Das ist nicht richtig, es hängt stets von den Umständen ab, der Situation, den eigenen Fähigkeiten und denen der anderen. Nur eine Feststellung. Davon unabhängig war das eine wirklich extrem ungünstige Situation. Und eine Schlägerei kann sehr problematisch ausgehen, auch juristisch. Natürlich wird einem das Notwehrrecht nicht genommen, wenn man dieses umzusetzen vermag und sofern es sinnvoll erscheint und man dieses Risiko eingehen möchte. Recht braucht dem Unrecht nicht zu weichen. Aber jeder sollte sich schon vor einer solchen Situation entscheiden, welche Risiken er eingehen möchte, was für Möglichkeiten er hat und welche Alternativen in der Situation konkret umsetzbar sind. Gut, dass keine Waffen gezogen wurden.
Auf jeden Fall Anzeige erstatten.
Meine eigene, ganz persönliche Antwort wäre Kampfkunst (Strassenkampf). Das bedeutet noch nicht, dass man eine solche Situation aktiv bewältigen kann, man kann aber die eigenen Möglichkeiten besser einschätzen und man kann vermeiden, aus falschem Stolz und einer falschen Einschätzung heraus das Falsche zu tun und sich dann auch noch selbst Vorwürfe zu machen. Wer nicht kämpfen kann, hat oft keine Alternative und flüchtet. Wer kämpfen kann, hat eine Alternative und zieht sich dann zurück, wenn die Situation es erfordert, aber er flüchtet nicht (das Resultat ist das gleiche, man entzieht sich der Situation, aber der Umgang mit der Situation ist anders, gerade auch die Selbstbewertung).
Aber das Erlernen der Selbstverteidigung und Konfliktbewältigung ist nur eine Möglichkeit und braucht auch Zeit. Ich bin denen, die mich damals als jungen Jugendlichen das erste Mal angriffen (vierfach in der Überzahl) heute dankbar, da ich mich trotz meiner Sportlichkeit und meines Wehrens danach ausgiebig mit der Selbstverteidigung auseinander gesetzt habe (da damals chancenlos). Dieser Prozess war ein enormer Gewinn an Freiheit, wie sich in den Jahren darauf in vielen Situationen heraus stellte. Ich möchte es nicht mehr missen. Also den vier Jungs, von hier aus: vielen Dank!
Ich selbst nehme so etwas mit Humor. Aber jeder muss seinen eigenen Weg gehen. Solange man sich nicht mit Selbstvorwürfen ungerecht zusätzlich den Tag schlecht redet und sich in Alternativen hinein fantasiert, die man zu diesem Zeitpunkt nicht besaß.