Birma, Myanmar, vergessenes Land..

erikvomland

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In Birma wird geschossen, auch auf Mönche.
Die älteste Militärdiktatur der Erde ist im Moment dabei, das Demokratieverlangen seiner Bürger repressiv zu begegnen. Quellen: Spiegel online sowie die Zeit auch swr melden: Ausgehverbot, Demonstrationsverbot ( bis zu 70000 gestern), Klöster werden "durchsucht, Mönche verhaftet usw. usw.
Heute 9 Tote.
Die chin. Regierung ( Haupthandelspartner und offenbar Stütze des Regimes) lehnt Einflussnahme ab.

Bedauerlich, dass man erst davon hört wenn das Blut bereits fliesst. Und wenig tun kann.

Aber bei solchen Nachrichten kommen mir einige üblichen bar-themen/problemchen beschämend vor.

Vielleicht liegts daran dass auf budd. Mönche geschossen wird....

Schon mal jemand was von der Problematik gehört/dort gewesen?, irgendwie beschäftigts mich...
 
erikvomland: Bedauerlich, dass man erst davon hört wenn das Blut bereits fliesst. Und wenig tun kann.

Es geht, davon hören konnte man schon seit ca. Freitag einiges auf N24 oder N-TV.

Meine Meinung dazu ist, dass es einfach nur erbärmlich und altertümlich ist, dass sich eine "Regierung" nur durch die Waffengewalt des Militärs helfen kann. Ist man nicht deren Meinung und die Unterdrückung klappt nicht mehr, muss halt Waffengewalt her, top -.-

Leider erfährt man trotz Nachrichtensendern nicht, warum sie nun Protestieren, durch die Ferien kann ich morgens recht lang N24 gucken und so wirklich wird mir nicht klar, WARUM die Leute protestieren. Hat das was damit zu tun, dass die eine Demokratie einführen wollten und bisher nichts geschah.

Bitte, klärt mich auch auf^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Sueddeutsche online: ....... Die Märsche der Mönche hatten vor knapp zehn Tagen als Reaktion auf drastische Erhöhungen der Benzin- und Gaspreise begonnen und sich zur größten Protestkundgebung seit Niederschlagung der Demokratiebewegung 1988 entwickelt......

War offenbar der Tropfen fürs Fass...
 
1988 hat sich das Militär an die Macht geputscht, dabei sind 3000 Menschen getötet worden.
Zwischendurch hat es eine Wahl gegeben – aber weil die Ergebnisse nicht nach den Wünschen der Militärs ausgefallen sind, hat es sie ignoriert und regiert weiter.
Darüber und über die neuere Geschichte Burmas (US-Sprachgebrauch) / Birmas (Europäische Bezeichnung) / Myanmars (nach dem Putsch hat die Milträrregierung das Land so genannt) steht derzeit eine Menge überall in den Medien, einfach mal auf GoogleNews suchen.

Man muss befürchten, dass die Militärdiktatur auch vor neuerlichen Massakern nicht zurückschreckt, um an der Macht zu bleiben. Die ersten Anzeichen dafür sind deutlich.

Europa und die UN sind, wie immer, äusserst zögerlich mit politischen Schritten gegen die Militärs. Und da wir aber mit China Handel treiben möchten, wollen wir es uns mit China nicht verderben.
China ist für Birma das, was Rußland früher für die DDR war: Eine Schutzmacht, die unerwünschte UN-Resolutionen und damit auch Wirtschaftssanktionen verhindert. Es beutet die birmesischen Rohstoff- und Erdgasvorkommen aus und hält dafür die Militärs im Sattel, auch mit Waffenlieferungen.
Ansonsten ist Birma weitgehend isoliert.

Der eigentliche Adressat für politische Veränderungen wäre also China.
China muss auf die birmesischen Militärs einwirken, dass es nicht wieder den Widerstand in Blut erstickt.
Wir wissen aber auch, dass die chinesische Regierung selbst in solchen Fällen nicht zimperlich ist und gerne Massaker anrichtet, um die eigene Macht zu erhalten (Tiananmen, Peking).

Vielleicht wird China angesichts der im nächsten Jahr im eigenen Land stattfindenden Olympiade ein bißchen umgänglicher, aus taktischen Gründen, für ein Jahr.

Eine vage Hoffnung für Birma, zumindest für die Demonstranten dort, am Leben zu bleiben.
 
China will aber auch mit dem Westen Handel treiben, man sollte sich von der reinen Bevölkerungszahl nicht immer bange machen lassen.
Voraussetzung wäre dafür allerdings eine Regierung im Westen, die diesbezüglich Prioritäten setzte, da seh ich eher schwarz...
Mir ist allerdings nicht ganz klar, worin der so grosse Vorteil liegen soll wenn man eine offens. schlecht wirtschaftende Militärregierung unterstützt.
China gewänne durch eine Öffnung doch ev. einen Absatzmarkt.
Angst vor westl. Einflussnahme ?
 
Mir ist allerdings nicht ganz klar, worin der so grosse Vorteil liegen soll wenn man eine offens. schlecht wirtschaftende Militärregierung unterstützt.
China gewänne durch eine Öffnung doch ev. einen Absatzmarkt.
Angst vor westl. Einflussnahme ?
Der Absatzmarkt Birma ist sehr klein, Birma ist arm.
Aber es hat eine Menge Rohstoffe und Erdgas, diese Vorkommen beutet China aus. Für eine derart rohstoff- und energiehungrige Wirtschaft wie China ist Birma einfach nur eine Kolonie.
Am Sudan sehen wir ja das Gleiche, auch da spielt China aus den gleichen wirtschaftlichen Interessen Schutzmacht, unterstützt das Regime und hat bisher verhindert, dass Druck ausgeübt werden kann, um den Völkermord in Darfur zu beenden.

Ich denke, das sind nur kleine Vorgeschmäcker auf das, was noch kommen wird.
China und die USA sind in einen Kampf um die weltweiten Rohstoffe und Energievorräte eingetreten und nehmen dabei keinerlei Rücksicht auf die Bevölkerungen oder Umwelt.

Und während die USA noch zumindest teilweise beeinflussbar sind und ein demokratisches Land, ist China eine unzugängliche Parteiendiktatur mit hemmungslosen kapitalistischen Zügen.
 
die sache ist für die region dramatischer als man zu glauben scheint. auf buddhistische mönche zu schiessen ist in südostasien ein klares no-go.

die thais haben bereits die armee auffahren lassen um die flüchtlingsströme zu versorgen. die vielen burmesen hier sind alle sehr bewegt.

das ist alles sehr dramatisch. ich glaube, diesmal schaffen sie es und schicken die junta in die wüste.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich glaube es nicht, denn das wird China verhindern.

Ich befürchte, dass es höchstens personelle Wechsel innerhalb des Militärregimes geben wird.
 
" Das Internet wurde heute abgeschaltet " so Deutschlandradio - Nachrichten von heute.
"Westl. Diplomaten übten noch mehr Druck aus..." Na dann.
Sinn gemäss zitiert.


So einfach gehts. Vorhänge zu.

Man stelle sich das generell vor. Telefonleitungen, -Netze blockieren, Sendeanlagen abschalten das wars für Information Kommunikation.
Bis sich da was alternatives organisiert
Technisch wenn gut geplant sicher kein Problem, oder Herr Schäuble ?
Aber das kann ja bei uns nicht passieren...
 
jetzt schiessen die auf alles was sich bewegt. brutale niederschlagung. so eine schei..e.

mann, mann, mann!
 
Der eigentliche Adressat für politische Veränderungen wäre also China.

China übt auf die Machthaber in Birma sicher keinen Einfluss aus, der pro Demokratie gewertet werden könnte. Das würde das eigene Herrschaftsmodell ja in Frage stellen. Mich fasziniert immer wieder mit welcher Beharrlichkeit sich Machteliten wider dem Willen des Volkes halten.
 
Ich habe gelesen, China fürchte, vor dem Hintergrund der olympischen Spiele im eigenen Land an den Pranger gestellt zu werden. Nicht nur wegen der Menschenrechtssituation innerhalb Chinas, sondern auch wegen Tibet, Sudan und jetzt Burma.

Ich frage mich, warum nicht ernsthaft erwogen wird, die olympischen Spiele nächstes Jahr zu boykottieren.
 
Bedauerlich, dass man erst davon hört wenn das Blut bereits fliesst. Und wenig tun kann.
War das jetzt ein Schuss auf's eigene Tor? ;)

Ich kenne das Problem schon seit ein paar Jahren. Ist natürlich richtig was du sagst, aber jetzt betroffen zu sein, ist eigentlich ein bisschen spät.

Fragt doch mal euren Bundestagsabgeordneten, was er in Bezug auf Tibet unternehmen will.

Hinterher ist das Geschrei und die Betroffenheit immer groß.
 
Ich kenne das Problem auch seit Jahren. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass hier im Forum bis vor einer Woche ein guter Teil noch nie von Myanmar (und auch nicht wahlweise von Burma) überhaupt gehört hat. :)

Angeblich ist der japanische Journalist übrigens "hingerichtet" worden.
 
Ich frage mich, warum nicht ernsthaft erwogen wird, die olympischen Spiele nächstes Jahr zu boykottieren.

Weil China im Moment die Wirtschaftsmacht No.1 ist und es sich keiner mit denen verscherzen will...

Selbst die USA muessen mit China sehr vorsichtig umgehen, wenn sie nicht wollen, dass ihnen der Geldhahn abgedreht wird.
 
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