Bundeswehrgeschichten - nur hardcore-Storys bitteschön!

Heutzutage kann einer der aus dem Wehrdienst geflogen ist kein Lehrer werden.

Und der Punkt ist einfach der: Um in einer Gesellschaft erfolgreich leben zu können sind gewissen Dinge Vorraussetzung. Und dazu gehört z.B. in der Lage zu sein eine Sache zu ertragen. Oder aber einen Konflikt so zu lösen, dass eine Seite nicht völlig ausrastet.
Wer das nicht beherrscht, oder noch viel schlimmer, wer keine Lust hat sich dementsprechend zu verhalten, z.B. weil er sich selbst für den allerwichtigsten Menschen der Welt hält, der seinen Willen prinzipiell durchsetzen und seine Meinung überall kundtun muss, auch an Orten an denen sie kein Schwein interessiert, der wird in einer Gesellschaft nicht erfolgreich leben.

Beim Bund mal 9 Monate das Maul zu halten hat nichts mit "ich pass mich überall und immer an" zu tun. Überhaupt nichts.
 
Altenstadt – Springerlehrgang – schlechtes Wetter – Fallschirmsprünge unmöglich – daher: Marschausbildung!

Irgendwann gegen 4.30 Uhr in der früh und einer Nacht ohne Schlaf. Das typische Szenario. Wir laufen einen Feldweg gefechtsbereit entlang. Der Gruppenführer, Seineszeichen Altgedienter Oberleutnant (hochgearbeitet von ganz unten) "Flieger rot drei Uhr!!" Mehr oder weniger elgegant bringen wir uns in Stellung. Hauen uns auf den nassen Feldboden und robben ein paar Meter in das Feld hinein. Plötzlich ein weiterer Schrei. "Waaaaahhh! Was soll das? Warum stehen Sie hier so dumm herum? Alle Kameraden liegen im Dreck und Sie sind sich zu fein? Wollen Sie ein Fallschirmjäger sein oder nicht?! Was soll das?" Darauf der Kamerad:"Hier liegt S-Draht, ich möchte mich nicht verletzen!". Der OL geht etwas Kleinlaut einen Schritt ins Feld hinein:"Was? Ich sehe hier keinen S-Draht". "Na sehen Sie Herr Oberleutnant, ich sehe auch keinen Flieger-Rot 3-Uhr".
Im Nachhinein eine sehr lustige Geschichte. Leider ging sie für uns nicht so lustig weiter. Wir mussten den restlichen Tag auch noch rödeln. Sahen aus wie die Schweine und waren das Gelächter der Kaserne. Der Knabe kam eine Nacht in die Zelle, durfte den Lehrgang aber weitermachen und bekam die Rechnung beim dritten Sprung im Flugzeug! Aber das ist eine andere Geschichte :)
 
OK, ich verstehe.

Naja, was the_Muck nicht kennt ist die Realität. Ich habe einige Alternative und Aussteiger kennengelernt, auch solche, die eine Weile im Ausland Fuß fassen konnten.

All diese Typen, die mangels Qualifikation einen Berufsweg außerhalb Deutschlands gesucht haben, sind letztlich grandios gescheitert.

Das liegt zum Teil an der überheblichen Annahme, dass es auf der Welt noch "unterentwickelte" Länder gibt, die irgendwelche Bauern aus Deutschland herzlich begrüßen.

So ist das aber nicht.

Naja, es gibt ja immer ganz viele Ausnahmen von allen Regeln, und ganz sicher wird in anderen Ländern weniger Wert auf aalglatte Lebensläufe gelegt, und mehr Wert auf tatsächliche Qualifikationen. Da sind die Deutschen schon sehr... seltsam.

Nur ist jemand, der eine riesige Show beim Bund abzieht und rausfliegt, vermutlich kaum im Stande, die Anforderungen zu stemmen, die ein LEbenslauf außerhalb der "normalen" Bahnen nun mal fordert - ganz BESONDERS, wenn eine Auswanderung damit verbunden ist.

Das macht nämlich weit mehr Arbeit als ein aalglatter Lebenslauf, und es erfordert auch mehr Dinge als ein "Durchmogeln" beim Bund.

Quatsch, ich kenne viele, meist aus der älteren Riege die gegen den Staat in Sachen Wehrpflicht rebelliert haben und jetzt als Lehrer in Rente gehen :D. Sogar Fahnenflüchtige die mehr aus ihrem Leben machen als einige andere...

Es gibt ganz vieles. Aber was Du da beschreibst, ist zum Einen vermutlich eher nicht wahr - ich tippe drauf, dass gerade die Lehrer die Stories über ihren Rausschmiss beim Bund eher "geschönt" haben und vermutlich halb so "heldenhaft" waren, wie sie tun...

... zum anderen ist eine politische Rebellion etwas gänzlich anderes, als sich blöde zu stellen und wegen mentaler Unfähigkeit bei der Bundeswehr gefeuert zu werden...
 
In den wenigsten Familien wird es Befehl und Gehorsam geben. Anstand kann ich allerdings schon vorraussetzen. Und das man da nicht mit einem "Moin Herr Oberfeld" ankommt sollte sich von selbst erklären.
Tatsache? In dieser Kaserne war das durchaus üblicher Umgangston. Ein "Guten Morgen Herr Stabsunteroffizier. Gut geschlafen? Sie sehen so frisch aus." war durchaus auch drin. Und das sogar während der Grundausbildung.

Andere Geschichte:
Soldat A (hatte eine Frage): "Herr Oberfeld."
Soldat B: "..webel."
Soldat A: "Herr Oberfeld.."
Soldat B: "..webel."
Soldat A: "Hallo, Herr Oberfeld.."
Soldat B: "WEBEL"
Soldat A: "Herr Webel.."

Das hat eher für etwas Auflockerung gesorgt als für disziplinarische Maßnahmen.

Abgesehen von einigen wenigen stocksteifen Karrieristen und notorischen Berufsnörglern herrschte in dieser Kaserne ein eher sachlich, freundliches Umfeld. ;)

Ich weiß ja nicht, wie steif du deinen Alltag gestaltest, aber in den Kreisen, in denen ich verkehre, macht man es sich nicht komplizierter als notwendig. Anstand und lockerer Umgangston sind durchaus vereinbar.
 
Beim Bund mal 9 Monate das Maul zu halten hat nichts mit "ich pass mich überall und immer an" zu tun. Überhaupt nichts.

Das hat was mit jugendlicher Naivität zu tun. Ich hab damals auch den Wehrdienst mehr oder weniger angepasst zu Ende gebracht.
Was war ich doch für ne dämliche und feige Socke.
Das würde mir jetzt bestimmt nicht mehr passieren.
 
Ich hab eigentlich garnicht so wirklich etwas zu berichten, sehr lustige Zeit
beim Bund,… aber sowas von laaaaaaangweilig, niemals davor oder danach
hatte ich soviel Zeit zum Eierschaukeln wie damals, ok, ich hab mir abends
auch lieber ein Buch genommen oder hab mit meiner Freundin was unter-
nommen, statt mich mit den Kameraden allabendlich vollaufen zu lassen.
Ich hab während der gesamten Dienstzeit genau 1x Wache/Fahrdienst
und 1x GvD geschoben,… das schwere Los des Instandsetzungszugs bei
den Pionieren. :crack:
Die Zeit möchte ich allerdings nicht missen, habe wirklich einige gute
Freunde gefunden,… und mal unter uns es ist einfach ein Heidenspass
ordentlich Stahl in dei Heide zu ballern.

Angefotzt wurde ich eigentlich ständig, weil ich ein fröhlicher Mensch bin
und mein Lippen immer ein freundliches Lächeln umspielt,… das gemeine
daran war nur, wenn mich deshalb so ein Zwerg mit hochrotem Kopf
anmacht,… dann wurde das nur schlimmer. :(

Aber an einige Dinge erinner ich mich gern zurück, … ohja …
…dann kennst du die sanstuffze (w) nicht...da waren granaten dabei...halleluja...:boykiss:
… da war dieser rothaarige Saniengel, in Montabaur auf'm LKW Lehrgang.
Ha,… der Gentleman geniesst und schweigt, habt ihr euch so gedacht! :p
 
Hallo,

gelten auch Geschichten aus dem Zivildienst?

Zwar nicht gerade Hardcore aber ich erzähl trotzdem mal.

War Zivi im Krankenhaus. Es hatte sich da so eingebürgert, dass der gesamte Urlaub am Ende der Dienstzeit genommen wird. Ich brauchte aber zwischendurch mal einen Tag frei. Der wurde mir verweigert, darauf hin meinte ich ”wenn ich diesen Urlaubstag nicht bekomme, müsste ich evtl. krank machen". Der Vorgesetzte wurde recht wütend und meinte ich würde gefährlich argumentieren. Ich meinte aber dass ich nicht krank machen wollte, sondern krank machen müsste. Im Hinterkopf, dass ich bei einer Krankschreibung wohl länger ausfalle wurde mir mein Tag Urlaub genehmigt.

Strebermodus ein - Fehlte die ganze Dienstzeit nicht einen Tag durch Krankheit - Strebermodus aus. Aus heutiger Sicht total peinlich, aber ist ja anonym hier.
 
Hardcore?

Ich habe ohne Wachausbildung 18 mal Wache gestanden und war zum Schluss sogar stellvWaHa.
 
Ich weiß ja nicht, wie steif du deinen Alltag gestaltest, aber in den Kreisen, in denen ich verkehre, macht man es sich nicht komplizierter als notwendig. Anstand und lockerer Umgangston sind durchaus vereinbar.

Tatsache? Bei uns ging es zu wie in der Legion. Wenn dort nicht ordnungsgemäß gegrüßt wurde gab es Riesenärger. Ein lockerer Umgangston war nicht möglich. Wir wurden die gesamten 9 Monate gef*. Bis zum letzten Tag. Niemand von uns war auch nur zwei mal besoffen. An einem abend durften wir unseren Abschied feiern. Das war der einzige Moment an dem wir mehr als ein Bier oder etwas anderes tranken.
Morgens um 5 war das erste Antreten, um 20 Uhr war wegtreten, um 21 Uhr, lagen wir halbtot im Bett.
5. Fallschirmjägerbattalion 373, Doberlug-Kirchhain. Die Einheit wurde inzwischen glaube ich aufegelöst. Weil unser OL im Krieg war, hatten wir einen Hauptfeld als Zugführer. Der Typ hatte vorher französische Legionäre ausgebildet. Wir haben viel gelernt. Brot backen aus Baumrinde und Kräuterkund der essbaren Pflanzen inklusive. Aber wehe! man ist nur einen Zentimeter von der Vorgabe abgewichen.
Um mich der Diskussion anzuschließen: Ich finde es gut. Ja, wir haben gelitten. Ja, es gab Tränen und Kreislaufzusammenbrüche. Aber! Wir haben untereinander zusammengehalten. In zivil passten wir im Grunde nicht alle zueinander. Dennoch haben wir uns untereinander vertraut und perfekt zusammengearbeitet. Wenn wir zur Ausbildung in andere Kasernen verlegt worden sind, kamen uns sogar die dortigen Vorgesetzten mit Achtung entgegen. Eben weil wir diszipliniert und sehr gut ausgebildet worden sind.
Und ja, ich habe auch eine Menge für mein späteres eben mitgenommen. Ich bin Erwachsen geworden. Wir wurden nicht geschwächt, sondern gestärkt.
Und wir haben gelernt wie beschissen Krieg ist.
 
Das hat was mit jugendlicher Naivität zu tun. Ich hab damals auch den Wehrdienst mehr oder weniger angepasst zu Ende gebracht.
Was war ich doch für ne dämliche und feige Socke.
Das würde mir jetzt bestimmt nicht mehr passieren.
Ich denke nicht, dass das was mit jugendlicher Naivität zu tun hat. Dass du das denkst, zeugt eher von jugendlicher Naivität.

Anpassung ist Sinn der Sache. Befehl/Gehorsam, Beschneidung der bürgerlichen Rechte, keine freie Informationsbeschaffung, etc. pp. haben einen bestimmten Zweck. Das weiß man aber, bevor man zum Bund geht. Und nachher erstrecht.

Ich würde heute auch nicht mehr dahin gehen und stattdessen verweigern. Aber entweder ich verrichte meinen Wehrdienst oder meinen Ersatzdienst anständig mit allem was dazu gehört. Das hat nichts mit Anpassung zu tun.
 
Naja, wenn wir schon bei Hardcore sind...

Habe auch im KH gearbeitet, allerdings nicht als Zivi sondern wurde für die Übergangszeit zwischen den beiden Jahrgängen eingestellt.

So trug es sich zu, das ein Mann eingeliefert und sofort in den OP gefahren wurde. Grund: Er hatte sich einen gewaltigen Dildo in den Hintern geschoben und bekam ihn einfach nicht mehr raus. Selbst die Ärzte waren ratlos und konnten dem Mann nicht dabei helfen das Ding auf "natürlichem" Wege wieder los zu werden. Letztendlich musste durch den Bauchraum entfernt werden.

Und dann kam die Frau, die gerne wissen wollte wieso ihr Mann überhaupt im Krankenhaus liegt.
 
Aber entweder ich verrichte meinen Wehrdienst oder meinen Ersatzdienst anständig mit allem was dazu gehört. Das hat nichts mit Anpassung zu tun.

Genau. Wer sich darauf einlässt, hat seine Aufgabe in unserem Staat verstanden.

Wer einen der beiden Dienste antritt, um dann per Tricks eine Entlassung herbei zu schummeln, der handelt gesetzlos, und wandert zu Recht in den Bau.
 
@Sönäinen
'türlich fertiggeladen. aber weichkernmunition bestimmt nicht.

@Sebs

wiso haben die ihm kein muskelrelaxanz in den ***** gespritzt?
 
Jup. Wir hatten keine Grußpflicht in der Kaserne (außer natürlich einem freundlichen Guten Tag), durften uns in der Mittagspause auch mal ne halbe Stunde auf's Ohr legen und hatten insgesamt eigentlich eher recht angenehme Sitten.

Gef*ckt wurden wir auch das eine oder andere Mal. Aber das beschränkte sich auf so Kinkerlitzchen wie Ausrüstung reinigen bis spät in den Abend, mit ABC Gelörre den Berg raufhechten, oder mal 10 Minuten das G3 mit ausgestreckten Armen vor die Brust halten weil irgendwer gemostert hat, dass man ja bei -15 Grad die Waffenausbildung vielleicht nicht unbedingt vor sondern in der Halle machen könnte.

Ingesamt war es aber eher die lockere Leine. Die Vorgesetzten haben klargestellt, wie die Sache läuft, wir haben uns dran gehalten und alle sind prima miteinander ausgekommen.

Hardcore?

Ich habe ohne Wachausbildung 18 mal Wache gestanden und war zum Schluss sogar stellvWaHa.
Krass. Obwohl die beknackte Wachausbildung ja nun nicht gerade besondere Fähigkeiten vermittelt. Dass es beim Bund keine größeren Skandale gegeben hat liegt garantiert nicht an der erstklassigen Wachausbildung, sondern wahrscheinlich an der Tatsache, dass niemand, der halbwegs bei Verstand ist, freiwillig in eine Kaserne rein will. :hehehe:
 
Wer einen der beiden Dienste antritt, um dann per Tricks eine Entlassung herbei zu schummeln, der handelt gesetzlos, und wandert zu Recht in den Bau.
Findest du? Naja, ich denke immer: solange die Quote stimmt.. :Pah:

Allerdings gibt's natürlich die hoffnungslosen Fälle für die man sich irgendwas einfallen lassen müsste. Bau ist da eigentlich zu viel Freiheitsentzug und zu wenig mitdenken müssen.
 
@Sönäinen
'türlich fertiggeladen. aber weichkernmunition bestimmt nicht.

@Sebs

wiso haben die ihm kein muskelrelaxanz in den ***** gespritzt?

Weil ich: 1. Kein Arzt bin/werde und nix zu melden habe
2. Wirklich alles versucht wurde was geht. (incl. weiten, spritzen und co.)
 
(...)
Wer einen der beiden Dienste antritt, um dann per Tricks eine Entlassung herbei zu schummeln, der handelt gesetzlos, und wandert zu Recht in den Bau.


Findest Du? Ich finde eher, dass die "Dienste" - in meinen Augen Knechtschaften - selbst gegen geltendes Recht verstoßen.
 
Weil ich: 1. Kein Arzt bin/werde und nix zu melden habe
2. Wirklich alles versucht wurde was geht. (incl. weiten, spritzen und co.)

k...war auch bloß aus neugier...daß sich der depp das ding überhaupt hinten reigeschoben hat, is schon peinlich genug. die stationsschwestern werden ihr übriges dazugetan haben...
 
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