Schön, dass dieser Thread nochmal wiederbelebt wurde, sonst hätt ich den glatt verpasst. Hatte an Heiligabend ein Pärchen zu besuch
Ich bin 25, hab tatsächlich schon so einiges aufregendes, spassiges, riskantes hinter mich gebracht und bin stolz drauf. Und ich habe vor, das weiterhin genau so zu machen.
Erziehungstechnisch wurde ich auch eher darauf getrimmt, dass eine eigene Familie ab einem bestimmten Alter der einzig wahre Weg ist.
Auch die Hormone weisen natürlich in diese Richtung.
Und trotzdem: Ich finde mein Leben so geil, dass ich mich mit Händen und Füssen dagegen wehre mir Frau und Kind anzuschaffen.
Das hat mehrere Gute Gründe:
-Ich habe Beziehungen hinter mir, die mir die Lust auf Frauen gründlich ausgetrieben haben.
-Ich habe Freunde, deren Beziehungen mir vor Augen führen, wie schön es doch zumeist als Single ist.
(Der erste ist jetzt verheiratet, komplett in der Versenkung verschwunden und wenn er doch mal mit uns unterwegs ist, beschwört er in Panik alle, nur ja nichts seiner Frau zu erzählen! Gut, da läuft was gehörig falsch bei der Frau.)
-Unsere Kumpel-Gruppe beinhaltet noch einige Solisten, ergo kommt am Wochenende bei mir auch dann keine Einsamkeit auf, wenn alle Pärchen der Gruppe mal wieder zuhause allein streiten wollen...
-Ich wohne in einer großen Bude zusammen mit meinem Bruder. Hab also bei bedarf immer einen zum quatschen. Oder wenn ich gerumpel in der Küche hör, weiss ich: Ich hock hier nicht allein rum.
-Ich habe keine Zeit für eine Frau. (das ist Tatsache und immer der Grund gewesen, warum meine Beziehungen endeten).
Ich umgebe mich mit sovielen Dingen, die mich erfüllen (Bulli schrauben, Open Air planen/aufziehen, Moped-Fahren, am Mac irgendwelche Ton/Bild-Projekte durchackern, DJ im Stammlokal, Babysitten bei der 4jährigen kleinsten Schwester, Simpsons glotzen)
-Ich habe kein grosses Bedürfnis nach Sex. Da hat man mal alles mögliche ausprobiert und jetzt kennt mans im groben. Natürlich kann es mit der richtigen Frau wirklich funny sein, aber selbst das ist es mir nicht wert, mich nach einer Frau zu richten. Ist wohl angeboren.
Alles in allem: Ich kann den Threadersteller voll verstehen!
Ich weiss, dass er nicht nur Partymachen meint, sondern alles, was eben aus der Rolle fällt. Wie z.B. ein stinkendes, akut Tüv-loses Schlachtross zu fahren, einfach weils einem persönlich Laune macht.
Ich bin einer, der NIE der Masse nachmarschiert. Ich höre gern HipHop, trage dazu aber Metal-Frisur. Ich könnte Alpina fahrn, bleib aber bei meiner fahrenden Durchrostung, weil da ne Pritsche drauf is, auf der man im Wald ein Zelt aufbaun kann.
Ich kann nicht Skifahren, hab mir aber diese Woche BigFoots rausgelassen und freu mich schon wenns mich so richtig semmelt
Auf deutsch: Die langeweile und zurückgezogenheit anderer Pärchen (Ehe mit kleinkind schliesse ich vom Begriff "langeweile" aus) kotzt mich regelrecht an. Ich musste mir aber abtrainieren, andere immer auf meinen "hopp, das macht laune" level bringen zu wollen. Das funzt nur seltenst. Man muss diese Leute tatsächlich solange gammeln lassen, bis es bei denen richtig rummst.
Wir nehmen in der verbliebenen Party-Gruppe dann immer wieder jeden gern wieder auf, der reumütig vom "Safe mode" zurückkommt.
Allerdings wollen alle in dieser Runde immer ein Weibchen finden, was früher oder später auch klappt. Das heisst: Die Runde wird nicht ewig bestehen, irgendwann sind alle "glücklich" verheiratet/gebunden.
Mein Plan bis dahin? Eigene Bar aufmachen und die Stammgäste/Personal als eigene Familie betrachten...das klingt nach einem guten Kompromiss aus Nicht-Einsamkeit und fortwähremden Trubel/Risiko/Aufregung.
Ahso, bevor jemand anfängt mit: "Hat ja nur Angst für was anderes ausser sich selbst Verantwortung zu übernehmen..."
Völlig Falsch. In der Firma trage ich für Tonnen von Material, Werkzeug und meinen persönlichen Padavan
Verantwortung. Und am FOMP für die Unversehrtheit von 30Mann personal, 12 Bands, und sämtliche Gäste.
"Angst" kanns also nicht sein. Leute wie ich haben einfach beschlossen, dass es für sie persönlich mehr Erfüllung bringt etwas sonderlich/übersteuert zu Leben, als ständig mit dem Weibchen im Nest zu hocken.
Was wir noch lernen müssen: Es ist falsch, andere ewig in diesem Schema festhalten oder zurückholen zu wollen. Manche kommen von allein zurück.
Andere nicht. Und das hat beides für den betreffenden gute Gründe.
Ich freue mich auch für meinen Kumpel, der geheiratet hat, und wirklich aufs übelste von der Frau dominiert wird und nur noch seltenst mal bei uns auftaucht. Denn er sagt: "Ich bin glücklich". Er sagt nicht: "Helft mir, ich geh vor die Hunde!". So wenig wir das auch nachvollziehen können, wenn mein Freund sagt, dass er glücklich ist, dann freu ich mich für ihn. Der Rest geht mich nichts an.
(hat sich das wirklich jemand bis hier durchgelesen
)