EU beschließt das Ende für verklebte Akkus

Es geht dem Gesetz, so nehme ich an, doch in erster Linie darum, einen einfachen Akkutausch für den Konsumenten zu ermöglichen.
Nunja. Wir unterstellen der Verbraucherschützern in den Kommissariaten der EU eine bestimmte Absicht hinter dem Gesetz; diese Absicht sei die von dir beschriebene.

Leider wird diese Absicht oder was es bewirken soll, nicht oder nicht ausreichend in das Gesetz selbst hineingeschieben. Erst dann könnte müsste sich die geforderte Umsetzung des Gesetzes dieser Absicht oder Wirkweise unterordnen.

So aber gibt es ganz sicher Heerscharen von angestellten Juristen und Konstrukteuren, die das mit der »Festverbauung« ganz genaulesen – um dann eine Lösung zu präsentieren, die dem Wortlaut des Gesetzes entspricht (oder ihm nicht widerspricht), den Verbraucher und Gerätenutzer aber nicht weiterbringt: »Kuckt mal, nicht verklebt; einfach rausziehen. Gesetz erfüllt. – OK, dass ihr die Kommunikation zwischen Akku und Gerät erst wieder ingangbringen müsst, dagegen war in dem Gesetz ja nicht die Rede.«
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider wird diese Absicht oder was es bewirken soll, nicht oder nicht ausreichend in das Gesetz selbst hineingeschieben
Nachbessern ist ja möglich. Die EU macht ihre Erfahrungen und jedes mal wenn wieder eine findige Firma Möglichkeiten entwickelt diese Absicht zu umgehen und sich die EU verarscht fühlt wird die Folgeregelung kompromissloser ausfallen. Da hilft auch nicht wenn Timmi mit dem Köfferchen anreist. Der Nachteil aus Verbrauchersicht ist, das es länger dauert bis die Absicht erfüllt wird.
 
OK, dass ihr die Kommunikation zwischen Akku und Gerät erst wieder ingangbringen müsst, dagegen war in dem Gesetz ja nicht die Rede.«
Genau darauf, dass hier dringend nachgebessert werden muss, zielen meine Kommentare ab...

...abgesehen davon, dass hier nichts „wieder inganggebracht werden muss“. Es reicht völlig, wenn es nicht böswillig unterbunden wird. Bei Smartphones anderer Hersteller muss man da ja auch nichts „ingangbringen“. Und selbst bei meinem beiden „alten“ iPhones kann ich den Akku einfach so austauschen und danach funktioniert bis iOS 16.7 alles einfach so genau so, wie es soll.
 
reicht völlig, wenn es nicht böswillig unterbunden wird. Bei Smartphones anderer Hersteller muss man da ja auch nichts „ingangbringen“. Und selbst bei meinem beiden „alten“ iPhones kann ich den Akku einfach so austauschen und danach funktioniert bis iOS 16.7 alles einfach so genau so, wie es soll.

Warnung: bei dem eingesetzten Ersatzteil handelt es sich nicht um ein offiziell autorisiertes Orginalteil. Apple lehnt alle Schäden, die sich aus dem Risiko der Verwendung des nicht empfohlenen autorisierten Ersatzteils ergeben ab. Ich habe dies zur Kenntnis genommen und bestätige durch die Betätigung des Schiebeschalters, das ich das Risiko eingehen möchte.
Bestätigung Schalter - fertig

So, oder so ähnlich könnte Apple es doch handhaben. Alle Probleme gelöst.
 
Es geht dem Gesetz, so nehme ich an, doch in erster Linie darum, einen einfachen Akkutausch für den Konsumenten zu ermöglichen.
Dieses Gesetz dient hauptsächlich dem Umweltschutz im Rahmen von Rohstoffwiedergewinnung. Es betrifft (fast) alle Arten von Batterien für diverse Verbraucher.
Angefangen von Industriebatterien für Schiffs- und Bahnverkehr sowie Teslas über e-Bikes sowie mobilen Geräten bis hin zum Duracel Äffchen. Da wird Apple wohl kaum intervenieren können. Der Bereich für unter anderem Smartphones ist ziemlich umfangreich.
Hier gibt’s 366 Seiten zu lesen. Zudem gibt’s auch noch ein Batteriegesetz und noch einiges andere.
https://data.consilium.europa.eu/doc/document/PE-2-2023-INIT/de/pdf
 
Dieses Gesetz dient hauptsächlich dem Umweltschutz im Rahmen von Rohstoffwiedergewinnung.
„Dem Umweltschutz“ dient ja, direkt oder indirekt, alles, was mit reparieren statt wegwerfen, also einem möglchst langen Produktlebenszyklus zu tun hat.

So denke ich, bei dem Teil des Gesetzes, über den wir uns hier unterhalten, geht es in erster Linie mal darum, dass nur ein Akku, und nicht mit ihm gleich das ganze iPhone weggeworfen wird. Was dann mit dem Akku geschieht, steht auf einem anderen Blatt.
 
Ja, ob der Phone-Besitzer den alten Akku dann einfach in den Restmüll wirft, wird damit natürlich nicht verhindert.

Aber es gibt ja parallel zu den Vorschriften auch Maßnahmen zum Aufklärung der Bevölkerung. Und zusätzlich auch noch die Verpflichtung des Handels, alte Batterien und Akkus zurückzunehmen und zu sammeln.
Dadurch ist es jetzt so einfach, Akkus und Batterien "fachgerecht" zu entsorgen, dass selbst der größte Depp kaum noch eine Ausrede für das Wegwerfen in den Restmüll findet.

Nichtsdestotrotz wird es - seufz ... - ganz sicher noch viele geben, die es trotzdem tun. Aber dagegen hilft auf Dauer nur Bildung und Erziehung, was wieder ein ganz anderes Thema ist ...
 
Kreislauf-Wirtschaft ist zu begrüßen. Akkus lassen sich gut recyceln. Dann benötigt man künftig keinen frischen „Kobold“ mehr.
 
So, oder so ähnlich könnte Apple es doch handhaben. Alle Probleme gelöst.

Apple könnte so vieles anders handhaben. Vor allem für Nutzer deutlich leichter machen.
Warum das nicht so ist ergibt sich doch seit Jahrzehnten aus der Handlungsweise des Konzerns.
Man brauch ja doch nur lange genug zuschauen.

Die Idee solchen verklebten und vernagelten Kram so hoch wie nur möglich zu besteuern fand ich auch nicht schlecht.
Denn dann hört das schon auf Grund der Kauflust der Kunden ganz von alleine auf.

Ohne Zwang bewegt sich kein einziger Konzern.
 
Kreislauf-Wirtschaft ist zu begrüßen. Akkus lassen sich gut recyceln. Dann benötigt man künftig keinen frischen „Kobold“ mehr.
Ja Kreislaufwirtschaft ist zu begrüssen, aber dass sich Li-Ion Akkus (und die Derivate) "gut" recyclen lassen,
stimmt leider nicht, besonders bei Smartphone Akkus.

Das beste Recycling ist die Weiterverwendung von gebrauchten Autoakkus für andere Anwendungen als
Stromspeicher. Bei Smartphoneakkus ist das nicht machbar.

Das Recycling von Smartphone Akkus ist ein komplizierter aufwändiger Prozess, der viel Energie
benötigt und über den man das Lithium aktuell verliert.
 
Das Recycling von Smartphone Akkus ist ein komplizierter aufwändiger Prozess, der viel Energie
benötigt und über den man das Lithium aktuell verliert
Die Forschung wird da sicher neue Wege finden. Recycling ist aufgrund der Ressourcenverknappung eine zunehmende Notwendigkeit und deshalb ist es ein wichtiges Geschäftsfeld für die Zukunft. Wer in der Lage ist, mit möglichst wenig Aufwand ein Maximum zu recyceln und sich das Verfahren patentieren lässt, sitzt auf einer Goldmiene.
 
Bestes Argument die Motivation zur Bewegung zu „fördern“. 😎

Ich wäre da normalerweise kein Freund davon, jedoch gibt es anscheinen keinen anderen normalen Weg um eine Kreislauf-Wirtschaft bzw. den
Gedanken einer Nachhaltigkeit auch nur Ansatzweise in die Köpfe bestimmter Konzerne zu bekommen.

Das diverse Handlungsweisen genau das zerstört auf dem jeder lebt interessiert dabei niemand.
Es reicht eben nicht wenn man das Wort "grün" auf ein Blatt Papier schreibt, noch weniger taugt das auf einem Hochglanz Flyer.

Es muss erst weh tun. Das geht nun mal nur über die Einnahmen.
Die einzige Ansage die direkt und beim ersten mal richtig verstanden wird.
 
Wenn Geld wichtiger ist, als die Luft zum Atmen, als das Wasser zum trinken, dann muss man eben beim Geld ansetzen, bevor es weder Luft noch Wasser gibt.
 
Der Anteil an recycelten Materialien nimmt bei Apple doch ständig zu. Wobei ich Dinge wie die gesprenkelten Nike-Armbänder mit Altplastik eher für Marketing als einen vernünftigen Beitrag zum Umweltschutz halte.

Wie nachhaltig es ist, jedes Jahr neue Modelle rauszubringen ist natürlich die Frage. Würde es Apple nicht tun, würde es Apple aber bald nicht mehr geben, was auch nicht nachhaltig wäre.

Mich würde interessieren, wie lange die Lebens- bzw. Nutzungsdauer eines iPhones ist. Apple hat 2016 mal 3 Jahre ausgerechnet, ich denke das müsste mittlerweile länger sein - die Upgrades sind weniger spektakulär und Softwareunterstützung ist mittlerweile längerfristig verfügbar. Das Problem des "Langsamerwerdens" durch Updates ist mittlerweile gefühlt auch Geschichte. Insgesamt hat sich bei mir seit dem iPhone 1 die Nutzungsdauer der Modelle verlängert.
 
Batterien / Akkus sind ja nur ein kleiner Teil des Phänomens zur Entwicklung unserer "Lebenskultur".

Ich kenne (leider) genug Menschen, die regelmäßig 2-3 mal im Jahr in den Urlaub fliegen, jede neue iPhone-Generation sofort kaufen, sich ein 2,5t E-Mobil zugelegt haben (und damit vor allem im Stadtverkehr auch kürzeste Strecken zurücklegen) und anderem Luxus frönen. Schei… auf den ökologischen Fußabdruck in der Praxis, in der Theorie sind sie natürlich alle "grün". Auf die Idee mit dem Fahrrad (E-Bikes stehen selbstverständlich auch in der Garage) zum Brötchen holen loszuziehen, kommen sie allerdings nicht, 1,2 km sind ja auch eine Zumutung … Was ist da schon ein verklebter Akku. Um der Umwelt eine Chance zu geben, müssten sehr viele ihr Leben gründlich umkrempeln.

In unserer Lebensrealität muss man auch folgendes bedenken: Keine Partei möchte Wähler final verprellen und gerade die mit dem größeren Einkommen sind die, die eher fleißig wählen und obendrein auch noch den größeren gesellschaftlichen Einfluss haben. Punkt! Die Vorteile der Demokratie, sind genau jene (freie Meinungsäußerung wird populistisch missbraucht, teils langwierige demokratische Prozesse werden gezielt genutzt, um da Unaufhaltsame so lang wie möglich auszubremsen), mit denen einflussreiche gesellschaftliche Gruppen (aka Lobbyverbände) einen Status Quo erreichen möchten.

Wie wir sehen, muss der gesamtgeselllschaftliche Druck erst so groß werden, dass auch die "Bremser" nicht mehr dagegen ankommen, trotzdem kann "man" Vorhaben über Einzelne konterkarieren > Immer größere + schwerere Autos, immer mehr Wohnraum pro Person, immer höherer Pro-Kopf Energieverbrauch.

Und wenn "wir" jetzt keine verklebten Akkus mehr kaufen, kaufen wir sowieso gleich neue Geräte … Die Zahl der Menschen, die diesen Tanz nicht mehr mitmachen möchten, ist leider noch nicht ausreichend und ein nicht-verklebter Akku, ist noch lange nicht recyceled. (Weiß jemand wie viele Akkus / Mobiltelefone real wieder in den Kreislauf einfließen? Erschreckend wenige!)

edit: Ich vergaß den link > https://de.statista.com/infografik/13203/anzahl-alt-handys-in-deutschen-haushalten/
 
https://www.golem.de/news/verbraucherschutz-eu-rat-und-parlament-einigen-sich-auf-reparaturregeln-2402-181832.html

Bei der Einigung wurde zudem hinzugefügt, dass Hersteller von Elektrogeräten Reparaturen nicht durch Hardware- oder Softwarebeschränkungen erschweren oder verhindern dürfen. Auch müssen Teile von Drittanbietern problemlos für Reparaturen verwendet werden können.

Diese bedeutsame Textstelle wurde hinzugefügt. Das ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Verbraucherrechte und verhindert die Verdongelung zukünftiger Geräte.

Und nun können die üblichen Verdächtigen gerne erklären, warum das ein Nachteil für die Verbraucher, für die Sicherheit, uswusf ist.
 
Und nun können die üblichen Verdächtigen gerne erklären, warum das ein Nachteil für die Verbraucher, für die Sicherheit, uswusf ist.

Ich werd mich schwer hüten. :crack:

Auf der einen Seite freue ich mich über diese Entscheidung der EU, auf der anderen Seite würde ich doch lieber bei meinem MacBook Air M2 bleiben wie es ist, da Kompaktheit und Leichtigkeit für mich ein schlagendes Argument sind. Natürlich ist das nur meine Perspektive und es dürfte viele geben, die gern basteln und reparieren wollen wie in guten alten Zeiten.

Ich fände es gut von Apple, in Zukunft zweigleisig zu fahren und den Kunden entscheiden zu lassen, ob er "Apple-klassisch" oder "nachhaltig" kaufen will.
Wobei dann spätestens bei der Preisgestaltung die ersten Beschwerden kommen werden, dass die, die Nachhaltigkeit wollen, tiefer in die Tasche greifen müssen.
Apple weiß ja bekanntlich alles richtig zu anzupreisen – und zu bepreisen
 
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