Nur weil es die Berechtigung will, auf die Kontakte zugreifen zu dürfen, heißt es nicht, daß es die Kontaktdaten nach Hause funkt.
Das ist genau das, was ich damit sagen wollte. Man nimmt sofort das Schlimmste an.
Unter der Voraussetzung, dass es sich dabei überhaupt um etwas (vielleicht auch nur potenziell) Schlimmes handelt - das wird ja in solchen Diskussionen des Öfteren in Abrede gestellt, womit sich dann die komplette Diskussion erübrigt: Es ist ganz sicher so, dass abgreifbare Daten auch abgegriffen werden. Vielleicht nicht von jedem App-Programmierer, der mit seinen Erzeugnissen rechtschaffen seine Brötchen verdienen will, vielleicht auch nicht in jedem Fall vollumfänglich, gegriffen und systematisch ausgewertet werden sie aber ganz sicher, eher früher als später. Das Geschäftsmodell, IT-Nutzer mit ihren Daten bezahlen zu lassen, ist längst etabliert. Wer nicht mitmacht, hat einen Wettbewerbsnachteil und scheidet aus dem Rennen aus. Da es keinerlei ethische Maßstäbe gibt, die den Umgang mit IT regeln, gelten schlicht die Gesetze des Marktes, letztendlich Wildwest. Es ist egal, wer dabei unter die Räder kommt, es geht nur um die Bottom Line, sonst nichts. Es gibt da kein Mitleid, kein Verantwortungsbewusstsein.
Die Frage kann also nicht mehr sein, ob das passiert, sondern welches die mittel- bis langfristigen Folgen sind. Ob man die für handhabbar hält oder nicht.
Wobei es bei einem Navi dessen Route nicht auf dem Gerät, sondern in einem Rechenzentrum errechnet wird nicht anders geht, als die aktuell gesuchte Adresse zu übermitteln.
Mir wurde mal ein TomTom-Navi angeboten, dass per Mobilfunk Daten sendet und unter Einbeziehung aller gleich ausgestatteten Geräte zentral Routen errechnet. Klar, dass das System nur mit Datensenden funktionieren kann. Klar auch, dass das eine sehr gute technische Lösung ist, imho die beste von allen. Aber ohne Regeln, Gesetze und empfindlichen Strafen gehen solche Sachen eben nicht lange gut; der Missbrauch ist vorprogrammiert, so sicher wie das Amen in der Kirche. Ich habe das System daher nicht genommen, wofür mir auch der Vogel gezeigt wurde und mir Paranoia unterstellt wurde. Drei Monate später lese ich in der Zeitung, dass TomTom die Daten gleich mal an die niederländische Polizei verbimmelt hat. Die hat dann Starenkästen dort aufgestellt, wo lt. TomTom-Daten häufig zu schnell gefahren wurde. Reaktion der Post-Privacy-Fraktion: "Na, ist doch gut, dann gibt es jetzt mehr Verkehrssicherheit!".