China - Der Thread

jiaolong

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(Ni Hao - Guten Tag) 你好

Der Thread hat sich langsam zu einem China Thread entwickelt.

Im Forum habe ich schon ein paar Probleme betreffend "wie geht das mit chinesisch..." gesehn oder manche haben von ihrer Reise nach China erzaehlt. Deshalb eroeffne ich hier einmal einen China Thread.

Jede(r) soll doch seine Erfahrungen, Fragen (Computertechnisch oder zum Land), Bedenken usw. hier posten. China als aufstrebende Wirtschaftsmacht ist ein Land mit vielen Gegensaetzen und oft fuer "Westler" eine Blackbox.

Ich arbeite nun seit mitte Oktober in Suedchina. Vorher habe ich in Shanghai ein halbes Jahr intensiv chinesisch gelernt. Jetzt geht es ans festigen und ausbauen der Sprachkenntnisse. Hier arbeite ich in einer taiwanesichen Firma und bin der einzige Auslaender. Somit hoffe ich, einen Einblick in die chinesische Kultur zu kriegen.

Genug geredet. Freue mich auf eine interessante Diskussion ueber China.

再見 (Zai Jian - Aufwiedersehen)

jiaolong 蛟龍
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte des öfteren in China zu tun, allerdings mit Dolmetscher. Es ist ein interessantes Land, auch wenn mir die Mentalität und sicher auch die Realität verschlossen blieb. Als Geschäftsmann, der im Hotel absteigt und dem man nur die offiziellen und schönen Dinge zeigt, bleiben die negativen Dinge immer verschlossen.
Und hier meine ich ganz klar die Kriminalität und die Prostitution. Was sich da teilweise vor den Hotels und in den Bars abspielt ist grauenhaft, junge Frauen, teilweise Kinder, bieten sich an oder werden angeboten.
In Shanghai hat mir die Rezeption vom Hotel (5 Sterne) empfohlen, mich nicht weiter als 100 m vom Hotel zu entfernen, da die Kriminalität so hoch ist.
Besonders mag ich das Essen in China, auch wenn es hier für mich eine Grenze gibt. Aber, es ist interessant imer wieder neues zu entdecken und zu testen.
 
Komisch, also gerade wegen der Kriminalität habe ich mich noch in keinem Land so sicher gefühlt wie in China.
 
Prostitution ist ein problem. All diese "Coiffeurgeschaefte", welche noch am morgen um 3 offen haben. Das selbst Kinder "angeboten" war mir bis jetzt noch nie passiert - zum glueck! Kann aber sicher auch sein.

Das Problem ist, dass viele Maedchen vom Land in die Stadt ziehen und dann aufgrund der schlechten Ausbildung keinen Job finden. Dann geht es in die Prostitution. Das meiste Geld schicken sie dann nach Hause zur Familie.

In Shanghai habe ich mich nie unsicher gefuehlt. Hier im Sueden ist es sicher ein bischen gefaehrlicher. Aber auch hier habe ich keine Angst. Wo ist den das Hotel? Die wollten dich nur an der ueberteuerten Hotelbar haben. ;)
 
Frag doch mal jingjing, die kommt aus Kanton :)
 
bebo schrieb:
Komisch, also gerade wegen der Kriminalität habe ich mich noch in keinem Land so sicher gefühlt wie in China.

Das mag durchaus abhängig von der Stadt und der entsprechenden Lage des Hotels sein, mag ich gar nicht abstreiten.
 
Ich weiss. Bin schon in Kontakt mit ihr. :D
 
Ueberm Mehr

Ok, bin in Shanghai und habe gerade einen Artikel für die Lokalzeitung (aus meinem Heimatort in Dtl.) geschrieben. Wenn es um Eindrücke aus China geht, dann poste ich den hier mal. Vielleicht entdeckt ja der eine oder andere was drinne wieder. Achso. ich habe auch ein paar schöne Fotos zum anschauen auf http://www.flickr.com/photos/masterploxis/ stehen. Viel Spass beim Schauen und Lesen:

Gruss A.

Shanghai - Ueber dem Meer,



Knapp anderthalb Stunden Fahrt in einem alten klapprigen Bus liegen hinter mir und ich setze meinen Fuss auf den Parkplatzasphalt des Fernbusbahnhofes in der Hanzhong Lu. Natuerlich bin ich der Letzte der aus dem Bus aussteigt, da alle Chinesen schon kurz vor Ankunft nervoes wurden, und beim Oeffnen der Tueren dann schliesslich das Fahrzeug panikartig verlassen haben. Ein unangenehmer Geruch sticht in die Nase, an der Parkplatzmauer stehen zwei Muelltonnen verborgen unter schwarzen Plastikbeuteln aus denen Essensreste quellen. Schnell weg hier und ab in der stets mit vielen Menschen gefuellten Schalterhalle ein Ticket fuer die Rueckfahrt kaufen. Vor dem Busbahnhof ist ebenfalls Trubel durch den man sich erstmal kaemfpfen muss. Chinesen warten auf ihren Bus, viele davon mit grossen Plastikbeuteln, Koffern und Werkzeug. Wanderarbeiter auf dem Weg zur oder von der Arbeit. Daneben die Frau, die in einer grossen Pfanne mit kleinen schwarzen Steinen darin Kastanien roestet und diese dann Auslaendern zu Wucherpreisen verkaufen moechte. Doch mein Ziel liegt woanders. Nach 200 Metern betrete ich eines von den unzaehligen Glas – Beton – Hochhaeusern Shanghais und steige ein paar Stufen hinab ins Ubahnsystem der Stadt. Viele Menschen moegen sagen, dass Shanghai gross, chaotisch, laut und voll ist – ich schliesse mich an – aber das Ubahnsystem der Stadt ist das beste Mittel um sich durch dieses Chaos zu bewegen. Insgesamt 3 Linien verbinden alle wichtigen Orte in Shanghai miteinander. Die Preise liegen je nach Strecke und Entfernung zischen umgerechnet 30 und 50 Cent. Ich kaufe das Ticket diesmal am Automaten, da am Schalter die Schlange wie immer zu lang ist, schnell durchs Drehkreuz und schon weht einem die warme Luft ins Gesicht, welche die einfahrende Ubahn vor sich her schiebt. Die Ubahnlinien eins und zwei schneiden sich am Volksplatz, dem Renmin Guangchuang, welcher auch mein erstes Ziel heute ist. Nach sieben Minuten Enge und neugierigen Blicken bringt mich die Rolltreppe wieder ans Tageslicht und mitten hinein ins wirkliche Shanghai wie man es aus dem Fernsehen kennt. Umgeben von Hochhaeusern bildet dieser 140000 m2 grosse Platz das politische und kulturelle Zentrum Shanghais. Hier findet man einen modernen sterilen Park, das Shanghai-Theater, den Shanghai Club und vieles Mehr. Gleichzeitig tost der Verkehr rings um den Platz. Hier merkt man sehr gut die Dynamik und die Modernitaet Chinas. Es fast ein wenig irreal hier zu stehen und eingeschlossen zu sein von Hochhaeusern, Laerm, Menschenmassen. Die schiere Groesse erschlaegt einen, man kommt sich klein vor. Doch dynamisch geht es auch bei mir weiter und ich laufe Richtung Nanjing Lu. Die Nanjing Lu ist die bekannteste Einkaufstrasse in Shanghai und ein Muss fuer jeden, der als Tourist in diese Stadt kommt. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts florierte in dieser Strasse der Handel und das Geschaeft. Bis heute wurde ein Teil der Nanjing Lu fuer den Verkehr gesperrt und in eine wirkliche Fussgaengerzone umgewandelt. So laufe ich beschleunigten Schrittes vorbei an Pizza Hut, McDonalds, Gucci, Starbucks, Metersbowne, Citizen, Mont Blanc und wie sie alle heissen. Kapitalismus in Reinstform. Vergebens suche ich hier einen Ort der Ruhe. Also hinein in eine der Nebenstrassen und schon taucht man ab in das Shanghai der 20er Jahre. Alte Gebaeude, Waesche zum Trocknen ueber die Strasse gespannt und die obligatorischen alten Opas ruhend in klapprigen Holzstuehlen. Meine Schritte lenken mich in eine oeffentliche chinesische Kantine – es gibt nur die Gerichte welche gerade in Form von beschrieben Holzkloetzchen an der Wand angeboten werden. Selbst nach einigem Bueffeln der Schriftzeichen bleibt mir die Bedeutung der meisten Essensbezeichungen verborgen. Somit isst der Bauer was er kennt, bzw. Lesen kann – In Sojasosse gekochtes Rindfleisch mit Nudeln. Getraenke gibts keine also noch schnell in den Laden nebenan gerannt und eine Flasche Tee gekauft. Im uebrigen stoeren sich die meisten Chinesen nicht daran, wenn man selber Getraenke mitbringt. Am Nachbartisch sitzt eine junge chinesische Familie und ihr Sohnemann macht grosse Augen wie ich in akrobatischer Kuer Nudeln und Fleisch mit den Staebchen in meinem Mund verschwinden lasse. Ich schneide Grimassen und der Junge zurueck, nach 2 Minuten drehen sich die Eltern zu mir und laecheln. Ich esse auf, verabschiede mich artig und freue mich wieder einmal ueber die erstaunten Gesichter der ehemaligen Tischnachbarn. Dreissig Minuten spaeter und ein paar Flueche weniger stehe ich am Ende der Nanjing Lu. Von hier aus geht es durch eine Unterfuehrung unter der Strasse hindurch und man steht am Bund. Auch als Waterfront bekannt ist dies wohl das bekannteste Postkartenmotiv Shanghais. Ich stehe am Ufer des Huangpu Flusses, auf der gegenueberliegenden Seite liegt Pudong mit den bekannten Pearls of Asia Fernsehturm und dem hoechsten Gebaeude Chinas – dem Jin Mao Tower. Neben mir stehen reihenweise Chinesen welche Familienfotos machen, vor mir auf dem Fluss fahren grosse Frachtschiffe, Kohlelader und Sightseeing –Boote entlang. Und nicht zu vergessen preisen hinter mir die Strassenverkaeufer Uhren der Marke Lolex an. Da ich mir eine echte Lolex nicht leisten kann und will, und ebenso keine Lust auf chinesische Billigfaelschungen habe, schaue ich auf meine kleine billige Noname Uhr und denke mir es ist Zeit zu gehen.

Und zwar zur Ubahn um damit zur Endstation der Linie 2 zu fahren. Denn dort befindet sich auch die Haltestelle des Transrapid, in Shanghai Maglev genannt. Als Technikbegeisterter renne ich die Rolltreppe hinauf um mir schnell ein Hin –und Rueckfahrtticket zu kaufen. Die Kosten fuer eine Fahrt liegen bei ca. 5 Euro, faehrt man hin und zurueck gibts Ermaessigung. Also gehe ich in Vorfreude zum Bahnsteig und da steht das Objekt der Begierde. Weiss, schnell und sehr oft fotografiert. Ich stelle mich wiedereinmal an einer Schlange an und schliesslich oeffnen sich geraeuschlos die Tueren. Weltmaennischen Schrittes – alle versuchen so auszusehen als wuerden sie jeden Tag mit dem Maglev fahren – betrete ich den Hightech-Zug und suche mir einen Platz am Fenster. Ich spuere ein leichtes Rucken als die Magnete eingeschaltet werden und den Zug ein paar Zentimeter anheben. Dann gehts los und unaufhoerlich beschleunigt der Zug, bis mit 431 km/h die Reisegeschwindigkeit erreicht ist und alle aufspringen, um schnell und so gar nicht weltmaennische sich neben der Geschwindigkeitsanzeige fotografieren zu lassen. Ich blicke aus dem Fenster und denke so bei dass es von innen nicht so schnell wirkt wie man tatsaechlich faehrt. (Ich stand am Tag meiner Anreise auf der Schnellstrasse neben der Srecke und ein Maglev fuhr an mir vorbei – sehr sehr schnell). Es tut dann noch den unvermeidlichen Knall mit dem der entgegenkommende Zug an einem vorbeischiesst und schon bremst der Zug wieder ab. Nach 8 Minuten Fahrzeit ist der Maglev die 30 km hinaus zum internationalen Pudong Flughafen gesprintet. An der Haltestelle angekommen steige ich aus und gehe Richtung Flughafengebaeude. Dort dann wieder aus dem Hauptausgang raus und die Strasse ein wenig hinunter. Auf der staubigen Strasse treffe ich auf ein paar Chinesen welche Flugzeuge fotografieren. Ich geselle mich dazu und schnell ist eine Diskussion ueber deutsche Filme und chinesische Autos im Gange. Ein paar Zigarettenlaengen spaeter und ein paar Fotos reicher trete ich den Heimweg an. Schon fast benommen komme ich wieder am Busbahnhof an und setze mich entspannt in den Wartesaal. Shanghai ist eine Riesenstadt mit vielem was man sehen und erleben kann. Doch leider auch zu voll und zu schnell fuer ein Kind des Thueringer Waldes. Deswegen lehne ich mich entspannt zurueck, freue mich auf die Ruhe der kleinen Stadt Taicang und werde eine Woche spaeter wieder hier sitzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist ja interessant hier. Habe den anderen Thread garnicht gesehen...
Bin gerade dabei etwas Chinesisch (Mandarin) zu lernen, da ich nächstes Jahr nach Honkong möchte um da ein Semester zu studieren und vielleicht noch ein Praktikum zu machen.
Hat da vielleicht jemand Erfahrung wie das mit der Bewerbung an Chinesischen Unis anussieht?

Und noch eine Frage: Wie schreibt man eigentlich chinesische Schriftzeichen am Mac?
 
Noch einen Nachtrag: Bestes Programm für den Sinologen ist Wenlin.

http://www.wenlin.com/

nur so zur info. gibts fuer mac und win.
 
Sehr schöner Thread, da sieht man erst mal, wieviele Macuser sich derzeit in China herumtreiben oder herumgetrieben haben.

Zum Thema Sprache kann ich nicht viel sagen, habe noch kein Chinesisch gelernt (außer natürlich den üblichen Höflichkeitsfloskeln und ich wäre in der Lage eine Pekingente mit Reis und einem Bier dazu zu bestellen :D ). An der Beijing Jiaotong University haben wir fast nur englisch gesprochen.

Wer allerdings etwas über den Alltag an einer chinesischen Uni erfahren möchte, der kann mich gerne mit Fragen löchern :)

Zum Thema Sicherheit und Prostitution: In Peking, Shanghai, Whuzen und Shiaoxing und einigen anderen Städten habe ich mich niemals unsicher gefühlt, was aber wohl auch daran lag, dass ich immer in Begleitung meiner chinesicher Kollegen unterwegs war. Es mag sicher Orte geben, sowohl in Peking und Shanghai als auch im Hinterland, die man als Fremder meiden soll. Aber das gibt es hier in D genauso - schonmal Nachts durchs Frankfurter Bahnhofsviertel oder durch Offenbach gelaufen?

Prostitution ist eine schlimme Sache, wobei ich während meiner zwei Monate in Peking nur einmal durch ein Armenviertel gelaufen bin, wo solche armen Frauen auf Kundenfang waren. Aber auch hier gilt: Fahr mal über die Granze nach Tschechien und du siehst das selbe Elend. Ist also auch kein direkt chinatypisches Problem.

Chinesiche Schriftzeichen am Mac geht (ganz) einfach: Tastaturlayout umstellen (auf Pinyin oder was auch immer) und über die Tastatur die lateinische Umschrift der Zeichen tippen, dann öffnet sich eine kleine Auswahlliste, aus der du das passende Zeichen auswählen kannst (wegen Mehrfachbedeutung der Silben). Genauso tippen die Chinesen auch ihre Texte am Computer.

Grüße fox78
 
...also ich war letztens in sikkim (nordindien) und auf grund der vielen tibetischen Flüchtlinge und bücher die ich angefangen habe zu lesen steh ich china sehr kritisch gegenüber. mur beispielhaft ist da die besetzung tibets zu nennen mit einer reihe an menschenrechtsverletzungen die seines gleichen in der "neuzeit" suchen darüber hinaus werden in china heute weitaus mehr leute hingerichtet als in den vereinigten staaten...
ich weiss, alles nicht neu. jedoch sollte man bei aller liebe zur fremden kultur und etc. solchen sachen kritisch gegenüber stehen.
 
nixon schrieb:
Das ist ja interessant hier. Habe den anderen Thread garnicht gesehen...
Bin gerade dabei etwas Chinesisch (Mandarin) zu lernen, da ich nächstes Jahr nach Honkong möchte um da ein Semester zu studieren und vielleicht noch ein Praktikum zu machen.
Hat da vielleicht jemand Erfahrung wie das mit der Bewerbung an Chinesischen Unis anussieht?

Und noch eine Frage: Wie schreibt man eigentlich chinesische Schriftzeichen am Mac?

Ich weiss nicht, ob Mandarin das richtige für Hong Kong ist. JingJing weiss sicher bescheid. Aber Hong Kong ist immer noch Kantonesich ausgerichtet.


stmoron schrieb:
...also ich war letztens in sikkim (nordindien) und auf grund der vielen tibetischen Flüchtlinge und bücher die ich angefangen habe zu lesen steh ich china sehr kritisch gegenüber. mur beispielhaft ist da die besetzung tibets zu nennen mit einer reihe an menschenrechtsverletzungen die seines gleichen in der "neuzeit" suchen darüber hinaus werden in china heute weitaus mehr leute hingerichtet als in den vereinigten staaten...
ich weiss, alles nicht neu. jedoch sollte man bei aller liebe zur fremden kultur und etc. solchen sachen kritisch gegenüber stehen.


Zuerst, ich verteidige hier nicht die Todesstrafe oder die Tibet-Politik. Doch bei 1.3 Milliarden Bevölkerung ist es sehr wahrscheinlich, dass mehr Leute hingerichtet werden, als bei rund 300 Millionen. Was auch nicht so bekannt ist, dass Singapur prozentual zu seiner Bevölkerung weltweit am meisten Leute hinrichtet.

Das Problem in China ist, dass zuerst das Verständis für ein (westliches) Rechtssystem entstehen muss. Es gibt viele Gesetze, doch ob ein Richterspruch durchgesetzt wird, ist wieder eine andere Geschichte. Wir in Europa haben uns auch nicht von heute auf morgen für die Menschenrechte entschieden. Dies musste auch zuerst wachsen.

In Tibet gibt es eine Ansiedlung von vielen Han-Chinesen. Doch jetzt wurde eine Eisenbahn gebaut, die sicher auch Aufschwung für Tibet bringt. Meiner Ansicht nach ist wirtschafliche Stärke wichtig, damit sich die Leute danach auch auf andere Sachen konzentrieren können. Nebenbei bin ich mir nicht sicher, ob Tibet so populär wäre, wenn es nicht von China besetzt wäre. Dann wäre dies ein totalitärer Gottesstaat, mit sehr klaren Strukturen.

Ich denke, man muss mit China geduld haben. Wenn sich das Land von heute auf morgen in eine Demokratie wandelt, haben wir das Problem wie in Russland. Die Kriminalität nimmt den Platz des Staates ein.

Im Westen hört man nur von dem Wachstum, welches an der Küste entlang (Beijing - Shanghai - Guangzhou) stattfindet. Man hört sehr wenig von den Aufständen im Landesinnern oder von den demokratischen Wahlsysteme auf regionaler Ebene. Das Land hat viele Probleme zu lösen, wie Westchina zu entwickeln, damit kein Ungleichgewicht zwischen Ost- und Westchina entseht.

Ich liebe das Land. Doch ich bin mir auch bewusst, dass hier vieles noch nicht gut ist. Vergebt mir, wenn ich vielleicht manches durch eine rosa Brille sehe, doch ich bin offen für Diskusionen.

Schönen Abend.

jiaolong 蛟龙
 
jiaolong schrieb:
Nebenbei bin ich mir nicht sicher, ob Tibet so populär wäre, wenn es nicht von China besetzt wäre. Dann wäre dies ein totalitärer Gottesstaat, mit sehr klaren Strukturen.

Totalitär? Gotteststaat? Jetzt bringst du mich ins Grübeln. Sein wann ist der Buddhismus totalitär bzw. eine Religion?
 
Buddhismus hat ja verschiede Richtungen. Der tibetanische Buddhismus hat ganz klare Staatstrukturen mit dem Dalai Lama als Staatoberhaupt. Darunter diverse Mönche als Sekretäre. Ist für mich auch nicht demokratisch. Das wollte ich damit aussagen.
 
HELP END THE CHINESE OCCUPATION[/SIZE][/B]
:mad: :mad:
 
meine vater und mein bruder waren letztes jahr in china. die haben gesagt, als sie mit arbeitskollegen meines vaters essen gegangen sind, dass schon 4 Chinesinen an der tür standen und sie sehr, sehr freundlich begrüßt haben. das wäre hier in deutschland doch auch ein gutes 1€ job-angebot. so wird meiner meinung auch die kundenfreundlichkeit gestärkt. kann auch sein, dass ich mich irre oder ihr anderer meinung seid. also zerreist mich nicht gleich in der luft, wenn ihr anderer meinung seid. ;)

gruß
 
ich hatte mal geschäftlich mit China zu tun. Extrem mühsam, Vorschriften mussten bis zum geht nicht mehr eingehalten werden, und wenn etwas änderte, dann das selbe nochmals von vorne. "Flexibilität" scheint eins der Wörter zu sein, die es in China nicht gibt. Und gekostet hat es natürlich auch viel mehr als in den anderen Staaten.

Kulturell und Landschaftlich sicher ein schönes Land, aber es gibt noch einiges, was die Regierung ändern muss, damit mir China als Land sympatisch wird....
 
blipper schrieb:
Kulturell und Landschaftlich sicher ein schönes Land, aber es gibt noch einiges, was die Regierung ändern muss, damit mir China als Land sympatisch wird....

So darf man generell nicht antreten, wenn man mit anderen kulturen arbeitet. Jede Kultur hat eigenheiten, von denen man wissen und damit umzugehen können muss. Stichwort: Interkulturelle Kommunikaition.

Auch in unseren Breiten (Deutschland/Schweiz/Österreich) gibt es Dinge, die ein Chinese überhaupt nicht verstehen kann.
 
@Bebo:
ich spreche nicht von der Kultur "als solche", sondern wirklich nur von der Regierung. Dass es kulturelle Unterschiede gibt, die man beachten und respektieren sollte, ist klar. Ich dachte mehr an politische und rechtliche Unterschiede.
 
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