Das bestätigt nur mein Empfinden, dass Apple immer mehr mit Streichen beschäftigt ist, als ein Gesamtkonzept zu bieten, wie man es mal erwartet hat.
Gestrichen oder kastriert:
- Software wie iWeb, Aperture, die komplette iWork-Suite… entweder in Ruhe ersatzlos sterben lassen oder zugunsten für viele unwichtiger Highlights im Funktionsumfang gnadenlos kastriert. Grandiose einfache Funktionen wie Etiketten werden zugunsten scheinbar umfangreicherer Funktionen unbenutzbar. Mal im Ernst: wer nutzt wirklich das schlecht umgesetzte Tagging in OS X/macOS und wer hat vorher Etiketten genutzt? Ich tippe stark, dass Etiketten wegen ihrer Einfachheit mehr genutzt wurden. Festplattendiensprogramm: Ein ehemals mächtiges Tool, was momentan auf noch nicht mal das nötigste kastriert wurde. …
- XServe (genau zu dem Zeitpunkt vom Markt genommen, als sie endlich mal Hardware aufwiesen, die man auch als Server bezeichnen konnte), Mac Pro (eigentlich ist das Teil schon seit 2010 tot, Apple traut sich nur nicht das dem Kunden zu sagen. Hätte nur wenig Aufrüstungen gebraucht, um das geniale Konzept weiter attraktiv zu halten, aber Apple meinte wieder Design über Funktion stellen zu müssen), Mac Mini (wird ab 2012 stetig kastriert bei steigendem Preis, momentan eigentlich gar nicht mehr als aktuelles Gerät existent)…
- Alltags-Peripherie wie Maus, Tastatur werden mit fest verbauten Akkus in der Haltbarkeit beschnitten, natürlich mit gleichzeitigem Preisanstieg.
- Laptops: zwiespältiges Thema. Ausstattung von der theoretischen Leistung recht gut, durch den immer dünner werdenden Formfaktor muß man aber immer mehr bedenken haben die vorhandene Leistung auch abrufen zu können (Leistung entwickelt nunmal auch Wärme die abgeführt werden will). Das trifft leider momentan auf alle Macs zu und wir haben in der Agentur auch vermehrt Probleme mit den iMacs, die wegen Temperaturprobleme entweder runterregeln, ausschalten oder einfach sterben.
Von dem fadenscheidigen Beigeschmack der Aufrüstbarkeit/Wahrscheinlichkeit eines wirtschaftlichen Totalschadens bei eigentlich kleinem Defekt möchte ich gar nicht reden.
- Speicherkastrierung: Absolut nicht zeitgemässer Speicher in aktuellen Macs oder nur zu absoluten Wucherpreisen zu bekommen. Lokale Netzwerk-Speicherlösungen, wie Timecapsule, auch schon längst nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Dafür immer mehr Drang in Cloudlösungen, wobei ich da keinen Anbieter kenne der schlechtere Performance bietet, als Apple. Lass allein ein iOS-Update kommen und sämtliche Server von Apple sind quasi drei Tage unbenutzbar. Zu den Zeiten wo es läuft ist die Performance auch gerade so lala.
(…) könnte das Thema hier ewig fortführen, macht aber keinen Sinn. Wer so denkt wie ich weiß eh bescheid, und wer Apple weiterhin liebt wird solche Kritiken wieder als ungerechtfertigte Anfeindung sehen. Ich selbst schliesse innerlich nach über 20 Jahren mit Apple immer mehr mit dem Thema ab und verlasse mich nicht mehr auf Konzepte und Versprechungen aus dieser Firma.
Ich rechne aufgrund der Entwicklung der letzten Jahre weiterhin mit Einschränkungen, die leider in erster Linie Menschen belasten die wirklich mit den Systemen arbeiten, z.B. rechne ich momentan mit dem Wegfall des Target-Mode, da dieser nicht mehr ins Apple-Konzept passt. Was die hier beschriebene Problematik angeht, wäre es naheliegend die Apple TV mit den Funktionen der AirPort Xtreme aufzuwerten, aber irgendie zweifel ich daran, dass Apple diesen logischen Schritt geht, kennen sie doch momentan nur noch streichen von Funktionen.
Ich schreibe dies nicht als Apple-Basher, wie ja in allen Apple-Portalen mittlereile gerne sofort getitelt wird. Ich schreibe dies als enttäuschter User, dem in den letzten Jahren das nutzen des bisherigen Lieblingssytems immer madiger gemacht wird. Ich bin einfach sauer und enttäuscht, dass Apple mich als Kunden anscheinend nicht mehr haben will, da sie mir keine Optionen mehr bieten, die ich mit gutem Gewissen vertreten kann oder in die ich einfach Vertrauen haben kann. Neben Adobe gibt es momentan kein Unernehmen bei dem ich mehr das Gefühl habe, dass sie nur an meinem Geld interessiert sind, ohne wirklich Leistung dafür zu bringen, als bei Apple.
Zudem bin ich sauer, dass Apple weiterhin an dem Namenszusatz "Pro" festhält. Ich schlage stattdessen "Hype" vor, denn etwas anderes sind die aktuellen Geräte für mich nicht. Was erwarte ich als Pro-User von einem Arbeitsmittel?: gesteigerte Leistung (fraglich aufgrund der immer kleineren Gehäuse und der schlechteren Wärmeableitung, für mich immer noch einer der Hauptfaktoren für die letzten Serienfehler bzgl. defekter Grafikchips), Zukunftssicherheit (im gewerblichen Bereich wird ein Computer über 5 Jahre abgeschrieben): Momentan für mich das absolute Unwort, welches im Bezug mit Apple überhaupt nicht mehr funktioniert. Eine OLED-Funktionsleiste ist zwar ein netter Luxus, aber wer will mir wirklich erzählen, dass er dadurch schneller arbeiten kann und somit mehr Profit in seiner Arbeitszeit generieren kann? Und macht diese Gadget den Arbeitsaufwand wett, den man benötigt, um seine Daten auf ein NAS/Server auszulagern, da der bezahlbare interne Speicher des Macs zu schnell an seine Grenzen stößt?
Sorry, aber momentan fehlt mir nach über 20 Jahren echt der Elan noch irgendwas was Apple da verzapft schönzureden. Bei jedem Update freue ich mich nicht mehr auf Neuerungen, wie früher, sondern bin gespannt welche der Liebgewonnenen Funktionen denn noch vorhanden sein werden. Anscheinend ist Apple nur noch was für User, die nicht mit ihrem Geld rechnen müssen, ich habe bisher immer gerne viel investiert, für das Gefühl ein Rundumsorglospaket zu bekommen, aber ich kann momentan noch so lange suchen, dieses Paket sehe ich bei Apple nicht mehr.
Und wenn ich dagegen andere Hersteller sehe, die deutlich kleiner sind als Apple, was die da an Gesamtpaket raushauen (Beispiel Xiaomi), dann fällt mir echt gar nichts mehr ein.
So, und nun dürfen die eingefleischten auf mich einprügeln. )