Sandsack-Thread Teil 2

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Moin,

Zur Bahn: Die Strecke München - Rosenheim ist seit rund einem Jahr privatisiert und die DB fährt nicht mehr dort. Seitdem bessere Taktzeiten, moderne, neue Züge und gut gelaunte, junge Mitarbeiter. Bis auf Anfangsschwierigkeiten ist alles besser geworden. Alles.

In England hat man die Bahnen wieder quasi verstaatlicht, weil die privaten Eigentümer keinen müden Cent investiert hatten und nur auf Verschleiß gefahren sind (wie es die Bahn in Deutschland jetzt auch macht). Daher hat es in GB einige Unfälle mit Toten gegeben. Wer zahlt die Zeche? Der Steuerzahler...(Thema: privatisierung von Gewinnen, abwälzen von Verlusten auf den Steuerzahler).
 
Wenn die AfD an Macht gewinnt. Hatten wir übrigens schon einmal in Deutschland. Die Faschisten haben zur Zeit des Nationalsozialismus einen Tag nach der Ernennung des 1. Mai Feiertages 1933 ( Tag der nationalen Arbeit - was für ein Hohn) die Gewerkschaften entmachtet und mit aller Härte bekämpft. Der Arbeiter hatte da Schnauze zu halten und seinen Dienst in der Arbeitsfront zu verrichten. Darum paktieren die Unternehmer auch so gerne mit dem Faschismus, weil der Arbeiter seine Rechte nicht wahrnehmen kann bzw. Emanzipation und Mitbestimmung bekämpft werden.

Nicht ganz korrekt. Hatten wir schon 2 mal in Deutschland. Das zweite mal hatten wir das dann bei der roten DDR-Diktatur gemacht, wo die SED ja auch keine "echten" Gewerkschaften zugelassen hat. Auch das waren ja bekanntlich reine Partei-Scheinorganisationen, straff organisiert durch die Partei.
 
Allerdings

und wenn ich solche Texte lese:

Nach 25 Berufsjahren kann ein Lokführer laut Handelsblatt von 3.010 Euro erreichen - nein, brutto, nicht netto. Für 1.750 Euro netto soll also ein hochprofessioneller Zugführer, der die Verantwortung für das Leben hunderter Passagiere und für millionenteure Technik trägt, im Schichtdienst und an Wochenenden dafür sorgen, dass die Bahn AG "Gewinne" erwirtschaftet, da sie ja "privatisiert" ist.

könnte ich anfangen zu kotzen.


Na ja, das ist so auch nicht korrekt.

http://www.welt.de/wirtschaft/article133325141/Werden-Lokfuehrer-wirklich-so-schlecht-bezahlt.html

Mit Zulagen kommt ein Lokführer durchaus auf knapp 4000 EUR im Monat bei entsprechenden Dienstjahren:

"Sie verdienen bei der Deutschen Bahn ohne Zulagen zwischen 2500 und 3400 Euro brutto im Monat.Die Gehälter sind abhängig von Qualifikation und Dienstjahren. Hinzu kommen Zulagen in Höhe mehrerer hundert Euro, die ebenfalls von verschiedenen Faktoren abhängig sind."

Und wie schreibt die Welt:

"Tatsache ist aber auch, dass die Anforderungen, Lokführer zu werden vergleichsweise gering sind. Es reicht ein Hauptschulabschluss, um den Beruf lernen und ausüben zu können. Und es gibt Mitarbeiter mit verantwortungsvollen Aufgaben in der Verkehrsbranche, die noch deutlicher weniger verdienen.
"

Das sehe ich auch so. Und dann immer der dumme Vergleich mit Piloten. Dann kann ich ja gleich die Klofrau mit dem Atomphysiker vergleichen.
 
Die Verantwortung sollte man wohl eher mit angenehmen Arbeitsumständen (Zeiten, Pausen etc) würdigen als mit mehr Geld, dadurch wird ein Lokführer nach 8 stunden auch nicht fitter...
 
Völlig korrekt. Denn das Sicherheitsrisiko ist eher ein Lokführer, der 10h und mehr fährt als ein Lokführer, der unter 4000 EUR verdient.
 
Moin,



In England hat man die Bahnen wieder quasi verstaatlicht, weil die privaten Eigentümer keinen müden Cent investiert hatten und nur auf Verschleiß gefahren sind (wie es die Bahn in Deutschland jetzt auch macht). Daher hat es in GB einige Unfälle mit Toten gegeben. Wer zahlt die Zeche? Der Steuerzahler...(Thema: privatisierung von Gewinnen, abwälzen von Verlusten auf den Steuerzahler).

Ich finde man muss hier mit der Privatisierungs-Forderung auch vorsichtig sein.
Privat bedeutet für mich: Preissteigerung.
Für mich und meine Region hier (Saar-Pfalz) wäre das nicht gut. Hier ist das Schienennetz unfassbar schwach ausgebaut (fahrt mal von Trier nach K'Lautern!).
Unsere Regierung will ökologisch sinnvolles Verhalten fördern, sprich weniger Autos. Wenn man dazu noch sieht wie viele Studenten oder Arbeitnehmer sich kein Auto leisten können oder wollen, dann muss man zumindest hier sehen, dass die DB einen sozialen Beitrag leistet. Ohne die würden hier deutlich weniger Studenten und AN von A nach B kommen. Von einem Sozialstaat erwarte ich das auch.

Selbiges gilt für den Stadtverkehr.
Privat bedeutet eben nicht gleich Vorteile.

Im Saarland hat man zB den Busverkehr nahe Luxembourg privatisiert. Was ist passiert? Die Linien fahren so unregelmäßig, unpünktlich und beschissen wie immer (ich bin zu Fuß nicht wesentlich langsamer am Bhf als mit Bus) nur dass sie sich preislich verdoppelt haben. Hier will man 2,70€ für eine 5 Minuten Fahrt aus der Stadt zum Bhf! Also fahren hier größtenteils leere Busse...
 
Wo seht ihr Vorteile der Privatisierung?
Gerade bei Gesundheit, Verkehr Bildung etc zweifle ich irgendwie, ob das so toll ist.
 
Heute Morgen vor meiner Haustür (ich wohne an einer der Hauptverkehrsadern in Köln) wildes Gehupe und Rumgeschreie.
Ich denk so "was für Deppen, streiten sich wieder mal welche um die Vorfahrt.."
Dann höre ich Sätze wie "ruf doch mal einer die 112....ist hier jemand Arzt?!"
Ich schaue aus dem Fenster und sehe wie gerade zwei Männer einen leblosen Körper vom Sitz eines Sprinters ziehen, auf dem Boden ablegen und mit einer Herzmassage anfangen.
Da ist mir erst mal das Frühstück buchstäblich im Halse stecken geblieben.
Als dann nach einer gefühlten Ewigkeit (ca. 5 Minuten) endlich mal der Notarzt eintraf, gab es das volle Programm: Beatmungsgerät, 3 Mann wechselten sich mit der Herzmassage ab und zwischendurch gab es Elektroshocks.
Dann schien der Mann stabil, man sah ihn atmen, er hing am Tropf. Dann wieder Hektik, wieder Herzmassage....so ging das ein paar Mal bis er dann, scheinbar stabil, in den Krankenwagen gebracht wurde.

Wenn man so etwas sieht, kapiert man erst mal wie nichtig die eigenen Probleme eigentlich sind.

Es kann so schnell vorbei sein. Mein Fazit - weniger aufregen über Nonsense.
 
Ich hau mal in den Sandsack über den Sandsack-Thread :)

Hier uferts doch auch ständig aus - seiten- und tagelanges Geschreibsel über Politik und deutsche Gewerkschaften ... als Österreicher sollte man den Thread eigentlich direkt abbestellen :D
 
Wenn du aufhörst, dein Ding überall reinzustecken. :hehehe:

Was hast du gegen Gewerkschaften? Mal ehrlich.. Das ist bei dir doch nur persönlich motiviert, oder? ;)
Ich kann mich eben an die Skandale um die Neue Heimat erinnern, an die Spiegeltitel aus den 70ern und 80ern, die Gewerkschaftsbosse abbildeten, die finsterer als Mafiabosse aussahen und mindestens ebenso korrupt waren.
Ich kann der Gewerkschaftsarbeit sehr wenig Positives abgewinnen.

Es handelt sich um reine Lobbyisten, die in erster Linie ihre eigenen Interessen - WIRKLICH nur ihre Eigenen - und dann erst die ihrer Mitglieder vertreten.

Dass heutzutage nur eine privilegierte Kaste von Arbeitnehmern streiken kann - Piloten, Lokführer der Staatsbahn, Lotsen, Angestellte des Öffentlichen Diensts, usw. -, um mehr Kohle zu erhalten, während die Mehrheit der Arbeitnehmer dieses Mittel nicht anwenden kann (Kleinbetriebe, Kleinselbständige, Leiharbeiter, usw.), beweist diese schreiende Ungerechtigkeit.

Krassestes Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit: Die Streiks der überprivilegierten spanischen Lotsen. Siehe einen alten Faden von mir hier. Die Burschen verdienten MEHRERE Hunderttausende pro Jahr bei genialen Arbeitsbedingungen (viiieeeele Pausen) und streikten trotzdem. Nachdem man ihnen das Streiken verbot, meldeten sich eines Tages schlagartig so viele krank, dass der Betrieb in ganz Spanien nicht aufrechterhalten werden konnte. Daraufhin schickte die Regierung das Militär los und schleifte die angeblich Kranken zum Arzt, der sie arbeitsfähig fand, dann zum Arbeitsplatz und unter vorgehaltener Waffe mussten die Brüder und Schwestern (waren auch ältere Frauen dabei, die angeblich hysterisch wurden) neben den Militärs ihren Dienst tun. Den Gewerkschaftsführer haben sie - glaube ich mich zu erinnern - abgesägt. :clap:

Jetzt verdienen sie weniger - immer noch reichlich - haben weniger Pausen, weniger Flexibilität bei den Einsätzen und man hört nix mehr von ihnen, was cool ist.

Ich hoffe sehr, dass in D ein passendes Mittel gegen die Weselkys & Co. gefunden wird.
 
Moin,

Wenn man so etwas sieht, kapiert man erst mal wie nichtig die eigenen Probleme eigentlich sind.

Es kann so schnell vorbei sein. Mein Fazit - weniger aufregen über Nonsense.

Leider müssen die meisten erst einmal selber Freund Hein um die Ecke schielen sehen, bis sie das begreifen.

Ich hau mal in den Sandsack über den Sandsack-Thread :)

Hier uferts doch auch ständig aus - seiten- und tagelanges Geschreibsel über Politik und deutsche Gewerkschaften ... als Österreicher sollte man den Thread eigentlich direkt abbestellen :D

Hindert Dich niemand daran, über österreichsche Politik und Gewerkschaften zu schreiben.
 
Das ist nett von dir - es langweilt mich nur ungemein :) Es hindert aber auch Euch niemand daran das in einen eigenen Thread zu packen, oder? ;)

Macht was ihr wollt, ich wollte nur in meinen Sack hauen.
 
Elvira Espana schrieb:
... Die Streiks der überprivilegierten spanischen Lotsen. Siehe einen alten Faden von mir hier. Die Burschen verdienten MEHRERE Hunderttausende pro Jahr bei genialen Arbeitsbedingungen (viiieeeele Pausen) und streikten trotzdem ...
Wäre ein Thema für macuser.es oder sonstwo ... egal, ich bin hier raus.
 
Das ist nett von dir - es langweilt mich nur ungemein :) Es hindert aber auch Euch niemand daran das in einen eigenen Thread zu packen, oder? ;)

Macht was ihr wollt, ich wollte nur in meinen Sack hauen.

Wollen wir streiken? Ich bin dabei! :hehehe:
 
Soll ich dann ne Gewerkschaft gründen oder wie?
 
Stör mich jetzt nicht! Ich bin gerade dabei mir meine Forderungen zu überlegen … :kopfkratz:




:crack:
 
@Dextera

Ja, erstmal MUgewörgl.at :crack:
 
Ich ärgere ich gerade über Youtube. Ein 3 Minuten Streifen in 144p braucht 10 Minuten zum laden...

Hauptsache die Werbung in HD läuft flüssig!
 
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