Biosprit tötet Menschen

Ich glaube aber nicht, dass unser Bio-Sprit etwas mit den Anbauflächen
in Mauretanien zu tun hat.

Wenn die in Mauretanien Bio-Sprit erzeugen, so machen die das für
sich selbst und nicht für uns.

Deshalb finde ich den Titel hier reißerisch und zudem falsch.

....der treibstoffmarkt ist ein globaler markt, da lassen sich regionen mit ihren märkten nicht isoliert betrachten.

...fakt ist, das durch die weltweit gestiegene Nachfrage nach Ethanol für Treibstoff, die Grundnahrungsmittelpreise explodieren.
 
.
nich etwa, das der regenwald (wälder insgesamt), jede menge, das angeblich so böööse co2 vernichten. ;)

"Tropische Wälder" sind global gesehen eine recht kleine CO2-senke.

...das viel größere Problem beim abholzen der tropischen regenwälder ist die anschliessende Landwirtschaft darauf. Diese erzeuft eine unmenge von klimagasen, zumeist Methan (Rinder) und Lachgas (denitrifizierung von Dünger im Boden).

...Methan und Lachgas sind um eine vielfaches klimaschädlicher als CO2.


...Biosprit ist also keine Lösung!
 
Nicht zu vergessen, die ganze Flora und Fauna die man mit den Regenwäldern mit zerstört. Aber das interessiert ja eh keinen.
 
Und Sojamilch zerstört die Umwelt, weil manche Sojabohnen auf Regenwaldgebiet angebaut werden. So ein Blödsinn.

Hier werden doch zwei verschiedene Themen vermischt: 1) Biosprit und 2) die teilweise zweifelhafte Herstellung davon.

Natürlich ist es nicht schön, dass für die Herstellung von Biosprit in bestimmten Ländern den Bauern ihre Existenzgrundlage weg genommen wird. Aber dafür kann man doch nicht die Technologie selbst verantwortlich machen! Was spricht denn dagegen, in den USA oder in Deutschland separate Felder für Biosprit-Mais anzubauen?
Dagegen spricht, dass diese Flächen dem Anbau von Nahrungsmitteln entzogen werden, und zwar in solchen Größenordnungen, dass der Mais knapp und teuer wird.
Zum Vergleich: Von der Menge Mais, die für eine Tankfüllung Biosprit benötigt wird, kann ein Mensch ein Jahr lang leben.

Zudem ist die CO2-Bilanz von solchen Energiepflanzen, wenn sie für Sprit verwertet werden, kaum besser als die von fossilem Sprit. Weil erstmal jede Menge Energie eingesetzt werde muss, um den zu erzeugen. Von den Problemen, die die Monokultur mit den entsprechenden Pflanzenschutzmaßnahmen mit sich bringt, gar nicht zu reden.
Wenn schon Energie aus Pflanzen, dann nur aus Pflanzenresten, und die können in Biogasanlagen mit einer wesentlich höheren Effizienz verwertet werden.

Und drittens gibt es kaum zu kontrollierende Verschiebungen:
Für den Anbau von Energiepflanzen wird z.B. Weideland zu Acker gemacht, was wiederum dazu führt, dass Urwald für Ersatz-Weideland gerodet wird.
Das gleiche passiert durch Palmöl-Plantagen.
Die Kontrolle darüber, ob der Anbau von Energiepflanzen wirklich umweltfreundlich stattfindet, ist kaum möglich.

Du solltest dich über das Thema kundig machen, wenn es dich wirklich interessiert.

Apropos Soja:
Sojabohnen werden hauptsächlich zu Viehfutter gemacht, damit wir hier billiges Fleisch essen können. So werden 5 pflanzlichen Kalorien in 1 tierische umgewandelt – eine sehr schlechte Verwertung von knappen Nahrungsressourcen.
Auf diese Weise trägt auch unserer unmässiger Fleischhunger dazu bei, dass woanders Menschen hungern.
 
in meiner stadt ist österreichs grösste biospritanlage
vor ca.15 monaten in betrieb gegangen,

heute ist sie offiziell in konkurs gegangen...

vorerst wird von 46 mio euro konkurssumme gesprochen !

rechnen sich nicht mehr......
 
Habt ihr euch schonmal Gedanken darüber gemacht wieviele Flächen abgeholzt werden um wertvolles Getreide anzubauen um es nacher in minderwertige Fleischkalorien zu "veredeln"? Von der Energie, die bei der Umwandlung von Getreide in Fleisch verloren geht, würden einige Menschen mehr satt werden.
Was ich damit sagen will: Die Menge an Rohstoffen die für die Produktion von Biosprit angebaut werden muss steht wahrscheinlich in keinerlei Relation zu der, die daran verschwendet wird, Fleisch zu "erzeugen". Mir ist bewusst das das Thema des Threads ein anderes ist, aber ich hatte irgendwie das Bedürfnis hier mal darauf hinzuweisen. Es sind beides vermeidbare übel.

EDIT: Danke lünk das meinte ich =) du warst etwas schneller als ich, ich hab mal wieder nen bissel getrödelt -.-
 
Hallo,

jetzt ist ja kaum der unfassbare Versuch unseres "Umweltministers" gekippt, mit 10% Biosprit den Super-Kraftstoff weiter zu versauen, schon kommt -gottseidank- immer mehr das Bewusstsein, dass Biosprit ein riesengroßer Unfung ist. Im Endeffekt sterben für diese grüne Öko-Weltverbesser-Ideologie Menschen - zumindest so lange, wie es auf der Welt noch Hunger gibt. Das macht mich traurig und wütend:

"Die Nahrungsmittelknappheit führt zu Hungersnöten und sozialen Unruhen. ... Die Gründe dafür sind vielschichtig. Aber Experten sind sich einig: Der Hauptgrund ist die Förderung von Biosprit. Lange galt es als klimafreundlich und fortschrittlich, aus Mais und anderem Getreide Ethanol und damit Biosprit herzustellen. Aber mittlerweile wird die Hälfte des in den USA angebauten Mais für Biosprit verwendet."

http://www.einslive.de/magazin/specials/2008/04/lebensmittelpreise.jsp


"Preissteigerungen haben in vielen Ländern Westafrikas in den vergangenen Wochen selbst Grundnahrungsmittel zu Luxusgütern gemacht. So stiegen etwa in Mauretanien die Preise für Getreide innerhalb eines Jahres um 40 Prozent. Das UN-Welternährungsprogramm WFP befürchtet für dieses Jahr Hunger und Mangelernährung. Dabei gilt bereits jetzt jeder achte Mauretanier als stark unterernährt. Die Ursachen sind vielfältig. ... Doch auch der zunehmende Anbau von Pflanzen, die zu Biotreibstoffen verarbeitet werden sollen, lässt die Lebensmittel teurer werden, da weniger Anbaufläche für Mais oder Getreide genutzt werden kann."

http://www.n-tv.de/943636.html

Im Endeffekt sterben also Menschen an Hunger, weil in westlichen Ländern ein paar städtische Ökos ihr Gewissen beruhigen wollen und Biosprit tanken. Oder weil ein vollkommen unfähiger Umweltminister seine persönliche Karriere pushen will....

Meine Forderung: Biosprit stark eindämmen und absolutes Verbot, dass Lebensmittel wie Mais oder Getreide zu Sprit verarbeitet werden.

Was denkt ihr zu dem Thema?

Hallo !
Vieviel Sprit braucht dein Motorrad wenn du mit 200 km/h über die
Autobahn fährst ?
Ich fahre so, dass ich mit 5 Liter auf 100 km auskomme.
Ich will damit nur sagen, dass kritisieren einfacher ist, als konkrete Vorschläge zu machen.
hb
 
Genau, wenn. Nicht der Biosprit ist das Problem, sondern der Mensch. Biosprit ist nur die Technologie, das Problem ist eben noch die effiziente und ökonomische Nutzung.

Nicht zu vergessen, die ganze Flora und Fauna die man mit den Regenwäldern mit zerstört. Aber das interessiert ja eh keinen.
So ein Mist aber auch, dass Mais nur im Regenwald wächst.

Dagegen spricht, dass diese Flächen dem Anbau von Nahrungsmitteln entzogen werden, und zwar in solchen Größenordnungen, dass der Mais knapp und teuer wird.
Zum Vergleich: Von der Menge Mais, die für eine Tankfüllung Biosprit benötigt wird, kann ein Mensch ein Jahr lang leben.

Zudem ist die CO2-Bilanz von solchen Energiepflanzen, wenn sie für Sprit verwertet werden, kaum besser als die von fossilem Sprit. Weil erstmal jede Menge Energie eingesetzt werde muss, um den zu erzeugen. Von den Problemen, die die Monokultur mit den entsprechenden Pflanzenschutzmaßnahmen mit sich bringt, gar nicht zu reden.
Für grüne Energiequellen wie Windräder oder Solaranlagen findet man doch auch den nötigen Platz. Es ist ja nicht so, als gäbe es in Deutschland kein ungenutztes Land. Und die Effizienz mag heute noch nicht so hoch sein, aber die Technologie ist ja noch jung. Warum sollte es nicht möglich sein, sie mit der Zeit zu erhöhen? Ich halte es für falsch, sie von vornherein zu verteufeln.

Die Kontrolle darüber, ob der Anbau von Energiepflanzen wirklich umweltfreundlich stattfindet, ist kaum möglich.
Zumindest der Regenwald lässt sich schon mal relativ leicht ausschließen.

Apropos Soja:
Sojabohnen werden hauptsächlich zu Viehfutter gemacht, damit wir hier billiges Fleisch essen können. So werden 5 pflanzlichen Kalorien in 1 tierische umgewandelt – eine sehr schlechte Verwertung von knappen Nahrungsressourcen.
Auf diese Weise trägt auch unserer unmässiger Fleischhunger dazu bei, dass woanders Menschen hungern.
Ganz genau. Aber darüber redet wieder keiner, weil das einen ja selbst betreffen könnte.
 
Angel,

wir brauchen die Ackerflächen für die Nahrungsmittelproduktion, das zeigt doch grade die aktuelle Situation, die auch Anlaß für diesen Thread war.
Wenn Nahrungsmittel knapp und teuer werden, und Menschen hungern, können wir diese Flächen nicht für die Erzeugung von Autotreibstoff missbrauchen.

Windräder benötigen nur ein paar Quadratmeter, Solaranlagen werden überhaupt nicht auf Ackerflächen installiert, sondern auf Gebäuden.
Abgesehen davon ist Biosprit nur zu einem Teil für die derzeitige Misere verantwortlich – aber das führt jetzt zu weit.

Interessant ist aber, dass nicht die Einwände der Ökologen dazu geführt haben, dass die Biospritbeimischung wieder gestoppt worden ist, sondern die des ADAC, weil viele Autos den Sprit nicht vertragen.

Nicht der Hunger in den armen Ländern ist das entscheidende Argument, sondern die Schäden an den Spritleitungen in unseren vergötterten Autos…

Das sagt 'ne Menge über uns aus.
 
@Bergsun: Daraus aber ein „Biosprit tötet Menschen“ zu machen, wäre wahrscheinlich selbst der Bild-„Zeitung“ zu primitiv. Wie gesagt, das ist nicht der Technologie sondern der momentanen Anwendung anzulasten.
 
@Bergsun: Daraus aber ein „Biosprit tötet Menschen“ zu machen, wäre wahrscheinlich selbst der Bild-„Zeitung“ zu primitiv. Wie gesagt, das ist nicht der Technologie sondern der momentanen Anwendung anzulasten.

Das wollte ich nicht tun. Mir reicht es festzustellen, dass man den Regenwald abholzt um Futter für die Wegwerfgesellschaft herzustellen. Dass dabei Tier- und Pflanzenarten ausgerottet werden ist nur ein weiterer Punkt in der Misere.
 
Angel,

wir brauchen die Ackerflächen für die Nahrungsmittelproduktion, das zeigt doch grade die aktuelle Situation, die auch Anlaß für diesen Thread war.
Wenn Nahrungsmittel knapp und teuer werden, und Menschen hungern, können wir diese Flächen nicht für die Erzeugung von Autotreibstoff missbrauchen.
Was haben denn deutsche oder nordamerikanische Agrarprodukte mit den hungernden Kindern in einem Dritte-Welt-Land zu tun? Das Problem ist doch, dass (auch) in den falschen Ländern angebaut wird. In Ländern, die so schon kaum über die Runden kommen und deren Bauern von Großkonzernen das Mais vor der Nase weggeschnappt wird. Das spricht aber nicht dagegen, in Industriestaaten Nutzmais anzubauen.

Nicht der Hunger in den armen Ländern ist das entscheidende Argument, sondern die Schäden an den Spritleitungen in unseren vergötterten Autos…

Das sagt 'ne Menge über uns aus.
Stimmt, das sagt über uns aus, dass wir im Kapitalismus leben. ;)
Leider ist Nächstenliebe in unserer Wirtschaft nicht viel wert. Das ist aber nichts neues! :(
 
Die Weizenbauern von heute, sind die Energielieferanten von morgen. Also ich werde mal sehen ob ich mir hier noch etwas Land unter den Nagel reissen kann.....
 
Ich würde ja jetzt hier meine Meinung zu diesem Thema erörtern, aber dann wäre ich bis morgen früh mit schreiben beschäftigt.

Um es mal kurz zu fassen, es liegt nicht am Biosprit, es gibt Nahrungsmittel genug, nur haben mittlerweile nicht mehr alle das Geld um diese zu bezahlen. Also muss da angesetzt werden und arme Länder müssen endlich wirklich unterstützt statt nur ausgebeutet werden.

Außerdem sollten wir uns endlich mal selbst an die eigene Nase fassen und Energie zu sparen, freue mich schon bald wieder in der Stadt zu wohnen und Bahn und Bus nutzen zu können!

Außerdem sollten WIR auch nicht so verschwenderisch mit Nahrungsmitteln umgehen, dann bleibt mehr für alle übrig.

Ps wir heizen mit Holz:cool:
 
Hallo lars munich: du redest wie ein Dummkopf.
 
so gut. dann macht doch mal ein paar konstruktive vorschläge. ich meine, was sollen denn aussagen wie "damit wir hier fleischen essen können", "für unsere vergötterten autos", "für unsere wegwerfgesellschaft"?
wenn ihr euch persönlich durch so eine aussage besser fühlt- schön für euch. bringen tut das leider GARNICHTS. weil der großteil der industrieallisierten welt nun mal fleisch ißt und (mindestens) ein auto hat. und seht mal nach china: schon mal nachgesehen wie die CO2 Emissionen in den letzten jahren dort gestiegen sind? denkt ihr, dass die menschen jetzt alle auf ein auto verzichten? verzichtet IHR auf euer auto? habt IHR mal die ökobilanz von eurem tollen apple-rechner gecheckt? DER verdient das prädikat ökosau!

ich bin froh, dass ich in d-land aufgewachsen bin und deshalb nicht hungern muss. aber den "lifestyle" der ganzen welt wird niemand in absehbarer zeit ändern.

was wir brauchen sind konstruktive, technologisch machbare und wirtschaftliche lösungen für die zukunft und kein hickhack darum wer nun schuld ist und das man selber ja viel besser ist ("die bösen anderen fahren ein böses, böses auto und essen fleisch. ich esse nur manchmal fleisch und gestern bin ich ja sogar mit dem fahrrad zur arbeit gefahren..."-oh mein gott!!). also, wie schaffen wir es das nord-süd-gefälle zu beheben, den klimawandel aufzuhalten, wasser und nahrung für die gesamte menschheit bereitzustellen und die biodiversität zu bewahren????????????? ? ? ? ? ? ? ? ?
 
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