Gesellschaft barbarischer brauch

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So fremd ist uns das gar nicht. Bis 1962 wurde auch von den Katholiken der 1. Januar als Beschneidungsfest Jesus (Circumcisio Domini) gefeiert. Die Heilige Vorhaut wurde ueber Jahrhunderte als hohe christliche Reliquie ausgestellt, von der gleich ein Dutzend Kirchen in Europa behaupteten sie zu besitzen :)
 
von Nazis habe ich kein Wort geschrieben...

Und ich dachte, "Der Deutsche an sich" setzt den Gedankengang voraus - war ja auch nicht kritisch auf dich gemünzt, sondern eben auf das mitunter gern polierte Bild, zudem, wenn selbst ein Helmut Schmidt nicht dem Gedankengang entfliehen kann, es gäbe eine genetische Erbschuld... und nicht Erbverantwortung...
 
kann mir jemand mal kurz sagen wieso die juden nun schimpfen in berlin und demonstrieren wollen?
http://www.zeit.de/gesellschaft/zei...schneidung-demonstration-juden-muslime-berlin

Steht doch in dem Artikel:

"Wir sind entsetzt", heißt es in dem Aufruf, "über eine von Vorurteilen und diffusen Ängsten geprägte Diskussion, die teils hysterische Züge annimmt und antisemitische und antiislamische Stereotypen bemüht". Juden und Muslime stünden plötzlich als Kinderquäler da, als schlechte und lieblose Eltern, die an wehrlosen Kindern angeblich archaische und blutige Rituale vollführten.

Dass die gängige Praxis des rituellen Beschneidens überhaupt auf dem Prüfstand steht und dabei Kinderrechte der Maßstab sein sollen, ist den Religionsgemeinschaften nicht recht. Man hat darüber nicht zu diskutieren, sondern es zu akzeptieren und zu respektieren:

"Niemand muss sich für Beschneidungen begeistern. Aber Respekt können wir verlangen."

Das ist genau dieselbe Strategie, die auch in Charlotte Knoblochs Gastbeitrag für die sz ("Wollt ihr uns Juden noch?") steckt: Wer das Ritual nicht respektiert, respektiert auch die Menschen nicht, die es an ihren Kindern vollziehen.

ich meine, die regeln dafür sind doch ok. nur die mit dem "nachweisen des glaubens" finde ich nicht angemessen. aber der rest hört sich doch nach einer sinnvollen regelung an?

Wenn es den Religionsgemeinschaften nur darum ginge, dass ihre männlichen Kinder beschnitten herumlaufen, dann wär's kein Problem. Es geht ihnen aber um das Ritual, so mit Mohel, dem Tropfen süßen Weines und anschließender Feier. Daher wollen sie einen gesetzlichen Freibrief ohne Reglementierungen und ohne Auflagen.
Ansonsten wäre die einfachste Regelung, den Eltern - Weltanschauung und Religion egal, siehe Gleichheitsgrundsatz - gleich nach der Geburt im Krankenhaus einen Cutting-Service anzubieten: Wenn ihr das wollt, dann hier und sofort - fachgerecht und für das Kind so schonend wie möglich. Für jüdische Eltern wäre das wohl der Super-GAU. Brit Mila müsste ausfallen.
 
So fremd ist uns das gar nicht. Bis 1962 wurde auch von den Katholiken der 1. Januar als Beschneidungsfest Jesus (Circumcisio Domini) gefeiert. Die Heilige Vorhaut wurde ueber Jahrhunderte als hohe christliche Reliquie ausgestellt, von der gleich ein Dutzend Kirchen in Europa behaupteten sie zu besitzen :)

Kaum 50 Jahre vorbei, ist uns das völlig fremd geworden. Ich hab noch nie
davon gehört. Obwohl ich sogar katholisch geformt wurde.

Ach du heilige Vorhaut — klingt lustig :D
 
... Wer das Ritual nicht respektiert, respektiert auch die Menschen nicht, die es an ihren Kindern vollziehen. ...
Ich werde es tunlichst vermeiden für Menschen Respekt zu hegen, die meine ob ihres subjektiven Glaubens, ihre ihnen anvertrauten Kinder - verstümmeln zu müßen ...
Respekt verdient man sich durch LEISTUNG - eine Beschneidung von Säuglingen und Kleinstkindern stellt bestenfalls eine Minderleistung dar und ist daher wohl kaum respektabel.
 
Das mit der Verstümmlung hätte ich mal gerne erklärt.:eek:
Ich bin auch beschnitten, aber als verstümmelt habe ich mich noch nie gesehen. Optisch auch nicht auszumachen.

Respekt verdient man sich durch Leistung?
Ist das so?
Was in den Augen Einzelner eine Leistung ist, ist in den Augen Anderer menschenverachtend. Das kann kein Kriterium für Respekt sein.
 
Das mit der Verstümmlung hätte ich mal gerne erklärt.:eek:
Ich bin auch beschnitten, aber als verstümmelt habe ich mich noch nie gesehen. Optisch auch nicht auszumachen.
Kapierst Du nicht, die religiösen schneiden deutlich mehr weg, als es bei einer Phimose, wie bei Dir, der Fall ist. :rolleyes:
 
Kapierst Du nicht, die religiösen schneiden deutlich mehr weg, als es bei einer Phimose, wie bei Dir, der Fall ist. :rolleyes:
Nein, du kapierst nicht und bist nicht Willens, die Threads richtig zu lesen. Es bringt in so einer Situation nichts, nur das zu lesen, was einem in den eigenen Kram passt. Ich hatte dir zu der selben Frage schon einmal geantwortet.

da wird mehr abgeschnitten als bei der medizinisch indizierten.
Ganz großer Quatsch. Ich habe keine Vorhaut (s.o) mehr. Medizinische Notwendigkeit.Und nun?

Soll ich dir das vorsingen? Ich poste gerne eine Audiodatei.
Das mit dem Foto lasse ich aber lieber mal.
Für dich noch mal dick und fett:
Bei den meisten Phimosepatienten wird reichlich weggeschnitten. Da kann nachher keiner mehr entscheiden, ob das nun religiös oder medizinisch begründet war.
Auch dir möchte ich dringend Dieter Nuhr ans Herz legen. Ausserdem gefällt mir die Tendenz in deinen Postings immer weniger.

Uwe
 
... Auch dir möchte ich dringend Dieter Nuhr ans Herz legen ...

Was soll ich mit diesem Kasper?
Die Tatsache das sich jemand angepisst fühlt nimmt doch keinen Einfluss auf meine Meinung.
Beschneiden lassen kann sich jeder mit erreichen der minimalen Einsichtsfähigkeit - ergo manche nie ...
 
Was soll ich mit diesem Kasper?
Die Tatsache das sich jemand angepisst fühlt nimmt doch keinen Einfluss auf meine Meinung.
Beschneiden lassen kann sich jeder mit erreichen der minimalen Einsichtsfähigkeit - ergo manche nie ...

Kasper hin oder her, aber er hat mal ein schönes Zitat gebracht:

"Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten."

So war der Hinweis meinerseits gemeint.
 
Nein, du kapierst nicht und bist nicht Willens, die Threads richtig zu lesen. Es bringt in so einer Situation nichts, nur das zu lesen, was einem in den eigenen Kram passt. Ich hatte dir zu der selben Frage schon einmal geantwortet.




Soll ich dir das vorsingen? Ich poste gerne eine Audiodatei.
Das mit dem Foto lasse ich aber lieber mal.
Für dich noch mal dick und fett:
Bei den meisten Phimosepatienten wird reichlich weggeschnitten. Da kann nachher keiner mehr entscheiden, ob das nun religiös oder medizinisch begründet war.
Auch dir möchte ich dringend Dieter Nuhr ans Herz legen. Ausserdem gefällt mir die Tendenz in deinen Postings immer weniger.

Uwe

Aber nicht in Deutschland, wenn es sich nicht um einen besonders schweren Fall der Phimose handelt, im Gegenteil wir schon seit längeren versucht ganz auf operative Einschnitte zu verzichten und wenn nur ein wenig zu Beschneiden, siehe hier.

Bei den religösen Beschneidungen wird dagegen immer eine vollständige Beschneidung durchgeführt.

Sehe Dir einfach die entsprechenden Abbildungen an und vergleiche.

Es geht nicht darum, ob man mit einer Beschneidung geärgert wird, sondern darum das Kinder ohne medizinische Notwendigkeit und häufig ohne Narkose diesem Eingriff ausgesetzt werden.

Um Deinen Fall geht es überhaupt nicht. ;)
 
Aber nicht in Deutschland, wenn es sich nicht um einen besonders schweren Fall der Phimose handelt, im Gegenteil wir schon seit längeren versucht ganz auf operative Einschnitte zu verzichten und wenn nur ein wenig zu Beschneiden, siehe hier.
Ich gebe es auf. So was von begriffsstutzig ist mir noch nicht vorgekommen.
Auch wenn jemand ohne Narkose beschnitten wird, ist er doch noch nicht verstümmelt. Du meine Güte.
Tschö mit ö.

und raus
Uwe
 
Ich werde es tunlichst vermeiden für Menschen Respekt zu hegen, die meine ob ihres subjektiven Glaubens, ihre ihnen anvertrauten Kinder - verstümmeln zu müßen ...
Respekt verdient man sich durch LEISTUNG

Das sehe ich anders. Respekt sollte man grundsätzlich jedem Menschen entgegenbringen, ganz egal, wer er ist und was er bislang geleistet hat. Ich würde mich auch schwertun, einen Religionsanhänger, der sein Kind für seinen - aus meiner Sicht: imaginären - Gott beschneiden lässt, nicht zu respektieren. Vor Weltanschauungen und politischen Standpunkten aber muss man keinen Respekt haben, ganz im Gegenteil, die gehören diskutiert, idealerweise ohne falsche Zurückhaltung.
 
Wiedersprichst du dich da nicht?
Was anderes als eine Weltanschauung soll denn Religion sein?
Respekt verwechselst du mit Achtung (die ich selbstredend auch für jedermann hege), Respekt ist aber WERTSCHÄTZUNG - und diese bringe ich Kinderverstümmelern per se nicht entgegen ...
 
Wiedersprichst du dich da nicht?

Ne, glaub ich nicht, dass ich mir da widerspreche.

Was anderes als eine Weltanschauung soll denn Religion sein?

Natürlich ist das eine Weltanschauung. Soweit richtig.

Respekt verwechselst du mit Achtung (die ich selbstredend auch für jedermann hege), Respekt ist aber WERTSCHÄTZUNG - und diese bringe ich Kinderverstümmelern per se nicht entgegen ...

Ob du es nun als "Achtung" oder als "Wertschätzung" siehst, ist völlig irrelevant. Ich trenne zwischen dem Menschen und dem, was er tut. Es gibt Taten die wirklich verabscheuungswürdig sind, aber die Abscheu sollte sich dann auf die Tat richten und nicht auf den Menschen, der sie begeht. Was die "Kinderverstümmler" betrifft: Obwohl ich diese eigenartigen Riten ziemlich befremdlich finde, so mit einem Tropfen Wein und Lutschen an einer Paracetamol als Betäubung, Schmerzen für das Kind und danach Riesenfete, so sträubt sich dennoch alles in mir, die Ausführenden menschlich abzuqualifizieren. Das steht mir gar nicht zu. Und es stiftet auch nur Unfrieden.
 
Ne, glaub ich nicht, dass ich mir da widerspreche.



Natürlich ist das eine Weltanschauung. Soweit richtig.



Ob du es nun als "Achtung" oder als "Wertschätzung" siehst, ist völlig irrelevant. Ich trenne zwischen dem Menschen und dem, was er tut. ...
Dito.
Mensch = Achtung
Tat = Respekt/Wertschätzung
Untat = Abwesenheit von Werstschätzung/Respekt bei gleichzeitigem Erhalt der Grundachtung als Mensch.
Und die Verstümmelung von anvertrauten Babys, und Kleinstkindern, ohne medizinische Indikation, ist zweifelsohne eine Untat ...
 
Dito.
Mensch = Achtung
Tat = Respekt/Wertschätzung

Wieviel "Achtung" vor einem Menschen bleibt denn da noch übrig, wenn du ihn als "Kinderverstümmler" bezeichnest? (Das Wort ist nun mal beleidigend und herabsetzend).
 
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