Mehr Demokratie - Gegen Wahlen

In der letzten NZZ am Sonntag hatte es auch ein Interview mit van Reybrouk. In der Tat sehr interessante Aussagen. Ironischerweise dürfte die Idee daran scheitern, dass das Volk das Recht, wenigstens noch seine Räpresentanten bestimmen zu dürfen, kaum (demokratisch) aus den Händen geben möchte.

So wie ich das verstanden habe, soll zusätzlich zu den gewählten Repräsentanten im Bundestag quasi eine weitere Kammer hinzukommen, dessen Mitglieder per Losverfahren bestimmt wird. Hat alles seine Vor- und Nachteile.

Uns geht es super in Deutschland. Wir haben das ausgeklügelste System von allen, der breit aufgestellte Luxus bis in die unteren Schichten macht ruhig und zufrieden. Eigentlich sollten wir in Deutschland die Ruhe weg haben.

https://www.destatis.de/DE/PresseSe...11/PD15_407_634pdf.pdf?__blob=publicationFile
Finde ich nicht sehr beruhigend. Wir mögen zwar ein gutes System haben, aber auch das hat mMn noch viel Verbesserungspotential.

Aber die allgemeine Unruhe ist gewollt, denn sie bremst. Entweder erreicht einen das TV, das Radio oder halt die Zeitung und wenn man diesen Dingen abschwört dann merkt man in seinem Umfeld wie die Leute sich immer mehr und mehr einfangen lassen.

Die Unruhe bremst nicht, damit wird das Volk gelenkt. Angst vor Flüchtlingen hat in Mecklenburg Vorpommern zu 20% Stimmen für die AFD geführt. Und das ist mMn fast noch erschreckender als einfach nur bremsen, denn so wird klar wie mächtig die Medien und die dahinter stehenden Eigentümer eigentlich sind. Am Ende setzt sich in unserer Demokratie nämlich nicht unbedingt das beste durch, sondern das, was die Mehrheit will, bzw. das, was die Medien der Mehrheit eingeredet haben.

Neid zum Beispiel bremst in der Schule, auf der Arbeit oder im privaten. Nur die Leute die sich komplett auf sich selbst konzentrieren und kein rechts und links haben, sondern nur geradeaus kommen auf der Leiter weiter nach oben. Das was viele nicht sehen ist das man auf einer Leiter von unten gezogen und von oben getreten wird.

Zum einen ist Neid für manche auch eine Triebfeder, ein Ansporn sich selbst zu verbessern um möglichst viele andere übertrumpfen zu können. Und zum anderen kommt der auf der Leiter am weitesten nach oben, der über die besten Beziehungen verfügt und bereits relativ weit oben gestartet ist. Aus viel Geld mehr Geld zu machen ist wesentlich einfacher (und skaliert viel besser) als durch Arbeit viel Geld zu verdienen. Sicherlich gibt es Jobs, bei denen man gutes Geld verdient, richtig viel Geld verdient man jedoch erst durch die wundersame Geldvermehrung per Zins und Zinseszins.

Ab Stufe X der Leiter machst du fein mit oder du bist raus. Und das was bestimmte Leute für unser Land wollen oder hier sehen wollen wird geschehen, da werden dann 600 Leute in Berlin nichts dran ändern.

Normalerweise sollte die Politik Rahmenbedingungen liefern, damit die Dinge im Land nicht allzu sehr aus dem Ruder laufen. Blöd natürlich, wenn die Lobbyisten den Politikern sympathischer erscheinen als der Wähler (dem muss man schließlich nur vor den Wahlen etwas Honig um den Mund schmieren und es muss dabei nicht mal echter Honig sein).
 
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