
Ich hoffe, das zahlen wir nicht auch noch von unseren Steuergeldern ...
 
Warum soll denn nicht mal der Präsident des ADAC im Deutschen Bundestag reden dürfen? Immerhin hat der Club mehr Mitglieder als die katholische Kirche.

Und sage mir keiner, es ginge hier um einen Staatsbesuch. Politisch ist der Vatikan völlig irrelevant. Es kommt der Chef einer streng hierarchisch organisierten, zutiefst antidemokratischen und weltfremden Organisation ...

Da stimmt aber wenig von dem was du schreibst.

Der ADAC mehr Mitglieder .. :hehehe: .. weltfremde Organisation ... politisch irrelevant ...

Um dich herum findet sehr viel Leben kirchlich organisiert statt, du weißt es bloß nicht.
Wo lebst du?
 
Der ADAC mehr Mitglieder .. :hehehe: ..

OK, ich habe gerade mal bei Wikipedia nachgesehen, da steht es 24 Mio (Kirche) : 17 Mio. (ADAC). Ich lag mit meiner Schätzung also falsch. Dennoch: Grotesk falsch war sie nicht. So weit liegen sie nicht auseinander, die kath. Kirche und der ADAC. Zu untersuchen wäre dabei noch, wieviele Menschen in DE einfach nur "rk" in ihren Papieren stehen haben, sonst aber nichts mit der Kirche am Hut haben - während viele ADAC-Mitglieder ihren Club immerhin als Hüter der Tempofreiheit auf Autobahnen, Kämpfer gegen Maut oder wenigstens als Versicherung bei Autopannen nehmen.

Um dich herum findet sehr viel Leben kirchlich organisiert statt, du weißt es bloß nicht.
Wo lebst du?

Ich war lange Jahre Organist und habe die Abstimmung mit den Füßen hautnah miterlebt - in verschiedenen Gemeinden. Zum Schluss habe ich nur noch mit Flötenregistern 8' und 4' begleitet, weil ich die paar Hanseln sonst hoffnungslos übertönt hätte. Ich habe meinen Zivildienst in einer kirchlichen Einrichtung absolviert, die von Ordensschwestern geleitet wurde. Ich kenne den Laden. Und weiß auch, wer den Spaß bezahlt: der Staat.

Die Kirche ist schon längst ein Fremdkörper in einer säkularen Gesellschaft, die ihre ethischen Grundsätze nicht mehr aus der Bibel bezieht und schon gar nicht aus den naiven und unsachgemäßen Interpretationen durch selbsternannte Seelsorger.
 
Bekommen die Abgeordneten den Tag vom Urlaub abgezogen ? :rolleyes:;):p:D:eek:
 
OK, ich habe gerade mal bei Wikipedia nachgesehen, da steht es 24 Mio (Kirche) : 17 Mio. (ADAC). Ich lag mit meiner Schätzung also falsch. Dennoch: Grotesk falsch war sie nicht. So weit liegen sie nicht auseinander, die kath. Kirche und der ADAC.

Dann schau nochmal. Es sind 1.181.000.000 (Stand: 2009) – also über 1 Milliarde.
Das sind fünfzig mal mehr als der ADAC.

Und die kath. Kirche hat auch ein wenig mehr geschichtlichen Hintergrund und ein
wenig mehr Bekanntheit in der Welt als der ADAC. Ich finde den Vergleich deshalb
für unangebracht.

Über den Sinn der kath. Kirche will ich jetzt nicht weiter diskutieren. Ich persönlich
habe da z. Zt. wenig Berührungspunkte. Aber eines ist sicher: Gäbe es eine Abstimmung
über die Abschaffung, würdest du dich wundern, wie viele Menschen pro Kirche stimmen
würden. Sie ist mehr verankert und gewollt und gewünscht als du (anscheinend) denkst.
 
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