"Schatz, lass uns zusammenziehen"

Also ich kann nur von meinem Freundeskreis sprechen (alle +/- 30 Jahre alt).

Die früher am wildesten "rumgehurt" und wie die letzten Ketzer gesoffen haben oder sich sonst all erdenkliches Zeug reingepfiffen haben sind heute mit Abstand die ruhigsten und melden sich fast gar nicht mehr.

Und das ganz oft von heute auf Morgen. Grund?
Eine neue Partnerin die wohl auch recht passend ist. Da geht das zusammenziehen recht flott.

Also man sollte da immer den Mittelweg gehen, wenn man sich nachher nur noch auf den Senkel geht dann ist das auch nicht gut und man verliert anch und nach mehr Freunde.
 
Na ja - vielleicht ist es auch nur so, dass gerade die Extremleute schlicht schon wirklich alles gesehen zu haben glauben und deshalb umso glücklicher mit ihrem jetzigen Leben sind.

Wobei.. ich hab jahrelang mit Ex-Nationalspielern zusammen Volleyball gespielt. Alle so grob um die 40. Klar saufen die auch noch manchmal, aber man merkt an diesen Abenden, wie sehr gerade die damals so begehrten und erfolgreichen die Vergangenheit vermissen. Das ist auch irgendwie traurig.
 
Letztendlich kannst Du machen, was Du willst: Was Du nicht hast, ist immer attraktiver.

Aber soooo schlimm ist die ganze Problematik nicht, man(n) arrangiert sich irgendwann im Leben, wird älter und gelassener und alles wird cool, irgendwie. Und das, was Du vermisst und nicht hast, gibt Dir Melancholieimpulse, weckt Sehnsüchte und kann somit auch wieder Veränderungen in Bewegung setzen.
Bedenken sollte man dabei nur, dass man (wahrscheinlich :confused: ) nur einmal lebt und somit nicht ewig Zeit hat.

Wirklich übel ist es aber, wenn man in einer Beziehung zuviel von sich selbst aufgibt und diesen Leerraum mir irgendwas von der Partnerin/ dem Partner füllt. So entstehen Abhängigkeiten und so wird aus Liebe irgendwann bestenfalls Gleichgültigkeit, schlimmstenfalls Hass. Und dagegen hilft nur der rechtzeitige "Jailbreak".
 
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Ich kann den Threadersteller schon verstehen. Finde diese Entwicklung in den zwanzigern auch bedrückend.:sick: In meinem Freundeskreis sind glücklicherweise noch alle am studieren bzw. machen die ersten Berufserfahrungen und sind dementsprechend noch ziemlich ungebunden. Aber ich kann es nicht lassen über die Zukunft nachzudenken und ich bekomme immer mehr die Angst, dass sich mein bisheriges Leben schon bald verflüssigen wird und ich immer mehr den gesellschaftlichen Zwängen unterliegen werde.

Mich beschleicht das Grauen wenn ich daran denke, dass ich in 17 Monaten 25 werde. OMG!! Dann geh ich hart auf die 30 zu und muss so tun als sei ich schrecklich erwachsen, obwohl ich manchmal noch die gleichen probleme habe wie mit 20.

Ausserdem geh ich super gerne feiern. Wieso sollte ich damit aufhören?
Mein Freund und ich wohnen nicht zusammen und DAS IST AUCH GUT SO. Schon der Gedanke daran... Dann hocken wir jeden Abend zusammen vorm Fernseher, Sonntags abends dann Tatort, mit Schnittchen. Lol.

Dann laden wir unsere Freunde zu "Pärchenabenden" ein, wo wir lustig Sekt und Selters trinken und über Bausparverträge palavern. Dann springen die ersten Blagen durch die Bude. Ich kann Kinder nicht ausstehen!
Das konnte ich noch nie. Warum also sollte ich das plötzlich anders sehen?
:confused:
Bei dem Gedanken bekomm ich die TOTALE PAnIk!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Mein Freund fände das toll! Bei mir ist es genau der umgekehrte Fall!
Ich denke man sollte nicht alle Frauen über einen Kamm scheren. Finde auch Mario Barth so ätzend. Der bedient sich nur den Klischees. Alle Frauen sind so, Männer sind so.
Wenn ich im Fernsehen irgendwelche Berichte sehe, wo die Frau mit 25 das zweite Kind hat, verheiratet ist und in ner kleinen Bude mit ihrem Mann hockt, da frag ich mich doch: Was kommt da noch? Was erwarten die noch vom Leben? Die sind doch schon tot!
 
Wenn ich im Fernsehen irgendwelche Berichte sehe, wo die Frau mit 25 das zweite Kind hat, verheiratet ist und in ner kleinen Bude mit ihrem Mann hockt, da frag ich mich doch: Was kommt da noch? Was erwarten die noch vom Leben? Die sind doch schon tot!

Nein wirklich! Schon mit 25! Das zweite Kind! Wie absonderlich, ja fast pervers!
Was genau erwartest du denn vom Leben? Mehr Partys? Ich habe jahrelang große Partys mitveranstaltet, habe immer noch Freude daran, aber ehrlich gesagt gibt es da nichts neues, nichts, was nach dem dritten Besuch noch eine Erwartung erwecken könnte.
Oder viel Sex mit wechselnden Partnern? Auch hier stellt man recht schnell fest, dass dieser Kitzel nicht wirklich befriedigend ist oder auch nur besseren, bzw. abwechslungsreicheren Sex bietet.
Die große Karriere, die mit Partner nicht möglich ist? Zum Einen denke ich nicht, dass man durch einen Partner da wirklich stark eingeschränkt ist, zum Anderen merkt man spätestens nach dem Erklimmen der letzten Karrierestufe, dass alles nichts ist.

Aber Kinder aufwachsen sehen, die eigenen sogar, soll innerlich tot machen? Ich weiß wirklich nicht, was in deinem Kopf abläuft.
 
Lies mal "Resturlaub" von Tommy Jaud
Behandelt auf lustige Weise dieses Thema!

Das Buch ist wirklich klasse (hatte das Hörbuch). Ich bin auch (mit fast 41 in Partnerschaft) immer wieder mal kurz davor einfach loszufliegen (mache es dann aber doch nicht).
Irgendwie kommt immer wieder die Erkenntnis das ein anderes Leben (Party...) nicht besser sondern nur anders ist - und das ist mir nicht genug...

bye, M.
 
Ja ja, das Alter...
früher gabs den Playboy, heute die Apotheken Umschau...
Bei mir liegen Kataloge von Gehhilfen rum...

... Oder noch anders: Wenn "Geld verdienen" und "Pflicht" meinem Leben Sinn geben würden, würde ich mir die Kugel geben.
Wirst du nicht tun, eines Tages ist es einfach so passiert und du weisst nicht wie oder wann, langsam und schleichend wird es dich holen...


Dann wird es Zeit für eine Sklavenrevolte ! Entweder man/frau passt sich der Situation an oder man trennt sich: Einer passt sich immer an, entweder aus Verständnis oder "dem Frieden zuliebe". :(

Warum liest man in den Zeitungen dauernd von tödlichen Beziehungsdramen ?
 
Das Buch ist wirklich klasse (hatte das Hörbuch). Ich bin auch (mit fast 41 in Partnerschaft) immer wieder mal kurz davor einfach loszufliegen (mache es dann aber doch nicht).
Irgendwie kommt immer wieder die Erkenntnis das ein anderes Leben (Party...) nicht besser sondern nur anders ist - und das ist mir nicht genug...

bye, M.

"Einfach losfliegen" ist in einer Beziehung nicht möglich? Kinder sind generell nur eine Einschränkung?

Warum ist das eigentlich eine Schwarz-Weiß-Ja-Nein-Entscheidung: Familie, Kinder, Partnerschaft ODER ein wildes Leben?

Friedemann - ein wildes Leben kann mehr bieten als nur wechselnden Sex mit wechselnden Partnern (bei dem Du Dich offensichtlich gelangweilt hast, wie schade) und Party. Da fällt mir DEUTLICH mehr zu ein. :)

Aber man muss deswegen nicht alleine sein. Vielleicht muss man nur eine Partnerin/einen Partner suchen, der/die auch Lust auf LEBEN hat, und nicht auf Spießertum in der Reihenhaussiedlung.

Auch das Spießertum hat natürlich seine Berechtigung. Die Leute dürfen auch gerne so leben - und oft verbirgt sich ja hinter dem Spießertum auch einiges witziges. Wer nach außen ein Spießer ist, ist oft ja in der Freizeit ganz schön spannend. :)

Mein Leben ist das aber nicht. Und meine Freundin würde das auch kaum mitmachen. :)
 
Wenn ich im Fernsehen irgendwelche Berichte sehe, wo die Frau mit 25 das zweite Kind hat, verheiratet ist und in ner kleinen Bude mit ihrem Mann hockt, da frag ich mich doch: Was kommt da noch? Was erwarten die noch vom Leben? Die sind doch schon tot!

Hi,

ich bin 32 meine Frau noch 29 und wir erwarten innerhalb der nächsten Wochen unser zweites Kind.

Aber ich glaube wir leben noch. Klar, das entbehrt schon vieles, und ich bin auch echt nicht so richtig fit, weil ich seit zwei Jahren nicht wirklich viel am schlafen bin, und das wird auch die nächsten zwei Jahre noch so bleiben glaube ich. Aber wenn ich nach der Arbeit heim komme, und mir so ein Zwerg Papa Papa rufend entgegenläuft, dann ist das mehr als geil!

Aber das sind halt die Urinstinkte oder sowas! Klar, denke ich ab und zu, wie es wäre noch mal wegzugehen wie früher. Wenn ich aber dann mal weg darf :-0 dann ist das aber nicht mehr so wie früher.

1. Man gehört nicht mehr zu den jungen! Das fühlt sich komisch an!
2. Die Musik in den Discos ist nicht mehr die die einem gefällt.
3. Man verträgt das lange weggehen nicht (ich könnte ab 23:30 wegschnarchen)

Und wenn du erst mal 40 bist, dann ist es für eine Familie zu spät, und das Party Leben akzeptiert dich verm. auch nicht mehr. Bzw. spricht dich nicht mehr an.

Toll, dann bist du tot!


Gruß,

Gerhard
 
"Einfach losfliegen" ist in einer Beziehung nicht möglich? Kinder sind generell nur eine Einschränkung?

Warum ist das eigentlich eine Schwarz-Weiß-Ja-Nein-Entscheidung: Familie, Kinder, Partnerschaft ODER ein wildes Leben?

Friedemann - ein wildes Leben kann mehr bieten als nur wechselnden Sex mit wechselnden Partnern (bei dem Du Dich offensichtlich gelangweilt hast, wie schade) und Party. Da fällt mir DEUTLICH mehr zu ein. :)

Aber man muss deswegen nicht alleine sein. Vielleicht muss man nur eine Partnerin/einen Partner suchen, der/die auch Lust auf LEBEN hat, und nicht auf Spießertum in der Reihenhaussiedlung.

Auch das Spießertum hat natürlich seine Berechtigung. Die Leute dürfen auch gerne so leben - und oft verbirgt sich ja hinter dem Spießertum auch einiges witziges. Wer nach außen ein Spießer ist, ist oft ja in der Freizeit ganz schön spannend. :)

Mein Leben ist das aber nicht. Und meine Freundin würde das auch kaum mitmachen. :)

Nun, Heero, mir ging es insbesondere darum, dass Kinder kriegen/haben in "jungen" Jahren als Tod bezeichnet wird, das "aufregende" Leben, wie auch immer gestaltet, als so viel wertvoller. Ich selber habe gar keine Kinder, nur einen geregelten Job. ;)
 
Wenn ich mir das hier durchlese, scheine ich ja einiges richtig gemacht zu haben. Ich bin 23, seit knappen drei Jahren in einer festen Beziehung, mittlerweile verlobt und gemeinsam auf <40m^2 lebend. Andererseits gehe ich mit meiner Freundin auf Metalkonzerte, feiere oft genug bis morgens um 6 und studiere in Amsterdam. Das nennt man dann wohl "in Wuerde altern" :)
 
Schön, dass dieser Thread nochmal wiederbelebt wurde, sonst hätt ich den glatt verpasst. Hatte an Heiligabend ein Pärchen zu besuch ;)

Ich bin 25, hab tatsächlich schon so einiges aufregendes, spassiges, riskantes hinter mich gebracht und bin stolz drauf. Und ich habe vor, das weiterhin genau so zu machen.

Erziehungstechnisch wurde ich auch eher darauf getrimmt, dass eine eigene Familie ab einem bestimmten Alter der einzig wahre Weg ist.
Auch die Hormone weisen natürlich in diese Richtung.

Und trotzdem: Ich finde mein Leben so geil, dass ich mich mit Händen und Füssen dagegen wehre mir Frau und Kind anzuschaffen.

Das hat mehrere Gute Gründe:
-Ich habe Beziehungen hinter mir, die mir die Lust auf Frauen gründlich ausgetrieben haben.
-Ich habe Freunde, deren Beziehungen mir vor Augen führen, wie schön es doch zumeist als Single ist.
(Der erste ist jetzt verheiratet, komplett in der Versenkung verschwunden und wenn er doch mal mit uns unterwegs ist, beschwört er in Panik alle, nur ja nichts seiner Frau zu erzählen! Gut, da läuft was gehörig falsch bei der Frau.)

-Unsere Kumpel-Gruppe beinhaltet noch einige Solisten, ergo kommt am Wochenende bei mir auch dann keine Einsamkeit auf, wenn alle Pärchen der Gruppe mal wieder zuhause allein streiten wollen...

-Ich wohne in einer großen Bude zusammen mit meinem Bruder. Hab also bei bedarf immer einen zum quatschen. Oder wenn ich gerumpel in der Küche hör, weiss ich: Ich hock hier nicht allein rum.

-Ich habe keine Zeit für eine Frau. (das ist Tatsache und immer der Grund gewesen, warum meine Beziehungen endeten).
Ich umgebe mich mit sovielen Dingen, die mich erfüllen (Bulli schrauben, Open Air planen/aufziehen, Moped-Fahren, am Mac irgendwelche Ton/Bild-Projekte durchackern, DJ im Stammlokal, Babysitten bei der 4jährigen kleinsten Schwester, Simpsons glotzen)

-Ich habe kein grosses Bedürfnis nach Sex. Da hat man mal alles mögliche ausprobiert und jetzt kennt mans im groben. Natürlich kann es mit der richtigen Frau wirklich funny sein, aber selbst das ist es mir nicht wert, mich nach einer Frau zu richten. Ist wohl angeboren.

Alles in allem: Ich kann den Threadersteller voll verstehen!
Ich weiss, dass er nicht nur Partymachen meint, sondern alles, was eben aus der Rolle fällt. Wie z.B. ein stinkendes, akut Tüv-loses Schlachtross zu fahren, einfach weils einem persönlich Laune macht.

Ich bin einer, der NIE der Masse nachmarschiert. Ich höre gern HipHop, trage dazu aber Metal-Frisur. Ich könnte Alpina fahrn, bleib aber bei meiner fahrenden Durchrostung, weil da ne Pritsche drauf is, auf der man im Wald ein Zelt aufbaun kann.
Ich kann nicht Skifahren, hab mir aber diese Woche BigFoots rausgelassen und freu mich schon wenns mich so richtig semmelt :D

Auf deutsch: Die langeweile und zurückgezogenheit anderer Pärchen (Ehe mit kleinkind schliesse ich vom Begriff "langeweile" aus) kotzt mich regelrecht an. Ich musste mir aber abtrainieren, andere immer auf meinen "hopp, das macht laune" level bringen zu wollen. Das funzt nur seltenst. Man muss diese Leute tatsächlich solange gammeln lassen, bis es bei denen richtig rummst.

Wir nehmen in der verbliebenen Party-Gruppe dann immer wieder jeden gern wieder auf, der reumütig vom "Safe mode" zurückkommt.

Allerdings wollen alle in dieser Runde immer ein Weibchen finden, was früher oder später auch klappt. Das heisst: Die Runde wird nicht ewig bestehen, irgendwann sind alle "glücklich" verheiratet/gebunden.
Mein Plan bis dahin? Eigene Bar aufmachen und die Stammgäste/Personal als eigene Familie betrachten...das klingt nach einem guten Kompromiss aus Nicht-Einsamkeit und fortwähremden Trubel/Risiko/Aufregung.

Ahso, bevor jemand anfängt mit: "Hat ja nur Angst für was anderes ausser sich selbst Verantwortung zu übernehmen..."
Völlig Falsch. In der Firma trage ich für Tonnen von Material, Werkzeug und meinen persönlichen Padavan :D Verantwortung. Und am FOMP für die Unversehrtheit von 30Mann personal, 12 Bands, und sämtliche Gäste.

"Angst" kanns also nicht sein. Leute wie ich haben einfach beschlossen, dass es für sie persönlich mehr Erfüllung bringt etwas sonderlich/übersteuert zu Leben, als ständig mit dem Weibchen im Nest zu hocken.

Was wir noch lernen müssen: Es ist falsch, andere ewig in diesem Schema festhalten oder zurückholen zu wollen. Manche kommen von allein zurück.
Andere nicht. Und das hat beides für den betreffenden gute Gründe.

Ich freue mich auch für meinen Kumpel, der geheiratet hat, und wirklich aufs übelste von der Frau dominiert wird und nur noch seltenst mal bei uns auftaucht. Denn er sagt: "Ich bin glücklich". Er sagt nicht: "Helft mir, ich geh vor die Hunde!". So wenig wir das auch nachvollziehen können, wenn mein Freund sagt, dass er glücklich ist, dann freu ich mich für ihn. Der Rest geht mich nichts an.

(hat sich das wirklich jemand bis hier durchgelesen :kopfkratz: )
 
...

(hat sich das wirklich jemand bis hier durchgelesen :kopfkratz: )

Jupp - ich auch. Und ich finde Deinen Beitrag bemerkenswert offen und ehrlich.
Ich frage mich mit mittlerweile 34 Lenzen auch oft, ob ich nicht vielleicht doch unterentwickelt bin, weil bei mir der Drang zum Hausbau mit allem Drum und Dran keinen Reiz hat. Allerdings habe ich in den letzten zwei, drei Jahren auch im Bekannten- und Freundeskreis viel Negatives erlebt. Es ist schon ein sehr seltsames Gefühl, wenn die Freunde, die noch vor 6 oder 7 Jahren meine Vorbilder waren (meistens rund 10 bis 12 Jahre älter als ich), auf einmal wie kleine Kinder völlig hilflos vor den Trümmern ihrer Ehe sitzen und sich im Selbstmitleid verlieren.
Dabei schockieren mich weniger die finanziellen Folgen einer Scheidung (die kann man weitestgehend vorhersehen), sondern vor allem die menschlichen Schicksale. Ich habe selbst keine Kinder und deshalb auch keine Ahnung, wie man sich generell als Vater so fühlt. Wenn ich mir aber mit ansehe, wie Männer mit honorigen Berufen wie Staatsanwalt, Richter, Arzt oder Universitäts-Professoren unter dem Entzug ihrer Kinder leiden, wird mir ganz anders. Und natürlich will ich damit nicht sagen, dass ein HARTZ-IV-Empfänger damit besser oder schlechter klar kommt. Aber diese Beispiele haben mich persönlich eben ganz massiv vor dem Risiko "Ehe" abgeschreckt.

Des Weiteren fand ich es brutal zu erleben, wie durch solche Situationen ehemals fröhliche und lebenslustige Kinder innerhalb weniger Monate sehr ernst und berechnend werden. Und genau da spreche ich den Eltern (beide Parteien) absolut jegliches Verantwortungsbewußtsein ab, welches sie in den Jahren zuvor immer gerne angeführt haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Niemand sollte sich fragen, ober er über- oder unter-entwickelt ist.
Man ist wie man ist. (Und solange man andere damit nicht belastet ist das durchaus ok so)
Ich hab auch erst gelernt, mich dafür (vor allem bei mir selbst!) NICHT rechtfertigen zu müssen.

Warum immer an der "Norm" orientieren?
Jeder hat doch schon mal Einsamkeit und Zweisamkeit durchgemacht.
Dann kann auch jeder für sich ganz allein entscheiden, was ihm generell mehr Erfüllung bringt.
Man schaut sich um und sieht bei den liierten Freunden oder Häuslebauern zuviel Mord und Totschlag? Na dann besser Finger weg. Einfacher wird die Rechnung nicht.

Auch in Sachen Kindern kann man sich als Kinderloser ein Bild darüber machen, wie es denn wäre, wenn man Kinder hätte:
Man bringe sich in eine Situation, wo möglichst viele hilflose Leute einen als allesübersteigenden Leitwolf ansehen und bei jedem noch so kleinen Prob eine führende Hand benötigen. (Ich spiele auf meine Fomp-Crew an :)

Es ist anfangs irre nervig, Tag und Nacht geht das Telefon und nichts geht wie man sich das vorstellt. Und das parallel zum Alltagsgeschäft.
Und dann kommt der Clou: Die Leute lernen! (wow es kann sprechen!) Immer mehr wird auch für sie zur Routine und je nach Begabung übertreffen sie irgendwann deine Erwartungen. Dann sitzt man da, vor sich einen Haufen rumfuhrwerkender Leute und wird nicht mehr gefragt...Das ist wie "vom Baby zum 20jährigen" im Zeitraffer.

(Und ich muss sagen, DAS zu Erleben macht spass und einen stolz!)

Und was die Realität anbelangt: Ich habe eine kleine Schwester als grosser Bruder täglich Windeln dürfen und für die andere bin ich heute noch Babysitter...(das mit den Windeln/aufs Klo helfen ist bei der jetzt zum Glück vorbei)

DAS macht keinen Spass. (mir zumindest nicht)

Im Grunde denke ich wäre ich körperlich/mental in der Lage das Projekt "Nachwuchs" 20 Jahre lang zu stemmen. Aber keinesfalls ohne die dazu passende Frau! Und die zu finden wäre schwierig, wenn ich denn überhaupt danach suchen würde...

Zurück zu den sich abschottenden Freunden:

Was ich als Problem mancher Leute (männlicherseits) sehe: Die sind recht fixiert darauf nicht allein im Bett zu sein (wir verstehen uns).
Und dafür werfen die bei der ersten Gelegenheit ziemlich viel übern Haufen...NUR dafür. Das finde ich armselig.
Selbst wenn die Frau demjenigen seelisch nicht guttut, er erduldet alles solange er "ran darf". Weitverbreitetes Phänomen. Und traurig.
 
Nein wirklich! Schon mit 25! Das zweite Kind! Wie absonderlich, ja fast pervers!
Was genau erwartest du denn vom Leben? Mehr Partys? Ich habe jahrelang große Partys mitveranstaltet, habe immer noch Freude daran, aber ehrlich gesagt gibt es da nichts neues, nichts, was nach dem dritten Besuch noch eine Erwartung erwecken könnte.(..)
Aber Kinder aufwachsen sehen, die eigenen sogar, soll innerlich tot machen? Ich weiß wirklich nicht, was in deinem Kopf abläuft.

Vermutlich ähnliches wie in meinem Kopf. Überhaupt Kinder zu haben ist halt nicht für jeden erstrebenswert. Da nützt auch die alte "du niederer Hedonist, du!"-Keule nichts.
Es gibt in unserer Gesellschaft glücklicherweise mehr als einen Lebensentwurf. Mich macht der Gedanke an Heim, Heiraten und Kinder auch krank.
Dabei bin ich mit meiner Freundin schon über 10 Jahre zusammen und wir leben bereits das 7. Jahr gemeinsam. Dennoch denken wir weder ans heiraten noch an Kinder bekommen. Schmieden weite Reisepläne und lieben unser selbständiges, selbstbestimmtes Leben. Und ich hoffe, dieser Zustand währt noch laaaaange.
Es geht nämlich nicht nur ums "Party machen" und wechselnde Sexualpartner abschleppen, es geht darum, den Freundeskreis zu pflegen (für mich so wichtig wie eine zweite Familie) und sich selbst zu verwirklichen. Darum, daß ein Leben ohne Kinder auch sehr fordernd, sozial eingebettet und erfüllend sein kann.
Und zum Glück ist mein bester Freund schwul. Da muss ich mir keine Sorgen machen, daß der je in den Frau - Kind - Hund Zyklus gerät und sich nur noch darauf konzentriert.
Hätte ich mit 25 schon Kinder gehabt, wären die jetzt schon im Vorschulalter. Für mich kein erstrebenswerter Gedanke. Egoistisch? Vielleicht. Oder vielleicht ist es bloß der Triumph des eigenen Willen über die egoistischen Gene? ;)
 
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Zurück zu den sich abschottenden Freunden:

Was ich als Problem mancher Leute (männlicherseits) sehe: Die sind recht fixiert darauf nicht allein im Bett zu sein (wir verstehen uns).
Und dafür werfen die bei der ersten Gelegenheit ziemlich viel übern Haufen...NUR dafür. Das finde ich armselig.
Selbst wenn die Frau demjenigen seelisch nicht guttut, er erduldet alles solange er "ran darf". Weitverbreitetes Phänomen. Und traurig.

Das deckt sich mit meinen Erfahrungen. Da kommt dann schon man schnell ein Zitat wie: "Na, dafür kann ich jeden Abend f....!" Toll.
Bemerkenswert finde ich dabei meine (subjektiv) beobachtete Tendenz der entsprechenden "Männchen" dahin gehend, sich jeglicher relevanter Verantwortung zu entziehen. Häufigstes Argument bei der Scheidung ist dann: "Aber ich habe doch die ganze Zeit so viel Geld nach Hause gebracht."
Mein persönliches "Hightlight" zum Thema Selbstwertgefühl war dabei die Aussage eines verdammt gut verdienenden Bekannten, der während der Scheidung meinte: "Ich hab echt alles gegeben. Wir haben den schönsten CarPort in der Strasse und den Mazda habe ich meiner Frau geschenkt und in bar bezahlt." Da bleiben dann keine Fragen offen.

Aber ein anderes Thema: Ich kann gut nachvollziehen, welche Freude Du mit Deinen Konzert-Aktivitäten und der damit verbundenen "grossen Familie" hast.
Ich habe eine ganze Menge von durchaus fähigen Studenten im Alter von 24 oder 25 Jahren, die ich betreue. Wenn ich aber lese, mit welchem Einsatz und Herzblut Du an die Dinge heran gehst, die Dich interessieren, dann würde ich die ganze Bande gerne mal zu Dir "in die Lehre" schicken und selbst mal mitkommen. Bis dahin kann ich Dir nur meinen Respekt und meine Hochachtung aussprechen.
 
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