Gesellschaft Abschaffung der Krawattenpflicht - Standpunkte dazu

Haha, sorry, aber ihr habt den Trend der Zeit verpasst.
Diese Einstellung geht ja mal gar nicht im Jahre 2019.

Ich arbeite in der IT einer Stiftung des Bundes, quasi in einer Bundesbehörde.
Hier laufen einige Leute in kurzen Hosen rum. Leute mit Führungsaufgaben und Leute ohne.
Ich bin regelmäßig in den verschiedenen Bundesbehörden unterwegs oder habe Kontakte dorthin und es gab noch nie Probleme und ich bin meistens nicht der einzige in T-Shirt und kurzer Hose.
Ich bin übrigens keine Kellerassel sonder Projektmanager und sitze direkt unter dem Dach, wie der gesamte Fachbereich.
Das ganze ist ein Altbau von ca 1700 mit sehr dicken, ungedämmten Wänden und einem mehr oder weniger ungedämmten Kupferdach.
38°C sind im Sommer der Normalfall, es ist auch schon die 40°C-Marke überschritten worden.

Dienstleister die bei uns so zugeknöpft ankommen wie du werden meistens hinterher bedauer oder ausgelacht.
Hätte ja nicht gedacht dass so eine verstaubte Behörde so weit der freien Wirtschaft voraus ist.
...das können sich aber nur Nerds leisten. Und zwar die ohne Kundenkontakt.
 
Wenn bei uns am Theater jemand Anzug und Krawatte trägt, dann nur deshalb weil er gleich auf der Bühne eine Rolle spielt :D
 
Ich arbeite in der Woche max. 40h, kann die Zeit weitestgehend frei einteilen, verdiene deutlich über 100k p.a., habe Spass bei der Arbeit und kann echt was bewegen. Und dafür kann ich auch mal für 500 Eur nen Abendessen geniessen oder 6 Wochen im Jahr in den Urlaub fahren. Ja, ich habe auch eine für mich perfekte Work-live-balance.

Warum solltest du also nicht wechseln?
Wow, ist aber auch wirklich eine gute Balance was deine Arbeitszeit und das Gehalt betrifft. Solche Gehälter gibt es in anderen Branchen bei der Arbeitszeit wahrscheinlich eher seltener. Hast auch noch andere Benefits?
 
Wow, ist aber auch wirklich eine gute Balance was deine Arbeitszeit und das Gehalt betrifft. Solche Gehälter gibt es in anderen Branchen bei der Arbeitszeit wahrscheinlich eher seltener. Hast auch noch andere Benefits?

Na ja, das übliche, Firmenwagen halt. Ist aber in der Summe völlig ok. Natürlich gibt es auch mal ne Woche, da sind es deutlich über 40h, aber dann ist auch mal wieder eine Woche mit weniger drin, so dass sich das über das Jahr gut aufteilt.
 
Naja, für einige ja, für andere wohl weniger. Die einen kaufen sich einen, die anderen faken sich einen. Ein Doktor hat wohl je nach Fach einen sehr unterschiedlichen Aufwand. Und wenn dann ausgerechnet diejenigen, deren Dokor zu den "leichteren" gehören, so sehr darauf pochen, ist es IMHO lächerlich. So mancher macht seinen Dokor nur zum vor sich hertragen.
Eine Meinung, die überdurchschnittlich häufig von Leuten vertreten wird, die gar keinen Titel haben.
 
Eine Meinung, die überdurchschnittlich häufig von Leuten vertreten wird, die gar keinen Titel haben.
Eine Meinung, die überdurschnittlich häufig von Leuten vertreten wird, die ihren Popel-Doktor nur zum vor sich hertragen gemacht, plagiiert oder gekauft haben.
 
Ich arbeite gerne in einer internen IT.
Das hat zwar auch Nachteile, die Vorteile überwiegen aber. 99% meiner "Kunden" sind Arbeitskollegen.
Dann lies einfach mal die letzten paar Seiten. Solltest du recht haben bin ich gerne ein nerd.
Das war nicht abwertend gemeint. Aber Kundschaft von außerhalb kannst Du so nicht entgegentreten. Ich selbst habe absolut nichts gegen kurze Hosen im Sommer. Aber nur dann, wenn kein Kundenkontakt zu erwarten ist.
 
Eine Meinung, die überdurschnittlich häufig von Leuten vertreten wird, die ihren Popel-Doktor nur zum vor sich hertragen gemacht, plagiiert oder gekauft haben.
Gilt die Logik für alle Titel? Gibt es auch Professoren; die nur Professor sind, weil es leicht war, Professor zu werden, weil sie gern Prof an der Tür stehen haben oder um andere zu nerven? Oder ist das kein Allgemeingut?
 
Das war nicht abwertend gemeint. Aber Kundschaft von außerhalb kannst Du so nicht entgegentreten. Ich selbst habe absolut nichts gegen kurze Hosen im Sommer. Aber nur dann, wenn kein Kundenkontakt zu erwarten ist.
"Kunden" ist halt so eine Sache in einem Museum. Aber Kontakt nach außerhalb habe ich schon. Wenn man es so will auch zu "Kunden".
Allerdings tatsächlich keine an denen wir etwas verdienen und nur sehr selten.
Ich war vorher in der freien Wirtschaft und da war auch bei Kundenkontakt die kurze Hose kein Problem. Mag sein dass sich das in den letzten 10 Jahren geändert hat, aber eher in die andere Richtung.
Wir sind ja Kunde bei mehreren Dienstleistern und die komme teilweise auch sehr locker mit kurzer Hose etc. Ob die das bei allen Kunden machen weiss ich natürlich nicht.
Ich saß letztes Jahr mehrfach bei PwC in einem Besprechungsraum und war nicht der einzige in kurzer Hose. Wenn selbst solche Firmen das mittlerweile lockerer sehen, dann würde ich sagen, es ist ein kommender Trend:drink:
 
Gilt die Logik für alle Titel? Gibt es auch Professoren; die nur Professor sind, weil es leicht war, Professor zu werden, weil sie gern Prof an der Tür stehen haben oder um andere zu nerven? Oder ist das kein Allgemeingut?
Professor ist eine Amts- oder Berufsbezeichnung oder ein akademischer Titel. Doktor ist ein akademischer Grad und kein Titel.
Und ja. Ich weiss wie wichtig manchem Amtsträger der Professorentitel ist. Da wird darum gekämpft, dass der Titel in der Berufsbezeichnung enthalten ist. Das sind aber Professoren, welche diesen Titel nach der Beendigung des Arbeitsverhältnisses nicht mehr weiter führen dürfen.
Professor ist also nicht gleich Professor.
 
Professor ist nicht gleich Professor

Assistant – Associate – Professor with tenure - Full Professor
 
Was mich in der Grundfrage nur bedingt weiterbringt. Hat der Großteil der Leute, die auf ihren Titel/Grad wert legen; den selben gekauft, plagiiert oder ohnehin dazu bekommen oder war da eine Funken an eigener Leistung dahinter? Oder kann man es nicht allgemeingültig sagen?
 
Was mich in der Grundfrage nur bedingt weiterbringt. Hat der Großteil der Leute, die auf ihren Titel/Grad wert legen; den selben gekauft, plagiiert oder ohnehin dazu bekommen oder war da eine Funken an eigener Leistung dahinter? Oder kann man es nicht allgemeingültig sagen?
Man kann es nicht allgemeingültig sagen.
Die einen haben eine Habilitation durchgezogen, die anderen einfach nur einen Job angenommen bei dem dieser Titel dabei ist.
"Direktor und Professor" ist für manche Leute einfach die Jobbezeichnung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Direktor_und_Professor#Bund
 
Oder kann man es nicht allgemeingültig sagen?
So ist es. Wenn du z.B. einen promovierten Physiker oder Chemiker vor dir hast, kannst du sicher sein, dass der 4 - 5 Jahre intensive Forschung im Labor betrieben hat. In anderen Fakultäten wird da weniger getan. Besonders einfach haben es die Mediziner, da gehört der Doktortitel traditionell dazu, weil immernoch sehr viele Leute glauben, dass "Doktor" die Berufsbezeichnung der Mediziner ist. Die brauchen für ihre Dissertation oft nur ein paar Monate. Ein niedergelassener Internist, der auf die Promotion verzichtet hatte, erzählte mir mal, dass er schon verschiedentlich gefragt worden sei, ob er Heilpraktiker und kein "Doktor" sei.
 
Bei uns im Unternehmen wird das mittlerweile sehr locker gesehen, der Vorstand läuft auch nur in Anzug ohne Krawatte rum. Ich habe vor 2 Jahren eine Präsentation mit Anwesenheit des Vorstands auch in Polohemd, Jeans und Sneakers gemacht (man hat mir freundlicherweise auch vorher nicht gesagt, dass der Vorstand kommt, sonst hätte ich wahrscheinlich mindestens ein Hemd angezogen), das wurde aber null negativ aufgenommen, Feedback an unseren Bereichsleiter war hervorragend.

Bei uns in der Abteilung ist mein Leiter meistens sehr locker angezogen (Jeans und T-Shirt bzw. Pullover im Winter). Ich als Stellvertreter habe im Winter meistens gute Strickpullover oder gelegentlich Hemden an, im Sommer in der Regel Poloshirts und Jeans oder Stoffhosen bzw. Chinos. Unser „großer“ Chef trägt meistens Hemd oder Polo und Jeans.
 
Hat dir jemand im Anzug weh getan?
In Deutschland ist Neid ein ganz großes Thema. Wenn jemand im Anzug kommt, dann "hält der sich für was besseres" oder "ist besser als ich" und dann kommt der Hass.
Das ist hier ganz normal.

Dass sich einige Leute auch Privat einfach nicht gern wie Obdachlose kleiden, kommt vielen überhaupt nicht in den Sinn.
 
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In Deutschland ist Neid ein ganz großes Thema. Wenn jemand im Anzug kommt, dann "hält der sich für was besseres" oder "ist besser als ich" und dann kommt der Hass.
Das ist hier ganz normal.
Das "Blender" eben auch mit Klamotten blenden, schliesslich machen Kleider Leute, hat damit nichts zu tun. Aus Blender->Anzug folgt nicht Anzug->Blender. Die Wahrschneinlichkeit einem Blender gegenüber zu stehen steigt aber, wenn er einen Anzug trägt. Ganz salop das agnze mal zusammengefasst.

Letztens erst beim Optiker erlebt: Da fragten zwei junge Männer ob sie auch eine Brille mit Fensterglas kaufen könnten. Ich fragte dann wozu. Antwort: Wir verkaufen Autos und mit Brille wirkt man seriöser.

Dass sich einige Leute auch Privat einfach nicht gern wie Obdachlose kleiden, kommt vielen überhaupt nicht in den Sinn.
Eigentlich steht hier in ganz vielen Postings genau das Gegenteil und es wird mehrfach betont, dass es das wichtigste ist, dass man sich in den Klamotten wohl fühlt.
Die meisten hier argumentieren doch für ihre eigene Klamottenwahl und fordern sich wohl fühlen zu dürfen.
Dein Sprung zu Obdachlosen zeigt aber wieder wie verbort manche sind. Alles ausser Anzug scheint was für Obdachlose zu sein.
 
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