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ricky2000
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Hallo!
Man ist Mitte bis Ende Zwanzig und plötzlich passiert es.
Kumpels haben keine Zeit mehr, grenzenlose Ausgehabende verwandeln sich zu DVD- und Spieleabanden mit ein paar Pärchen. "Was machst du so, hast du gestern auch Stefan Raab gesehen?"
Partys werden ab 0 Uhr schon leer, statt ausgelassen zu feiern, stehen die Chaoten von früher schon ab 22 Uhr bei ihren bockigen Gebieterinnen und versuchen die genervt dreinschauende, demonstrativ gähnende, personalisierte Langeweile zu besänftigen, wenigstens noch ein Stündchen bleiben zu dürfen.
Junggesellenwohnungen werden zu IKEA-Showrooms, kreatives Chaos weicht konformistischer Kitschdeko.
Was ist passiert?
Die Pärchenseuche, der Beginn der Spießigkeit.
Was treibt junge Kerle dazu, ohne Not Unabhängigkeit und Freiheit gegen geordnete Routine einzutauschen? Statt Erlebnis und Abenteuer gibt es dann plötzlich feste Einkaufstage in der Woche und Vorschriften, wie die Handtücher zu falten sind.
Oft scheint es Geiz oder Bequemlichkeit zu sein, eine Wohnung ist billiger als zwei, man sieht sich viel öfter...
Zu welchem Preis?
Beziehungen sind großartig - solange man selbstbestimmt handelt. Wenn man sich trifft, weil man sich sehen will, nicht weil der andere eh immer da ist.
Wenn man Sex hat, immer dann wenn sich die Gelegenheit bietet, nicht so viele Gelegenheiten da sind, dass man es auch mal etliche Tage sein lassen kann.
Ich rede dabei nicht von Menschen, die eh immer schon von irgendwem abhängig waren und denen nichts besseres passieren kann, als dass jemand kommt und das Heft in die Hand nimmt.
Ich rede davon, dass plötzlich auch die Chaoten, die Energiegranaten, die selbstständigen und lebensfrohen mittlerweile schon anfangen, sich die Dauerfreundinnen ins Haus zu holen.
Das beschäftigt mich zurzeit in der Tat.
Mir ist schon klar, dass viele diese Konstanz und Routine suchen, Sicherheit und Ruhe brauchen. Dinge, die für mich viel zu sehr bedrohlich nach Friedhof müffeln, um sie erstrebenswert zu finden.
Aber es ist schon erstaunlich und gleichzeitig tragisch, wie schnell viele Menschen in meinem Umfeld verblühen, wie schnell Lebensfreude Bequemlichkeit und Neugierde Genügsamkeit weicht, wenn das Leben erst einmal "in geordneten Bahnen" verläuft.
Ist es denn vieleicht doch das Ziel jedes Menschen, sesshaft und ruhig zu werden oder sind das Relikte aus vergangenen Generationen?
Bin ich zu unreif, oder werden andere zu schnell spießig?
Warum schaffen es so wenige, sesshaft und trotzdem lebensbejahend zu sein?
Man ist Mitte bis Ende Zwanzig und plötzlich passiert es.
Kumpels haben keine Zeit mehr, grenzenlose Ausgehabende verwandeln sich zu DVD- und Spieleabanden mit ein paar Pärchen. "Was machst du so, hast du gestern auch Stefan Raab gesehen?"
Partys werden ab 0 Uhr schon leer, statt ausgelassen zu feiern, stehen die Chaoten von früher schon ab 22 Uhr bei ihren bockigen Gebieterinnen und versuchen die genervt dreinschauende, demonstrativ gähnende, personalisierte Langeweile zu besänftigen, wenigstens noch ein Stündchen bleiben zu dürfen.
Junggesellenwohnungen werden zu IKEA-Showrooms, kreatives Chaos weicht konformistischer Kitschdeko.
Was ist passiert?
Die Pärchenseuche, der Beginn der Spießigkeit.
Was treibt junge Kerle dazu, ohne Not Unabhängigkeit und Freiheit gegen geordnete Routine einzutauschen? Statt Erlebnis und Abenteuer gibt es dann plötzlich feste Einkaufstage in der Woche und Vorschriften, wie die Handtücher zu falten sind.
Oft scheint es Geiz oder Bequemlichkeit zu sein, eine Wohnung ist billiger als zwei, man sieht sich viel öfter...
Zu welchem Preis?
Beziehungen sind großartig - solange man selbstbestimmt handelt. Wenn man sich trifft, weil man sich sehen will, nicht weil der andere eh immer da ist.
Wenn man Sex hat, immer dann wenn sich die Gelegenheit bietet, nicht so viele Gelegenheiten da sind, dass man es auch mal etliche Tage sein lassen kann.
Ich rede dabei nicht von Menschen, die eh immer schon von irgendwem abhängig waren und denen nichts besseres passieren kann, als dass jemand kommt und das Heft in die Hand nimmt.
Ich rede davon, dass plötzlich auch die Chaoten, die Energiegranaten, die selbstständigen und lebensfrohen mittlerweile schon anfangen, sich die Dauerfreundinnen ins Haus zu holen.
Das beschäftigt mich zurzeit in der Tat.
Mir ist schon klar, dass viele diese Konstanz und Routine suchen, Sicherheit und Ruhe brauchen. Dinge, die für mich viel zu sehr bedrohlich nach Friedhof müffeln, um sie erstrebenswert zu finden.
Aber es ist schon erstaunlich und gleichzeitig tragisch, wie schnell viele Menschen in meinem Umfeld verblühen, wie schnell Lebensfreude Bequemlichkeit und Neugierde Genügsamkeit weicht, wenn das Leben erst einmal "in geordneten Bahnen" verläuft.
Ist es denn vieleicht doch das Ziel jedes Menschen, sesshaft und ruhig zu werden oder sind das Relikte aus vergangenen Generationen?
Bin ich zu unreif, oder werden andere zu schnell spießig?
Warum schaffen es so wenige, sesshaft und trotzdem lebensbejahend zu sein?