Coronavirus/COVID-19 - Wie geht ihr damit um?

Gestern in meiner 47T Einwohner-Kleinstadt Coronagegner mit Kerzen gesehen - einer davon mit Deutschlandfahne. Da fragt man sich. Gerade auf diesen Artikel gestossen:

Corona-Versammlung in Sonthofen: Landratsamt blendet Impfzahlen ein​

Besonders bei der unangemeldeten Versammlung am vergangenen Sonntag: Die Zahlen der im Landkreis geimpften Personen wird oberhalb der Teilnehmer eingeblendet. Am Sonntagabend lag die Zahl der geimpften Personen bei 143.208 im gesamten Landkreis und der kreisfreien Stadt Kempten.
945539_XXL.jpg945542_XXL.jpg
250 Teilnehmer versammelten sich letzten Sonntag in Sonthofen. Fotos: Benjamin Bliss. https://www.all-in.de/sonthofen/c-lokales/corona-versammlung-in-sonthofen-landratsamt-blendet-impfzahlen-ein_a5145203

Gefällt mir :jaja:
 
Ich kann es auch nicht anders deuten, wenn Drosten von einem Zug spricht, auf den wir jetzt aufspringen sollten, weil er derzeit vergleichsweise langsam fährt. Mit bestmöglichem Impfschutz die weniger aggressive (nicht harmlose) Omikron-Variante durchstehen, um die Immunisierung gegen SARSCov2 zu stärken. Anders kommen wir aus der Pandemie nie raus. Zumal die Infektion ohnehin unvermeidlich ist.

Ungebremst durchrauschen lassen kann man das Virus allerdings immer noch nicht, weil zu viele Menschen immer noch keinen oder keinen ausreichenden Impfschutz haben und weil selbst Geboosterte schwer an Omikron erkranken können. Allein die schiere Menge an den zu erwartenden Infektionen in den nächsten Wochen könnte sehr ernste Probleme verursachen, im Gesundheitswesen und bei der kritischen Infrastruktur. Es gilt also zu vermeiden, dass allzu viele gleichzeitig auf den Zug springen.
Habe gestern in einer Radiosendung gehört, dass eine Omikron-Ansteckung nicht gegen andere Varianten immunisieren würde. Der Impfschutz würde das Immunsystem breiter aufstellen. Obli: bin jetzt Kreuzgeboostert.
 
Laut Drosten soll man sich…
Jaja, die Modalverben und ihre Bedeutungen in direkter und indirekter Rede – und dann noch die Lesarten, die in einem Bericht daraus werden. Und dann noch das Verstehen und Verstehenwollen durch die Rezipienten.

Grundfrage: Ist »anstecken sollen«, also das »sollen« darin, als gewissermaßen aktive Handlungsaufforderung (»sorgt dafür, dass ihr euch ansteckt«) oder als begründete Vermutung über die Kenntnisse des Verhaltens der gegenwärtigen Corona-Variante gemeint (i.S.v. »es passiert uns einfach«)?

Du scheinst in der Berichterstattung über Drosten Ersteres verstehen zu wollen. (Eine Fehlinterpretation meinerseits bitte kommentieren.)

Früher oder später müssten sich alle…
Dito für die Bedeutung(en) von »müssen«, noch dazu in der Vermutungsform »müssten«. Auch hier gibt es deontische (»sollen«-Müssen) und episthemische (»könn(t)en«/»dürf(t)en«/»Wissens-«) Bedeutungen.

Da der Sprecher solcher Äußerungen weiß, was er meint, kommt ihm möglicherweise gar nicht in den Sinn, dem Rezipienten den beabsichtigten Bedeutungsrahmen mitzuteilen. Wenn dieser Rezipient dann mit eigenen vorgefassten Meinungen, Einstellungen und durch ggf. in seinem Dialekt vorgegebenen, möglicherweise abweichenden Sprach-/Sprechgewohnheiten an das Verstehen herangeht, kann eine mit Modalverben formulierte Äußerung leicht anders verstanden werden, als sie gemeint war.

(Wir können froh sein, dass die Modalverben in den Zitattexten nicht auch noch in negative Konstruktionen eingebunden sind.)

https://de.wikipedia.org/wiki/Modalität_(Sprachwissenschaft)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: clonie und punkreas
Jaja, die Modalverben und ihre Bedeutungen in direkter und indirekter Rede – und dann noch die Lesarten, die in einem Bericht daraus werden. Und dann noch das Verstehen und Verstehenwollen durch die Rezipienten.

Grundfrage: Ist »anstecken sollen«, also das »sollen« darin, als gewissermaßen aktive Handlungsaufforderung (»sorgt dafür, dass ihr euch ansteckt«) oder als begründete Vermutung über die Kenntnisse des Verhaltens der gegenwärtigen Corona-Variante gemeint (i.S.v. »es passiert uns einfach«)?

An deinen Ausführungen ist nichts zu bemängeln ... wunderbar.

Ich habe im späteren Beitrag erwähnt, dass er es nicht genau so gesagt hat, meine Deutung aber die logische
Schlussfolgerung ist.

Er sagt nicht „sollen uns anstecken“ ... aber er sagt, „wäre die beste Gelegenheit, uns anzustecken und damit zu
immunisieren“ ... so ungefähr ... was ja letztlich auf das gleiche herauskommt.
 
Währenddessen sind auch diesen Montagabend mindestens 30.000 Menschen bundesweit zu Demos gegen die Coronamaßnahmen aufgelaufen. Gegendemos gibt es wohl auch, aber die andere Seite ist zahlenmäßig offenbar stärker vertreten.

Steht aktuell bei welt.de.

Laut Verfassungsschutzpräsident waren letztes Wochenende (8. und 9.1.22) bundesweit über 200.000 Leute bei solchen Demos.

Eine ziemliche Hausnummer.

EDIT: Es war nicht nur das besagte Wochenende, sondern die 200.000 kamen in der ersten Januarwoche an nur einem Tag (!) zusammen:

"So habe es allein in der ersten Januarwoche an einem Tag mehr als 1000 Veranstaltungen mit mehr als 200.000 Menschen gegeben. "

Quelle: https://www.welt.de/politik/deutschland/article236266710/Verfassungsschutz-Corona-Proteste-neue-Szene-von-Staatsfeinden.html
 
Du stellst die Frage dem falschen Mann, weil ich nicht die 200000 bin.

Aber wenn ich raten müsste: Sie wollen endlich ein Ende der restriktiven Coronamaßnahmen und ihr altes Leben zurück.
 
Und was wollen sie?
Zumindest im Oldenburger Landkreis hier sind die hiesigen "Corona-Skeptiker" bei diesen "Versammlungen" u.a.
von und durch die rechtsextremen "Freien Sachsen" und "Pro Chemnitz" vereinnahmt und begeleitet.
Und da geht es dann um: „Friede, Freiheit, Selbstbestimmung“ –
es heisst aber, dass es den organisierenden Kräften im Hintergrund um eine Abschaffung der Demokratie geht.
Same ol' story … :noplan:

Selber lesen:
17.01.2022, 21:31 Uhr
https://www.noz.de/lokales-dk/delme...menhorst-und-umzu-faellt-deutlich-kleiner-aus
14.01.2022, 15:41 Uhr
https://www.noz.de/lokales-dk/delme...gen-corona-protest-angekuendigt?r=artikellink
 
Dafür sind sie dann zu wenig, oder?
Keine Ahnung – zumindest hier sind es schon ganz schön viele plus die angereisten aus Chemnitz und der Ecke.
Gibt ja noch etliche weitere Gruppierungen dieser Art und nicht zu vergessen sind wohl auch all die ehemaligen "Identitären".
All diese "Strömungen" und "Gruppierungen" stellen ja gerade ein mittlerweile erhebliches Problem in den Sozialen Netzwerken,
sowie in den Messenger-Netzwerken.

Da bieten sich die bereitwilligen "Corona-Skeptiker" und "-Impfgegner" ja prima an.
Obendrauf dann noch die sonstigen VT'ler und die mit diesem "Reptiloiden- und Kinder-fressen-Quatsch".
Eine Pandemie bzw. die damit begleitenden Einschränkungen scheinen da "gedüngter Löss" für solch' Nahrung zu sein.

Heute morgen hiess es in den Radio-Nachrichten irgendwas von "Messengerdienst Telegram" soll mit
Löschungs- und Handlungs-Anfragen "geflutet" werden. Wohl auch von behördlicher Stelle aus.
Da bin ich mal gespannt, ob sich das bemerkbar macht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: PiaggioX8, Elvisthegreat und Bubo bubo
Dafür sind sie dann zu wenig, oder?
Das kann ja durchaus das Ergebnis eines demokratischen Prozesses sein.
Ich bin für einen wohlwollenden Diktator.
Und weil ich meinen Beitrag leisten möchte stehe ich selbstverständlich für das Amt zur Verfügung!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: PiaggioX8 und Elvisthegreat
  • Gefällt mir
Reaktionen: WollMac und Elvisthegreat
Du stellst die Frage dem falschen Mann, weil ich nicht die 200000 bin.

Aber wenn ich raten müsste: Sie wollen endlich ein Ende der restriktiven Coronamaßnahmen und ihr altes Leben zurück.
Beides gleichzeitig geht aber nicht. Man kann die Coronamaßnahmen sofort aufheben, hat es dann aber mit Problemen zu tun, die jeder, der Teil dieser Gesellschaft ist, deutlich zu spüren bekommt. Vom "alten Leben" dürfte das mindestens genauso weit entfernt sein wie jetzt.
 
Wenn sich z.B. beim Sport in der Kabine eh nur Geimpfte treffen und es da zu Ansteckungen kommt ...
dann ist es kein Problem.

weil die beim Sport geimpften auch auf jeden Fall keine Angehörigen haben oder Bekannte treffen die über eine Impflücke verfügen.
 
Du stellst die Frage dem falschen Mann, weil ich nicht die 200000 bin.

Aber wenn ich raten müsste: Sie wollen endlich ein Ende der restriktiven Coronamaßnahmen und ihr altes Leben zurück.

ja, einige wollen in der Zeit mindestens 77 Jahre zurück. Diese Freiheit ist aus heutiger Sicht aber doch ehr eingeschränkt. Und ich will auch gar nicht wissen wie viele aus diesen "Spaziergängen" da sofort ins Arbeitslager gekommen wären. Und dann gibt es da noch die doofen Mitläufer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber wenn ich raten müsste: Sie wollen endlich ein Ende der restriktiven Coronamaßnahmen und ihr altes Leben zurück.
Das scheitert aber derzeit vor allem an den #Wichswichteln die sich nicht impfen lassen wollen.

Denn diese lassen die ITS zu schnell volllaufen, und um diese zu schützen müssen sich alle - auch die geboosterten die lt. Drosten auf den derzeit langsam fahrenden Zug aufspringen könnten - sich einschränken.

Und das bis in alle Ewigkeit solange diese sich weder impfen lassen noch sonstwie "Immunität" erlangen weil man diese vor ihrer eigenen Borniertheit schützt.
 
Zuletzt bearbeitet:
weil die beim Sport geimpften auch auf jeden Fall keine Angehörigen haben oder Bekannte treffen die über eine Impflücke verfügen.

Nicht „weil“ ... sondern „wenn“ ...

Denn wenn jemand so einen kritischen Fall daheim hat, wird er ja wohl nicht ins Training gehen.
 
Zurück
Oben Unten