Das ist die Industrie des Todes, sagt Papst Franziskus

Wer sollte denn sonst den Zugang zur Wissenschaft gesucht haben, wenn nicht die christlichen Brüder? Wen gab es denn da noch? Und wo waren denn die Bildungseinrichtungen? Welcher nichtchristliche Bruder ist denn abgewiesen worden? Kurz und gut: Wie muss man diese Aussage verstehen, damit sie irgendeinen Sinn hat? Ich finde, dass Literatur kritisch ist, ist nicht so wichtig, wie, dass das Bild, das sie entwirft zutreffend ist. Ideologische Verblendung kann da sehr hinderlich sein.

Wie bereits geschrieben waren schon bei den Babyloniern die Priester für die Wissenschaft zuständig (Astronomie und so). Denn alle anderen mussten ja arbeiten, um genug Nahrung für sich und "die Götter" zu besorgen. Die Priester lebten dann in den Tempeln und wurden von den Tempeleigenen Feldern mitversorgt. Und dadurch hatten sie eben Zeit um sich um die Astronomie etc. zu kümmern.
 
Das heißt aber nicht, dass die Wissenschaft (wenn man von einer solchen in diesem Zusammenhang überhaupt sprechen kann) den Priestern »vorbehalten« war. Es war eine Arbeitsteilung. Die einen arbeiten auf dem Feld, die anderen kümmern sich um das Wetter und den Kalender. Wenn man es aber so bezeichnen will, muss man auch sagen, dass die Baukunst den Architekten vorbehalten war, während die Bauern für die arbeiten mussten. Und die Musik den Musikern und die Feldarbeit den Bauern. Was aber hat man damit gesagt? Genau! Gar nichts. Vor allem aber hat man damit gar nichts über die große politische und praktische Bedeutung der Arbeit gesagt, die in den Tempeln geleistet wurde.
 
Das heißt aber nicht, dass die Wissenschaft (wenn man von einer solchen in diesem Zusammenhang überhaupt sprechen kann) den Priestern »vorbehalten« war. Es war eine Arbeitsteilung. Die einen arbeiten auf dem Feld, die anderen kümmern sich um das Wetter und den Kalender. Wenn man es aber so bezeichnen will, muss man auch sagen, dass die Baukunst den Architekten vorbehalten war, während die Bauern für die arbeiten mussten. Und die Musik den Musikern und die Feldarbeit den Bauern. Was aber hat man damit gesagt? Genau! Gar nichts. Vor allem aber hat man damit gar nichts über die große politische und praktische Bedeutung der Arbeit gesagt, die in den Tempeln geleistet wurde.

Nein, nicht vorbehalten. Aber sie hatten halt als einzige die Ressourcen oder die Zeit und Muße, sich damit zu beschäftigen.
 
Wer sollte denn sonst den Zugang zur Wissenschaft gesucht haben, wenn nicht die christlichen Brüder? Wen gab es denn da noch? Und wo waren denn die Bildungseinrichtungen? Welcher nichtchristliche Bruder ist denn abgewiesen worden? Kurz und gut: Wie muss man diese Aussage verstehen, damit sie irgendeinen Sinn hat? Ich finde, dass Literatur kritisch ist, ist nicht so wichtig, wie, dass das Bild, das sie entwirft zutreffend ist. Ideologische Verblendung kann da sehr hinderlich sein.

Da gab es auch Schwestern die gerne Zugang zu Wissenschaften suchten (wenn sie Glück hatten wurden sie dafür nicht am Scheiterhaufen verbrannt…)
Aber du musst meine Aussage nicht verstehen. Ideologische Verblendung ist da sehr hinderlich…;)
 
Ich bin der letzte, der die katholische Kirche unterstützt. Aber mir geht es auf den Geist, dass alles Positive, was aus diesem Verein entstanden ist, abgelehnt wird, nur weil es eben die katholische Kirche "erfunden" hat. Und da gibt es eben sehr wohl gesellschaftliche Errungenschaften, die es dank der Kirche gibt.

Ich bin offen für alle Vorschläge, das menschliche Zusammenleben zu verbessern. Egal aus welcher Ecke sie kommen. Ich würde nie Positives ablehnen, nur weil es von der christlichen Kirche kommt. Die Idee von Nächstenliebe, ja sogar Feindesliebe, die nach eigener Aussage einer der Hauptpfeiler der christlichen Religion ist, ist wunderbar. Würden die Menschen danach leben, wäre unser aller Leben zweifellos besser. Und da fängt das Problem an. Selbst bekennende Christen sind, was Nächstenliebe angeht, kein Deut besser als alle anderen.
Ich sage es so: Wenn ich in der Welt herumlaufen würde, und mir würde dabei auffallen, daß es zwei Gruppen von Menschen gibt: die einen, die liebevoll, respektvoll, in jeder Lebenslage hilfsbereit und korrekt mit ihren Mitmenschen umgehen, und die anderen, die ihre Mitmenschen wie ein Stück Scheisse behandeln, ausrauben, umbringen, oder was einem sonst noch an Grausamkeiten einfallen mag. Wenn ich dann herausfände, daß Gruppe 1 immer Christen, und Gruppe 2 immer Atheisten/Ungläubige wären - dann wäre ich sofort überzeugt von der christlichen Lebensweise, würde vielleicht sogar selbst zum Christen. Und jetzt der Realitätscheck. Ich sehe das nicht. Ich sehe Christen, die andere aufs übelste beschimpfen, ausgrenzen, schlecht über sie reden, in der Kriminalstatistik nicht positiv herausstechen.
Das einzig logische Fazit ist, daß Christen die Idee der Nächstenliebe nur als Ikone vor sich hertragen um sich selbst besser zu fühlen und sich zu überhöhen, sich aber einen Scheiß um deren Umsetzung im täglichen Leben scheren. So erkennt man einen Christen leider fast nie an seinen tollen Taten für Andere (auch solche mit anderer Meinung oder Religion), sondern an der Vehemenz, mit der er auf Andersdenkende einprügelt. Und die, die ihren Glauben besonders vor sich hertragen, sind mitunter die grössten bigotten Heuchler.

Wie gesagt: ich wünschte von ganzem Herzen, es wäre anders.
 
Wer sollte denn sonst den Zugang zur Wissenschaft gesucht haben, wenn nicht die christlichen Brüder? Wen gab es denn da noch? Und wo waren denn die Bildungseinrichtungen? Welcher nichtchristliche Bruder ist denn abgewiesen worden?

Korrekt ist, daß bis weit in die Neuzeit Bildung nur in kirchlichen Einrichtungen vermittelt wurde, und dort auch nur für die die bereit waren ihr Leben in den Dienst der Kirche zu stellen (Priester, Mönche). Glaubst du tatsächlich, "nichtchristlichen Brüder" wären so basale Dinge wie Lesen und Schreiben beigebracht worden? Die Herrschaft der Kirche über die Gedanken der Menschen war nur zu aufrecht zu erhalten, indem man verhindert hat daß sich die Leute selbst ein Urteil bilden können.
 
walfrieda;8547609 Er meint "Mainstream" - das ist das Wort der Verschwörungstheoretiker für "Lügenpresse".[/QUOTE schrieb:
Danke walfrieda, daß Du mit der Erklärung eingesprungen bist.

So ganz ohne ist es aber dann doch nicht, oder ?
Du dürftest es ja am Anfang mitbekommen haben, um was es hier ursprünglich ging.

Das ein/der Papst öffentlich Kritik äussert und die Geschäfte mit Waffen anprangert und die Ms-Medien es einfach verschweigen.
 
Das ein/der Papst öffentlich Kritik äussert und die Geschäfte mit Waffen anprangert und die Ms-Medien es einfach verschweigen.

Dieser Papa ist durchaus sympathischer als alle vorangegangenen. Aber mal ehrlich, objektiv und auf dem Boden der Tatsachen: Wer in Rom auf güldenen Thronen sitzt, mit Fastilliarden Wertschätzen umgeben ist und nochmal soviel auf der Bank hat - hat der die moralische Instanz irgendwas zu kritisieren? Egal wie berechtigt die Kritik ist, eigene Demut wäre zuerst angesagt.
Abgesehen davon, dass davon durchaus berichtet wird - mir wärs lieber, wenn nicht, hat schließlich nur wenig mit der echten Welt zu tun.
 
Dieser Papa ist durchaus sympathischer als alle vorangegangenen. Aber mal ehrlich, objektiv und auf dem Boden der Tatsachen: Wer in Rom auf güldenen Thronen sitzt, mit Fastilliarden Wertschätzen umgeben ist und nochmal soviel auf der Bank hat - hat der die moralische Instanz irgendwas zu kritisieren? Egal wie berechtigt die Kritik ist, eigene Demut wäre zuerst angesagt.

Also an Demut mangelt es dem Franz nicht. Wenn überhaupt einer in der katholischen Kirche glaubwürdig demütig ist, dann er.
 
Also an Demut mangelt es dem Franz nicht. Wenn überhaupt einer in der katholischen Kirche glaubwürdig demütig ist, dann er.

Ich sag ja, er ist nicht unsympathisch. Vielleicht macht er ja auch nochmal was außergewöhnliches. Aber der güldene Tand... während seine Kinder in Afrika verhungern oder von Moslems abgeschlachtet werden? Das ist nicht glaubenswürdig.
 
Ich sag ja, er ist nicht unsympathisch. Vielleicht macht er ja auch nochmal was außergewöhnliches. Aber der güldene Tand... während seine Kinder in Afrika verhungern oder von Moslems abgeschlachtet werden? Das ist nicht glaubenswürdig.

Natürlich nicht - aber mich musst du nicht erst zum Kritiker der katholischen Kirche machen ;)
 
Wenn es so wäre, wär's ja egal. Aber das Problem ist, du siehst bei jedem anderen Schwachstellen, …

Nein, nicht bei jedem. Und ich habe auch kein Problem damit (wie z.B. einige andere), eine andere Meinung oder Sachlage als richtig gelten zu lassen, wenn sie es denn auch ist.

Aber warum diskutiere ich mit Dir darüber? Deiner Ansicht nach kommt ja Deine Aussage zum Tragen:
Ich denke das Problem ist der Absolutheitsanspruch, der eine feste Säule im religiösen "Glaubens"gebäude ist
 
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