spoege
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In den Ausschüssen kann jede Fraktion die Experten benennen, die sie für relevant hält.Expertenanhörungen bei denen nur genehme Experten gehört werden.
Auf solche Expertenanhörungen kann man getrost verzichten.
Dein Politikbashing ist mir zu pauschal. Ich nenne mal ein Beispiel, mit dem du sicher etwas anfangen kannst: Die größer werdenden Wolfspopulationen in Niedersachsen. In den betroffenen Regionen werden sie von einigen Menschen als Gefahr für sich selbst oder die eigenen Nutztiere empfunden. Also fordern sie von ihren Abgeordneten, die Wölfe dem Jagdrecht zu unterstellen und zum Abschuss freizugeben. Diese Forderung hatten sich zunächst insbesondere die Abgeordneten der CDU und der FDP zueigen gemacht.
Bei den Anhörungen der Experten im zuständigen Ausschuss zeigte sich dann aber, dass dies keine Lösung ist. Unter den Experten waren Umweltschützer, Landwirte, Schafhalter und Jäger. Also nicht "nur genehme", wie du unterstellst, sondern Betroffene und beruflich mit dem Thema befasste. Selbst die Jagdverbände äusserten sich ablehnend.
Die Folge: Am Ende blieb die FDP alleine. Selbst die CDU nahm Abstand von dem Plan, den Wolf dem Jagdrecht zu unterstellen. Einige Abgeordnete, die das bis dahin lautstark gefordert hatten, enthielten sich dann der Stimme oder gingen während der Abstimmung Kaffee trinken, um zuhause nicht blöd dazustehen. Aber der Antrag wurde abgelehnt.