Retro: Amiga besser als Mac?

Commodore hat viele Fehler gemacht. Dem Amiga 600 wurde bei
Markteinführung das KickstartROM v2 und AOS 2.0 beigelegt, obwohl zum
damaligen Zeitpunkt bereits die Version 3 erschienen ist. Eine herbe
Fehlentscheidung und zudem auch noch zu einem überteuerten Preis (den
genauen Preis weiß ich jetzt nimma).

Oder auch das CDTV System. Ansich war das Konzept im Jahre 1991 ein
Meilenstein, jedoch fand es keinen Anklang, da es sich um einen kastrierten
Amiga 500 handelte und zu allem Übel musste man auch noch spezielle CDTV
Peripherie dazu kaufen, denn Tastatur und Maus war nicht dabei und die
Anschlüsse wurden grundlegend geändert. Lediglich eine Fernbedienung im
Joypad Format lag bei. Dies war mit erheblichen Mehrkosten verbunden.

Der Amiga-Markt war zu keinem Zeitpunkt günstig. Aufgrund der damals
überragenden Multimedia-Fähigkeiten war der Spielesektor auf dem Amiga
das am schnellsten wachsende Potential. Deswegen ist das System auch als
Spiele-Computer verschrien, obwohl man wesentlich mehr machen konnte.

Allein die ganzen Amiga-Demos zeigen, welche Leistung man aus den
damaligen Grafikchipsätzen, welche eigens entwickelt worden sind,
herauskitzeln konnte. Die Demo ENIGMA aus dem Jahre 1991 zeigt dies
recht imposant. Das, was heute recht belächelt wird, sorgte damals für
Gänsehaut bei Enthusiasten.

Mir persönlich gefällt diese Demo am besten.


Gruss,
 
Mir hat ja "Arte" von der Gruppe "Sanity" am Besten gefallen.
http://www.youtube.com/watch?v=a1d-wbVLpAw&feature=related
Das waren so schöne Zeiten damals am Amiga...das OS war logisch, total einfach zu bedienen, mit wenig Aufwand konnten Treiber, Datatypes etc. im Betrieb ausgetauscht werden.
Vielen war nicht bewusst, wie mächtig das Amiga OS war, echtes Multitasking, die grafischen Möglichkeiten (die erst mit Einzug der Grafikkarten und der fehlenden Investitionen der Commodore Leitung in's Hintertreffen gerieten. Und für Grafik-/ Videobearbeitung gab's die besten Programme damals eindeutig auf dem Amiga (erinnert sich noch jemand an Scala oder den Media Creator?).

Auf den Mac bin ich aufmerksam geworden, als OS X vorgestellt wurde, welches ja, wie das Amiga OS, ein UNIX ist. Einmal kurz ausprobiert und mich sofort wohlgefühlt. Wenn man das so gewohnt ist, dann kann einem Windows nur wie Gefrickel vorkommen!
 
Ganz einfach, die Pfeiffen von Commodore haben auf das falsche Pferd gesetzt, nämlich den PC, obwohl sie damit nur Verlust gemacht haben. :rolleyes: :motz:

Ähm, haben die damals PC-Hardware benutzt?

Das is mir wohl völlig entgangen. Ich hatte nur den 500er und musste notgedrungen auf PC umsteigen, weil alle Bekannte auch umstiegen und man ja schließlich auch mal das ein oder andere Spielchen tauschen wollte. :)

Habe dann nur noch mitbekommen, daß die Kisten unheimlich teuer wurden, aber da ich meinen Umstieg ja schon vollzogen hatte, habe ich die Geschichte nicht weiter verfolgt.

Ich kann mich aber noch gut erinnern, das ich mich total gewundert hab, daß einem PC ohne extra Sound- und Grafikkarte wenig zu entlocken war in Richtung Spieleleistung, das empfand ich damals als Standard. :)
 
Die hatten leider eine eigene PC-Sparte und haben damit massive Verluste gemacht, so massiv, das sie Pleite gegangen sind.
 
Genauso wie Atari auch. War wohl der Zug der Zeit.
 
below schrieb:
Da möchte ich ja mal Belege für sehen. Besonders was die Hardware angeht.

Ich bleib mal bei der Software: Zu den Zeiten war OO noch weitgehend unbekannt ( sprich nicht massentauglich), trotzdem hatte man im AmigaOS durchaus sowas wie einen strukturierten Aufbau der die Programmierung sehr einfach machte. Egal ob man mit einem GDI-Device oder einem Fenster kommunizierte, der Zugriff war sehr sehr ähnlich. Das OS schlank und übersichtlich. In den 4 Addison-Wesley Büchern zum Amiga stand eigenltich alles sehr übersichtlich aufgelistet was man brauchte um Programme zu erstellen. Dazu den CygnusEd und nen C-Compiler und eine Shell und alles war fein :)
Auch die Guru-Meditation, die ja dazu da war um per RS232 ein Debugging starten zu können, war für "Heimcomputer" damals noch eher ungewöhnlich. Außer Apple hatte damals wohl niemand etwas was gegen den Amiga zu setzen gewesen wäre!

Was die Hardware angeht so hat der Amiga als einer der wenigen mit spezialisierten CPUs für Grafik und I/O gearbeitet damals. Auch das es dediziertes Chipmemory für diese Prozessoren zum Austausch gab war damals sehr modern.

Das waren dann aber Dinge die durch das Slot-System von IBM und Grafik- und Soundkarten dann ganz schnell eingeholt und überholt wurden. Letzteres und das Problem nicht genügend Leistung nachliefern zu können für günstiges Geld war dann der Tod des Amiga. Ich erinnere mich noch einen FatAgnus mit 1Mbyte-Chipmemory in meinen 2000er gebastelt zu haben.
 
Das waren dann aber Dinge die durch das Slot-System von IBM und Grafik- und Soundkarten dann ganz schnell eingeholt und überholt wurden.
Na ja, wobei es das ja auch beim Amiga gab über den Zorro-Bus. Phase5 hatt da ganz geniale Extras, nicht nur Gks, auch FestplattenControler. :jaja:
Ich erinnere mich noch an meine erste 20 MB Festplatte, was für ein Genuß damit zu arbeiten, nur wirklich vollgekriegt habe ich die nicht. :D
Das Problem war einfach, dass Commodore kein Geld mehr in die Weiterentwicklung stecken konnte und das führte dann zum Aussterben. Was für Innovationen möglich waren hatte Phase5 ja lange Demonstriert.
Wirklich schade, dass es so gekommen ist... :heul:
 
Ich vermisse meinen CDTV ;( ich hätte den damals nicht verkaufen dürfen ;)

Dafür habe ich jetzt noch zwei 1200er im Keller mit allem Drum und dran... sogar noch mit OS3.9 ;)

Maxon Cinema gabs ja damals nur für den Amiga....
Und dank dem NetConnect Packet konnte man schön ins Netz ;)

Wa sich auch vermisse waren die tollen Click and Point Adventures ala Indian Jones ;(
 
wer von euch hat denn einen alten Amiga und mag mir ein paar Beispiele für heutige Einsatzgebiete erzählen?
Ich hab meine (500er und 4000er) noch hier rumstehen, nutze sie aber nicht mehr aktiv. Heutige Einsatzgebiete? Da fällt mir nix ein, außer coole Games zocken und alte Demos anschauen (*schwärm*). :blowkiss:

Was meint ihr dazu? Mir fehlen auf dem Gebiet leider völlig die Erfahrungswerte, hat er Recht? Welches Amiga Modell wäre z.B. mit einem Macintosh Classic/Color Classic/Classic II, oder einem LC vergleichbar?
Eigentlich keiner. Die Amigas waren schon gänzlich anders im Vergleich zum Mac und meiner Auffassung nach, mit mehreren Jahren "hindsight", den Macs um Lichtjahre voraus. Damals war einem die Überlegenheit des Systems gar nicht sooo klar. Im Vergleich zu DOS/Windows zwar schon, aber mir war nicht klar dass der Amiga auch den ganzen Rest locker abgehängt hat. Mit Ausnahme vielleicht vom Acorn Archimedes oder dem späten Atari Falcon.

Einen großen Nachteil hatten die Amigas gegenüber den Macs: die Bildwiederholfrequenz von anfangs 50Hz ist extrem übel für die Augen. D.h. wenn du damit überwiegend schreiben willst, dann ist eigentlich der Mac besser.

:heul: das waren noch Zeiten! Ich hätte meinen alten Amiga 1000 nie verkaufen sollen...
:eek: Du hast einen 1000er verkauft???? :eek:

:faint:
 
Ich vermisse meinen CDTV ;( ich hätte den damals nicht verkaufen dürfen ;)
Ich nicht, das CDTV war der einzigste Rechner von Commodore, den ich wieder verkauft habe. Als early adopter bin ich damit ziemlich auf die Nase gefallen. Software gab es fast keine, das meiste war nur Schrott und Augenwischerei. Aber immerhin schon CD...

Meinen A1200 und A500 habe ich zuhause binnen fünf Minuten startklar, meinen C64, mit dem ich eher groß geworden bin, habe ich sogar noch aufgebaut.

Was ich bei Hardwarebasteleien am Amiga so an Kosten erfahren habe (Vesalia & Co.), lässt mich von einem richtigen Einsatz der Amiga OS-Plattform heute eher Abstand nehmen.

Für Commodore-Fans eine spannende, wenngleich nicht besonders brilliant geschriebene Firmengeschichte: On the Edge - The Spectacular Rise and Fall of Commodore
 
Zuletzt bearbeitet:
Da möchte ich ja mal Belege für sehen. Besonders was die Hardware angeht.
Bist du nur ahnungslos oder einfach nur provokativ? :rolleyes:

Man kann über alles diskutieren, aber der Entwicklungssprung der mit der Veröffentlichung des Amiga 1000 im Markt der Computer gemacht wurde war nichts anderes als gigantisch.

- Präemptiv-Multitasking
- UNIX-like OS mit besserer GUI als der von Apple OS
- Datatypes
- Treiberinstallation durch drag-and-drop
- 4096 Farben gleichzeitig
- absoluter Hammersound in 4 Kanälen
- Custom-Chipsets auf dem Motherboard wie bei heutigen Spielkonsolen
- Genlock-Echtzeit-Videoediting

...und das alles im Juli 1985.

Lesen und Klappe halten:
http://arstechnica.com/hardware/news/2007/07/a-history-of-the-amiga-part-1.ars
http://de.wikipedia.org/wiki/Amiga
 
Wer verkauft(e) denn einen A1000 ??? Ich habe hier noch zwei rumstehen, einen davon habe ich am 9. Mai 1986 gekauft. Aufgemotzt wurde er mit ner Golembox 2MB und einer Festplatte Amigos 20MB (noch vorhanden!).

Beide machen sich neben dem C64, dem CBM8032, dem ZX81 recht gut :)
 
pdr2000 schrieb:
20 MB Festplatte, was für ein Genuß damit zu arbeiten, nur wirklich vollgekriegt habe ich die nicht

Ich schon, ich hab im ersten Semester versucht Tex zu installieren. Das ging auch, aber auf der Platte war dann kein Platz mehr für Dokumente :hehehe:


Hemi Orange schrieb:
Du hast einen 1000er verkauft????
:jaja: ich war jung und brauchte das Geld für einen 2000er! C-Compiler haben erst mit HDD und mit 3MB Speicher Sinn gemacht und da mußte der 1000er dann drann glauben - leider...
 
Lesen und Klappe halten:

Muss der Ton wirklich sein? :rolleyes:

EDIT: Ich verstehe, ich habe es GEWAGT die absolute Überlegenheit des Amiga auch nur andeutungsweise anzuzweifeln! Mea Maxima Culpa!

Und da regen sie Leute über Mac Fanboys auf :faint:

Alex
 
Ich kann mich noch erinnern das mein Amiga 1260 unter Shapeshifter doch deutlich schneller mit MacOS 7 lief als ein 68k Mac.
 
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