weil ich manche lautlichen Differenzierungen einfach nicht schnalle, etwa zwischen den französischen Departements Cher und Gers
Kurz und witzlos:
Hier, so dachte ich bisher, gebe es nicht viel fehlzuverstehen:
Cher mit stimmlosem Anlaut: /ʃɛːʀ/ und
Gers mit stimmhaftem /ʒɛːʀ/ (vgl.
DE Schur mit /ʃ/ und
FR jour mit /ʒ/)
Oder falls es um das
s in
Gers geht: Das wird standardfranzösisch nur ausgesprochen, wenn das folgende Wort mit Vokal beginnt – oder in einer vermutlich lokalen Aussprachevariante des Ortsnamens als /ʒɛʀs/.
Verkompliziert wird das Verstehen/Wahrnehmen, und folglich auch Sprechen durch den Umstand, dass es /ʒ/ im Deutschen zumindest historisch nicht als Phonem gibt. Man kann durch /ʃ/ vs. /ʒ/ im Deutschen keine Bedeutungen unterscheiden. Darum sprechen ja Viele den
Job als »tschopp« oder »schopp« und nicht als »dschob« (und erst recht nicht als »dschaab«).
Wenn wir schon dabeisind: der berühmte pasternak'sche Doktor heißt
Живаго /ʒi'vaga/, das Englische trägt dem Rechnung mit der Umschrift
Zhivago, was bei der üblichen deutschen untergeht:
Schiwago (obwohl die deutsche Transkription ein
sh im Kontrast zu
sch kennt:
Shiwago, was aber heutzutage vermutlich wegen der Missverständlichkeit zum englischen Gebrauch von
sh ungebräuchlich wurde). Ähnlich beim Berlineroberer
Жуков, eben /'ʒukɐf/ (
wiss. Žukov,
DE gewöhnlich
Schukow) oder dem ehem. bulgarischen MP Живков /'ʒifkof/, die beide selbst in TV- oder Radio-Dokumentationen meist falsch mit /ʃ/ gesprochen werden.
Ich hoffe, das hilft es klären.