Der Punkt ist doch aber nicht das „was“, sondern das „wie“. Alleinstellungsmerkmal ist, dass die Apple Card eine Anwendung der Wallet-App ist, während die Karte selbst nur ein Backup darstellt.
Das ist wahrlich kein Alleinstellungsmerkmal, das habe ich schon heute mit jeder anderen beliebigen Kreditkarte auch:
Schritt 1: Kreditkarte bei beliebiger Bank beantragen
Schritt 2: Kreditkarte am iPhone in Apple Pay im Wallet hinterlegen
Schritt 3: Nur noch mit Apple Pay zahlen und die Kreditkarte selber nur als Backup nutzen
Letztlich entfällt bei der Apple Kreditkarte lediglich Schritt 2, da dies automatisch mit Schritt 1 zusammen erfolgt. Außerdem entfällt die Wartezeit bei der postalischen Zusendung der Karte, da diese erst wenn sie physikalisch vorliegt und aktiviert wurde auch in Apple Pay hinzugefügt werden kann. Das ist aber dann auch wirklich in der Praxis der einzige Unterschied, von Alleinstellungsmerkmal würde ich in diesem Zusammenhang also nicht sprechen. Eher von Vereinfachung.
Übliche Kreditkartenabrechnungen werden Apple-like auf dem iPhone dargestellt und es wird eine maximal mögliche Transparenz versprochen.
Das könnte tatsächlich interessant werden, da gebe ich dir Recht. Was ich bisher an Screenshots gesehen habe wirkt zwar arg simplifiziert, aber für die meisten Personen dürfte es vermutlich die beste Art und Weise sein diese Information zu präsentieren. Was mir besonders gut gefallen hat ist die Anzeige der Folgekosten in Abhängigkeit des Betrags den man zahlt, vor allem die farbliche Codierung des ganzen. Bei vielen Menschen ist an dieser Stelle der Holzhammer nötig, weil sie schlichtweg entweder nicht verstehen können oder mangels Interesse nicht verstehen wollen wie Zinseszinseffekte und Schulden zusammenspielen und auch die elementaren Mathekenntnisse fehlen sich das selbst auszurechnen. Diese Information muss zwar jetzt schon per Gesetz auf jede Abrechnung gedruckt werden (drei Posten: tatsächliche Kosten bei Zahlung des Mindestbetrags, tatsächliche Kosten bei Zahlung des vollständigen Betrags und tatsächliche Kosten bei Zahlung eines Betrags irgendwo dazwischen), steht aber oftmals irgendwo klein in der Ecke.
Die Integration ins Wallet sehe ich allerdings nicht zwingend als Vorteil. Welche App ich jetzt einmal im Monat öffnen muss um meine Monatsrechnung zu begleichen ist doch letztlich gehupft wie gesprungen.
Vieles was bei uns über einen Ratenkredit läuft, läuft dort über ein Kreditkartenkonto. Dort kriegst du, selbst für eine einmalige 0% Finanzierung, eine Kreditkarte zugeschickt, weil es technisch eben über ein Kreditkartenkonto läuft.
Richtig, das ist hierzulande absolut üblich. Die Finanzierung bei Apple läuft beispielsweise über die Barclays Bank Delaware. Finanziert man hier einen Mac oder ein iDevice bekommt man eine Kreditkarte ausgestellt, mit der der Einkauf getätigt wird und erhält auf diesen Betrag 12 Monate lang 0% Zinsen um ihn bequem abzustottern. Die Kreditkarte kann man anschließend einfach behalten und nicht mehr benutzen, dann wird sie nach 12 Monaten Nichtbenutzung automatisch von der Bank gekündigt (ist hier Standard), behalten und benutzen wenn die Konditionen gut sind oder einfach wieder kündigen.