[örR] Wer absolut neutrale Berichterstattung erwartet lebt in einer Traumwelt;
Ich hatte es in anderem Kontext schon einmal sinngemäß geschrieben:
Es wird vom örR (im Rahmen der Staatsverträge) nicht erwartet,
neutral zu berichten. Sie sollen
ausgewogen berichten. Das ist nunmal nicht dasgleiche. Und niemand kann behaupten, dass dort nicht auch über die abgedrehtesten Vorstellungen – bei Corona, wie auch sonst –
berichtet würde.
In Kommentaren – die im örR eben auch als solche gekennzeichnet werden – kann selbstverständlich weder Neutralität noch Ausgewogenheit der sie abgebenden Redakteure erwartet werden.
Dass sich etwa in Leserbeiträgen zu »Kommentaren« in
tagesschau.de darüber beschwert wird, dass es der Kommentator an Neutralität missen lässt, lässt mich immer wieder in die Laptopkante beißen. Wie schlecht sind denn Deutsch- und Politikunterricht geworden, dass jemand mit gewöhnlicher Schulbildung und dortigem Abschluss der Textform »Kommentar« neutral sein zu müssen unterstellt?
Diesbezüglich scheint es schiere Selbstverteidigung von ARD-Aktuell zu sein, in den Tagesthemen »Kommentar« in »Meinung« umbenannt zu haben – in der von mir vermuteten Hoffnung, dass die aus dem Absatz zuvor jetzt endlich keine Neutralität mehr erwarten.
Wenn sich nun aber kein Redakteur findet, der explizit querdenkerische und vergleichbare Standpunkte vertritt, etwa, weil das Wissen über Logik, Vernunft, Plausibilität, Wissenschaftstheorie und Aufklärung das verhindert, dann kann auch keiner solche Standpunkte als »Meinung« in den Tagesthemen oder dem heute-journal verbreiten.
Sich wiederum solche Quermeiner für einen Kommentar von außen zu holen, scheitert – vermutlich, Gegenbeweis gerne gesehen – daran, dass diese ihre Standpunkte geordnet in Eins-Dreißig unterbringen müssten und es dabei schaffen müssten, nicht allzu
lächerlich einfach widerlegbar rüberzukommen.