Autos von heute - rollender Technikschrott

maccoX

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Ja, der Titel ist etwas provokant, das gebe ich zu, trotzdem steckt auch Wahres drin!

Ich hab einen 10 Jahre alten Citroen C1, einen billigen Kleinwagen. Der hat alles was man an nötiger Grundausstattung braucht, samt elektrischer Fensterheber, Fernbedienung, Klimaanlage und für meinen Komfort - damit ich nicht schalten muss - eine (Halb-)Automatik. Damit kann man gut leben, (besonders) viel kaputt kann auch nicht gehen - das Teil hat nicht mal einen Keilriemen. Das Einzige was mich bereits an diesem stört ist die Designentscheidung, dass das Autoradio Lautstärketasten statt ein Drehrad hat. Ansonsten kann ich alles super und schnell blind bedienen und mich auf das Autofahren konzentrieren.


Jetzt kommen wir aber zu den tollen neuen Autos, gern auch in deutlich höheren Preisklassen die ja so toll sein sollen und scheinbar alles besser machen, was bekommt man da?

Vor allem mal große Touchscreens und deutlich weniger Tasten - weil Touchscreen ist ja viel geiler - und insgesamt hängt alles mögliche auch von der essentiellen Fahrtechnik an der Elektronik. Technische Ausfälle legen zum einen oft auch gleich das ganze Auto lahm. Aber viel schlimmer noch ist die Bedienung des Autos während der Fahrt! Da soll man sich als Fahrer echt auf den Bildschirm konzentrieren und schauen was man da gerade einstellen will, am besten durch fehlende Tasten auch noch mit dem Finger drauf rum drücken - wie gut man da Touchknöpfe trifft während man fährt und das Auto sich bewegt kann sich jeder selbst denken. Statt einfach blind kurz eine Taste zu drücken die man erfühlt schaut man auf das Display und versucht im schlimmsten Fall sogar noch da Elemente mit dem Finger zu treffen - während der Fahrt! Das macht es einfach nur komplizierter wie in meinem schäbigen C1 und erhöht das Unfallrisiko!

Wie weit diese Digitalisierung in einigen Autos geht hab ich erst heute gelesen, da gibt es tatsächlich je nach Modell Dinge wie:
- der Rücksetzknopf im Tacho fehlt, an der Stelle ist jetzt nur eine Zierblende, die Funktion ist jetzt irgendwo in einem Menü versteckt
- der Lampenhebel wird teils mit Knöpfen daneben oder einer Touchfläche ausgestattet
- der ganze Tacho, alles wird zum Display, bzw. gleich mehrere
- tolle Keyless Systeme die bis heute nicht annähernd sicher sind
- etc.


Ich dachte eigentlich ein Auto soll einen möglichst bequem und sicher von A nach B bringen.
Scheinbar ist es heute eher wichtig das es ein Computer mit Touchscreens ist und man sich damit während der Fahrt mehr beschäftigen kann, bzw. muss.

Gut, wenn die Autos mal soweit voll mit Technik sind das sie komplett selbstständig fahren, dann kann der "Fahrer" von mir aus auch darin zocken oder Netflix schauen am 30" Touchscreen und dann würde ich auch gern autonom rumkutschiert werden. Aber so lange man selber fahren muss finde ich diese Entwicklung mehr als nur bedenklich.
 
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Es gibt auch heute genug Modelle, die das nicht haben.
Denn oft ist das, was man in den Zeitungen/ Vorstellungen zu sehen bekommt als Extra zu bezahlen.
Ansonsten kannst beruhigt sein, den politischen Gegnern ist das egal, es geht um das ganze, also trifft es die Nuckelpinnen genau so wie die anderen.
Dein 10 Jahre alter C1 war damals auch schon nicht das technisch aktuellste und ist es auch heute nicht.

https://www.lada.de/
https://www.tatamotors.at/

Wenn Dir einer vor 15 Jahren erzählt hätte, wie weit der Digitale Schrott auch Dein Leben im Griff haben würde, hättest
den für komplett verrückt erklärt.
 
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Digitale Instrumente haben schon Vorteile.
Ein Mix aus Knöpfen und Displays ist gut und das haben viele Hersteller.
Die wichtigsten Funktionen auf Direkttasten und den Rest auf dem Display.
 
Ja, der Titel ist etwas provokant, das gebe ich zu, trotzdem steckt auch Wahres drin!

Ich hab einen 10 Jahre alten Citroen C1, einen billigen Kleinwagen.

.......


Ich dachte eigentlich ein Auto soll einen möglichst bequem und sicher von A nach B bringen.
.

Dann hast Du Dir mit einem 10 Jahre alten C1 aber so ziemlich das unbequemste Modell ausgesucht
was auf dem Markt erhältlich ist.

Etwas anderes ist es, wenn Du den Anspruch hast, dass ein Fahrzeug dich möglichst billig
von A nach B bringen soll.
Das war nämlich der Anspruch an den C1 als er Anfang der 2000er Jahre entwickelt wurde.
Es war ein Gemeinschaftsprojekt von Toyota, Peugeot und Citroen, die alle
aus Kostengründen in einem neuen Werk in Tschechien gebaut wurden.
 
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Dann hast Du Dir mit einem 10 Jahre alten C1 aber so ziemlich das unbequemste Modell ausgesucht
was auf dem Markt erhältlich ist.

Etwas anderes ist es, wenn Du den Anspruch hast, dass ein Fahrzeug dich möglichst billig
von A nach B bringen soll.
Das war nämlich der Anspruch an den C1 als er Anfang der 2000er Jahre entwickelt wurde.
Das stimmt, ich hab da keinen besonderen Anspruch - ausser günstig, klein und das ich es normal bedienen kann. Mit möglichst bequem dachte ich eher an die Allgemeinheit :)
 
Hab ich mir auch schon gedacht. Während ein Blick aufs Handy, obs z.B. noch Batterie hat, bereits einen derben Verstoss darstellt,
ist das muntere rumtippen und suchen auf einem Display irgendwo in der Mittelkonsole das neue musthave und wird freudig begrüsst.

Schon der Verzicht auf das schnelle, bewährte und präzise Lautstärkepoti der Radios um es durch Mini-tipptasten zu ersetzen,
die man erstens nur durch hinschauen überhaupt trifft und man oft nachregeln muss, war letzlich ein erheblicher Rückschritt
in Sachen Bedienfreundlichkeit und auch Schnelligkeit.

Apropo, wieso nochmal schafft man es nicht aus allen Richtungen gut sichtbare Blinker zu verbauen,
dazu noch minimalste Fensterflächen, besonders hinten.
also aufgepasst Leute unter 1,40..:D

Ich bin mir sicher vor 20 - 30 Jahren wäre so manche Karre von heute wegen Sicherheitsbedenken durch die Zulassungskriterien gerauscht.
 
Hmmm, fahre noch einen 2016er Ford Kuga ST-Line. Dem kann ich so ziemlich alles erzählen und er macht es dann auch. Falls ich nicht mit ihm reden will, kann ich, um beim obigen Beispiel zu bleiben, die Lautstärke des Radios am Lenkrad verändern, ohne dies loszulassen. Die Sprachsteuerung funktioniert auch für die Navigation und alles besser als mit Apples Carplay.
In ein paar Wochen wird der Kuga aber vom neuen Ford Puma abgelöst, der natürlich auch die Sprachsteuerung beherrscht, sowie einige technische Spielereien mehr. Beispielsweise verfügt er über eine Verkehrsschilderkennung, die man so konfigurieren kann, daß sich das Auto auch an die angezeigten Geschwindigkeiten hält. In Verbindung mit dem Spurhalteassistenten ist somit „halbautonomes“ Fahren möglich. ;-)
Von Technikschrott würde ich da jetzt eher nicht reden, es sei denn, wir sprechen über einen 10 Jahre alten Citroën. ;-)
 
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Ich kann auch nur positives berichten. Ich habe seit letztem Jahr ein Auto, dass so einiges an Technik drin hat und bin echt begeistert wie es die Fahrerei unterstützt. Und ohne jetzt überheblich erscheinen zu wollen, falls wir uns mal auf der Landstrasse "treffen" weiss ich leider dass es für Dich nicht gut ausgeht. So ganz einfach ist das ganze Thema schon nicht. Siehe auch die Statistiken. Allzeit gute Fahrt!
 
Mein DusterII ist auch ohne den ganzen quatsch ausgekommen (Vermisse ihn) Solche Autos gibt es also noch. Sollte mein jetziger Fastback einen vorzeitigen tot doch Unfall ereilen, würde ich mir wohl wieder einen Duster Holen.
 
Ich überlege mir einen Audi zu holen. Der Bruder eines Freundes würde gerade einen gebrauchten A7 verkaufen, aber da fällt ständig irgendwas aus. Scheint ein Montagsmodell zu sein...
 
Mein nächstes Auto ist ein Fury, man ruft ihn drei mal laut und schon ist er bereit für eine Ausfahrt. :jaja:
 
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Ich überlege mir einen Audi zu holen. Der Bruder eines Freundes würde gerade einen gebrauchten A7 verkaufen, aber da fällt ständig irgendwas aus. Scheint ein Montagsmodell zu sein...

Audi fahren macht schon Spaß.
Ich hatte kein Montagsmodell, aber nachdem jemand reingefahren war ein Auslaufmodell.
 
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der natürlich auch die Sprachsteuerung beherrscht,
Huh, das wäre mein Horror. Da unterhält man sich mit der Beifahrerin, und auf einmal identifiziert der Sprachcomputer ein paar Wörter und gibt Vollgas oder startet den Beifahrerschleudersitz (falls man zufällig ein James-Bond-Auto fährt) … Wobei es auch reicht, wenn er schlagartig die Musik auf volle Lautstärke hochdrehen würde (vor allem bei Autos, die mehr Power in der Stereoanlage haben als früher manche Autos unter der Motorhaube).

Oder, wie ich es schon vor zwanzig Jahren erlebt habe, eher simpel, wenn dann das Handy bei Erwähnung eines Namens im Gespräch bei jemandem anruft. Was man selbst gar nicht mitbekommt, wenn es unten in der Konsole liegt und die Lautstärke für's Ohr gedacht ist. Wobei mich das rein technisch beeindruckt hat, den Namen bei all den Nebengeräuschen und Fahrgeräuschen in diesem Abstand zu meinem Mund zu erkennen und auszufiltern. Anfang 2000! Nix Smartphone.

Ich bin da Pessimist bei all diesen angeblich den Komfort oder die Sicherheit erhöhenden Einrichtungen.
Die Sicherheit würde es deutlich mehr erhöhen, wenn man unfähige Leute aus dem Verkehr ziehen würde.
Alles, was hilfreich ist, kann ausfallen. Wer sich dann immer darauf verlassen hat, daß der Spurassistent über den Sekundenschlaf weghilft, wird dann zur größeren Gefährdung als der, der gelernt hat, während des Sekundenschlafs unbewusst die Spur zu halten (okay, das ist nicht ganz ernst gemeint).

Anderes Beispiel: was macht man heute, wenn der Fensterhebermotor mal ausfällt? Wenn das Fenster geschlossen ist, sagt man halt der Klimaanlage Bescheid. Aber wenn es gerade geöffnet ist? Irgendwo in der Fremde, das Auto voll mit Urlaubsgepäck. Und wenn das motorisierte Öffnen so toll ist, warum kann ich dann bei meinen Autos nie die hinteren Fenster vom Fahrersitz aus öffnen?

Was ich mir wünsche, ist eine Automatik zur Scheinwerferverstellung bei Beladung. Egal ob sie die Blendleuchten automatisch absenkt, wenn der Kofferraum voll ist oder drei Schwergewichte auf der Rückbank sitzen, oder ob sie dann einfach den Anlasser blockiert.
 
Beispielsweise verfügt er über eine Verkehrsschilderkennung, die man so konfigurieren kann, daß sich das Auto auch an die angezeigten Geschwindigkeiten hält.
Da wir ja deutsche Beschilderungswut kennen: bis zu wieviel Verkehrsschilder am gleichen Mast erkennt das System? Wahrscheinlich mehr als ein Mensch, aber genug für exzessive deutsche Schildermasten?
 
@Schiffversenker
Das ist nicht Alexa. Um die Sprachsteuerung zu aktivieren muß ich schon einen kleinen Knopf am Lenkrad drücken. Unterhaltungen mit Beifahrern sind gefahrlos möglich! ;-))
 
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Da wir ja deutsche Beschilderungswut kennen: bis zu wieviel Verkehrsschilder am gleichen Mast erkennt das System? Wahrscheinlich mehr als ein Mensch, aber genug für exzessive deutsche Schildermasten?

das System funktioniert als automatischer Tempomat prima. Allenfalls auf Autobahnen wir manchmal die 80 km/h auf der Parallelspur miterkannt. Das lässt sich aber schnell per Knopfdruck regeln. Zusammen mit ACC und Stauassistent ist das für Vielfahrer sehr hilfreich. Aber es gilt eben trotzdem: es sind nur Hilfen. Man sollte sich nie blind darauf verlassen.
 
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Da wir ja deutsche Beschilderungswut kennen: bis zu wieviel Verkehrsschilder am gleichen Mast erkennt das System? Wahrscheinlich mehr als ein Mensch, aber genug für exzessive deutsche Schildermasten?
Mal ganz abgesehen von solchen Konstrukten wie (120)|(80)[ bei Nässe]
 
Erkennt er ohne Probleme. Auch zeitabhängige Limits. Zumindest die Autos welche ich habe.
 
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