Rechtschreibung, Satzbau und Interpunktion im Internet

geronimoTwo schrieb:
Wer ohne Groß- und Kleinschreibung dahintextet hat vielleicht die F81.1.

Ihr wisst nicht was das ist? F81.1 ist der Diagnoseschlüssel für die isolierte Rechtschreibstörung.

»Es handelt sich um eine Störung, deren Hauptmerkmal in einer bedeutsamen Beeinträchtigung der Entwicklung von Rechtschreibfertigkeiten besteht, ohne Vorgeschichte einer Lesestörung. Sie ist u.a. durch ein zu niedriges Intelligenzalter, durch Visusprobleme oder unangemessene Bildung erklärbar.«
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Ja genau.
Und jeder Schulversager ist eigentlich ein nicht früh genug erkannter und geförderter Hochbegabter mit einem IQ von mind. 200. ;)


Im Ernst: sicherlich gibt es auch die Fälle, wo die schlechte Rechtschreibung einen tieferen Grund hat.
Aber ich glaube, hoffe es zumindest, denn alles andere würde für mich einen großen Teil der Forenuser in einem anderen Licht erscheinen lassen, dass es
bei den meisten nicht um niedrige Intelligenzalter und andre Störungen handelt, sondern schlicht und ergreifend um "Egozentrik und mangelnden Respekt gegenüber den Lesern", wie es zuvor crab so passend beschrieben hat.
 
Nun, dieses Thema beschäftigt mich auch hin und wieder ...

Ich bin seit 24 Jahren in den Netzen unterwegs. Mailboxen, Compuserve, Newsgroups, Web-Foren - und ich konstatiere, dass es immer schlimmer wird!

Kleinschreibung, keine Satzzeichen, sinnlose Abkürzungen, schlechte Grammatik und teils so verbogene Worte, dass diese schlicht unverständlich sind.

Hier im Macuser-Forum geht es ja noch in gewisser Weise ganz gut. Ich habe eine Zeit lang WoW gespielt und in diversen WoW-Foren mitgelesen. Besonders das buffed-Forum war das pure Grauen!

Ich bin zwar jetzt auch kein Germanist, bemühe mich aber und lasse mir vor allem Zeit wenn ich etwas verfasse.

Mein Standpunkt ist einfach: Was unleserlich oder unverständlich ist, wird von mir ignoriert. Das geht ganz gut. Man sieht ja sehr schnell, ob ein Posting lesbar ist oder nicht.

Ich scrolle dann einfach weiter, wie zum Beispiel bei der Priesterin hier ;)
 
Lynhirr schrieb:
Ich bin seit 24 Jahren in den Netzen unterwegs. Mailboxen, Compuserve, Newsgroups, Web-Foren - und ich konstatiere, dass es immer schlimmer wird!
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Dein Eindruck hab ich auch. Zu Mailbox-Zeiten hat man sich noch "persönlich" begrüßt, heute haut man die Texte einfach in die Welt, ohne darüber nachzudenken, ob sie jemand liest oder nicht. Und so sehen die Texte dann auch aus.

Ich denke, das hat viel mit der Menge der Beiträge und der Anonymität zu tun. Ein einzelner "Depp" geht im Getümmel leicht unter. Früher, bei 10-20 neuen Beiträgen am Tag, wurde der Übeltäter direkt identifiziert. Heute ist es nur ein Beitrag von x tausend.
 
zeit.geist schrieb:
...insbesondere in Foren ist es besonders erschreckend...
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Na dit war ja auch ne syntaktische Meisterleistung, wa? Wo soll dit bloß noch hinführen, frag ik mir da!

Aber Spaß beiseite, ging mir genau so. Bin aber mittlerweile etwas lockerer geworden und kann darüber hinwegsehen, nur bei manchen Fehlern frage ich mich schon bisweilen, wie so etwas zustande kommt; z.B. Großschreibung von nicht substantivierten Verben oder Adjektiven, da fehlt manchmal jedes Grundverständnis. Naja, Weltverbesserer wie wir haben es schwer, gell? ;)
 
Saugkraft schrieb:
Dein Eindruck hab ich auch. Zu Mailbox-Zeiten hat man sich noch "persönlich" begrüßt, heute haut man die Texte einfach in die Welt, ohne darüber nachzudenken, ob sie jemand liest oder nicht. Und so sehen die Texte dann auch aus.

Ich denke, das hat viel mit der Menge der Beiträge und der Anonymität zu tun. Ein einzelner "Depp" geht im Getümmel leicht unter. Früher, bei 10-20 neuen Beiträgen am Tag, wurde der Übeltäter direkt identifiziert. Heute ist es nur ein Beitrag von x tausend.
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Jo, das war noch mit dem wirklichen Vor- und Zunamen! Und das ist es in den Newsgroups teilweise immer noch. Das ist dann schon mal ein Punkt, wo man dann doch vorher nachdenkt, was man in die Welt postet.

Und die Anonymität im Netz, hinter der sich offenbar viele Leute sicher verborgen glauben - damit ist es oft nicht weit her. Wenn da mal jemand ernsthaft sucht, da wünscht sich manch einer schnell, er hätte das ein odere andere doch besser nicht gepostet. ;)
 
Strulf schrieb:
Na dit war ja auch ne syntaktische Meisterleistung, wa? Wo soll dit bloß noch hinführen, frag ik mir da!

Aber Spaß beiseite, ging mir genau so. Bin aber mittlerweile etwas lockerer geworden und kann darüber hinwegsehen, nur bei manchen Fehlern frage ich mich schon bisweilen, wie so etwas zustande kommt; z.B. Großschreibung von nicht substantivierten Verben oder Adjektiven, da fehlt manchmal jedes Grundverständnis. Naja, Weltverbesserer wie wir haben es schwer, gell? ;)
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Zugegeben, da muss ich wohl etwas zu verkrampft gewesen sein. Ich sollte bei solchen Themen vorher überlegen, ob ich überhaupt antworte… :eek:

Es kommt eben darauf an, einen gesunden Mittelweg zu finden. Perfekt muss ein Internetposting freilich nicht sein, sollte aber doch die Regeln der Sprache beachten. Da kann von mir aus ein kurzer, zweizeiliger Beitrag auch mal klein geschrieben sein, solange er flott erfassbar ist. Alles, was darüber hinaus geht, braucht aber Gliederung, und damit Groß- und Kleinschreibung sowie ein Mindestmaß an Satzzeichen. :D
 
Ragnir schrieb:
Man kann von diesen Konventionen abweichen: Kein Bitte und Danke benutzen, anderen die Türe vor der Nase zuknallen oder eben schreiben wie die wilde Sau.

Nur sollte man sich dann nicht wundern – und schon gar nicht aufblasen – wenn man entsprechende Reaktionen erntet.
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Ich finde die beiden erstgenannten Beispiele haben gar nix, aber schonmal überhaupt gar nix, mit einer nicht korrekten Schreibweise in nem Internetforum zu tun. Wer sich darüber aufregt - immer von Extremen abgesehen - hat einfach sonst keine Sorgen im Leben oder einen stark übertriebenen Ordnungssinn. Ich glaube sowas ist durchaus heilbar.
 
zeit.geist schrieb:
Es kommt eben darauf an, einen gesunden Mittelweg zu finden. Perfekt muss ein Internetposting freilich nicht sein, sollte aber doch die Regeln der Sprache beachten. Da kann von mir aus ein kurzer, zweizeiliger Beitrag auch mal klein geschrieben sein, solange er flott erfassbar ist. Alles, was darüber hinaus geht, braucht aber Gliederung, und damit Groß- und Kleinschreibung sowie ein Mindestmaß an Satzzeichen. :D
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Da kann ich dir 100 %ig zustimmen.
 
Ich frage mich dennoch, warum man im "Internet" im Allgemeinen oder in Foren im Speziellen nicht richtig schreiben sollte? Was dauert länger: Sich zu überlegen, was man überhaupt schreibt oder das Schreiben einer Antwort an sich bzw. die Korrektur darin entdeckter Schreibfehler?

Manchmal habe ich den Eindruck manche Schreiberlinge verspürten den Drang, ihre Meinung müsse innerhalb der nächsten 15 Sekunden der Welt zur Verfügung stehen, da sie ansonsten unterzugehen drohe (die Meinung als auch die Welt). Deshalb wird blitzartig auf "Abschicken" geklickt als müsste man einen Reaktionstest absolvieren bzw. gewinnen.
 
crab schrieb:
Manchmal habe ich den Eindruck manche Schreiberlinge verspürten den Drang, ihre Meinung müsse innerhalb der nächsten 15 Sekunden der Welt zur Verfügung stehen, da sie ansonsten unterzugehen drohe (die Meinung als auch die Welt). Deshalb wird blitzartig auf "Abschicken" geklickt als müsste man einen Reaktionstest absolvieren bzw. gewinnen.
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Dieses Zeit-Problem wundert mich nicht, wenn man mal sieht, was teilweise in Chaträumen oder SMS so abgeht.

Ich bin ehrlich: Das ist nichts für mich. Da passiert alles zu schnell für mich und oft hat die Nachricht kaum einen sinnvollen Inhalt. So habe ich auch Twitter erlebt. Da sage ich : "Nein, danke!"

Ich mag es, mir Zeit zu lassen, wenn ich etwas schreibe und lese es lieber zweimal durch ...
 
Was wollt ihr? Quatschen? Dann ist alles egal.

Solltet ihr euch aber verständigen wollen, gebieten schon Höflichkeit und Respekt vor dem Gegenüber, sich verständlich auszudrücken. Sprache und ihre Regeln zu respektieren bedeutet nicht, daß man einen beliebig änderbaren Code (denn theoretisch ist er genau das: beliebig) um seiner selbst willen achtet, sondern, daß man dem Empfänger Ehre erweist. Den gleichen Code zu benutzen, bedeutet auch, gleich zu sein, den Code zu pflegen, bedeutet, die Gemeinschaft zu achten. Klingt altmodisch und bescheuert, funktioniert aber genau so.
 
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