Ich habe seit ich ein Logo mal im Auftrag gegeben habe ein zwiespältiges Verhalten dazu.
Einerseits sind die wichtig und müssen an bestimmet Regeln (die mir unbekannt sind) halten.
Ja, darum ist Design auch eine Ausbildung oder ein Studium. Da gibt es Dinge zu beachten von der Konzeption über Wahrnehmung bis hin zur Produktion.
Andrerseits ist da viel nur Vermarktung und Schönrederei dabei. Bsp. das Logo das uns vorgeschlagen wurde und durch uns abgelehnt, habe ich jetzt schon bei zwei verschiedene kleine Unternehmen gesehen. Mein Eindruck ist das zumindest bei diese (und warum dann auch nicht bei anderen) einfach fertige Logos (Bildmarken) aus die Schublade herausgezogen werden und dann den Text die die Kunde überzeugen soll angepasst wird.
Klar, das gibt es auch. Oft wollen Kunden kein maßgeschneidertes Logo… weil sie es nicht für so wichtig erachten (was bei manchen Unternehmen auch sinnvoll sein kann) oder weil sie das Geld dafür nicht aufbringen (wollen). Denen reicht eine Schubladenlösung, oder eine individualisierte Version davon oder eben die Kundenidee + dessen handwerkliche Umsetzung. Die Agenturen, die das so handhaben und die ich kenne, haben das aber auch offen gelegt in den Verträgen, dass das modulare Gestaltungen sind.
Für mich muss das Logo (Bildmarke) zu mir passen, damit ich mich damit identifizieren kann.
Das sehe ich ebenso.
Aber oft wissen Auftraggebende selbst noch nicht so genau, wo sie sich positionieren wollen. Da ist dann erstmal konzeptionelles Würmer-aus-der-Nase ziehen nötig, da viele die Tendenz haben, Stärken und Schwächen nicht klar zu benennen sondern im gewohnten Bla daherzulabern – Bullshit-Bingo lässt grüßen… „innovativ, kundenorientiert“ etc, da hilft der beste Briefing-Fragebogen nix. Das nimmt manchmal Coaching-ähnliche Züge an, Alleinstellungsmerkmale herauszuschälen.
Oder sie gehen mit eigenen Vorschlägen voran, von denen gedacht wird, sich damit zu identifizieren aber letztendlich sind sie sympatisch, weil sie irgendwo so oder so ähnlich schon gesehn wurden – meist sogar im eigenen Konkurrenzumfeld (das allzugerne ignoriert wird). Oder weil blau die Lieblingsfarbe ist.
Und das sind neben der reinen Schrift-Bild-Findung dann schon wieder zeitaufwändige Posten auf der Rechnung, aber meiner Meinung nach Grundlage dafür, dass ein Logo gefunden werden kann, mit dem sich der/die Auftraggebende identifizieren kann, aber auch allen anderen Anforderungen entspricht.
zur Phillips-Frage: ja, in so großen Firmen sind noch mal ganz andere Mechanismen am Werk. Hierarchie, Aktionäre müssen beeindruckt werden, man muss nen dickeren Haufen schaizen als sein Vorgänger whatever. Das habe ich zur Genüge erlebt, dass gute Designs an firmeninternen, politischen Entscheidungen scheitern. Deswegen arbeite ich inzwischen lieber mit kleinen Unternehmen zusammen, wo man mit dem Entscheider direkt zu tun hat und die Begegnung auf einer persönlicheren Ebene stattfindet – auch wenn der Verdienst da oft nicht so hoch ist. Für die Brötchen gibt's dann die Freelance-Jobs, wo ich dann halt kreativen Dienst nach Vorschrift mach.