800köpfiger Mob prügelt Emo-Kids krankenhausreif

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Emos sind die Jugendlichen, die sich schwarz kleiden, schwarz schminken und immer eine Schnute ziehen, weil ihr Vorstadtleben ihnen so übel mitgespielt hat und die Welt ein so trauriger Ort ist. Eben zelebrierte Meloncholie.

Diese Pauschalisierung kann man so eigentlich nicht stehen lassen. Demnach könnten Deine Emos auch Gothics sein.
 
Emos sind ein bisschen die Punk-Version von Grufties. Nicht ganz so bleich, nicht ganz so Metal.

Und gleich nochmal: Gruftis haben mit Metal mal absolut null zu tun. Emo ist mehr Metal als Goth, und die echten Gothics mehr Punk.
 
Ich dachte bislang das die Identifikation junger Menschen über Jugendgruppen ein Relikt der 80er bzw. 90er ist (fand ich übrigens schade das so etwas ausstirbt).
Wenn allerdings (und da muß ich mich auf die Quellen des Ausgangspostings stützen) die obig beschriebene Gewalt zum Ausdruck kommt spielt dies für mich keine Rolle. Da haut eine x-fache Übermacht einer Minderheit eine rein weil Sie einfach anders ist ? Höchst bedenklich, vor allem wenn ich davon ausgehe das diese Emokids eher nicht aggressiv sind.
Man wird doch auch nicht aggressiv weil der Nachbar depressiv ist.
 
Höchst bedenklich, vor allem wenn ich davon ausgehe das diese Emokids eher nicht aggressiv sind.
Man wird doch auch nicht aggressiv weil der Nachbar depressiv ist.

Aber es wurde in diesem Thread schon kurz andgedeutet: Das hat möglicherweise etwas mit Homophobie zu tun, die ja auch oft genug in Agression umschlägt.

Und auch in diesen Fällen suchen sie die Angreifer ja keinen durchtrainierten, muskulösen Lederschwulen (die gibt es auch), sondern genau eben solche Menschen, die nicht danach aussehen, als ob sie sich wehren könnten.

Alex
 
Grundsätzlich stimme ich Dir vollkommen zu. Aber bei welchem Namen sollen wir genau die Vorfälle im ersten Posting denn nenne? "Pogrom", ernsthaft?

Wenn jetzt ein Dynamo Dresden Mob auf einzelne Hansa Rostock Fans losgeht, soll ich das dann auch eine Analogie zur Judenverfolgung im Dritten Reich aufstellen?

Solche Vergleiche sind ja auch unter Historikern umstritten. Ich gehöre aber zu der Gruppe, die in allzu unbedachten Vergleichen die gefahr der verwässerung gibt: "Ach, das passiert ja ständig".

Im Übrigen halte ich den Vergleich auf faktisch für einfach nicht haltbar. Das "Emo Berufsverbot", "Emo Heiratsbeschränkungen", "Emo Enteignung" und "Emo Deportation" halte ich für wirklich sehr weit hergeholt.

Alex

Natürlich ist das nicht in dem Ausmaß dasselbe. Aber wenn ich das recht mitbekommen habe, hat sich da eine bestimmte Gruppe vorher organisiert, um auf Emos loszugehen. Das war kein spontaner Akt unkontrollierter Gewalt.
Ich gehe nicht davon aus, daß die mexikanischen Punks und Metaller demnächst das Parlament anzünden und Schilder aufhängen, auf denen steht: "Kauft nicht bei Emos", aber man muss immer den Anfängen währen.
Auch wenn daraus höchstwahrscheinlich keine Diktatur erwächst, ist es bedenklich und Parallelen sind zu ziehen
 
Ist das nicht üblich? Meiner Erfahrung nach gehören weder Punks noch Metaller zu den Waisenknaben bei subkulturellen Auseinandersetzungen ;)

Was waren das denn für Erfahrungen bitte? Ich habe schon gewaltbereite Punks gesehen (dann aber eher gegen Nazis), aber ein Metaller als Aggressor ist mir noch nie begegnet.
 
Aber es wurde in diesem Thread schon kurz andgedeutet: Das hat möglicherweise etwas mit Homophobie zu tun, die ja auch oft genug in Agression umschlägt.

Und auch in diesen Fällen suchen sie die Angreifer ja keinen durchtrainierten, muskulösen Lederschwulen (die gibt es auch), sondern genau eben solche Menschen, die nicht danach aussehen, als ob sie sich wehren könnten.

Alex

Ist Homophobie der richtige Begriff ? Wäre ja eine gegen schwul-lesbische Ausrichtung gerichtete Aggression. Mögen die Leute dort auch haben, ich würde eher sagen, das Sie den androgynen Charakter der männlichen Emos verabscheuen. Glaube nicht das die Emojungs mehrheitlich schwul sind.
 
Mögen die Leute dort auch haben, ich würde eher sagen, das Sie den androgynen Charakter der männlichen Emos verabscheuen.
Ich würde das schon unter Homophobie zählen, denn erstens reicht es aus, wenn die Agressoren die männlichen Emos für schwul halten, und zweitens is Homophobie im Kern ja immer eine nach aussen projizierte Angst vor dem schwachen, dem weichen.

Man muss kein Psychologe sein um sich vorzustellen, das Menschen mit einem intakten Selbstwertgefühl wohl kaum zu Homophobie neigen (Wenn ich mir meiner -- insb. sexuellen -- Identität sicher bin, wovor solle ich mich fürchten?)

Alex
 
Was waren das denn für Erfahrungen bitte? Ich habe schon gewaltbereite Punks gesehen (dann aber eher gegen Nazis), aber ein Metaller als Aggressor ist mir noch nie begegnet.

Ich hab eher die Erfahrung gemacht, dass das 'Aggresionspotential' rein gar nichts mit der zugehörigen 'Subkultur' zu tun hat, sondern einzig und allein mit dem Menschen, um den es geht, und um die Situation.

Egal was für eine 'Subkultur', ich hab bei allen sowohl ausgeglichene, aggresive, fürsorgliche, dumme, intelligente, hübsche, hässliche oder sonstwie welche gesehen.

Halt ganz normale Menschen :noplan:

Mal ganz davon abgesehen, dass ich diesen 'Subkultu'-Krams nicht verstehe...
Es ist doch nur ein von außen aufgezwängtes Schild, was einem aufgehangen wird. (Oder gibts echt Leute, die sagen "Ich bin Emo/Punk/Hopper/Hippie/Metaller, etc, blabla???)
 
Logo. Pass auf: Ich bin fast 30 und immer noch Metaller. Und das ist auch gut so und wird sich voraussichtlich nicht mehr ändern. ;)

Subkulturen sind gut und wichtig. Gibt einem ein Zusammengehörigkeitsgefühl und den Teenagern etwas, an dem sie sich festhalten können.
Und verschiedene Subkulturen ziehen verschiedene Menschen an. Unter Metallern sind zum Beispiel überdurchschnittlich viele Akademiker und -meiner Erfahrung nach- überdurchschnittlich viele friedfertige Menschen dabei.
Ich habe in 15 Jahren in der Metal-Szene öfters erlebt, daß man ein, zwei mal sogar von Hip-Hoppern, öfters aber von Türken-Gangs Aggressivität erlebt hat. Daß sich ein Mob zusammenrottet, der auch aus Metallern besteht, lese ich in diesem Thread zum ersten mal und darum finde ich es sehr beschämend.
 
Logo. Pass auf: Ich bin fast 30 und immer noch Metaller. Und das ist auch gut so und wird sich voraussichtlich nicht mehr ändern. ;)

Subkulturen sind gut und wichtig. Gibt einem ein Zusammengehörigkeitsgefühl und den Teenagern etwas, an dem sie sich festhalten können.
Und verschiedene Subkulturen ziehen verschiedene Menschen an. Unter Metallern sind zum Beispiel überdurchschnittlich viele Akademiker und -meiner Erfahrung nach- überdurchschnittlich viele friedfertige Menschen dabei.
Ich habe in 15 Jahren in der Metal-Szene öfters erlebt, daß man ein, zwei mal sogar von Hip-Hoppern, öfters aber von Türken-Gangs Aggressivität erlebt hat. Daß sich ein Mob zusammenrottet, der auch aus Metallern besteht, lese ich in diesem Thread zum ersten mal und darum finde ich es sehr beschämend.

du bist halt nicht trve.
 
:hehehe: Ich bin sowas von true.




:Oldno:
 
Juhu, ne wer is am Truesten-Diskussion!. :D
 
Für mich hat das gar nichts mehr mit intersubkulturellen Streitigkeiten zu tun, oder dem ewigen Kampf true Hardcore vs. Kommerzkids..

Das ist einfach der pure Ausbruch der Massendummheit.

Es ist ja schon lange so, daß man aus "Joke" irgendwelche Ressentiments gegen "Emokids" schürt und verbreitet, da gibts ja alles Mögliche: Flashgames, Hater-Seiten, Shirts usw... eine regelrechte Anti-Emo-Industrie.
Daß so eine Haltung irgendwann ernst wird, ist nur eine Frage der Zeit .. bis eben die kritische Masse der Stumpfheit überhand nimmt und man sich mehr oder weniger unbewußt gemeinsam auf ein klar formuliertes Ventil für persönliche Frustrationen geeinigt hat.

Insofern kann man den Nazivergleich (der frühen Bewegung!) schon anbringen .. da wird grundlos von einer oder mehreren Randgruppen gegen eine andere Randgruppe gehetzt, nur aus persönlicher Abneigung (getarnt als "Ideologie"). Aus dieser entsteht ein unkontrolliertes Massenphänomen, das sich am Schluß irgendwie keiner mehr erklären kann.
 
Weinerliche Kinder, denen endlich mal ein Grund fürs Rumheulen und Unverstandensein gegeben wurde: Eine wunderbare Symbiose der Geschehnisse.

Nein, ehrlich. Auf den ersten Blick sehe ich da jetzt kein Problem, nur jede Menge Leute die bekommen haben, was sie wollten.
 
hier steht zum fall mexiko:

Die "Anti-Emos" in Mexiko bestünden aus Punks und Metalfans, vor allem aber aus gewöhnlichen Teenagern aus der Arbeiterklasse, heißt es.

und das war mein erster gedanke als ich die thread-überschrift las. ich glaube es geht hier auch um einen konflikt unterschicht gegen oberschicht, denn die emo-kids kommen eher aus der besseren mittelklasse bzw. oberklasse. verprügelt worden sind sie von größtenteils der arbeiter- bzw. unterschicht angehörenden jugendlichen. ein kind aus der unterschicht kann sich so eine philosophie wie ein emo sie an den tag geht garnicht leisten, die müssen kämpfen. die ersten emo-kids (damals die anhänger der werther-bewegung die von goethe mit dem gleichnamigen roman losgetreten wurde) kamen allesamt aus der "besseren" gesellschaft. von mir kein mitleid.
 
Nur weil jemand aus der „besseren” Gesellschaft kommt darf er krankenhausreif geschlagen werden, gut auch eine Meinung.

Gruesse, Pablo
 
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