PiaggioX8
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Na ja - man wird wohl damit leben müssen, dass es auf dem Land nun mal ein bischen anders ist und man nicht alles so versorgen kann wie in den Ballungsgebieten.Das ist genau der Punkt! Jeder wirklich jeder weiss wie man Energie spart. Dem Nachbarn den Verbrauch verbieten / das was der macht ist eh Quatsch !
Wer eine wirkliche Lösung bieten will, der muss die Energie für den status quo erst einmal aufbringen , statt dem Nachbarn den Sinn abzusprechen!
ÖPNV auf dem Land vergesst es! Hier fährt ein Zug von Dorf zu Dorf. Der hält auch irgendwann an den Rändern von Städten. Wege zum Einkauf oder Arbeit sind so etwa doppelt bis viermal so lang. Im den ÖPNV zu verbessern fährt der Zug nun stündlich. Da sitzen im ganzen Zug zwischen 1-5 Personen in einem Waggon. Das macht sicher viel Sinn!
Ich bin E Auto Fan, aber wir brauchen Lösungen für ausreichend Energie für Alle überall und niemanden der sich anmasst das sein Nachbar ja nur unnütze Mobilität hat.
Trotzdem ist das Argument auf dem Land wohnen und schlechte Verbindungen - eben keines.
Man muss sich halt nur der Situation anpassen. Ich kann hier nahezu 24h rund um die Uhr einkaufen und alles entweder zu Fuss oder per ÖPNV erreichen.
Auif dem Land hast halt nicht an jeder Ecke nen Laden und auch bei weitem nicht die Auswahl. Dann muss man seine Einkäufe halt auch mal plannen. Nicht wegen jedem Bibifax ins Auto, sondern Grosseinkäufe.
Und Frischwaren ist auf dem Land auch kein Problem. Da hat man eher die Möglichkeit sich einen Garten anzulegen. Oder einfach mal mit dem nächsten Bauern unterhalten, was man bei dem so alles bekommen könnte.
Metzger hatten wir zwar auch im Dorf, aber nahezu jeder zweite Haushalt hat ein- oder zweimal im Jahr Hausschlachtung gehabt. Manche Familien haben sich da auch zusammengeschlossen. Obst und Gemüse gabs aus dem eigenen Garten. Einige Gemüsesorten können sogar bis in den Winter stehen bleiben. Und - vor allem Obst kann man auch einwecken. Kirschen oder Birnenschnitz mit Reisbrei z.B. Geräuchertes ist über Monate haltbar. Und Wildbret ist auch kein Problem, wenn man es mit den örtlichen Jägern kann.
Und was noch dazu kommt: auf dem Land funktionieren Gemeinschaften weitaus besser als in der Stadt - wenns da überhaupt welche gibt.
Die Versorgung auf dem Land ist also keineswegs schlecht - man muss das halt nur anders organisieren. Konsumterror ist dann halt nicht drin.
Was Arbeitsplätze betrifft - ja die sind da nun mal begrenzt. Aus guten Gründen. Andererseits hat Schweinfurt mit der Kugellagerindustrie dort mehr Leute beschäftigt als die Stadt Einwohner hatte. Die kamen aus vier Landkreisen in die Stadt - überwiegend per Bus.
Also über vieles was da diskutiert wird, sind einfach nur Luxusprobleme. Da fragt man sich schon, was haben die Menschen eigentlich vor dem Auto gemacht?
Der ÖPNV wurde deswegen kaputt gemacht, weil eben auch politisch der Schwerpunkt aufs Auto gelegt wurde. Aus dem gleichen Grunde haben wir auch eine LKw-Schwemme. Weil der Gesetzgeber immer der Logistiklobby nachgibt und den Transport per Bahn vernachlässigt.
Und LKw-Züge, wie z.B. von Deutschland bis nach ganz Italien wurden wieder eingestellt, weil die Logistikunternehemen das nicht genutzt haben. Auch weil der LKw weitaus günstiger ist und die Fahrer (auch auf Druck der Chefs) sich oft um Lenkzeiten einen Dreck scheren (weiss ich aus eigener Erfahrung).
Energiewende und Elektromobilität führen also nicht zum Verlust irgendwelcher Lebensstandards - sondern nur zu einem anderen, nachhaltigeren Verhalten.
Und wer auf dem Land leben muss oder will, muss einfach damit Leben das da einiges anders läuft und auch zukünftig anders laufen wird.
Wem das nicht gefällt, muss halt dahin wo er alles bekommt was er sich wünscht.
Schon im Mittelalter hiess es: Stadtluft macht frei...... daran hat sich bis heute nichts geändert.
Ich komme zwar aus der tiefsten Provinz - könnte da auch wieder hin - aber: die Möglichkeiten und Vielfalt die ich hier in der Stadt habe, habe ich auf dem Land definitiv nicht. Einzig die Wohnqualität ist eine andere. Kommt halt darauf an worauf man wert legt und wohin man sich entwickeln will.