Heulsusenlamentie ...
Natürlich nicht. Die Zusammenhänge sind komplex, und mE liegt eine wesentliche Ursache für das Erstarken der terroristischen Organisationen im arabischen Raum in der nationalistischen Politik der Großmächte. Und die Fehler, die die euopäischen Imperialisten bereits vor 100 jahren dort gemacht haben, um die Region unter ihre Kontrolle zu bringen, kann man auch nicht in wenigen Jahren wieder beseitigen.
Grundsätzlich aber würde ich mich eher fragen, wie wir die demokratischen Bewegungen unterstützen können, statt Diktaturen zu stabilisieren und die nationale Ölversorgung um jeden Preis sicherzustellen.
Du verkennst leider völlig, das für eine tragfähige demokratischen Bewegungen die zudem in einen erfolgreichen demokratischen Transformations-Prozess münden soll, vor allem eine breite und gebildete gesellschaftsrelevante Mittelschicht -wie eben in Tunesien vorhanden- unabdingbarer Vorrausetzungen sind.
Ohne sie kann und wird aber niemals ein Demokratie-Export funktionieren, da Demokratie nicht verordnet sondern nur gelebt werden kann.
In den arabischen Ländern wie Libyen, Ägypten, Syrien und Irak gibt es diese Schicht in der erforderlichen Breite einfach noch nicht.
Diese gab es schließlich auch nicht von Anfang an in Europa.
Diese muss nämlich erstmal wachsen – und das braucht vor allem Zeit.
Zwischenzeitlich sollen, deinem Credo folgend, erstmal alle missliebigen Regime (vor allem die der sog. Staatsterroristen) gestürzt werden, ohne überhaupt eine nachhaltige Perspektive zu entwickeln.
Spoege, dies ist exakt der beschränkte Ansatz der US-amerikanischen Außenpolitik.
Insofern sind die von dir zurecht geschmähten Diktaturen als stabiler Katalysator gesellschaftlicher Entwicklung, der Schreckensherrschaft Religiös indoktrinierte Islamisten sehr wohl vorzuziehen.
Um das zu erkennen muss man auch kein Freund irgendwelcher Diktatoren sein …