Die Experten vom "Frankfurter Tagesdienst" empfehlen die Aktie des US-amerikanischen Unternehmens Apple Computer (ISIN US0378331005/ WKN 865985) zu verkaufen.
Das französische Parlament habe am Dienstag ein mit Spannung erwartetes Gesetz zum Thema Produktschutz beschlossen, das ursprünglich aus der EU-Kopierschutz-Direktive abgeleitet worden sei und Konsumenten einseitig gegenüber der Wirtschaft bevorzuge. Im Kern verlange Frankreich nun von Unternehmen, die z.B. Musik in geschützter, digitaler Form verkaufen würden, dass sie die Technik und den Code ihres Kopierschutzes weitergeben würden, damit Dritte Software mit kompatiblen Schnittstellen anbieten könnten. Dieses Gesetz sei zwar auf Frankreich beschränkt, aber die EU-Direktive müssten alle Mitgliedsländer umsetzen. Würden die Unternehmen widerspruchslos folgen, müssten sie ihre Produkte schutzlos verkaufen, damit Dritte darauf zugreifen könnten.
Für Apple Computer erscheine der potenzielle Schaden erheblich. Denn das bisher geschlossene System aus iTunes Music Store und iPod würde durch das französische Gesetz einen Riss bekommen. Die iPod-Konkurrenten könnten dann am Erfolg der marktführenden iTunes-Plattform kostenlos teilhaben. Apple würden also Verluste beim Absatz der iPods drohen, bei gleichzeitig steigendem Marktanteil von iTunes. Da Apple mit iTunes aber nur wenige Cents pro Song verdiene und die echte Marge auf Seiten der iPods liege, wäre diese Entwicklung alles andere als förderlich für den Kurs. Der Stop-loss-Kurs der Experten bei 67,15 US-Dollar, der am 07. Februar unterschritten worden sei, habe sich also als wichtige Absicherung nach unten bewährt.
Wer die Aktie von Apple Computer noch nicht verkauft hat, holt dies bitte nach, so die Experten vom "Frankfurter Tagesdienst". Analyse-Datum: 23.03.2006
Quelle: Finanzen.net