Gesellschaft Das Märchen von der Elektro-Mobilität

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Das ist genau der Punkt! Jeder wirklich jeder weiss wie man Energie spart. Dem Nachbarn den Verbrauch verbieten / das was der macht ist eh Quatsch !
Wer eine wirkliche Lösung bieten will, der muss die Energie für den status quo erst einmal aufbringen , statt dem Nachbarn den Sinn abzusprechen!

ÖPNV auf dem Land vergesst es! Hier fährt ein Zug von Dorf zu Dorf. Der hält auch irgendwann an den Rändern von Städten. Wege zum Einkauf oder Arbeit sind so etwa doppelt bis viermal so lang. Im den ÖPNV zu verbessern fährt der Zug nun stündlich. Da sitzen im ganzen Zug zwischen 1-5 Personen in einem Waggon. Das macht sicher viel Sinn!

Ich bin E Auto Fan, aber wir brauchen Lösungen für ausreichend Energie für Alle überall und niemanden der sich anmasst das sein Nachbar ja nur unnütze Mobilität hat.
Na ja - man wird wohl damit leben müssen, dass es auf dem Land nun mal ein bischen anders ist und man nicht alles so versorgen kann wie in den Ballungsgebieten.
Trotzdem ist das Argument auf dem Land wohnen und schlechte Verbindungen - eben keines.
Man muss sich halt nur der Situation anpassen. Ich kann hier nahezu 24h rund um die Uhr einkaufen und alles entweder zu Fuss oder per ÖPNV erreichen.
Auif dem Land hast halt nicht an jeder Ecke nen Laden und auch bei weitem nicht die Auswahl. Dann muss man seine Einkäufe halt auch mal plannen. Nicht wegen jedem Bibifax ins Auto, sondern Grosseinkäufe.
Und Frischwaren ist auf dem Land auch kein Problem. Da hat man eher die Möglichkeit sich einen Garten anzulegen. Oder einfach mal mit dem nächsten Bauern unterhalten, was man bei dem so alles bekommen könnte.
Metzger hatten wir zwar auch im Dorf, aber nahezu jeder zweite Haushalt hat ein- oder zweimal im Jahr Hausschlachtung gehabt. Manche Familien haben sich da auch zusammengeschlossen. Obst und Gemüse gabs aus dem eigenen Garten. Einige Gemüsesorten können sogar bis in den Winter stehen bleiben. Und - vor allem Obst kann man auch einwecken. Kirschen oder Birnenschnitz mit Reisbrei z.B. Geräuchertes ist über Monate haltbar. Und Wildbret ist auch kein Problem, wenn man es mit den örtlichen Jägern kann.
Und was noch dazu kommt: auf dem Land funktionieren Gemeinschaften weitaus besser als in der Stadt - wenns da überhaupt welche gibt.
Die Versorgung auf dem Land ist also keineswegs schlecht - man muss das halt nur anders organisieren. Konsumterror ist dann halt nicht drin.
Was Arbeitsplätze betrifft - ja die sind da nun mal begrenzt. Aus guten Gründen. Andererseits hat Schweinfurt mit der Kugellagerindustrie dort mehr Leute beschäftigt als die Stadt Einwohner hatte. Die kamen aus vier Landkreisen in die Stadt - überwiegend per Bus.
Also über vieles was da diskutiert wird, sind einfach nur Luxusprobleme. Da fragt man sich schon, was haben die Menschen eigentlich vor dem Auto gemacht?
Der ÖPNV wurde deswegen kaputt gemacht, weil eben auch politisch der Schwerpunkt aufs Auto gelegt wurde. Aus dem gleichen Grunde haben wir auch eine LKw-Schwemme. Weil der Gesetzgeber immer der Logistiklobby nachgibt und den Transport per Bahn vernachlässigt.
Und LKw-Züge, wie z.B. von Deutschland bis nach ganz Italien wurden wieder eingestellt, weil die Logistikunternehemen das nicht genutzt haben. Auch weil der LKw weitaus günstiger ist und die Fahrer (auch auf Druck der Chefs) sich oft um Lenkzeiten einen Dreck scheren (weiss ich aus eigener Erfahrung).
Energiewende und Elektromobilität führen also nicht zum Verlust irgendwelcher Lebensstandards - sondern nur zu einem anderen, nachhaltigeren Verhalten.
Und wer auf dem Land leben muss oder will, muss einfach damit Leben das da einiges anders läuft und auch zukünftig anders laufen wird.
Wem das nicht gefällt, muss halt dahin wo er alles bekommt was er sich wünscht.
Schon im Mittelalter hiess es: Stadtluft macht frei...... daran hat sich bis heute nichts geändert.

Ich komme zwar aus der tiefsten Provinz - könnte da auch wieder hin - aber: die Möglichkeiten und Vielfalt die ich hier in der Stadt habe, habe ich auf dem Land definitiv nicht. Einzig die Wohnqualität ist eine andere. Kommt halt darauf an worauf man wert legt und wohin man sich entwickeln will.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: WollMac und Deine Mudda
Falsche Schlüsse gibt es nicht! Nicht in der Wissenschaft.
Frag mal WollMac, obwohl er ja die selbe Ansicht (unabhängig von Deinem Post!) vertritt, muss man es trotzdem noch verifizieren, oder es bleibt eine Meinung!
Also bei allem Respekt, ich weiss ja nicht was für eine Geschichte du studiert hast. Es ist aber eindeutig belegt und verifizierbar, dass sich Geschichte immer wiederholt. Da musst nicht mal studiert haben, sondern einfach mal die Standardgeschichtsbücher der Schulen durchackern.

Und was China betrifft - da brauchst auch kein Geschichtsbuch. Sondern einfach mal das Programm der chinesischen Partei durchlesen. Und auch öffentlich in allen chinesischen Medien wird eine offizielle Doktrin verbreitet: China will militärisch und Wirtschaftlich bis 2040 an die Weltspitze.
Und China hat sich schon einmal als Zentrum der Welt gesehen und alle anderen als Barbaren betrachtet. Ist halt schon 2000 Jahre her....
Aber genau da will China wieder hin. Sogar die EU fängt langsam an das zu schnallen.
Das ist Realgeschichte.......
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: WollMac und wegus
Falsche Schlüsse gibt es nicht! Nicht in der Wissenschaft.
Sobald in der Liste deiner für einen bestimmten Diskurs als notwendig erachteten Prämissen sich auch nur éine als falsch erweist, sind alle von dir aus den Prämissen getätigten Ableitungen falsch (»Ockhams Rasierer«).

Und komm nicht damit, dass du dann einfach die falsche Prämisse für neue Ableitungen weglässt, um mit dem Rest der richtigen Prämissen fortzusetzen. Denn wenn die als falsch erkannte Prämisse von dir einmal als notwendig eingeführt ist, kann sie nicht einfach weggelassen werden. Sie sei ja notwendig für die Stimmigkeit der Ableitungen.

Wäre sie aber tatsächlich nicht notwendig, hätte sie umgekehrt nie unter den Prämissen erscheinen dürfen (»Sparsamkeitsprinzip«).

muss man es trotzdem noch verifizieren, oder es bleibt eine Meinung!
Leider kann man in der realen Welt nichts verifizieren. Ganz im Gegenteil. Das Wesen der Wissenschaft ist der Versuch zur Falsifikation.
Verifizieren kann man deshalb nicht, weil man eine unendliche Anzahl die Theorie stützender Ergebnisse haben müsste. Eine unendlichen Anzahl kann man aber nicht zusammentragen.
Demgegenüber genügt bereits ein einziges der Theorie widersprechendes Ergebnis zum Stürzen der Theorie.

Und geringschätze Meinung nicht. Letztlich ist alles Meinung. Sie ist umso besser, je sorgfältiger sie mit Tatsachen und Überprüfbarem – also sich dem Versuch einer Falsifikation nicht verschließenden Hypothesen und Theorien füttern lässt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: PiaggioX8
Und LKw-Züge, wie z.B. von Deutschland bis nach ganz Italien wurden wieder eingestellt, weil die Logistikunternehemen das nicht genutzt haben.
»Lkw«-Züge sind ja auch ’ne dumme Idee.
Besser wären Auflieger- und Containerzüge, die am Verteilzentrum in der Nähe des Ziels für die Feinverteilung von Lkw bzw. Zugmaschinen abgeholt würden. Mit Groß-Verteilzentren alle, sagen wir, 150km bräuchte es auch keine Fernfahrer mehr mit all ihren gesellschaftlich abträglichen Nebenwirkungen; der örtliche Camionist könne jeden Abend zuhause schlafen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: WollMac
Das gab es schon.
Die Bahn ist allerdings unflexibel und zu Kostenintensiv.
Obwohl nicht zu 100% vergleichbar., die Schweiz bietet ein solches System.
 
Das gab es schon.
Die Bahn ist allerdings unflexibel und zu Kostenintensiv.
Obwohl nicht zu 100% vergleichbar., die Schweiz bietet ein solches System.
Es ist ein Projekt mehrerer:
Das Forschungsprojekt zur Entwicklung der digitalen automatischen Kupplung wird vom Bundesverkehrsministerium mit 13 Millionen Euro finanziert.
Beteiligt sind neben der Deutschen Bahn die schweizerische und österreichische Güterbahn und private Wageneigner. Angestrebt wird eine Umrüstung sämtlicher Güterwaggons in Europa bis 2030. Die Kosten dafür werden in Deutschland auf 1 bis 1,5 Milliarden Euro geschätzt und in Europa auf insgesamt 6,5 bis 8,5 Milliarden Euro.
Quelle: https://www.zeit.de/news/2020-08/31/bahn-will-mit-automatischer-kupplung-im-gueterverkehr-wachsen
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: PiaggioX8
Na ja - man wird wohl damit leben müssen, dass es auf dem Land nun mal ein bischen anders ist und man nicht alles so versorgen kann wie in den Ballungsgebieten.
Trotzdem ist das Argument auf dem Land wohnen und schlechte Verbindungen - eben keines
Langer Text (ich zitier mal nur den Anfang), der viel Richtiges enthält. Entscheidend ist aber mal wieder der Städterblick aufs Land: der ÖPNV ist dann halt langsamer getaktet und das ist dann eben so. Das ist schlicht Unfug! Öpnv auf dem Land klappt auch nur, wenn viele in eine Richtung wollen (Schüler zur Schule). In der Stadt ist das anders. Mit einem guten Netz kann ich auch viel an insividuellen Touren abbilden. Da braucht es kein Auto mehr. Das geht auf dem Land schlicht nicht. Auf dem Land wirst Du stets Autos brauchen.

Auch die Erklärung für die LKWs ist falsch. Ein Teil der Läger des Handels befindet sich schlicht auf der Strasse. Der Kunde erwartet das auch, es muss täglich Neuware geben. Das kann kein Zug leisten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: milleaire
Das gab es schon.
Die Bahn ist allerdings unflexibel und zu Kostenintensiv.
Obwohl nicht zu 100% vergleichbar., die Schweiz bietet ein solches System.
Dies ist auch ein Märchen das sich ewig hält - wahr ist: die LKw sind einfach zu billig.
Die Bahn ist so unflexibel, dass sie die Hauptlogistik der Wehrmacht trug. Erst als die Wehrmacht in Gebiete kam, wo die Bahn nicht hinkam gings Bergab - da nicht mehr genügend Nachschub geliefert werden konnte.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: WollMac
Langer Text (ich zitier mal nur den Anfang), der viel Richtiges enthält. Entscheidend ist aber mal wieder der Städterblick aufs Land: der ÖPNV ist dann halt langsamer getaktet und das ist dann eben so. Das ist schlicht Unfug! Öpnv auf dem Land klappt auch nur, wenn viele in eine Richtung wollen (Schüler zur Schule). In der Stadt ist das anders. Mit einem guten Netz kann ich auch viel an insividuellen Touren abbilden. Da braucht es kein Auto mehr. Das geht auf dem Land schlicht nicht. Auf dem Land wirst Du stets Autos brauchen.

Auch die Erklärung für die LKWs ist falsch. Ein Teil der Läger des Handels befindet sich schlicht auf der Strasse. Der Kunde erwartet das auch, es muss täglich Neuware geben. Das kann kein Zug leisten.
Das ist schlichtweg unsinn. Es gibt so gut wie keine Lager, weder stationär noch auf der Strasse. Die Industrie produziert und liefert just in time. Die Ware für die Autoindustrie z.B. kommt direkt vom Zulieferer ins Produktionswerk - mit einem Zeitfenster von maximal 30 Minuten direkt in die laufende Produktion.
Lebensmittel kommen direkt von den Herstellern in die Verteilerzentren der Discounter und werden von dort an die Filialen verteilt. GRosse Lager findest du allenfalls in Überseehäfen oder im grössten Binnenhafen Europas in Duisburg. Und hier wird auch nicht lange gelagert. Die haben relativ kurze Umschlagzeiten.
Ich habe mehere Jahre 40tonner im europäischen Fernverkehr gefahren. Und dieser Spruch von rollenden Lagern ist einfach nur ein populistisches Hirngespinst - nicht effizient und schon gar nicht wirtschaftlich.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: WollMac
Langer Text (ich zitier mal nur den Anfang), der viel Richtiges enthält. Entscheidend ist aber mal wieder der Städterblick aufs Land: der ÖPNV ist dann halt langsamer getaktet und das ist dann eben so. Das ist schlicht Unfug! Öpnv auf dem Land klappt auch nur, wenn viele in eine Richtung wollen (Schüler zur Schule). In der Stadt ist das anders. Mit einem guten Netz kann ich auch viel an insividuellen Touren abbilden. Da braucht es kein Auto mehr. Das geht auf dem Land schlicht nicht. Auf dem Land wirst Du stets Autos brauchen.

Auch die Erklärung für die LKWs ist falsch. Ein Teil der Läger des Handels befindet sich schlicht auf der Strasse. Der Kunde erwartet das auch, es muss täglich Neuware geben. Das kann kein Zug leisten.
Das sind alles keine Naturgesetze, das sind alles Zustände, die geändert werden können und müssen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: PiaggioX8
Das ist schlichtweg unsinn. Es gibt so gut wie keine Lager, weder stationär noch auf der Strasse.
Tja,Du erklärst Realitäten zu Unsinn. Just in Time bedeutet ein Teil der Läger im Fluss, also auf der Strasse zu haben. Andere Aussagen von Dir sind ebenfalls falsch oder widersprechen sich.
Das heisst für mich schlicht: Du willst einfach recht haben. Dazu ist mir meine Zeit zu schade. Bleib in Deiner Welt in der Du stets recht hast und hab Spaß. Ich bin in dieser Debatte mit Dir raus!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Mahonra
Das sind alles keine Naturgesetze, das sind alles Zustände, die geändert werden können und müssen.
Na klar! Da fehlen aber Konzepte bisher.
Auch sind die vielen Fahrzeuge ja Einnahmequellen der Steuer. Auch das muss man dann.über den öpnv kompensieren.

Neu denken ist schön, dafür braucht es aber realisierbare Ideen. Du hast recht, die Strukturen werden sich ändern, meist geschieht das von allein. Ich bin gespannt wie sich das cerändert.
 
Neu denken ist schön, dafür braucht es aber realisierbare Ideen. Du hast recht, die Strukturen werden sich ändern, meist geschieht das von allein. Ich bin gespannt wie sich das cerändert.
Das Problem ist, dass einige, gerade in Deutschland, immer den großen Masterplan wollen, gerne mit massiven Grundrechtseinschränkungen (Hauptsache sie treffen den Nachbarn härter), um der Welt zu zeigen, "wie's läuft".
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: MmeBezier
Das Problem ist, dass einige, gerade in Deutschland, immer den großen Masterplan wollen, gerne mit massiven Grundrechtseinschränkungen (Hauptsache sie treffen den Nachbarn härter), um der Welt zu zeigen, "wie's läuft".
Ja das ist das Problem zwischen Lenkung und Überregelung zu unterscheiden.
Wir müssen weg von fossilen Brennstoffen. Dafür braucht es Anreize. Aber eben keine Planwirtschaft; die liegt dann eh falsch.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Floschi und chris25
Ja das ist das Problem zwischen Lenkung und Überregelung zu unterscheiden.
Wir müssen weg von fossilen Brennstoffen. Dafür braucht es Anreize. Aber eben keine Planwirtschaft; die liegt dann eh falsch.
Das ist eben die Frage, wo liegt die Grenze zwischen Planwirtschaft und Lenkung. Das wird jeder, je nach Parteizugehörigkeit, anders definieren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: wegus
Und LKw-Züge, wie z.B. von Deutschland bis nach ganz Italien wurden wieder eingestellt, weil die Logistikunternehemen das nicht genutzt haben.

Das nennt sich RoLa (Rollende Landstraße) und wurde nicht eingestellt. Das gibt es durch die Alpen,
Deutschland/Österreich/Schweiz nach Italien runter und ist ökologischer als reiner LKW-Verkehr.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: WollMac und wegus
Tja,Du erklärst Realitäten zu Unsinn. Just in Time bedeutet ein Teil der Läger im Fluss, also auf der Strasse zu haben. Andere Aussagen von Dir sind ebenfalls falsch oder widersprechen sich.
Das heisst für mich schlicht: Du willst einfach recht haben. Dazu ist mir meine Zeit zu schade. Bleib in Deiner Welt in der Du stets recht hast und hab Spaß. Ich bin in dieser Debatte mit Dir raus!

Mit Verlaub - aber das ist quatsch.
Nehemn wir mal das beispiel Opel Rüsselsheim und Avellino (Süd-Italien). In Avellino steht das grösste Motorenwerk Europas. Dort werden alle Motoren bis 2 Liter für Opel gebaut und werden dann nach Rüsselsheim geliefert. Da fahren 24 Stunden rund um die Uhr LKw hin und her. Ein Motorenlager gibt es in Avellino nicht. Die LKw kommen und laden sofort auf (maximal 1 Stunde Wartezeit) und düsen wieder ab - 1500 Km nach Norden - NonStop (mit Pausen). In Rüsselsheim werden die Auflieger dann auf dem Opelgelände abgestellt. Der Fahrer nimmt einen neuen leeren Auflieger und donnert die gleiche Strecke wieder Richtung Süden. Einzig in Rüsselsheim werden die Motoren zwischengelagert. Aufs entladen muss der Fahrer nicht warten. Er stellt nur den Auflieger mit den Motoren ab und hängt sofort einen Auflieger mit Transportgestellen für die Motoren an.
Gelagert wird da auch nicht grossartig, denn die Motoren gehen innerhalb 24h in die Produktion.
Die LKw sind zwar permanent unterwegs aber als Lager auf der Strasse kann man das nicht bezeichnen.
Ich bin diese Tour sechs Monate lang 3 x die Woche gefahren (gab so nebenbei ganz ordentlich Euronen).

In den USA ist es zum Beispiel üblich, dass die Fahrer der grossen Trucks mit Be- und Entladen gar nichts am Hut haben. Die Stellen nur Trailer ab und nehmen neue mit. Vor allem die Trucker die Interstate quer durch USA und Canada fahren Satteln zu 90% nur um.
Ich möchte nicht unbedingt mit einem US-Truck durch N.Y. oder Frisco prügeln. L.A. ist da eine andere Hausnummer da diese Stadt mehr in die Fläche als Höhe geht.
Weiss ich auch aus eigener Erfahrung.
Und was ich hier in Europa so gefahren habe:
Radbolzen aus Mailand für Daimler Benz in Stuttgart. Vom gleichen Hersteller Felgen für die Crysler Voyager in Österreich (die Voyager in Deutschland kommen alle aus Österreich).
Stahl-Colli aus Andernach für die Konservenfabriken um Neapel.
Waschpulver aus Maestre (Venedig) für Lidl, Kaufland und Co.
Rotwein aus der Region Firenze (Florenz) für die Discounter hier in D.
Nudel von Buitoni und Barilla durch ganz Europa.
Bremsbeläge für ATE aus San Remo.
Pistenraupen aus Bolzano (Südtirol) nach Skandinavien.
Kunststoffrohre aus Reggio Callabre nach Hammerfest (Nordkap) zu StatOil.
Bonduelle Dosengemüse aus Frankreich.
Obst und Gemüse aus Almeria (Spanien) nach ganz Europa.
Kosmetikprodukte von Johnson & Johnson in Rom nach Schweden.
Aus Schweden selbst viel Holz und Papier vor allem nach Südeuropa.
Milchpulver für Speiseeis nach Bari und Brindisi.
US-Zucker im Hamburger Hafen für die Ketchupproduktion von Heintz.
Lamgorghinis nach Heilsbronn transportiert.
Und vieles, vieles mehr.

Also alles was ein Bürger hier jemals in seinem Leben benutzt oder kauft habe ich schon von A nach B gefahren.
Ich weiss also was auf der Strasse in Sachen LKw abgeht. Und rollende Lager sind mir nicht bekannt.
Aber ein stetiger Warenfluss der diesen Eindruck entstehen lässt.
Die meisten Unternehmen und Konzerne produzieren knapp über dem Bedarf. Ansonsten sind unsere Güter zum grössten Teil weltweit unterwegs.
Eine grossartige dauerhafte Lagerhaltung sowohl stationär als auch mobil können/wollen sich weder Spediteure noch Produzenten leisten. Einfach weil es totes Kapital ist.
 
Das nennt sich RoLa (Rollende Landstraße) und wurde nicht eingestellt. Das gibt es durch die Alpen,
Deutschland/Österreich/Schweiz nach Italien runter und ist ökologischer als reiner LKW-Verkehr.
Die RoLa Station in Ingolstadt wurde aber dicht gemacht. Schon vor Jahren.
Im Nürnberger Hafen hatten sie eine grosse Container-Verlade- und Lagerstelle. Wurde auch dicht gemacht.
Wurde kaum genutzt.
Spediteure haben die Eigneschaft, dass sie ihre LKw rollen sehen wollen.
Die jammern ja schon, wenn der Fahrer stundenlang im Zug hockt und nichts macht, aber trotzdem bezahlt werden muss.
Eine grosse österreichische Spedition handhabt das etwas anders. Die liefern Waren in Wechselbrücken die oft mit der Bahn transportiert werden. Vor allem nach Skandinavien. Oder Wechselbrücken werden nach Rostock mit LKw in den Hafen gefahren. Werden dort abgestellt und kommen auf die Fähren nach Schweden. Die LKw nehmen dann ausgeladene und abgestellte Wechselbrücken aus Schweden entgegen.
 
Die RoLa Station in Ingolstadt wurde aber dicht gemacht. Schon vor Jahren.
Im Nürnberger Hafen hatten sie eine grosse Container-Verlade- und Lagerstelle. Wurde auch dicht gemacht.
Wurde kaum genutzt.
Spediteure haben die Eigneschaft, dass sie ihre LKw rollen sehen wollen.
Die jammern ja schon, wenn der Fahrer stundenlang im Zug hockt und nichts macht, aber trotzdem bezahlt werden muss.

Nein, im Gegenteil, der Vorteil ist ja, dass die Fahrer z.B. bei der Alpen-Durchquerung ihre Ruhepause haben und gleich weiterfahren können.

Ich hab die Zahlen nicht genau, aber allein am Brenner sind es ca. 50 solcher Züge pro Tag! Und das soll kräftig ausgebaut werden,
Stichwort Brennerzulauf und Verlegung der Güter auf die Bahn. Soviel ich weiß, ist in der Schweiz das Gesetz schon durch.
 
Die Bahn ist allerdings unflexibel und zu Kostenintensiv.
Die »Bahn« ist absichtlich zu unflexibel gemacht worden.

Vor dem Ende der Bundesbahnzeit wurde viel Infrastruktur abgebaut, damit die AG-Werdung die Braut lukrativer ausschauen ließ; dann wieder in der Mehdorn-Phase vor dem geplanten Börsengang. Da ging es dann Steckenverbindungen oder Parallelstrecken an den Kragen, die gerade für die Güterverbindungen von Interesse waren, nicht aber dem Personenfernverkehr nützten; und die in der vorbörslichen Logik nur gekostet haben.

Und die Kostenintensivität ist wohl eher den Sicherheitsstandards geschuldet. Ohne wagenmeisterliche Abnahme geht kein neu zusammengestellter Güterzug auf die Strecke. Was da hingegen bei den regelmäßig durch die Nachrichtensendungen getriebenen Schwerpunktkontrollen auf Rastplätzen und Autobahnen aus dem Verkehr gezogen wird, kommt vergleichsweise bei der »Bahn« gar nicht erst auf diese.

Die von mir beschriebenen Containerzentren werden daher gerade im Ruhrgebiet dann auch nicht mehr von der »Bahn« betrieben, sondern etwa in Dortmund erfolgreich von der Dortmunder Eisenbahn GmbH und der Hafen-AG, die direkt oder indirekt mit den Stadtwerken verbunden sind. Der erste Containerstandort am Stadthafen platzte schnell aus allen Nähten und wurde alsbald von einem zusätzlichen Standort im alten Hafenbahnhof Nord (dort dann nur Bahn ↔︎ Lkw) ergänzt. Hier und auch an anderen Stellen im Ruhrgebiet klappt dann also der gemischte Modus aus Bahnverkehr, Schiff und Lkw-Feinverteilung.

Ich bin allerdings der Auffassung, dass viel mehr davon in der Hand des Souveräns verbleiben sollte – also derjenigen Instanz, die davon auch den ökologischen, ökonomischen und sozialen Nutzen haben soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: PiaggioX8
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben Unten