Mir ist das Problem bewußt. Deswegen habe ich ja auch explizit danach gefragt.
Die Frage nach dem Sinn hinter der Punze, und die Frage nach der Wahl der Schrift hängen zusammen.
Ich habe bewußt die Helvetica gewählt, weil sie zeitlos ist, sich nicht aufdrängt, aber trotzdem flexibel genug ist um mit ihr alles zu sagen was man zu sagen hat. Genau dass sind die Attribute die ich geschäftlich verfolgen will. Ich will ein Logo was nicht abhängig ist von Moden, ich will meine Arbeit für meine Kunden betonen, und nicht mein Unternehmen als solches.
Deswegen habe ich mir viele Gestaltungsregeln auferlegt, u.a. auch das Logo in s/w zu erstellen (nicht weil es nacher s/w kopiert werden könnte, sondern weil es s/w sein soll).
Das Problem was sich daraus ergibt, ist das Risiko etwas langweiliges austauschbares zu gestalten. Um dem zu entgehen, wollte ich im Logo ein Element haben was hervorsticht, aber nicht entgegen der oben genannten Philosophie läuft (Man hätte ja auch eine quitschbunte Bildmarke entwickeln können).
Ob das Logo das auch schafft, weiß ich nicht, deswegen hole ich Meinungen ein.
"Als zweites solltest du - auch wenn du nicht willst - ganz dringend mal die Wahl der Schrift überdenken..."
Du solltest mir nicht auf der einen Seite unterstellen völlig irrational eine Schrift zu setzen, auf der anderen Seite aber nicht ein Argument für einen Schriftenwechsel benennen. Meine Argumentation habe ich nun geliefert (vielleicht etwas spät, aber ich wollte die Diskussion nicht beeinflußen), warum rätst du mir zu einer anderen Schrift?
Ich nenne die gerne Argumente für einen Schriftwechsel...
Ich möchte zunächst einmal sagen, was mich an deinem Entwurf stört:
Prinzipiell habe ich überhaupt nichts gegen die Helvetica. Sie kann eine wundervolle - und auch zeitlose - Logoschrift sein. Bei deinem Entwurf ist sie aber nicht mehr neutral und zeitlos. So fett und eng und mit der a-punze wirkt sie eher modisch als zeitlos. Sogar sehr modisch:
Wenn ich dein Logo einordnen müsste, wäre es in einer Welt von Lifestyle-Marken. Wenn du es neben den Logos von Burton, Vans und DC Shoes stellst, fällt es nicht auf. Neben McKinsey und Boston Consulting stört es. Das sind natürlich extreme Beispiele, aber du musst wissen, in welchen Richtung du willst.
Du schreibst, dass die Schrift sich nicht aufdrängen soll, setzt sie aber dann in der Holzhammer-Methode (eng und fett). "Flexibel" sieht das nicht aus.
Wenn du die Helvetica dünner und dezenter gesetzt wird, kann sie bestimmt funktionieren. Dann kommt aber wieder die Frage: Warum Helvetica? Ich behaupte einfach mal, dass Helvetica die meist genutzte Logoschrift ist. Dadurch passiert es dann schnell, dass das Logo austauschbar wird. Ranft sieht aus wie Aprilia.
Die Frage ist ja auch: sieht "Kommunikation" und "Medien" aus wie eine tiefschwarze Holzhammer-Helvetica? Passt so eine erschlagende Schrift zum filigranen Begriff "Kommunikation?" Das Logo schreit dich ja förmlich an. Aber negativ. Schwarz.
Zur Punze: Klar, schwarze Helvetica kann man nicht wieder erkennen. Von der Punzen-Lösung möchte ich dir trotzdem abraten, denn wie schon gesagt: Das Logo wird definitiv weniger "kommunikativ" und auch einfach schlechter, denn man kann es nicht lesen.
Du entwirfst also einerseits am Inhalt vorbei und bekommst dadurch aber gleichzeitig kein besseres Logo.
Dazu kommt noch das Problem, dass es durch diese Punzen-Idee noch modischer und noch weniger zeitlos wird.
(Liest man nicht mehr "ranft", sondern "r ntf" erinnert es übrigens eher an Internetabkürzungen als an ein Unternehmen, aber das sei nur nebenbei erwähnt)
