ARD: die Story - das Microsoft Dilemma

Alls BS-Hersteller sammeln Daten.
Völlig richtig! Egal ob ein MS System, OS X, eine PS4 oder sogar mein Ubuntu: Bei Problemen werde ich gefragt ob ich einen Fehlerbericht senden möchte. Das finde ich auch gut und richtig so, dass es die gibt. Damit, aber fängt die Sammelei an und ich bin mir recht sicher, dass sie dort nicht zu Ende ist.
 
IMHO haben aber alle europäischen Staaten ein Interesse daran ihre Kommunikation untereinander und innerhalb abzusichern und sie haben ein Interesse daran, dass der Wirtschaft keine Geheimnisse geklaut werden.

man muss kein VT sein um zu wissen, dass das schwierig ist.
In Russland gehören die ISPs i.d.R. dem Geheimdienst oder sind ihm unterstellt (zumindest 80%).
Das Problem beginnt aber schon vorher: fast der gesamte Traffic Richtung Osten geht über den finnischen Raum, die in ihrer Verfassung stehen haben, dass sie alles mitlesen dürfen (und es auch tun).
In China gibt es 100.000 staatliche Hacker, die nicht nur jeden Chinesen ausspionieren dürfen sondern auch jeden Menschen, der Kontakt zu einem Chinesen hat.
Unser Freund, die USA, haben schon immer große Schnüffelei betrieben. Projekte wie Carnivore und andere dienen hier als Stichwort.
Selbst in den 70er und 80er Jahren wurden doch schon Telefongespräche im großen Stil abgehört, Stichwort ECHELON.
Wer kontrolliert die Unterseekabel? Wer kontrolliert die Internet-Root Server (und wo stehen die meisten dieser Server)?
Wer hostet, betreibt und kontrolliert die Internet Knoten?

Das, was ein OS heutzutage liefert ist doch praktisch nur noch der letzte Zentimeter im Marathon der Überwachung.
 
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Nö hab ich nicht … und kann ich nicht liefern. Brauch ich auch nicht, denn wenn Du so provokant fragst überzeuge mich erst einmal davon das es nicht so ist.

Und ein Geschäftsmodell von OpenSource will ich hier auch nicht diskutieren. Mich hinterfragen lassen ob ichs denn verstanden habe will ich auch nicht. Denn darum gings in meinem Post gar nicht.

Meine Aussage war grundlegend zusammengekocht: Alls BS-Hersteller sammeln Daten. Da war keine Wertung dabei nichts dergleichen … also was soll die FRage ob ich ein Geschäftsmodell verstanden habe? Das erschließt sich mir nicht ganz …

Sorry, deine These war doch: Alle sammeln Daten um sich zu finanzieren.
Hier noch mal dein Zitat:
Jeder Software- und Betriebssystemanbieter unterliegt der Datensammelwut. Denn das ist das einzige womit er noch zu Geld kommen kann

Da kann man doch wohl mal die Frage stellen ob du das Prinzip von OpenSource verstanden hast.
Denn das ist ganz Einfach totaler Quatsch.

Schon, aber will es der eigenen Kommunikation schaden? Der Wirtschaft schaden? Die Deppenminister die die Datenautobahn noch wörtlich nahmen und alles abhören und verhaften wollte wer da zu schnell surft sterben ja langsam aus! Je jünger die Minister werden, desto weniger werden sie in die Fehler laufen in die ihre technophoben Vorgänger gelaufen sind.
Dein Wort in Eris' Ohr. :)
 
@ Linux-Entwicklung / staatliche Entwicklung.

Genau deswegen schrieb ich 'Unabhängige Stiftung'.

Ich wäre ebenso dafür, dass eben nicht das BSI irgendwelche Kontrollfunktionen oder fürs Audit zuständig wäre (zumindest nicht als fest eingebundener Teil). Nicht wegen mangelnden Vertrauens, sondern weil Strukturen geschaffen werden müssten, die derartige Unterstellungen allein schon vorzubeugen hätten.

Man darf sich da mal die Erfahrungen ansehen, die z.B. die Stiftung Warentest macht. Was läuft gut, was läuft schief, was ist wirklich unabhängig, was braucht sogar Abhängigkeiten, um allein schon Vertrauen generieren zu können oder das Gegenteil heraufzubeschwören? ;)

Letztlich ginge es doch darum, zumindest eine möglichst barrierefreie 'Option' anbieten zu können. Hinsichtlich des Systems wie auch des Potentials an Vertrauen. Für die Industrie wie für alle anderen Bereiche bis hin zum Privathaushalt. Insofern läge ich die Entwicklung in die Hand der Fakultäten. Als Pflichtfach. Studieren am offenen Herzen ... absolut zweckgebunden und praxisnah zum Vorteil der Gemeinschaft. Idealer geht Universität garnicht

Aber so ein Projekt wäre umfassender, müsste es sogar sein. Bereits in der Schule müsste es losgehen. Die Auseinandersetzung mit Datenschutz und mit dem Möglichkeiten, die sich anbieten. Wenn Schul-Devices dann entsrprechend ausgestattet werden und von Uni-Sektionen auch zugänglich gewartet werden (was wieder für die Hand-in-Hand-Verknüpfungen der Institutionen spräche), dann säh das Bild schnell anders aus in Europa. Und bald schon würde man sich fragen, wie man nur auf Systeme von Apple, MS usw. überhaupt nur den geringsten Wert legen konnte...

Ich arbeite mich aktuell wieder in Linux ein. Und ich bin erstaunt. Allein schon was die Möglichkeiten der Konfiguration der jeweiligen Desktops angeht, werden Möglichkeiten geboten, die man gut abgestimmt immer auf den Standard bringen kann, den man von den Platzhirschen gewohnt ist. Ob man schließlich dran bleibt? Das Gefühl 'aus einem Guss' muss nicht immer gleich entstehen, braucht Umgewöhnung. Ich hatte das immer bei OS X, dass ich mich gleich gut aufgehoben fand.

Aber das ließe sich bauen in einem Projekt, wie ich es oben beschrieben habe. Ohne, dass den Endusern diese elende Konfigurations-Arbeit abgenötigt wird. Und mal ganz nebenbei bekäme man damit auch die ganzen IT-Studis von der Straße in einen angemessenen Studentenjob. Im Support des 'Europa-Systems'. Per Service-Verträge würde sich so ein Ding schon tragen. Finanzierungs-Lücken müssten den Staaten wert sein, dass sie finanziert werden.

Aber derartige Bemühungen um entsprechende Projekte gab es ja schon. Politisch wurden sie zur Seite gedrängt. Der Fisch stinkt eben vom Kopf herab.
 
@ Schattentanz

Ich merke das Du anscheinend vom Fach bist – ich bin’s nicht.

Das BS-Hersteller keine Daten saugen … ha … davon muss ich erst überzeugt werden. Aber wirklich geht es mir gar nicht drum ob da jetzt Daten fließen oder nicht. Ob die BS-Hersteller damit Geld verdienen oder sie es eben, wie Du meinst, nicht tun. Das ändert nix an meiner Einstellung zu den BS-Herstellern. Ich verteufel die nicht … ich bin denen gegenüber nicht grundlegend negativ eingestellt. Soweit sollte meine Position jetzt klar sein … oder?

Marten
 
Ich zahl lieber einen Obulus, hätt dafür aber gerne die vollständige Kontrolle zurück. Ging früher doch auch. Warum etliche Leute das Datenschnüffeln heute als OK einstufen, bleibt mir letztlich schleierhaft. Kann nur eine Art DDR-Syndrom sein. Um IM zu werden, muss man sich heute aber nichtmal anwerben lassen. Man will halt in der Mitte der Gesellschaft bleiben und nicht abrutschen. "Alexa, hörst du bitte mit..." ;)
 
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@Grettir: was meinst du? Kann nicht ganz folgen WAS du als dämlich einstufst?
 
@McBuk
Warum nutzt du eigentlich ein iPad?

Was ich so von dir lese:
  • Du bist unzufrieden mit den Kontrollmöglichkeiten des OS und baust dir dafür eine Blacklist zusammen, die ohne dauerhafte Trafficanalyse nur lückenhaft sein kann. Gerade falls sich die Analyse wie in deinem oft verlinkten Beitrag nur darauf beschränkt an wen gesendet wird, aber nicht was gesendet wird, sei es vom iOS selbst oder deinen genutzten Apps. Jedes App- oder OS-Update könnte die angefunkten Adressen ändern oder zusätzliche Serveradresse zu Absicherung integrieren und deine gesammelten Daten bei Erreichbarkeit eines Servers verschicken.
  • Du hälst Apple nach dem Uber Vorfall für nicht mehr vertrauenswürdig und bist dir nicht sicher ob noch weitere Apps ähnliche Möglichkeit bekommen haben.
  • Für dich ist das iPad nur ein Ergänzungsdevice zum schnell mal surfen, für ein paar Hilfarbeiten, etc.. Richtig/Effizient arbeiten kann man ja damit nicht.
Datenschutzbedenken sind legitim und man kann heutzutage in den seltesten Fällen komplett auf das Internet oder moderne Technik verzichten.

Aber warum nutzt man bitte freiwillig ein Gerät ohne eine gewünschte/geforderte Firewall, welches man sowieso nur für einen sehr eingeschränkten Nutzungsbereich für nützlich hält?
Gerade wenn für einen auch die Uber-Backdoor Apples "verwerfliche Bereitschaft, entsprechende Schnittstellen zu überlassen, die jeden Datenschutz hintergehen" demonstriert?
Wenn es laut eigenen Aussagen kaum möglich ist den im Normalfall ausgehenden Traffic angemessen zu überprüfen kann man doch auch nicht mit der Lösung einer selbst erstellten Blacklist als Absicherung gegen das Problem zufrieden sein. Gerade wenn man vor 3-4 Monaten anscheinend noch wenig Kenntnis über Trafficanalyse, etc. hatte.

Ein Ergänzungsgerät kann doch kaum so viele Vorzüge bieten, dass man sich dann mit den "in desaströser Weise vorhandenen" Datenschutzproblemen des OS abfinden kann.
 
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Kann nur eine Art DDR-Syndrom sein. Um IM zu werden, muss man sich heute aber nichtmal anwerben lassen. Man will halt in der Mitte der Gesellschaft bleiben und nicht abrutschen. "Alexa, hörst du bitte mit..." ;)
Früher kam die Stasi in die Häuser um Wanzen anzubringen. Heute verwanzen wir uns selbst.
 
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Zunächst einmal möchte ich dir danken. Für die Weise deiner Fragestellung. :)

Deine Frage ist, warum ich ein iPad nutze, insbesondere angesichts meiner Bedenken und Vorbehalte.

Nun, du musst einräumen, ich habe mich mit den Problemen, die das iPad birgt, zumindest schonmal durchaus hinreichend beschäftigt. U.a. hinsichtlich des Incoming/Outgoing-Experiments habe ich obendrein dazu anregen wollen, sich mit dem enormen Datenschutzproblem von iOS auseinanderzusetzen. Wie wenig das allgemein interessiert, überraschte mich. In meinen Umfeldern sieht das ganz anders aus.

Eine ernsthafte Diskussion war hier in vielen Threads dagegen kaum möglich. Die vorrangige Reaktion konnte darin zusammengefasst werden, dass anderen ihr Datenschutz eigentlich scheißegal ist, man die Frage verdrängt hat und man noch als Störenfried herabgesetzt wird, nur weil man diese Frage ernsthaft aufgeworfen hat. Wer dann noch aus dieser Riege damit argumentiert, dass er den Tech-Firmen vertraue, deren Datenschutzrichtlinien... ach, du führst das Uber-Beispiel ja glücklicher Weise selber schon an. Tiefer könnte der Sündenfall Apples ja kaum ausfallen (PRISM-Integration und Eigenverwertung von Kunden-Daten mal noch außen vorgelassen). ;)

Eine kritische Frage müsste demnach also zunächst vor allem an jene gehen, die z.B. angesichts der enormen Datenschutzproblematik von iOS diese für sich überhaupt nicht beachten.

Dabei gibt es Betroffene (siehe Anne Roth), die unmittelbar zu berichten wissen, welche Folgen das haben kann. Deren Fazit ist erschütternd! Der Wandel der Zeit erspart Firmen wie auch dem Staat letztlich schlicht das kostenintensive, teils rechtlich nach wie vor problematische eigene Einbringen von Überwachungstechnik. Und der ehemals mühsam geworbene IM, der ist man sich selber. Die frei zugängliche Überwachungstechnik finanziert man ebenfalls selber. Anne-Roth berichtet darüber. Von den Mitschnitten der Smartphones, von den Vorwürfen, die entstanden, wenn man die ausgeschaltet ließ (und anscheinend ja was konspirativ zu verheimlichen hatte, so in den Ermittlungsakten). Purer Wahnsinn!

Dann noch unkritischer Spaß am problemlos zugänglichen Device? Leute wie Anne-Roth, die unmittelbare Totalüberwachung erlitten haben, formulieren hier deutlicher, nachdem sie nach dem Studium ihrer Ermittlungsakten Einblick darüber erhielt, wie gläsern sich immer mehr Menschen bereitwillig machen und damit tatsächlich den Kern ihres Privatesten preisgeben, ja, sich selber letztenendes. Nur verschiebt sich darüber auch das Potential der Verdächtigung für alle anderen. Das hat vieles verändert in den letzten Jahren. Zum Nachteil des Rechtsstaates. Siehe bayrisches Polizeigesetz, das den Rechtsstaat sogar förmlich aussetzt. (hier...)

Aber bleiben wir bei mir und der Lehre, die ich aus der Beschäftigung mit dem iPad und iOS gezogen habe.

Deine Frage ist zunächst ganz einfach beantwortet: mit Rücksicht auf meine Bedenken und Vorbehalte... verwende ich das iPad in sehr absteckten Anwendungsbereichen. Und doch bzw. eben drum sehr allgemein und offen, wie ich ausführen werde.

Zunächst ist festzustellen, dass ich mich jahrelang überhaupt um iOS gedrückt habe.

Jobs hatte bei seiner ersten Präsentation (damals vor allem natürlich hinsichtlich des iPhones) noch von einem vollwertigen, lediglich angepassten OS (X) gesprochen. Wie wir heute wissen, ist es nicht einmal das.

Meine Kritik diesbezüglich habe ich an anderer Stelle hinreichend formuliert. Vom unzureichenden Datenmanagement, abgespeckten Apps, viele sonstige Barrieren. Barrieren, die man in iOS (unnötig) eingebaut hat und nach wie vor als nutzerfreundlich deklariert, halte ich aber für genau das Gegenteil. Genau darum waren iOS wie die zugehörigen Devices lange Zeit für mich völlig uninteressant. Erst letztes Jahr habe ich mich mal drangewagt, nachdem im Umfeld Vor- wie Nachteile hinreichend dargestellt waren und ich gewinnbrigende Einsatzmöglichkeiten sah.

Nicht nur für mich war da aber von Anfang an klar, nutzte ich das iPad als alleiniges EDV-Device, womöglich auch hinsichtlich etlicher Arbeiten und Privat-Daten, die ich für schützenswert halte, dann wäre jeder Einwand absolut berechtigt. Das Device käme mir nicht in die Bude!

Stünde ich vor der Wahl, ob ich ein iOS-Device oder sonstiges Notebook/Macbook verwenden könnte, fiele meine Wahl ohne weitere Überlegung nachvollziehbar auf das Vollwertsystem inkl. Vollwert-OS. Mit Abstrichen, wie ich noch ausführen werde.

Wie verwende ich also das iOS-Device? Wie passt das da noch rein?

Nun, ich verwende es ausschließlich in jenem Rahmen, wie ich es öffentlich jederzeit vertreten oder verantworten kann, ohne die geringste Ausweitung in Bereiche, die ich als Kern des schützenswerten Privaten verstehe.

Mit dem iPad stehe ich offen auf dem Marktplatz. Wie verhalte ich mich da, was ist da möglich, was könnte ich da teilen? Und was ist privat und gehört da nicht hin?

Allgemeines Surfen? Klasse mit dem iPad! Aber Internet ist eh Markplatz. Völlig zugänglich in jeder Dimension. Kläglich genug.

Von der Couch mal eben TV-Programme nachsehen, Info-Seiten aufrufen, unaufwendige Recherche, inkl. Besuch des hiesigen Forums. Also weit entfernt davon, Aktivitäten als besonders privater Natur oder schützenswert zu deklarieren. Alles, was die öffentliche Person vertreten kann, was ich in jeder Runde offen betriebe, auf Marktplätzen oder offenen Diskussionsrunden öffentlich tun und besprechen würde. Das gleiche gilt für Notizen, die ich auf dem iPad mache. Wie auf Zetteln, die öffentlich im Haus rumliegen dürfen und jeder einsehen darf.

Musik hören? Klar! Das iPad ist auch eine spitzen Musik-Anlage. Per Bluetooth, per Klinke, egal wie. Ein idealer Zuspieler. Spitzenmäßig praktisch!

Filme gucken? Auch das geht zwischenzeitlich. Z.B. nebenbei am Schreibtisch oder sonstwo, wo es allein schon hinsichtlich seiner Portablität einfach ein gutes Zweit-Device darstellt. Gestern erst beiläufig die gesamte Monika-Gruber-Show damit am Schreibtisch laufen lassen, ohne dass es für mich am Groß-Zöller-Display auf dem Schreibtisch nerven musste. :)



Lesen! Wow! Seit ich das iPad habe, lese ich wieder deutlich mehr. Es ist handlich, leicht, ausdauernd. Für diese Disziplin wunderbar geeignet, obendrein mit hervorragender Schriftdarstellung gesegnet. Einfach nur geil. Selbst alte PDF-Bücher funktionieren hervorragend.

Dann und wann mal ein Spiel? Warum nicht! Hab ich noch nicht ausgiebig ausprobiert, aber anscheinend kann das iPad da einiges. Blek, Inks haben Spaß gemacht. BeatMaker als Musik-Spielerei.

News! Der 'NewsExplorer' ersetzt mit die Tageszeitung und schenkt mir einen ersten Überblick über die Nachrichtenlage. DWD-Wetter-App, Maps usw. Ebenfalls das iPad in Bestform. Es ist handlich, kann beim Frühstück beiläufig auf dem Tisch liegen, kann am Schreibtisch rumgereicht werden usw. Links mal eben ansurfen, etwas Musik dabei hören, kurzes Diktat, schnell 'ne Notiz usw. All-In-One. Alles im Rahmen des Öffentlichen.

Ach ja, das Rumreichen! Alle Funktionen des iPad sind für mich öffentlich. Es ist zugänglich und soll es auch sein. Hat jemand meiner Gäste einen Musikwunsch? Hier ist das iPad, mach es selbst... Etwas nachsehen im Internet? Das iPad ist schnell angereicht, kann von jedem bedient werden, ist das portable, handliche Gast-Device, ohne Zugangsbeschränkung.

Tja, das war es schon... Denn jetzt beginnt die Arbeit, jetzt beginnt auch das schützenswerte sonstige Leben.
 
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Diesbezüglich handhabe ich es zunächt mal wie Bruce Schneier. Eine Vorgehensweise, die in meinem Umfeld aber generell so gepflegt wird.

Bruce Schneier war es, der gleich zu Beginn der PRISM-Affäre kommentierte, dass er direkt erstmal einen Offline-Rechner gekauft habe. Weil eines war von Beginn an hinsichtlich jeglichen Sicherheitsanspruches klar: we are totaly fucked. So mancher unkritische iOS-Komplett-User müsste dagegen ergänzen: "to be fucked have to be awsome!"

"Since I started working with the Snowden documents, I bought a new computer that has never been connected to the Internet. If I want to transfer a file, I encrypt the file on the secure computer and walk it over to my Internet computer, using a USB stick. To decrypt something, I reverse the process. This might not be bulletproof, but it's pretty good." (hier...)

Um den Offline-Rechner kommt niemand drumherum, wer noch Wert auf Datenschutz hält. Das muss nicht wegen weltbewegender Geheimniskrämerei der Fall sein. Es geht schlicht um die Wahrung und Bewahrung von Grundrechten und des Werts der eigenen Person.

Auf diese scheißen Firmen wie unsere Staaten leider mehr und mehr. Entsprechend hat sich jeder Bürger einzurichten. Einige tun das in die verkehrte Richtung. Sie passen sich an Vorgaben an, die ihnen gemacht werden und geben sich selber damit preis. Es geht aber um das Individuum, das wir zu schützen haben. Es geht um die Defintion des Subjekt-Seins, das sich jeder Vermessbarkeit und Einschau verwehren muss. Ansonsten macht man sich selber zum Objekt und verliert darüber auch sein Meinschsein. Das ist die Lehre, die wir eigentlich aus dem Faschismus gezogen haben. Nur ist der neben nicht verschwunden. Er ist im neuen Kleide zurückgekehrt. Neo-Liberalismus genannt.

Das ist heute natürlich vielen Leuten egal. Dschungelcamp, DSDS, Überlassung der eigenen Datenwelt hinein in die vollständige Vermessbarkeit usw. Objekt-Sein ist Lifestyle. In vielen Bereichen kommt man kaum mehr drumrum. Kläglich genug. Doch da, wo es geht, ist Widerstand längst Pflicht! Leute wie Prof. Dr. Mausfeld, Kognitionsforscher, führen das eigentliche Phänomen hinsichtlich der gefahrenträchtigen Gesamtveränderung unserer Gesellschaft in erschreckender Weise vor Augen. Absolut sehenswert und Wert, sich darüber mal Gedanken zu machen.



Hier ist dann auch total Schluss, was das iPad angeht. Leider. Ein Freund wiederum nutzt sein iPad vollständig ohne Zugang zum Internet. Das funktioniert in seinem Rahmen ebenfalls sehr gut. Aber auch er macht sich nicht vor, dass das iPad ein Alleskönner sei. Und beim Datenschutz winkt er beim iPad vollständig ab. Es hilft ihm dagegen sogar, übers Intranet, seine Offline-Macs per VNC zu verwalten. Aber online ginge er mit dem Teil nicht.

Das gleich gilt für seinen Sohn. Der macht übers iPad auch Musik. Ich bin jedesmal erstaunt, was der da so drauf rumzaubert. Aber einen Offline-Rechner... den hat selbst dieser Vierzehnjährige bereits. Und das nicht nur, weil sein Vater ihn schon früh zum CCC mitgeschleppt hat. Der weiß einfach: ins Internet gehen heißt, sich auf den Marktplatz stellen. Verteilt man dort sein Tagebuch? Natürlich nicht! Auch wenn der Marktplatz von Apple verwaltet wird. Tut man einfach nicht.

Hier kommt dann auch mein Online-Macbook wieder ins Spiel. Surfen, Tippen, öffentlich zugänglich intensive Arbeit. Umwandlung von PDFs, Bearbeitung der selben, zig Aufgaben, die ich damit immer schneller und wesentlich effizienter erledige, als mit dem iPad. Texte erstellen, Internet-Recherche, Abspeichern ganzer Websites, Analyse von Daten, Tabellen usw. Und doch wechsle ich auch oft zum Pad, wenn ich mich mal woanders zum gemütlichen Studieren einiger Online-Inhalte hinsetzen mag. Aber alles in Maßen. Das iPad bringt zu viele Barrieren mit, als dass ich mit denen meinen Zeit verschwenden wollte.

Mit fließendem Wechsel zum Offline-Mac, wo ich all das bearbeite, wie ich es auch im Büro oder im Privatesten bewerkstellige. Auch dort muss nicht jeder Zugang haben, auch dort brauche ich Abgeschlossenheit und Konzentration ... und eigene Räume, also Privatheit. Dort muss das Internet nicht hineinreichen, keine Augen, kein Lauschen! Dort hat in zig Bereichen niemand sonst was verloren. Dort wird auch nicht geteilt, nicht Rücksicht genommen.Teil normalen menschlichen Lebens. Leider muss dies auch technisch Rücksichten erfahren. Leider.

Die Devices ergänzen sich also. Alles hat seinen Raum, alles hat seinen Workflow erhalten. Das hält wach und in Bewegung. Für mich in einem Rahmen, dass ich z.B. das iPad bedenkenlos hinsichtlich seiner Defizite wie seiner datenschutztechnischen Probleme sinnvoll einbauen kann. Diesbezüglich war es auch sein Geld wert. Auch wenn ich die Defizite höchst ärgerlich finde!

Aber noch einmal grundsätzlich...

Ich würde mir von Seiten Apples wünschen, dass sie die Defizite beheben. OS X in seiner klassischen Natur zeigt, dass es möglich wäre. Aber auch dort schlägt Apple ja einen zusehends bedenklichen Weg ein. Darum werde ich in Zukunft wohl auch von Apple-Produkten restlos Abstand nehmen.

Seit 2015 kaufe ich keine neuen Macs mehr. Neue Produkte arbeiten mir nicht zu, beschränken mich sogar, nötigen mir unnötige Barrieren auf, die den Alltag nicht bereichern oder erleichtern. Den iMac Pro mit A10 Chip (im zugehörigen Thread schon geschrieben) halte ich obendrein für einen bedenklichen Weg. Apple nimmt dem Kunden damit noch mehr die Hoheit über die Systemintegrität. Denn wem gehören am Ende die Systeme noch? Nicht mehr den Kunden, die sie zwar bezahlt haben und nutzen. Aber die Schlüssel und den barrierefreien Zugang behält sich Apple vor. Das ist untragbar.

Insofern könnte es sein, dass das 2017er iPad das letzte Hardware-Device ist, das ich mir überhaupt von Apple gekauft habe. Es ist bereichernd. Aber es hat unnötige Defizite und Datenschutz-Probleme, die ich beachte und zwar handhaben kann, die ich aber für nicht vertretbar halte. Es war ein Experiment, und ich konnte es für mich positiv umgestalten. Mehr leider nicht. Es bleiben zu viele Barrieren. Wie das dann insgesamt in Zukunft aussehen wird für mich, mal sehen. Ich wünschte mir sehr, dass Apple diesbezüglich seinen Weg korrigiert. Absehbar ist das leider nicht.

Was ich aber niemals tun werde, ist das Anpassen datenrechtlicher Ansprüche an die zunehmend faschistoide Einebnung der selben, die längst auf technischer wie OS-Ebene vollzogen wird. Der Umgang mit dem iPad ist insofern eine so große Lehre für mich wie auch etliche Rückmeldungen von Menschen, die bereits ihre Offenbarungserklärung abgegeben haben, indem sie ihre Ansprüche preisgeben. Ohne zu bedenken, dass diese Ansprüche Teil ihrer Menschenrechte, ihrer Grundrechte, Teil ihres Seins als Subjekt, als Individuum sind. Die Preisgabe bedeutet mehr als nur die Anpassung an die vermeintliche Moderne. Und dass die Preisgabe Folgen haben wird. Wenn nicht für sie, dann für Nachfolgegenerationen. Menschen aus der Ex-DDR wissen das häufig noch. Menschen, die den Nationalsozialismus erlitten haben, ebenso. Wir sind diesbezüglich auf einen schlechten Weg geraten als Gesellschaft.

Ich verweise noch einmal auf ein Interview ausgerechnet zweier bekannter Vertreter von Apple. Phil Schiller and Craig Federighi. Die sind ganz meiner Meinung. ;)

Sie diskutieren darüber, wie es denn aussieht, wenn eine Techfirma Daten sammelt, sich im Standort-Land aber ein politischer Wandel vollzieht und staatliche Dienste plötzlich personalisierte Daten einfordern... Tja, die liegen da ja jetzt rum. Und es kann willkürlich bestimmt werden, wer zur Gefahr erklärt wird... Siehe auch bayrisches Polizeigesetz (oben verlinkt)! iOS-Devices, deren Accounts, sind aber enorm personalisiert! Macs ebenfalls zunehmend. Du kriegst keine App eingekauft, ohne dich personalisiert anzumelden. Beim Mac geht der Zug (A10-Chip) in die gleiche Richtung.

Schiller und Federighi haben das Problem, so zeigt sich auch in anderen Gesprächen, auf dem Schirm. Obendrein haben sie diesen Wandel längst bereits miterlebt! Sie reden über ein Problem, das sie in die Zukunft verlegen, aber dass sie heute ja schon längst haben. Stichtwort PRISM. Sie reden über ein Problem, das die Verwendung ihrer eigenen Devices unmöglich macht angesichts der von ihnen selber formulierten Widersprüche und Problemstellungen. Sie reden über ein Problem, das längst gegenwärtig besteht. Das sollte uns allen zu denken geben. ;)

 
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… und das morgens um kurz nach halb sieben geschrieben … auf nen Samstag.
Ich bin beeindruckt und kann eigentlich nur mit dem Kopf nicken.

Schönes Wochenende … Marten
 
@ Schattentanz

Ich merke das Du anscheinend vom Fach bist – ich bin’s nicht.

Das BS-Hersteller keine Daten saugen … ha … davon muss ich erst überzeugt werden. Aber wirklich geht es mir gar nicht drum ob da jetzt Daten fließen oder nicht. Ob die BS-Hersteller damit Geld verdienen oder sie es eben, wie Du meinst, nicht tun. Das ändert nix an meiner Einstellung zu den BS-Herstellern. Ich verteufel die nicht … ich bin denen gegenüber nicht grundlegend negativ eingestellt. Soweit sollte meine Position jetzt klar sein … oder?

Marten

Ich glaube ich nicht, dass bei Red Star OS mit dem Datensammeln direkt das OS finanziert wird. :D
Ubuntu traue ich mittlerweile alles zu, Mozilla auch.

Bei Open Source läuft es etwas anders als man es von proprietärer Software gewohnt ist.
Nehmen wir mal FreeBSD als Beispiel:
Das ist ein komplett freies Betriebssystem, das im Gegensatz zu Linux nicht nur den Kernel liefert, sondern auch das Userland beinhaltet.
Genau wie macOS oder Windows. Ein Teil des Kernels von macOS kommt von diesem Betriebssystem.

Dort sitzt kein "Hersteller" an Spitze und entscheidet was gemacht wird. Da gibt es keinen "BS-Hersteller"
Das komplette Projekt basiert auf basisdemokratischen Wahlen. Freiwillige tragen hauptsächlich in deren Freizeit zum Projekt bei. Die "Führung" wird regelmäßig von der Community gewählt.
Alle, auch Du, können den Code einsehen. Und nach Prüfung sogar daran mitarbeiten. Und der ist nicht so komplex, dass ihn niemand mehr verstehen kann.
Das Projekt finanziert sich ausschließlich durch Spenden.
Probleme oder Bugs müssen händisch gemeldet werden. Daten werden nicht einfach so erhoben und übermittelt.
Das kann man sogar nachprüfen und dazu muss man kein hochbegabter Programmierer sein.
Es reicht völlig ein Netzwerkdiagnosetool wie Wireshark.

Große Firmen wie Intel, ARM, Netfilix, Microsoft, Apple nutzen FreeBSD.
Man stelle sich vor, die würden Daten erheben und verkaufen. Ich glaube das wäre das Ende von FreeBSD.

Oder OpenBSD, unvorstellbar. Eher friert die Hölle zu. :D
 
Alle, auch Du, können den Code einsehen. Und nach Prüfung sogar daran mitarbeiten. Und der ist nicht so komplex, dass ihn niemand mehr verstehen kann.
Wie verhält es sich dort bei unfreier Firmware im Kernel? Beispielsweise um WLAN-Chipsätze zu betreiben?
 
@McBuk
Danke für die Antwort.
Nicht böse gemeint, aber sie schießt auch etwas über das Ziel hinaus.

Wenn ich es nicht falsch verstehe dürfte die Antwort, dass du nach Abwägung von Pro und Contra für dich entschieden hast, dass die noch bestehende Datenschutzbedenken für dein Nutzungsverhalten nicht relevant sind und du die Bequemlichkeit des iPads schätzt, die Situation ja recht gut zusammenfassen.

Du wunderst dich über Kritik an deinen Beiträgen, aber schau dir mal deinen jetzigen Beitrag an.
Bevor überhaupt auf meine Frage eingegangen wird:
  • erwartest Bestätigung ("du musst einräumen") , dass du dich ja mit Datenschutz beschäftigst während andere das ja nicht tun.
  • Beschwerst dich über fehlende ernsthafte Diskussion, aber attackierst gleich Nutzer, die deine Meinung nicht teilen.
  • Ablenkung einer vermeidlichen Kritik auf andere, obwohl meine Frage an dich als iPad-Datenschutzkritiker gestellt wurde: "Eine kritische Frage müsste demnach also zunächst vor allem an jene gehen..."
  • Beispiel für Totalüberwachung
Dazu kommt später:
  • Meinung zur Totalüberwachung, Grundrechten, etc.
  • allgemeine Kritik an Personen, die deinen Offline Workflow und Datenschutzanasnicht teilen.
  • ...
Natürlich pflegen wir hier alle nicht den saubersten Diskussionsstil, aber für mich gehen solche Beiträge eben auch teilweise am Ziel vorbei.
Es ist schön, das für dich und deinen Bekanntenkreis Datenschutz und IT-Nutzung Hand in Hand gehen.
Aber irgendwann sind Nutzer hier im Forum nun mal auch genervt, wenn du zum 40+ Mal ausführlich von PRISM, Totalüberwachung & Co. erzählst und von dir immer wieder die gleichen Leute & Beiträge zitiert werden.
Da wird man halt auch irgendwann mal von manchen in eine Schublade gesteckt.
Genauso wie man eben auch mal leicht als "Fanboy" tituliert wird, wenn man in manchen "Apple/Tim Cook ist scheiße" Themen doch nicht alles so schlecht findet, was Apple aktuell so fabriziert.
 
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Ausgerechnet das Nazibetriebssystem. Natürlich sammelt das Nutzerdaten. Der feuchte Traum jedes faschistischen Regimes.

Was glaubst du, was losgewesen wäre wenn Erich oder Adolf etwas vergleichbares gehabt hätten?
Ich dachte eigenltich der Smiley sollte reichen um diesen Satz als Witz zu kennzeichnen. Aber gerade den hast du natürlich nicht mit zitiert.

Wie verhält es sich dort bei unfreier Firmware im Kernel? Beispielsweise um WLAN-Chipsätze zu betreiben?
Ok, hier muss ich zurückrudern. Da hast du natürlich recht. Sachen wie iwn(4) sind im source tree als binary blobs.
Nichtsdestotrotz gibt es die Möglichkeit den Kernel ohne non free Software zu bauen.

Bei OpenBSD ist dies meines Wissens nicht der Fall. Dort wird non free Software nicht direkt mit ausgeliefert.
 
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@Kraddo Du hast einen schönen Schreibstil, Deine Texte sind leicht zu lesen und mit wenigen Worte vermittelst Du viel. Du machst das nicht etwa beruflich?
(Das ist kein Seitenhieb auf McBuk)
 
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