Israelische Armee greift Hilfskonvoi an

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Das sehe ich etwas anders. Inneres Gemeinwesen: ja. Aber nicht nur für die eigenen Bürger. Der Umgang mit anderen Völkern ist nicht nur eine Frage der Aussenpolitik, sondern auch, wie diese anderen Völker als Teil des Gemeinwesens leben können. Und hier ist es eben so, dass auch Einwanderer aus islamischen Autokratien, wenn sie in den Westen migrieren, ebenfalls von den westlichen Werten profitieren können. Andererseits ist ein Migrant aus dem Westen gezwungen, sich der dort vorherrschenden Kultur unterzuordnen.
Natürlich ist das jetzt sehr wertend ausgedrückt, aber in dem Fall geht es ja auch um eine Wertung. Und wir sind uns diesbezüglich auch einig. Ich finde es gut, dass ein Iraner, der in England lebt, seine Homosexualität offen ausleben darf. Ich finde es nicht gut, wenn eine Französin, die im Iran lebt, sich verschleiern miuss. (Ob das so ist: :noplan:)

Klar ist natürlich, wie du auch geschrieben hast, dass die Aussenpolitik sehr fragwürdig ist. Ich denke aber, dass die einen da nicht besser sind als die anderen. Vielleicht liegt es in der Natur der Sache, dass nur expansive Kulturen langfristig überleben werden. Und ebenso mag es in der Natur der Sache liegen, dass kene Kultur freiwillig eine andere annimmt. Und damit ist der Konflikt vorprogrammiert.
Ich vermute auch, dass wir im Westen, wenn plötzlich Iranische Bomberstaffeln über unseren Städten fliegen würden und die Mullahs uns den Frieden Allahs verkünden würden, wir das auch nicht unbedingt als Verbesserung unserer Situation ansehen würden.

Und noch, ohne zu sagen, dass der Zweck die Mittel heiligen würde, ... wenn ich mir eine Vorstellung von der Erde in der Zukunft mache, würde ich mich sehr darüber freuen, wenn unsere Werte eines Tages auf der ganzen Erde gelebt werden würden. Ich fände eine Zukunft, in der z. B. Frauen Schleier tragen müssten und Homosexuelle umgebracht werden, weniger schön.
Ob man das ohne Waffengewalt erreichen kann, weiss ich nicht. Ob es in hunderten Jahren, wenn die Kriege nur noch ein Teil der Geschichte sind, positiv gesehen wird, dass in der Vergangenheit für die Verbreitung dieser Werte gekämpft wurde, weiss ich nicht. Vermutlich ja.

Welch Ironie des Schicksals wäre es doch, wenn die vom Westen im Iran positionierten Mullahs wirklich so weit kommen würden und man in unseren Gefilden nach ihren Regeln leben müsste... So sehr ich die Mullahs auch nicht leiden kann, ein Schmunzeln kann ich mir bei dem Gedanken nicht verkneifen...

Dann nur als Info am Rande, im Iran müssen sich Frauen nicht verschleiern, ein Kopftuch reicht vollkommen aus, und wenn man mal so durch die Straßen wandert und sich die Frauen anschaut, kann man das Kopftuch auch mal als Schal verwechseln. Gott sei Dank geht es Stück für Stück voran...

Mit Waffengewalt wird sich das sicherlich nicht erreichen lassen, da gewisse Entwicklungen aus dem inneren einer Gesellschaft selbst heraus entstehen müssen und das scheinen viele nicht verstehen zu wollen, obwohl genau eben diese Problemländer das beste Beispiel dafür sind, dass es so nicht funktioniert.
 
Von den jeweiligen Werten zu "profitieren", wiederum, ist eine Frage der Perspektive, die wir aus unserer Warte natuerlich positiv fuer unsere Kultur beantworten. Eventuell wuerden Menschen aus anderen Wertgemeinschaften sagen, dass westliche Migranten von den Werten in etwa Saudi Arabien profitieren.
Es ging dabei nur um meine persönliche Beurteilung. Mir ist klar, dass es viele genau anders sehen.
 
Welch Ironie des Schicksals wäre es doch, wenn die vom Westen im Iran positionierten Mullahs wirklich so weit kommen würden und man in unseren Gefilden nach ihren Regeln leben müsste... So sehr ich die Mullahs auch nicht leiden kann, ein Schmunzeln kann ich mir bei dem Gedanken nicht verkneifen...

Das hatten wir im Westen schon längst alles - und dafür brauchten wir noch nicht einmal Außenstehende mit einer anderen kulturellen oder religiösen Herkunft. In den letzten 100+ Jahren haben sich die Europäer gegenseitig millionenfach umgebracht (plus die US-Amerikaner mittendrin). Vor diesem Hintergrund immer wieder ein Wunder, dass die Beziehungen zwischen den Ländern wie Frankreich, Deutschland, Polen usw. heute und teils seit Jahrzehnten so gut auf aufgearbeitet sind; dass es - im Großen und Ganzen - keinen Hass gibt, der immer noch wegen vergangener Gräueltat schwelt.
 
Das hatten wir im Westen schon längst alles - und dafür brauchten wir noch nicht einmal Außenstehende mit einer anderen kulturellen oder religiösen Herkunft. In den letzten 100+ Jahren haben sich die Europäer gegenseitig millionenfach umgebracht (plus die US-Amerikaner mittendrin). Vor diesem Hintergrund immer wieder ein Wunder, dass die Beziehungen zwischen den Ländern wie Frankreich, Deutschland, Polen usw. heute und teils seit Jahrzehnten so gut auf aufgearbeitet sind; dass es - im Großen und Ganzen - keinen Hass gibt, der immer noch wegen vergangener Gräueltat schwelt.

Das liegt aber auch daran, dass die Sieger die Geschichte schreiben, dass Deutschland bedingungslos kapituliert hat, dass Deutschland auch bedingungslos die Rschkarte akzeptiert hat und dass Deutschland bei bestimmten Themen heute noch den Kotau macht und den Geldbeutel zückt. Andererseits hatte Deutschland auch genug Dreck am stecken, dass die Sieger uns fast in einen primitiven agrarstaat zurückgebombed hätten (Mannheim/Ludwigshafen und Berlin wären beinahe statt Hiroshima und Nagasaki in die Geschichte eingegangen) und wenn nicht der Feind von außen (der böse Russe ) dagewesen wäre für den Deutschland als Pufferzone hochgerüstet werden müsste.

Insofern war die versöhnungsbereitschaft auf beiden Seiten eigentlich auch gering aber manchmal genügt auch eine Verhaltenstherapie, irgendwann folgte auch eine ehrliche Versöhnung, dazu brauchte es einige Persönlichkeiten wie brandts Kniefall und Kohls händchenhalten und wie immer ein aussterben der alten Generation, die ihre fehlgeleiteten Werte diesmal zum Glück nicht mehr weitergegeben hat.
 
Welch Ironie des Schicksals wäre es doch, wenn die vom Westen im Iran positionierten Mullahs wirklich so weit kommen würden und man in unseren Gefilden nach ihren Regeln leben müsste... So sehr ich die Mullahs auch nicht leiden kann, ein Schmunzeln kann ich mir bei dem Gedanken nicht verkneifen...

Dann nur als Info am Rande, im Iran müssen sich Frauen nicht verschleiern, ein Kopftuch reicht vollkommen aus, und wenn man mal so durch die Straßen wandert und sich die Frauen anschaut, kann man das Kopftuch auch mal als Schal verwechseln. Gott sei Dank geht es Stück für Stück voran...

Mit Waffengewalt wird sich das sicherlich nicht erreichen lassen, da gewisse Entwicklungen aus dem inneren einer Gesellschaft selbst heraus entstehen müssen und das scheinen viele nicht verstehen zu wollen, obwohl genau eben diese Problemländer das beste Beispiel dafür sind, dass es so nicht funktioniert.
Tja, es scheint fast so als sei der Iran auf dem Weg der progressiven Toleranz. :jaja:

Natürlich kann ein wirklicher Wandel nur von innen heraus erfolgen, dass Problem dabei ist wenn er intern gar nicht erwünscht ist, wie im Gaza Streifen und Afghanistan usw. … :noplan:
 
Natürlich ist das jetzt sehr wertend ausgedrückt, aber in dem Fall geht es ja auch um eine Wertung.

Was für eine Wertung? Wieso das denn?

Ich weiß jetzt nicht, ob du einfach nicht mitbekommen hast, worum es eigentlich geht, oder ob du versuchst, eine unbequeme Wahrheit zu überquasseln. Wie auch immer: Spoege hat kurz und treffend beschrieben, wie der Westen mit den Ländern im Nahen Osten umgegangen ist und aus welcher Motivation heraus er das getan hat. Für die Frage, wie Frieden herzustellen sei, ist es *völlig wurscht*, wie das Gemeinwesen in den westlichen Staaten aussieht und wie es um Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in anderen Ländern bestellt ist. Der Punkt ist doch ganz einfach: Der Westen hat aus der Position drückender militärischer Überlegenheit heraus Länder im Nahen Osten wie ein Stück Scheiße behandelt. Das wird nicht besser und nicht schlechter dadurch, dass im Westen Demokratie, Rechtsstaat und Meinungsfreiheit herrschen. Es ist wird auch nicht besser und auch nicht schlechter dadurch, dass es im Nahen Osten diesbezüglich Defizite gab und gibt.

Noch einmal: Wer andere permanent demütigt, macht sich zur perfekten Zielscheibe von Hass. Und der sitzt dann irgendwann so tief, dass er die gesellschaftliche Grundlage für Terrororganisationen schafft, deren Mitglieder bis zum Äußersten zu gehen bereit sind. Was ist daran schwer zu verstehen?

Und wenn dir wirklich daran gelegen ist, dass die berühmten "westlichen Werte" auch für andere Länder attraktiv werden, dann geht das mit Gewalt ganz bestimmt nicht. Dann muss man zuerst Frieden herstellen und für bessere Lebensbedingungen sorgen.
 
... Noch einmal: Wer andere permanent demütigt, macht sich zur perfekten Zielscheibe von Hass. Und der sitzt dann irgendwann so tief, dass er die gesellschaftliche Grundlage für Terrororganisationen schafft, deren Mitglieder bis zum Äußersten zu gehen bereit sind. Was ist daran schwer zu verstehen?

....

Auf eine Synagoge in Wuppertal-Barmen ist in der Nacht zum Dienstag ein Anschlag mit Brandsätzen verübt worden. Wie die Polizei mitteilte, warfen insgesamt drei Täter mehrere mit Benzin gefüllte Flaschen auf das Gebäude der Bergischen Synagoge. Ein nach eigenen Angaben 18-Jähriger Palästinenser wurde festgenommen.
http://www.fr-online.de/politik/wuppertal-brandanschlag-auf-synagoge,1472596,27976990.html

... ist es wieder soweit? :kopfkratz:
 
Das hatten wir im Westen schon längst alles - und dafür brauchten wir noch nicht einmal Außenstehende mit einer anderen kulturellen oder religiösen Herkunft. In den letzten 100+ Jahren haben sich die Europäer gegenseitig millionenfach umgebracht (plus die US-Amerikaner mittendrin). Vor diesem Hintergrund immer wieder ein Wunder, dass die Beziehungen zwischen den Ländern wie Frankreich, Deutschland, Polen usw. heute und teils seit Jahrzehnten so gut auf aufgearbeitet sind; dass es - im Großen und Ganzen - keinen Hass gibt, der immer noch wegen vergangener Gräueltat schwelt.

Was Länder intern für Schandtaten machen ist das eine... Mir ging es nur um die Ironie von einem Monster, welches man selbst geschaffen hat um in der Ferne zu agieren irgendwann eingeholt und "geknechtet" wird....

Tja, es scheint fast so als sei der Iran auf dem Weg der progressiven Toleranz. :jaja:

Natürlich kann ein wirklicher Wandel nur von innen heraus erfolgen, dass Problem dabei ist wenn er intern gar nicht erwünscht ist, wie im Gaza Streifen und Afghanistan usw. … :noplan:

Es scheint nicht nur so, es ist einfach so...
Die Fortschritte scheinen für unsere Verhältnisse lachhaft zu sein, aber eben die kleinen Dinge in der Masse machen irgendwann das Gesamte aus...

zum Beispiel

- keine Geschlechtertrennung in den Metros (wobei es immer noch Abteile nur für Frauen gibt)
- so was banales wie Hunde als Haustiere...
- genereller Wandel von Kultur und Tradition


Natürlich gibt es definitiv noch Punkte die absolut daneben sind, aber das was heute normal gilt war vor 30 Jahren auch absolut unvorstellbar...


Jeder Mensch bzw. Bevölkerung strebt irgendwann zur Freiheit aber es wird immer eine Reihe von Generationen geben, die dem alten noch folgen, weil sie es von Kind auf einfach nicht anders gewohnt sind... So auch die "Kinder" der islamischen Revolution im Iran...


nichts was auch schon vorher mit Moscheen hier in Deutschland passiert ist... Ich will das beim besten Willen nicht verharmlosen aber... Leider hat so etwas in Anbetracht der deutschen Vergangenheit immer einen "schlimmeren" Beigeschmack...
 
... Es scheint nicht nur so, es ist einfach so...
Die Fortschritte scheinen für unsere Verhältnisse lachhaft zu sein, aber eben die kleinen Dinge in der Masse machen irgendwann das Gesamte aus...

zum Beispiel

- keine Geschlechtertrennung in den Metros (wobei es immer noch Abteile nur für Frauen gibt)
- so was banales wie Hunde als Haustiere...
- genereller Wandel von Kultur und Tradition


Natürlich gibt es definitiv noch Punkte die absolut daneben sind, aber das was heute normal gilt war vor 30 Jahren auch absolut unvorstellbar...


Jeder Mensch bzw. Bevölkerung strebt irgendwann zur Freiheit aber es wird immer eine Reihe von Generationen geben, die dem alten noch folgen, weil sie es von Kind auf einfach nicht anders gewohnt sind... So auch die "Kinder" der islamischen Revolution im Iran...
Das freut mich, ehrlich gesagt, vor allem für die -meist jungen- Menschen im Iran am meisten ... :jaja:
 
Noch einmal: Wer andere permanent demütigt, macht sich zur perfekten Zielscheibe von Hass. Und der sitzt dann irgendwann so tief, dass er die gesellschaftliche Grundlage für Terrororganisationen schafft, deren Mitglieder bis zum Äußersten zu gehen bereit sind. Was ist daran schwer zu verstehen?

Ist das so wie mit den Miniröcken und den unverschleierten Gesichtern? Wer sich derart zur Schau stellt, macht sich zur perfekten Zielscheibe und muss sich nicht wundern wenn man unschuldige Männer zu Vergewaltigern macht?
Oder ist es vielleicht einfach so, dass Terroristen lediglich psychopathische Kriminelle sind, denen eigentlich jeder Grund recht ist ihren Trieb auszuleben.
Gerade bei den Jungs von der Isis (Kopf abschlagen und Game of Thrones mäßig auf Zäune stecken, Vergewaltigung nach 2min Zwangshochzeit sind nur einige der Hobbies) sieht man, dass sich da Psychopathen aller Länder vereinigen. Ich bin kein Fan von Religionen und den Islam finde ich sogar besonders fragwürdig, aber so ein Verhalten kann man im besten Willen keiner Religion mehr anlasten - Kalifat hin oder her.
 
"den Islam" gibt es nicht (genauso wenig wie es "das" Christentum gibt)

Und es gibt islamische Richtungen die allemal toleranter sind wie andere Religionen (einschließlich diverser christlicher)

ich bin in einem islamischen land aufgewachsen und habe wirklich viele islamische länder bereist, aber toleranz und islam beißt sich.
es gibt natürlich tolerante menschen dort, aber die sind das eher trotz des islams. als mann kann man sich dort auch recht wohl fühlen, keine frage aber ich habe mir oft gedacht, ein Glück bin ich keine Frau sonst müßte ich jetzt kotzen.
natürlich gibt es "den islam" nicht, nicht umsonst bekriegen sich die moslems der unterschiedlichen glaubensrichtungen ja auch gnadenlos - aber die schattierungen, die ich erlebt habe empfand ich irgendwo von schlimmstenfall faschistisch bis immer noch ganz schön schlimm.
 
ich bin in einem islamischen land aufgewachsen und habe wirklich viele islamische länder bereist, aber toleranz und islam beißt sich.
es gibt natürlich tolerante menschen dort, aber die sind das eher trotz des islams. als mann kann man sich dort auch recht wohl fühlen, keine frage aber ich habe mir oft gedacht, ein Glück bin ich keine Frau sonst müßte ich jetzt kotzen.
natürlich gibt es "den islam" nicht, nicht umsonst bekriegen sich die moslems der unterschiedlichen glaubensrichtungen ja auch gnadenlos - aber die schattierungen, die ich erlebt habe empfand ich irgendwo von schlimmstenfall faschistisch bis immer noch ganz schön schlimm.

Darf man fragen was das für Länder waren und wo du aufgewachsen bist?

Man sollte den Islam bzw. jeden Glauben im allgemeinen danach beurteilen wie die Mehrheit ihn lebt und nicht etwa wie dubiose Staaten bzw. Regierungen ihn instrumentalisieren. Wäre der Iran zum Beispiel keine islamische Republik, würde die Regierung eben andere Wege finden das Volk unterm schlupp zu halten...

Religionen werden leider immer wieder dazu verwendet alles andere als religiöse Ziele zu verfolgen und leider liegt es in der Natur der Sache, dass es viele Menschen gibt, die dem Ganzen erstmal blind folgen....
 
Ich weiß jetzt nicht, ob du einfach nicht mitbekommen hast, worum es eigentlich geht, oder ob du versuchst, eine unbequeme Wahrheit zu überquasseln. Wie auch immer: Spoege hat kurz und treffend beschrieben, wie der Westen mit den Ländern im Nahen Osten umgegangen ist und aus welcher Motivation heraus er das getan hat. Für die Frage, wie Frieden herzustellen sei, ist es *völlig wurscht*, wie das Gemeinwesen in den westlichen Staaten aussieht und wie es um Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in anderen Ländern bestellt ist. Der Punkt ist doch ganz einfach: Der Westen hat aus der Position drückender militärischer Überlegenheit heraus Länder im Nahen Osten wie ein Stück Scheiße behandelt. Das wird nicht besser und nicht schlechter dadurch, dass im Westen Demokratie, Rechtsstaat und Meinungsfreiheit herrschen. Es ist wird auch nicht besser und auch nicht schlechter dadurch, dass es im Nahen Osten diesbezüglich Defizite gab und gibt.

Noch einmal: Wer andere permanent demütigt, macht sich zur perfekten Zielscheibe von Hass. Und der sitzt dann irgendwann so tief, dass er die gesellschaftliche Grundlage für Terrororganisationen schafft, deren Mitglieder bis zum Äußersten zu gehen bereit sind. Was ist daran schwer zu verstehen? (…)

Es geht mir ganz sicher nicht darum die westliche Aussenpolitik gutzuheissen, ganz im Gegenteil. Aber ich finde du machst es dir einfach zu leicht mit deiner Erklaerung. Festzustellen, dass Demuetigung zu Hass und damit zu Gewalt fuehren kann ist so zutreffend wie trivial. Aber Gewalt durch wen und gegen wen? Durch die Gedemuetigten gegen die Demuetiger (Hamas)? Durch die Demuetiger gegen die Demuetiger (RAF)? Etwa sogar durch die Gedemuetigten gegen die Gedemuetigten (fast jede sunnitische Terrororganisation bis Mitte der 90er)? So einfach ist es nicht? Genau.

spoege sagt:

(…) Du hast ausschließlich auf das innere Gemeinwesen eines Staates beschränkt: Was kann der Staat seinen Bürgern bieten? Hier geht es aber um die Werte, die den Umgang mit anderen Völkern und Ländern betreffen: Die Respektierung der Menschen- und Bürgerrechte auch dort.

Welche Erfahrungen haben die Menschen im Nahen Osten mit den westlichen Staaten gemacht? Die Geschichte des Nahen Ostens ist wegen des Ölreichtums der Region immer Gegenstand von wirtschaftlichen Interessen der westlichen Länder gewesen. Sie haben diese Gebiete kolonialisiert, unterworfen, willkürliche Grenzen gezogen, missliebige Regierende gestürzt, gefällige gestützt, aus taktischen Interessen dieselben Organisationen mal mit Waffen beliefert, mal beschossen. Es war egal, welche Werte die Potentaten, Herrscher, Diktatoren, Terroristen vertraten: Ausschlaggebend war die Möglichkeit, billig an deren Öl heranzukommen.

Ja, die westlichen, abendländischen Werte der Aufklärung liegen mir näher als die islamischen Autokratien. Da geht es mir so wie dir. Aber wenn diese Werte in der Aussenpolitik hinter wirtschaftlichen und Machtinteressen zurückstehen müssen, dann darf man sich nicht wundern, wenn die westlichen Länder im arabischen Raum als bigott wahrgenommen werden.

Diese kurze und treffende Beschreibung kann fast 1:1 fuer die Laender Suedamerikas und Afrikas sowie fuer manche Laender Asies verwendet werden. Warum sehen wir also nicht mehr Terrorismus aus viel mehr Laendern gegen uns?

Auch wenn ich mich wiederhole, Demuetigung ist nur eine Variable unter vielen. Sie erklaert sicher woraus der Naehrboden sein kann, mehr aber auch nicht.
 
Darf man fragen was das für Länder waren und wo du aufgewachsen bist?

Man sollte den Islam bzw. jeden Glauben im allgemeinen danach beurteilen wie die Mehrheit ihn lebt und nicht etwa wie dubiose Staaten bzw. Regierungen ihn instrumentalisieren. Wäre der Iran zum Beispiel keine islamische Republik, würde die Regierung eben andere Wege finden das Volk unterm schlupp zu halten...

Religionen werden leider immer wieder dazu verwendet alles andere als religiöse Ziele zu verfolgen und leider liegt es in der Natur der Sache, dass es viele Menschen gibt, die dem Ganzen erstmal blind folgen....

Iran sehr lange, Afghanistan, Pakistan, Oman, Saudi Arabien, Indonesien, Malaysia, Ägypten (nur Urlaub), Sudan

Grundsätzlich gebe ich Dir aber Recht, ich hatte immer den Eindruck, dass der Islam instrumentalisiert wird. Die Menschen dort haben fast alle eine sehr lebensnahe Einstellung (wie die meisten Christen hier auch) aber die Typen mit den weissen Bärten hab ich echt gefressen. Egal was ich für einen Mist bauen will, ob ich jetzt ein paar 13 jährige Mädels heiraten will oder ein Urvolk auslösche weil ich an die Bäume ran will - ich finde irgendwelche Lehrschriften, die das Handeln rechtfertigen und wehe irgend einer ist dagegen ....
 
Es geht mir ganz sicher nicht darum die westliche Aussenpolitik gutzuheissen, ganz im Gegenteil. Aber ich finde du machst es dir einfach zu leicht mit deiner Erklaerung. Festzustellen, dass Demuetigung zu Hass und damit zu Gewalt fuehren kann ist so zutreffend wie trivial. Aber Gewalt durch wen und gegen wen? Durch die Gedemuetigten gegen die Demuetiger (Hamas)? Durch die Demuetiger gegen die Demuetiger (RAF)? Etwa sogar durch die Gedemuetigten gegen die Gedemuetigten (fast jede sunnitische Terrororganisation bis Mitte der 90er)?

Nein, durch die Demütiger der Gedemütigten gegen die gedemütigten Demütiger demütiger Gedemütigter. So wird ein Schuh draus!
Oder, um es anders zu sagen: Das Spiel spiele ich nicht mit. Vergiss es.
 
Dann lass es. Man muss sich schliesslich nicht jede Ueberzeugung durch Empirie verderben.

Wir können aber auch von Glück sagen, das wir bislang, von den wahrlich gerechtfertigten Selbstmord- und Terroranschlägen (im größerem Umfang) der indigenen Ureinwohner Amerikas, verschont geblieben sind …
 
Wir können aber auch von Glück sagen, das wir bislang, von den wahrlich gerechtfertigten Selbstmord- und Terroranschlägen (im größerem Umfang) der indigenen Ureinwohner Amerikas, verschont geblieben sind …

Man kann natuerlich alles ins Laecherliche ziehen. Aber gerade die indigene Bevoelkerung in vielen Laendern Suedamerikas wurde jahrzehntelang unterdrueckt, von uns und von den lokalen Regierungen. Folgt man der Argumentation muessten wir mehr Terrorismus beobachten koennen, tun wir aber nicht. Und entgegen der gelaeufigen Meinung leben die nicht alle im Lendenschurz im Urwald.
 
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