Bahn vs. Auto: Bahn rund 30 Prozent teurer?

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Jetzt muss ich mich mal als Ignorant outen, vielleicht auch als Vollidiot. Folgende "Problematik": Ich muss am Montag für vier Tage beruflich von München nach Fürth. Das gleiche nochmal die Woche drauf, dann allerdings nur von Montag auf Dienstag. Für die eigentlichen Fahrt stehen Auto und Bahn zur Verfügung, das bereits gebuchte Hotel ist in Fußnähe zur Redaktion.

Die günstigste und schnellste Verbindung mit der Bahn wären 30,80 Euro pro Richtung, Fahrtzeit München (Hbf) - Nürnberg (Hbf) rund 1:46h, Fahrtzeit von meiner Wohnung zum Münchener Hauptbahnhof ca. 30 Minuten, vom Nürnberger Hauptbahnhof zur Redaktion ebenfalls ca. 30 Minuten. Macht insgesamt mit eingerechneter Zeit zum Umsteigen etwa drei Stunden zum Preis von 32,70 Euro (30,80 Euro Zug + 1,90 Euro öffentlicher Nahverkehr Nürnberg/Fürth, für München habe ich eine Monatskarte, die Fahrt ist also umsonst) pro Richtung. Da ich die Strecke vier Mal fahren muss also in Summe 130,80 Euro und zwölf Stunden, von denen ich allerdings etwa sieben Stunden (4x 1h45) als Arbeitszeit im Zug nutzen kann.

Die gleiche Rechnung mit dem Auto: von Wohnung bis in die Redaktion fahre ich mit dem Auto ziemlich genau zwei Stunden (in der Praxis ermittelter Wert), Strecke pro Richtung: 190km von Tür zu Tür. Pro Fahrt komme ich also bei erfahrungsgemäß etwa 8,5l/100km Spritverbrauch auf etwa 16l Sprit, bei einem Preis von 1,25€ pro Liter also auf etwa 21€ pro Fahrt, Verschleiß (Reifen, Motor, etc.) nicht eingerechnet. Da ich keinen Neuwagen fahre, der Motor sehr zuverlässig ist und meine Reifen in der Regel nicht aufgrund fehlenden Profils, sondern einer altersbedingt ausgehärteten Gummimischung ausgetauscht werden (und noch dazu brandneu sind, erst am Mittwoch aufgezogen), halten sich die Verschleißkosten des Fahrzeugs im Rahmen. Spritkosten wären also bei vier Fahrten etwa 84 Euro, mit Verschleiß also mit Sicherheit nicht mehr als grob überschlagen 100 Euro.

Jetzt meine vermeintliche Ignoranz / Dummheit: warum sollte man da noch Bahn fahren? Ich spare mir pro Richtung nicht nur fast eine dreiviertel Stunde, sondern noch dazu auch einiges an Geld. Abgesehen von den knapp zwei Stunden Arbeitszeit im Zug (die in der Tat nicht zu verachten sind) und dem Aspekt des Umweltschutzes, gibt es einen vernünftigen Grund, warum ich Zug fahren sollte statt Auto? Oder habe ich in meiner Rechnung etwas übersehen, vergessen, oder mich gar übelst verrechnet?
 
Jop, die Bahn ist zu teuer, dem schließ ich mich an.

Wer allerdings auch nur ein paar Mal im Jahr eine längere Strecke fährt kann von einer Bahncard 50 sehr gut profitieren.

ps.: Das witzigste an der Bahn ist aber folgendes: Mir passiert es so oft, dass ich 82 € für eine einfache Fahrt zahle (dank Bahncard nur 41 € aber regulär würde es 82 €*kosten) und dann darf ich die 4,5 Stunden Fahrt irgendwo auf dem Gang verbringen. Sei es weil ich nicht mehr reservieren kann oder weil die Reservierung mal wieder nicht funktioniert (z.B. wegen Zugwechsel, computerausfall etc.). Das ist einfach lachhaft. Du bezahlt so einen Haufen Geld und hast nicht mal einen Sitzplatz!
Und dann haste auf der Strecke München - Stuttgart noch eine 50-50-Chance dass der Zug mal wieder 10 Minuten verspätet ist woraufhin ich in Stuttgart den Anschluß verpasse...
 
Vergessen bzw übersehen hast Du z.B. KFz-Steuer und Versicherung. Inwieweit Du die Verschleisskosten vernachlässigst bleibt natürlich Dir überlassen.
Im Auto musst Du selber fahren, im Zug wirst Du gefahren (Du kannst also die Zeit dort auch zum Arbeiten nutzen).
Gruss
der eMac_man
 
Hast Du auch Anschaffung des KFZ, Wartung (Reparatur), Verbrauchsmaterialien, Wertverlust sowie Versicherung etc. in Deine Kalkulation mit einbezogen?

Sonst ist das eine unsinnige Milchmädchenrechnung.
 
Ja, so denken??????? Autofahrer. Mach ich aber auch so, meine Kiste braucht bei Vollgas bis zu 40 Liter bei einer Leistung von ca. 800 Pferdchen, da kommt dann der Golf mit 100 Eseln und 9 Liter im Vergleich auf 72 Liter, Mensch fahr ich günstig. Wenn dann der Golffahrer seinen Wagen jeden 3. Tag zur Inspektion bringt sind meine Inspektionskosten im viertel Jahr gar nicht mehr so TEUER.
 
Ja, die Bahn ist zu teuer und unzuverlässig. Hab es mittlerweile auch aufgegeben und setzte mich lieber ins Auto. Und wenn mein Sitznachbar sich schon darüber aufregt, wenn ich mal zu Toilette muss und er deswegen mal kurz aufstehen muss, vergeht mir sowieso die Freunde an der Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. :D

Und warum sollte man Kosten wie Anschaffung, Versicherung, Wertverlust usw. einrechnen. Das Auto ist ja eh verfügbar und die Kosten für das Auto würden trotz der Bahnfahrt auch anfallen. Ich schaffe mir ein Auto ja nicht nur für eine Fahrt an.
 
Ich glaub ob Bahn oder Auto jetzt unterm Strich billiger ist kann man pauschal einfach nicht sagen. Es kommt immer auf die Umstände an. Du wirst sicherlich Fälle haben in denen sich eine Bahnfahrt lohnt und dann wiederum solche in denen sie sich überhaupt nicht lohnt.
 
und jetzt denke mal dass du im Auto vielleicht sogar zu zweit unterwegs sein könntest...

da kommen beim Auto nur wenige Euro dazu und bei der Bahn hast du mal eben den doppelten Fahrpreis.

ich verstehe die bahnpreise schon lange nicht mehr...
normale fahrkarten sind fast unerschwinglich...
 
Hast Du auch Anschaffung des KFZ, Wartung (Reparatur), Verbrauchsmaterialien, Wertverlust sowie Versicherung etc. in Deine Kalkulation mit einbezogen?

Sonst ist das eine unsinnige Milchmädchenrechnung.
Anschaffungskosten und Steuer/Versicherung darf man in dem Fall nicht einbeziehen. Denn das Auto ist schon längst angeschafft, genauer gesagt im Jahr 2001 gebraucht gekauft und damals bar bezahlt. Gehört seitdem zu 100% mir. Und bei Steuer & Versicherung gilt: die muss ich sowieso zahlen, egal ob ich am Montag mit dem Zug oder mit der Bahn fahre. Denn das Auto kann ich aus beruflichen und privaten Gründen (Familie) nicht abschaffen, diese Kosten entstehen also unvermeidbarerweise so oder so, völlig egal wie ich am Montag von München nach Fürth komme. Die Verbrauchsmaterialien sind in den Verschleißkosten mit einberechnet, das Auto ist extrem verschleißarm (auch ein Grund, warum ich es noch fahre; ich wollte eigentlich 2008 schon ein neues Auto kaufen, allerdings haben mich die durchschnittlichen Werkstatt- und Verschleißkosten abgeschreckt).

Und zum Thema Wertverlust: es handelt sich um einen älteren Audi mit über 200,000km auf der Uhr. Der einzige echte Wertverlust würde im Falle eines Unfalls eintreten, da das Auto (insbesondere dieses Jahr aufgrund der Abwrackprämie) ohnehin nicht mehr viel wert ist
 
Bin in den letzten 2 Tagen 1300km Bahn gefahren... Das meiste ICE und bezahlen musste ich es nichtmal selbst.

Trotzdem hasse ich Bahnfahren!!!

a) Dass sich ein Zug verspätet ist mehr als wahrscheinlich

b) teuer

c) unbequem

d) wenn mir eine Autofahrt allein zu teuer ist, dann inserier ich bei mitfahrgelegenheit.de o.ä. und freu mich auf nette Gesprächspartner, die etwas Bezingeld beisteuern. Bis jetzt waren meine Erfahrungen dabei durchweg positiv.


Aber ich muss sagen, dass ich gerne öffentliche Verkehrsmittel im Nahverkehr nutze (S-Bahn, Bus, etc.)
 
Die Spritkosten sind bei der Gesamtbetrachtung der Kosten eines Autos der kleinere Teil. Insbesondere Anschaffung/Wertverlust, Versicherung, Steuer und Reperaturen/Instanthaltung kosten Geld, das solltest du für einen fairen Vergleich mit reinrechnen.

Ansonsten müsste man die Bahn schon subventionieren, damit es sich schneller nur gegen den Benzinverbrauch rechnet. Ich wäre da sofort dabei, nur ob es der Großteil der Wähler ist ...?
 
Und warum sollte man Kosten wie Anschaffung, Versicherung, Wertverlust usw. einrechnen. Das Auto ist ja eh verfügbar und die Kosten für das Auto würden trotz der Bahnfahrt auch anfallen. Ich schaffe mir ein Auto ja nicht nur für eine Fahrt an.
Aber jede Fahrt Auto statt Bahn verringert den (Wiederverkaufs-)wert des Autos.
 
Deutsche unterschätzen Auto-Kosten
Mehr als zwei Drittel der Deutschen schätzen die Gesamtkosten für ihre Autos zu niedrig ein.


Das ergab eine Forsa-Umfrage für den Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) unter 1002 Pkw-Besitzern. Laut ADAC-Werten kostet ein Kleinwagen seinen Fahrer 321 Euro pro Monat. In dieser Klasse schätzten 75 Prozent der Befragten die Kosten im Durchschnitt auf nur 192 Euro. Die ADAC-Werte schließen den monatlichen Wertverlust, die Betriebs-, Werkstatt- und Fixkosten sowie Versicherung und Steuern mit ein.

„Diese zusätzlichen Kosten übersehen Autofahrer häufig“, sagte VDV-Präsident Günter Elste. Viele dächten, ihr Wagen sei im Vergleich zu öffentlichen Verkehrsmitteln nicht deutlich teurer.

Quelle
 
Aber jede Fahrt Auto statt Bahn verringert den (Wiederverkaufs-)wert des Autos.
Naja, wie man es sieht. Auf die paar km kommt es dann auch wohl nicht mehr an. Und pauschal zu sagen, dass pro 1.000 km ein Auto die Summe X weniger wert ist, ist glaube ich auch schwierig.
Außerdem kostet die Bahnfahrt ja auch mehr als die (Benzin-)Kosten, wenn man mit dem Wagen fährt.

Autofahren ist einfach viel schöner als den Schweiß des Sitznachbarn riechen zu müssen. Die Wahrscheinlichkeit mit dem Auto in einen Stau zu geraten ist geringer als eine Verspätung der Bahn. Und das Gerenne um noch den Anschlusszug zu bekommen ist auch nicht gerade entspannend. Bahn: Nein Danke!
 
Autofahrer denken??, oder denken das sie denken.
 
Teuer oder nicht, ich bin gerne unabhängig und wer jemals einen größeren Einkauf mit öffentlichen bestreiten musste, möchte nie wieder sein Auto missen.
 
Naja, wie man es sieht. Auf die paar km kommt es dann auch wohl nicht mehr an. Und pauschal zu sagen, dass pro 1.000 km ein Auto die Summe X weniger wert ist, ist glaube ist auch schwierig.
Das pauschal zu sagen ist nur dann schwierig, wenn man argumentiert, dass es "auf die paar km dann auch wohl nicht mehr ankommt." :hum:
Außerdem kostet die Bahnfahrt ja auch mehr als die (Benzin-)Kosten, wenn man mit dem Wagen fährt.
Häh? Naja, davon reden wir hier doch. Das zwar die Benzinkosten ggf. günstiger sind, aber das eben nicht die einzigen Konsten sind. :confused:
 
hm, ich breche mal für die bahn ne lanze. ich nütze in letzter zeit öfters die bahn. in den letzten monaten waren mehrere trips von karlsruhe aus durch ganz deutschland/schweiz/holland/polen dabei. ich hab einmal mehr als 29 € für eine fahrt gezahlt und diese fahrt hab ich drei stunden vor fahrtantritt gebucht. gerade wer alleine reist und sich die strecke früh genug raussuchen kann und ein bisschen zeitlich flexibel ist (+/- 4 stunden), der kann meine ansicht nach mit der bahn einiges sparen.
 
Das ist ja schön und gut, aber es ändert nichts an zwei Tatsachen:

Erstens ist das Auto bereits da, seit acht Jahren, und muss nicht erst angeschafft werden und kann auch nicht abgeschafft werden: ich brauche es beruflich und bin auch privat aufgrund meiner Familie darauf angewiesen. Somit zahle ich die Steuer und Versicherung zwangsweise, völlig egal ob ich am Montag mit Bahn oder Auto nach Fürth fahre. Diese Kosten dürfen also in einer Gesamtbilanz für die Frage "kaufe ich mir ein Auto, oder fahre ich die nächsten zehn Jahre öffentlich?" berücksichtigt werden, in meinem aktuellen Fall jedoch nicht. Werden sie berücksichtigt dann auf beiden Seiten, denn auch wenn ich mit der Bahn fahre ändert das nichts an der Tatsache, dass ich für das Auto Steuer und Versicherung zahlen muss ;)

Zweitens fahre ich in München sowieso extrem wenig mit dem Auto, denn hier lohnt sich der öffentliche Nahverkehr durchaus. Kurze Strecken werden im Sommer sowieso mit dem Fahrrad zurückgelegt.

Wir reden ja auch nicht davon, dass ich im nächsten Jahr etwa 40x die Strecke München - Fürth zurücklegen muss, sondern von zwei Fahrten hin und zurück. Mehr nicht. Und da sehe ich in meinem aktuellen Fall durch die Bahn abgesehen von einem Vorteil (7h zusätzliche Arbeitszeit) nur Nachteile (Kosten, Zeit, Unzuverlässigkeit, etc.)
 
Das pauschal zu sagen ist nur dann schwierig, wenn man argumentiert, dass es "auf die paar km dann auch wohl nicht mehr ankommt." :hum:
Häh? Naja, davon reden wir hier doch. Das zwar die Benzinkosten ggf. günstiger sind, aber das eben nicht die einzigen Konsten sind. :confused:
Red du nur. Mir ist mein Auto trotzdem lieber. :cake:
Außerdem kann man mit dem Wagen mehr mitnehmen und ist wesentlich flexibler. Auch Argumente die für das Auto sprechen, selbst wenn es keinen Kostenvorteil für das Auto gibt.
 
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